26. Juli 2016: Ins Cariboo Country zum Fawn Lake Resort

Heute stehen wir bereits um 6 Uhr auf. Nachdem wir überall gelesen haben, dass die Sichtungsrate von Bären im Wells Gray besonders hoch ist, wollen wir unserem Glück etwas auf die Sprünge helfen und in den frühen Morgenstunden zurück nach Clearwater fahren.

Um 6:30h gehts los, beim Anlassen des Motors haben wir kurz ein schlechtes Gewissen, weil alle noch schlafen ..... Die Fahrt ist zwar so ohne jeglichen Verkehr sehr entspannend, aber gesehen haben wir ..... NIX, und zwar absolut NIX, nicht einmal ein Squirrel. Enttäuscht kommen wir bereits nach 8h auf dem Parkplatz des Visitor Centers an, wo wir in Ruhe frühstücken wollen.

Nachdem wir bereits so früh wieder in Clearwater sind, ändern wir unsere Pläne für die Weiterreise. Jetzt macht es sich bezahlt, dass ich die nächste Nacht nicht vorreserviert habe. Denn wir wollen wenn möglich zwei Nächte im Fawn Lake Resort übernachten, eine Nacht habe ich bereits von zu Hause aus reserviert. Nach dem Frühstück rufe ich bei Meilis, den Resort-Besitzern an, und hurra, der von uns gebuchte Site ist schon ab heute frei. Yippie – Cariboo Country, wir kommen!

Bei wunderschönem Wetter fahren wir zunächst zurück nach Little Fort, wo wir im Liquor Store noch unseren Weinvorrat aufstocken. Ab Little Fort geht es weiter auf dem Highway 24 auch bekannt als Interlakes Highway. Gleich zu Beginn steigt die Strasse ziemlich an, die Interlakes Region liegt auf einem Hochplateau auf 1000-1100m. Oben angekommen ändert das Landschaftsbild, hier dominiert lockerer Mischwald mit Kiefern und Birken, dazwischen glitzern kleinere und grössere Seen im Sonnenlicht - was für eine wunderschöne Gegend. Kurz vor Ende des Lac des Roches weist ein Schild am Strassenrand in grossen Buchstaben auf Cappuccino, 300m links hin. Da wir gerade Lust auf eine Pause und Kaffee haben, biegen wir zum Lac des Roches Resort ab.

Die Lage am See ist bezaubernd:

Der Besitzer kommt aus Mailand und freut sich, in seiner Muttersprache sprechen zu können. Zum Kaffee empfiehlt er uns noch Blaubeerkuchen – zum Glück haben wir abgelehnt, wer weiss war wir sonst bezahlt hätten. Denn als wir am Schluss die Rechnung bekommen, staunen wir nicht schlecht: 14 Can$ für 2 Cappuccinos. Wahnsinn!

Irene, unsere Schweizer Gastgeberin im Fawn Lake Resort, erzählt uns später, dass der Besitzer weit herum bekannt ist für seine Abzockerei. Er denkt wohl die kommen eh nur einmal im Leben, dann kann ich sie auch schröpfen .

Weiter geht es westwärts auf dem Interlakes Highway. Kurz vor dem Abzweiger zum Resort läuft noch ein Wolf über die Strasse. Wow!

Gegen Mittag kommen wir beim Fawn Lake Resort an. Vor dem Haupthaus herrscht gerade Hochbetrieb, nachträglich erfahren wir, dass die Eltern von Irene gerade zu Besuch waren und genau zu dem Zeitpunkt als wir ankommen die Kinder für 2 Wochen in die Ferien mitnehmen. Wie schade.... Die zwei Kinder sind im gleichen Alter wie unsere und wären super Spielkameraden gewesen. Nur 2 Tage später .....

Herzlich werden wir von Irene und Ralph begrüsst. Nach einem langen und interessanaten Gespräch beziehen wir unseren Site T3a für die nächsten zwei Tage:

Die Stellplätze auf dem Resort kann man in drei Gruppen einteilen: 1) den Sites 1-7, die beim Eingang mehr oder weniger direkt am See liegen, aber dafür sehr ausgestellt sind und wenig Privatsphäre bieten, 2) den Sites T1-T5, etwas entfernt vom Zentrum und nicht direkt am See sondern hinter dem Schilfgürtel dafür mit viel Privatsphäre ausser T4. Und 3) noch die restlichen Sites ohne Strom, welche im Wald liegen und keine Aussicht haben. Was uns hier bald einmal auffällt, ist das wir praktisch die einzigen Ausländer sind, fast alle Gäste ob campierend oder in einem der Cabins sind Einheimische.

Nachdem wir uns eingerichtet und zu Mittag gegessen haben, geht es auf Erkundungstour. Gleich hinter Site T5 beginnt ein kurzer Rundweg zu einer Aussichtsplattform. Diesen Rundgang werden wir während unseren Aufenthalts noch x-mal ablaufen, so begeistert sind wir von der Idylle und der wunderschönen Umgebung. Meistens sind wir ganz alleine, die anderen Gäste sitzen wohl lieber vor ihren Campern oder Hütten....Der sog. Bird Watching Tower wird zu meinem Lieblingsplatz der ganzen Kanadareise, hier sitze ich stundenlang und geniesse die Aussicht und lausche dem Gesang der Loons. Der Slogan des Resorts könnte nicht treffender sein: ‚Daydream & watch the world go by‘.

Vor allem am ersten Abend bietet sich ein atemberaubendes Bild:

Morgen werden wir den ganzen Tag ein Kanu mieten und den See erkunden. Voller Vorfreude gehen wir nach einem langen und gemütlichen Abend am Lagerfeuer zu Bett.

Übernachtung: Fawn Lake Resort

Wetter: leicht bewölkt und warm

Tiersichtungen: 1 Wolf, Loons, Squirrels, Weisskopfseeadler und Kanadagänse