27. Tag Wundervoller Zion Nationalpark - der erste Tag

17. Juli 2014

Heute früh mussten wir doch tatsächlich das Wasser fürs Duschen aufheizen, denn die Nacht war doch ziemlich kühl geworden. Wir waren etwas in Eile, am ersten Tag  hier im Bryce hatten wir nämlich die Jungs für ein spannendes Juniorprogramm einschreiben lassen. Nun waren wir pünktlich bei Institut. Als nach 10 Minuten der Ranger immer noch nicht auftauchte lief ich zum Caffeeshop und liess beim VC anrufen.

Nein, hiess es dort, Junior Ranger Programme fänden natürlich im Visitor Center statt.

Also subito ins Womo und zum VC gedüst. Dort musste ich Schlange stehen... die Zeit verrann. Als ich endlich, endlich mein Anliegen vorbringen konnte herrschte allgemeine Verwirrung. Was, beim Institut wäre was gewesen und dort war keiner?

Was nun? Ohne Programm, keinen Abzeichen (und das wäre hier besonders ärgerlich gewesen, denn die Jungs hatten ihren ökologischen footprint errechnet und ich mit ihnen, und dem Rechnen gilt nun wirklich nicht meine Liebe!) ABER es soll in wenigen Minuten ein Astrotalk draussen stattfinden. An diesem nahmen wir dann alle teil. Durch ein speziell gefiltertes Fernrohr durften wir die Sonne betrachten und man hätte, sagte der Ranger, sogar Eruptionen gesehen.  Nun erhielten die Jungs also ihre Abzeichen und das Schwören war diesmal mit „give me four“ erledigt. (Der Ranger hatte bei einem Unfall einen Finger verloren – etwas makabrer Scherz...)

Die Schweizer, die wir gestern beim Wandern getroffen hatten empfahlen uns, Panguitch zu besichtigen. Wir bummelten etwas durch die Strasse, ergötzten uns an den lustigen Läden (Leider, leider hatte das Elchgeweih keinen Platz im Auto) und füllten die nötigen Essensvorräte wieder auf.

Weiter ging unsere Reise zum Zion. Schon vor dem Tunnel gab es mindestens hundert WOW Momente wegen der spektakulären Felsen.

Für unsere Wanderung zum Canyon Overlook Trail fanden wir erst keinen Parkplatz.

Die Desert Big Horn Sheep hatten Schuld daran. Nicht dass die schlecht parken würden, das nun doch nicht gerade, aber weil die so zahm sind und neben der Strasse rumlümmeln, mussten alle anhalten und sie bewundern. Endlich konnten wir parken, die lustigen Tiere auch bewundern und den kurzen Trail starten. Ausser der aufkommenden Hitze, die jetzt wieder bemerkbar wurde, war die Wanderung nicht weiter anstrengend und am Ende wurden wir mit einer spektakulären Sicht ins Tal belohnt.

Blick zurück zum Overlook, der oberhalb des halben Arches im Hintergrund liegt.

Nun rollten wir talwärts, machten im VC einen kurzen Besuch, erkundigten uns nach dem Flashflood Risiko für die nächsten Tage und machten’s uns auf dem Campground gemütlich. Wie schön, dass unsere Site gerade am River lag. Es dauerte nicht lange und alle lagen im kühlen Nass. (Der Zion war schon wesentlich wärmer als der Bryce Canyon!)

Das Nachtessen (frische Barilla Ravioli mit Sauce) war schon fast fertig, als die draussen ballspielenden Jungs riefen, eine Schlange sei unter unser Womo gekrochen. Eilends öffneten wir ihnen die Beifahrertür und sie kletterten in den Wagen. Wenig später schlängelte sich das Tier GEANU unter unserer Haustüre hervor und machte sich auf zur Nachbarsite.

Wir riefen einen Nachbarn zu Hilfe und beschlossen, das klappernde Reptil nicht aus den Augen zu lassen. Der Nachbar (unter dessen Womo die Schlange erstmal wieder verschwunden war) rief die Ranger an. Derweil kroch der ungebetene Gast - mittlerweile mit einer stetig wachsenden Anzahl Zweibeinern im Schlepptau - weiter unter das nächste Wohnmobil. Der Ranger liess derweil verlauten, falls das Tier die Site verlasse, sei das in Ordnung, er würde später vorbeikommen.  Tatsächlich verkroch sich die Schlange nun weiter weg im Gebüsch, und die Gefahr schien gebannt zu sein. 

Endlich wollten wir essen. Ich hielt die Pasta in einer Hand, die Sauce in der anderen, und weil ich mich wirklich vor Schlangen sehr ekle machte ich einen grooooooooooossen Schritt aus dem Aufbau, verlor das Gleichgewicht, konnte mich und die Sauce retten, die leckeren Barilla Ravioli flogen aber in hohem Bogen..... in den Sand. Ich könnt mir glauben, ich war in dem Moment nicht die Heldin der Familie.

Spaghetti kochen, warten und hungern und die Jungs wagten sich nicht mehr vom Tisch weg (wir sassen beim Essen übrigens alle im Schneidersitz auf den Bänken)

Als der Ranger später noch kam, war von der Schlange nichts mehr zu sehen und wir gingen früh schlafen – schliesslich wollten wir morgen Angels Landig erobern.