Tag 22 - 4AUG - Arches (Devils Garden, Fiery Furnace)

Großer Wandertag - jedenfalls für mich...

Um 7:00 Uhr schleiche ich mich aus dem Wohnmobil, Sabine und Svea sollen ruhig noch etwas schlafen. Etwa eine Meile habe ich zum Devil's Garden Trailhead. Hier ist noch nicht viel los.

So kann ich direkt die gestern gelernten Rufe der Vögel identifizieren und mich an der Landschaft erfreuen. Um kurz nach halb Acht erreiche ich den Landscape Arch (wow!) und beschließe, dass das noch nicht alles gewesen sein kann. Wo es bisher ein Spazierweg war, wird es nun anstrengend und eine ziemliche Kletterei. Ziel ist der Double O Arch, an dem ich gemeinsam mit drei jungen Amerikanern als erste des Tages ankomme. Erster zu sein, hat die Sache nicht leichter gemacht, denn der Weg ist nicht immer leicht zu finden und Fußspuren gibt es nach dem Regen des Abends und der Nacht nicht.

Aber der Double O ist schon etwas Besonderes. Auf dem Rückweg nehme ich noch alle Abzweiger zu benachbarten Bögen, so dass ich auch noch den Black Arch, Partition Arch, Navajo Arch, Tunnel Arch und den Pine Tree Arch zu sehen bekomme. Sieben auf einen Streich also! Eine fette Schlange mit mausgroßem Gnubbel in der Mitte gibt's gratis obendrauf.

Der Rückweg zu unserer Site auf dem Campground zieht sich am Ende etwas, aber um 10:40 bin ich zurück beim WoMo, wo Sabine und Svea nicht mit dem Frühstück auf mich gewartet haben... ;o)
Eine halbe Stunde später ist das nächste Gewitter da und ich denke an die Touristenscharen, die mir gerade noch entgegen gekommen sind - die meisten dürften jetzt sehr sehr nass sein!

Nach meiner Morgenwanderung und dem ersten Mittagsgewitter zittern wir etwas, ob es heute überhaupt eine Wanderung in den Fiery Furnace geben wird.
Tatsächlich bleibt es am Nachmittag trocken und auch die Washes in den Canyons sind zwar schlammig, aber begehbar. Unsere Rangerin Alice, die schon gestern Abend den Vortrag gehalten hat, führt uns gemeinsam mit 21 anderen Europäern (Holländern, Engländern, Franzosen und Deutschen) durch das Gewirr von Schluchten und Rippen. An fünf Stopps erzählt sie uns über die Geologie, die Tierwelt, die Pflanzen und die Geschichte der Region. Die drei Stunden vergehen wie im Fluge, dabei geht es permanent bergauf und bergab, durch schmale Schlitze, unter Bögen hindurch, über Schluchten springend, durch schlammige Washes oder im Skorpiongang über v-förmige Spalten balancierend. Ständig warten neue Herausforderungen! Ein tolles Abenteuer!

Der Name Fiery Furnace ("feuriger Glutofen") kommt übrigens nicht von der dort herrschenden Hitze, sondern von den Farben, die die Sonne dort hinein malt. Während unserer Tour waren die Temperaturen mehr als aushaltbar.

So endet der Abend mit überwiegend blauem Himmel, einer Megawolke am südlichen Horizont und einem Lagerfeuer.
Wieder ein phantastischer Tag!

Gefahrene Meilen: 15
Gesamt: 1884