Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 16, Mo 16.SEP: Bodie, Tioga Road

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Torsten44
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Beigetreten: 03.01.2013 - 18:46
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Tag 16, Mo 16.SEP: Bodie, Tioga Road
Eckdaten zum Reiseabschnitt

Es war die bisher kälteste Nacht unserer Reise. Von den umliegenden Bergen der Sierra Nevada floss die Kaltluft ins Tal des Lower Lee Vining Campgrounds. Wir stellten daher erstmalig die Heizung unseres WoMos an und frühstückten drin.

Ein stahlblauer Himmel ließ einen schönen Tag erwarten. Heute stand Bodie auf dem Plan. Die Fahrt führte uns zunächst vorbei am Ostufer des Mono Lake. Hier stiegen wir aus und schossen noch einige Fotos.

Am Ostufer des Mono Lake

Der Highway 395 in Richtung Norden wurde von Grund auf in Stand gesetzt. Ich war wieder beeindruckt von den Leistungen der amerikanischen Straßenbauer. Viele Bauarbeiter frästen die Straße, karrten Asphalt heran, asphaltierten, erneuerten die Straßenbegrenzung und die Leitplanken. Eine solche Arbeitsintensität auf Straßenbaustellen wünsche ich mir auch in Deutschland.

Bauerbeiten am Highway 395

Die Straße nach Bodie zweigt nach rechts vom Hwy 395 ab. Die letzten 3 Meilen sind Gravelroad und es sollte die furchtbarste Straße unserer Reise werden. Der Straßenzustand ist so schlecht, dass selbst Schritttempo häufig noch zu schnell war. Wir mussten unseren Kühlschrank mit der Tischplatte verkeilen, so dass er nicht ganz aus der Verankerung herausriss. Es dauerte jedenfalls eine gefühlte Ewigkeit, bis wir in Bodie ankamen.

Eingang des State Parks

Wir unternahmen einen Spaziergang durch die alte Goldgräberstadt und ich konnte einige Funktionen meiner Kamera ausprobieren, z.B. Schwarz-Weiß-Fotografie oder Sepia. Eine Führung haben wir nicht gebucht, da sie nur in englischer Sprache war.

Nach einer wiederum nervenaufreibenden Fahrt zurück auf der Gravelroad freute ich mich schon auf die Tioga Road. Ziel der heutigen Reise war das Yosemite Valley. Zum Glück wurde der Pass vor 3 Tagen nach dem verheerenden Feuer wieder geöffnet.

Blick auf den Mono Lake auf der Rückfahrt von Bodie zur Tioga Road

Erster Stopp war am Lembert Dome. Danach hielten wir am Tenaya Lake. Hier waren viele Jugendliche im See schwimmen, die sich im eiskalten Wasser einer Mutprobe unterzogen.

Am Ostende der Tioga Road

Passhöhe der Tioga Road mit Eingang zum Yosemite NP

Tenaya Lake

Zu kalt zum Schwimmen

Am Olmstedt Point legten wir einen längeren Stopp ein. Viele Feuerwehrautos kamen uns auf ihrem Rückweg nach Arizona entgegen. Sie wurden von den Amerikanern mit Klatschen und Hupen empfangen. Die Feuerwehrautos waren alle mit amerikanischen Fahnen geschmückt und sollten den Zusammenhalt der Nation in Katastrophen unterstreichen.

Zum ersten mal konnte ich den Half Dome, das Wahrzeichen des Yosemite sehen. Der Olmstedt Point ist jedenfalls ein wunderschöner Aussichtspunkt und lohnt einen längeren Aufenthalt.

Blick auf den Half Dome vom Olmstedt Point

Harleys on Tour

Überall weiße Felsen

An der Tioga Road

Die Tioga Road zieht sich noch eine lange Zeit auf dem weiteren Weg ins Yosemite Valley. Auf der nördlichen Seite quoll noch Rauch aus dem Wald und der Boden war großflächig schwarz-grau mit Asche bedeckt. Tanklastwagen mit Löschwasser kamen uns entgegen und manchmal mussten wir anhalten, wenn die Feuerwehr tätig wurde.

Für mich war es sehr interessant zu sehen, wie der Brand bekämpft wurde. Die Feuerwehrleute haben kontrolliert das Unterholz in Brand gesetzt, um dem vorrückenden Feuer die Nahrung zu nehmen. Die Bäume wurden dadurch anscheinend nicht in Mitleidenschaft gezogen, nur die Borke war angekohlt.

Hier wird gerade das Unterholz abgefackelt

Da alle Campsites im Valley belegt waren, fuhren wir zum Crane Flat, wo noch etliche Sites frei waren. Der Crane Flat ist ein dunkler, etwas unheimlicher Campingplatz an der Tioga Road. Kein Platz ist eben, sondern man muss überall leveln.  Zum Glück bekam ich einige Holzbretter von meinem amerikanischen Nachbarn, um mein WoMo einigermaßen in Waage zu bringen. Die Sanitäranlagen waren versifft oder geschlossen. Stattdessen wurden einige Dixi-Toiletten aufgestellt.

Da es uns auf dem Campingplatz nicht gefiel, sind wir am frühen Abend ins Valley gefahren. Wir haben uns schon mal kundig gemacht, wo wir den nächsten Tag parken können und wo der Bus abfährt.

Rehe und Hirsche zum Anfassen im Yosemite Valley

Gern hätte ich mich abends noch mit unseren amerikanischen Nachbarn unterhalten, aber es wurde leider sehr schnell ziemlich kalt, so dass wir dann doch frühzeitig schlafen gegangen sind.