Heute konnten wir die Schlechtwetterperiode endlich hinter uns lassen. Wir ahnten beim Aufstehen noch nicht, dass der heutige Tag einer der Höhepunkte unserer Reise werden sollte.
Beim Frühstück bekamen wir Besuch von einem Squirrel und einem Hasen, die wohl im Felsen hinter uns ihren Bau hatten. Sie nahmen brav neben unserem Tisch Platz, der Squirrel machte sogar Männchen, um etwas Essbares zu erbetteln.
Am Abend vorher habe ich mich mit den Sehenswürdigkeiten des Valley of Fire bekannt gemacht und mehrere kleinere Wanderungen für den heutigen Tag ausgewählt.
Wir fuhren los in Richtung Visitor Center und bogen dann in den Scenic Drive ab. Die erste Wanderung führte uns zum "Mouse Tank". Hier geht es durch die für das Valley of Fire typischen feuerroten Felsen bis zu einer Wasserstelle, wo sich Oberflächenwasser sammelt. Unterwegs kann man indianische Zeichnungen mit Petroglyphen und viele löchrige Felsen wie ein Schweizer Käse sehen.
Unterwegs zum Mouse Tank
Uralte Petroglyphen der Indianer auf den Felsen
Jetzt am frühen Morgen war es zwar schon warm, aber noch bedeckt
Das Wasserloch am Ende des Trails
Nächste Station war die Fire Wave. Anders als ich vermutet hatte ist der Weg gut ausgeschildert. Jetzt liefen wir die ganze Zeit in der prallen Sonne und es wurde schon am frühen Vormittag sehr warm. Es gab Felsen und Steine in den Farben von gelb bis tiefes Rot und viele Pflanzen zu entdecken.
Unterwegs begegneten wir einem jungen deutschen Ehepaar mit einem Baby im Tragegurt. Jeder kann sich sein eigenes Urteil darüber bilden, ob es angebracht ist bei ca. 45°C in der prallen Sonne lange Zeit mit solch einem kleinen Wesen zu wandern. Wir haben übrigens etliche Deutsche mit Babies in unserem Urlaub gesehen, u.a. auch auf Wanderungen im Yosemite. Die Elternzeit verführt wohl viele junge Paare zu Fernreisen, weshalb unser Finanzminister schon von "Reisezeit" spricht.
Auf dem Weg zur Fire Wave
Start der Wanderung zur Fire Wave
Inmitten einer imposanten Fels- und Geröllkulisse
Geschafft! Die Fire Wave liegt in ihrer Schönheit vor unseren Füßen
Plötzlich wurde es sehr heiß
Halbwüstenvegatation im Valley of Fire
Am Ende des Scenic Drives findet man den Trailhead zum White Dome Trail. Hier erwartete uns wieder eine andere Kulisse mit sehr hellen Felsformationen. Es war jetzt schon sehr heiß, so dass ich einen Rucksack mit einigen Flaschen Wasser mitnahm.
Trailhead des White Dome Trails am Ende des Scenic Drives
Ohne Sonnenbrille schmerzen hier die Augen
Die Mauer ist das Überbleibsel einer Filmkulisse
Schöne, vom Wind geschliffene Felsen
Eingang in die Schlucht
Botanische Impressionen
Wieder einen Arch entdeckt
Auf dem Scenic Drive gings weiter zum Rainbow Vista. Wir fuhren durch eine atemberaubende, farbenfrohe Landschaft. Wir waren von Felsformationen in den unterschiedlichsten Farben umgeben. Am Rainbow Vista machten wir noch eine kleinere Rundwanderung bevor wir uns gegen Mittag auf den Weg nach Las Vegas machten.
Ist das nicht eine herrliche, atemberaubende Landschaft?
Rainbow Vista - ein geologischer Leckerbissen
Blick vom Rainbow Vista
Unterwegs durch Berg und Tal auf dem herrlichen Scenic Drive
Wanderung am Rainbow Vista
Kakteen, die schon verholzt sind
Eingang in eine kleine Schlucht
Das Valley of Fire war ein Highlight unserer Tour. Die Impressionen vom heutigen Tage machten die letzten Tage mit schlechtem Wetter schnell vergessen. Es war eine gute Wahl, das Valley of Fire anzusteuern anstatt das schlechte Wetter im Zion auszusitzen. Am heutigen Tage haben wir soviele Fotos wie sonst nirgendwo anders gemacht. Andauernd gab es andere Eindrücke auf der Speicherkarte festzuhalten. Das Valley of Fire ist (jedenfalls außerhalb des Hochsommers) ein absolutes Muss im Südwesten der USA.
Nachdem wir viele Tage in der Natur zugebracht haben ging's nun in das quirlige, geschäftige Las Vegas. Ich steuerte unseren Campground am Sam's Town Casino am Boulder Highway an. Im McDonald's gegenüber nahmen wir zunächst ein Menü zu uns, dann checkten wir für 20 $ die Nacht ein. Heute ist Halbzeit unserer Reise, da hieß es Wäsche waschen. Wir holten uns an der Rezeption eine Rolle Quarter und bestückten die Waschmaschinen mit unserer Wäsche.
Unser Campground in Las Vegas
In der Zeit, wo die Waschmaschine lief, gingen wir ins benachbarte Casino, um das dortige Treiben zu beobachten. Sam's Town ist ein Casino, wo der Durchschnittsamerikaner zocken geht. Hier an der Peripherie findet man keine Touristen an den Spielautomaten. Ich habe die Leute beobachtet und konnte nicht nachvollziehen, wie man Freude daran finden kann, den ganzen Tag Geld in einen einarmigen Banditen zu stecken und dann nur die ENTER-Taste zu betätigen, in der Hoffnung, dass die gleichen Zeichen am Bildschirm angezeigt werden.
Was mich ziemlich bewegt hat, ist die Tatsache, dass die Angestellten des Casinos etliche Greise im Rollstuhl zum Zocken an die Spielautomaten gefahren haben. Einige Greise hatten Schläuche in Mund oder Nase, wo ihnen Sauerstoff zugeführt wurde. Dass die Spielsucht so groß ist, hätte ich nicht vermutet.
Spielautomaten satt im Sam's Town Casino
Gegen 18 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Las Vegas Strip. Von Sam's Town zum Strip kann man sich nicht verfahren, man braucht nur ca. 20 min die Tropicana Ave entlang zu fahren bis man am Strip ankommt. Wir parkten kostenlos auf dem riesigen Parkplatz hinter dem Excalibur. Hier standen auch etliche RV's, wo die Insassen auch hier übernachteten.
Wir stürzten uns nun ins Getümmel und liefen den Strip entlang bis zum Circus Circus. Am Bellagio blieben wir stehen, um die Fontänen zu bewundern. Der lange Bauzaun vor dem Circus Circus wollte keine Ende nehmen, er war geschätzte 2 km lang. Für 18 $ p.P. gingen wir im Circus Circus ans Buffet, anschließend kauften wir uns ein 24h-Ticket und fuhren mit dem Bus zurück zum Excalibur.
Das Märchenschloss - Hotel Excalibur
Harley Davidson Cafe
Eiffelturm des Paris Paris
Treasure Island
Nach den Wanderungen im Valley of Fire und mehreren Kilometern am Las Vegas Boulevard war die Grenze unserer Belastbarkeit erreicht. Wir fielen todmüde in unser klimatisiertes WoMo.
Mancher wird sich fragen, wie wir ein Programm von solcher Fülle an einem Tag überhaupt durchziehen können. Das Geheimnis liegt darin, dass wir immer ziemlich früh gegen 6.00 bis 6.30 Uhr aufgestanden sind, für unsere Urlaube eigentlich eine untypische Zeit. Da wir wegen des Jetlags am Beginn unseres Urlaubs immer früh aufgewacht sind, haben wir diesen Rhythmus beibehalten. Weil es im Südwesten schnell heiß werden kann, profitiert man vom frühen Aufstehen, indem man die Wanderungen bzw. Besichtigungen auf den Vormittag legt und nachmittags dann die notwendigen Meilen bis zum nächsten Zielort fährt.
Hallo Thorsten,
tolle Bilder, die du hier einstellst.
Besonders deine `botanischen Impressionen`sind klasse.
Auch wir finden, daß das Valley of Fire absolut sehenswert ist, und leider als Zwischenstation Vegas-Zion oft zu kurz kommt.
Weiter so, bin gerne dabei.
Grüße Tanni
Liebe Grüße, Tanni
Hallo Torsten,
schön zu sehen dass Ihr im wunderbaren VoF einen herrlichen Tag hattet und Euch dann anschl. in Las Vegas auch noch die Füße platt belaufen habt. Wobei wir immer finden eine Wanderung in der Natur ist bei weitem nicht so anstrengend wie dieser Fußmarsch durch Las Vegas auf Teer und Beton.
So jetzt bin ich gespannt was uns nach Eurem Bergfest als nächstes erwarten wird.
Liebe Grüße
Gabi
Scout Womo-Abenteuer.de
Genieße jeden Tag, denn es könnte auch dein letzter sein
Hallo Torsten,
die VoF-Touren habe ich auch als Highlights unserer Reise in Erinnerung.
Übrigens, deine Google-Map zeigt - zumindest bei mir - keine Route an.
Herzlichen Gruß
Charly
Alle Wetter auf dem Colorado Plateau