09. Tag Zeig mir deine Schuhe und ich sag' dir, ob du ein Stück runter gewandert bist...

09. Tag, 29 Juni 2014

Mit dem ersten Vogelgezwitscher eilten wir den GC runter und erwischten den 6 Uhr Shuttle.

Leichten Schrittes wanderten wir runter, trotz des vielen Wassers, das wir schleppten. Zwar wussten wir, dass wir an Wasserstellen vorbeikommen würden, aber unser Jüngster kann zwar kein englisch, aber rechnen kann er sehr wohl. Tags zuvor sah er auf den Abbildungen, wie viel Wasser man mitzutragen habe und er gab keine Ruhe, bis nicht jeder seinen Camelbag und Frank noch zusätzlich drei Gallonen eingepackt hatte.  (Die schleppte er übrigens runter und dann wieder hoch!)

Es war traumhaft – ziemlich schnell hatten wir die anderen Wanderer hinter uns gelassen, hatten die roten Felsen, die warme, noch nicht heisse Sonne und die wundervolle Stimmung für uns alleine – es war einfach grenzenlos schön!

Beim 3 miles Point wollte Flurin nicht mehr weiter. Wir konnten ihn noch zu einem weiteren Kilometer überreden, doch dann reichte es ihm. Es ist halt ein gewaltiger Unterschied, ob man erst raufwandert und dann runter oder umgekehrt. Wir teilten uns auf. Ich wanderte mit den Jungs gemächlich wieder hoch und Frank und Dea stiegen weiter nach unten. Wir machten bei jeder Wasserstelle längere Pausen (die Panikmache hat auf jeden Fall bei mir gewirkt, ich wollte unter allen Umständen eine Überhitzung der Jungs vermeiden) und bei erträglicher Hitze waren wir nach vier Stunden mit sehr sehr staubigen Schuhen wieder oben. Nun warteten wir auf unsere zwei Expeditionsteilnehmer, bewunderten die frechen, putzigen Nager und Vögel und stellten mit Kennerblick fest, wer runter oder wenigstes teilweise runtergewandert war (die staubigen Schuhe waren ein deutliches Indiz).

Und dann, zwei Stunden nach uns sahen wir Dea und Frank. Sie hatten es bis zum Plateau Point geschafft und haben den Colorado River tatsächlich sehen können.

Jetzt hätten wir uns eigentlich ein Eis verdient, aber alles war dermassen  überfüllt, dass wir den nächsten Shuttle nahmen, der bald so voll war dass Dea, die arme, einer Dame mit sauberen Schuhen (die hatte gewiss nicht annähernd so viele Höhenmeter in den Beinen wie unsere Grosse) ihren Sitzplatz abtreten musste.

Zurück beim Campground hatten wir Glück. Wir konnten gerade noch vor dem Schliessen der Duschen duschen gehen – eines der wenigen Male, dass wir eine GC Dusche beanspruchten. Auch wuschen wir noch zwei Wäschen (das Resultat mit meiner „RV Maschine“ befriedigte mich jedoch mehr), chillten beim RV,

erfreuten uns über den Besuch einer Hirschkuh

und brieten infolge des Feuerverbotes unsere Hamburger in der Pfanne. Das war ein unbeschreiblich wundervoller Tag und wir alle freuten uns sehr, dass Frank ihn mit uns verbracht hatte.