Schweren Herzens verlassen wir das Natural Bridges National Monument, aber der White Canyon begleitet uns noch viele Meilen auf der rechten Seite. Mit seinem hellen Sandstein, seinen runden Formen und dem Tiefen, oft grünen Bachbett hat er es uns echt angetan.
Insgesamt folgt die wahrscheinlich schönste Fahrtetappe: nach dem White Canyon und den rechts und links flankierenden roten Cliffs folgt später ein Stück am Colorado, der hier in einem breiten grünen Tal fließt. Offensichtlich ist es das Bett des Lake Powell, wenn er voll ist und sich bis hier hinten ausdehnt. Von dort Richtung Norden geht es in das nächste Tal mit grünen Bäumen in der Sohle und wechselnden roten Canyonwänden, mal schroff, mal rund.
Und es unsere einsamste Etappe. Es dauert 25 min., bis wir heute ein anderes Auto zu sehen bekommen. Der Fahrer des einheimischen Pickups grüßt sogar. Die ganzen 100 Meilen bis Hanksville sehen wir (von einem uns überholenden Tanklasters abgesehen) kein einziges Auto, das in unserer Richtung fährt, weder vor noch hinter uns, nicht einmal, während wir eine unserer Pausen machen...
In Hanksville, der einzigen Siedlung auf unserem heutigen Weg, machen wir Tank- und Mittagsstop. Der Sprit ist nicht gerade günstig, zumal wir wieder Supreme-Qualität mit 91 Oktan tanken müssen. So verschwinden mal eben 125$ in unserem Tank.
Dafür sind die Burger ausgezeichnet und das Internet schnell. Schließlich waren wir ein paar Tage offline. Ein Hoch auf Stan's Burger Shak!
An den Zapfsäulen kann man gut erkennen, dass es Samstagvormittag ist: wir waren die Einzigen ohne Boot. Die Amerikaner zieht es in die Gegenrichtung an den Lake Powell...
Außerdem habe ich ein bisschen mit der Airline telefoniert. Dass eine Sitzplatzreservierung so lange dauern kann?! Mal sehen, was nächsten Monat meine Telefonrechnung zu dem Spaß sagt. Immerhin wartet nun Reihe 11 in der Business Class auf uns!
Das Goblin Valley erreichen wir um 13 Uhr - genug Zeit, um etwas auszuspannen, bevor wir den Gnomen im Valley einen Besuch abstatten.
Der Campingplatz liegt ganz hübsch unter einem dreifarbigen Cliff - orange, grau, rot. Jede Site besitzt neben den Grill-/Feuerring einen Tisch mit Bank unter einem Dach mit Windschutz. Schließlich kann es hier ziemlich heiß werden, wir empfinden es als eher moderat. Das Waschhaus hat zwar gratis Duschen, die sind allerdings, wie auch die Toiletten nicht gut in Schuss. Ein bisschen Pech haben wir mit unseren Site-Nachbarn. Auch, wenn die meisten ruhesuchende Urlauber wie wir sind, eine amerikanische Prollfamilie, die sich den ganzen Tag in Brülllautstärke unterhält, macht das Genießen schwieriger.
Gut, dass wir uns sowieso auf machen wollten. So gehen wir am frühen Abend die Goblins besuchen. Einfach toll, ohne Einschränkungen das Tal zu durchstreifen und immer neue Formen zu entdecken. Von Donald Duck bis zu Schlumpfdörfern ist alles dabei. Mit dem immer tieferen Sonnenstand werden auch die Schatten immer interessanter.
Gefahrene Meilen: 130
Gesamt: 1739
Hallo Martin,
danke - du hast mit dem Bericht die Antwort auf meine Frage gegeben, ob sich der HWY 95 rauf nach Hanksville lohnt!
Unsere Vorfreude steigt weiter ... lt. einigen Leuten die schönste Freude ... aber mit der Sehnsucht werden es noch lange fünf Monate für uns ;-).
LG Siegi
There comes a moment in everyone's life where you stop wondering and begin to believe ...
Die ersten 2/3 zwischen dem Natural Bridges NM und Hanksville fand ich wirklich grandios. Das letzte Drittel ist dann etwas langweiliger. Hanksville selbst fällt nicht unter Sehenswürdigkeiten - aber die Burger waren wirklich gut... ;-)
Gruß,
Martin