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Tag 13 + 14 - Moon Lake - North Pole - Fairbanks - Denali NP

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Tammy
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Tag 13 + 14 - Moon Lake - North Pole - Fairbanks - Denali NP
Eckdaten zum Reiseabschnitt

Sonntag, 21.08.2022

Moon Lake bis Fairbanks

Da es gestern schon etwas später war als wir hier ankamen, nehmen wir uns heute die Zeit den Campground vor der Abfahrt noch mal unter die Lupe zu nehmen und laufen eine komplette Runde. Die Lage ist grandios mit dem tollen See, der Platz scheint komplett überholt und neu angelegt zu sein. Den Alaska Highway hören wir gar nicht und das heutige Wetter preist den Platz noch mehr an. Es waren in der vergangenen Nacht nur wenig Camper hier, jetzt sind schon die meisten wieder losgefahren und es ist so gut wie keiner außer uns mehr da.

 

Einziges Manko ist, dass es hier kein „free  firewood for everybody“ gibt wie auf den Campgrounds im Yukon. Wir haben aber welches auf einer leeren Site neben uns gestern Abend gefunden, so dass das Campfire gesichert war.  6 !!! von 5 Feuerchen winkvon uns für diesen tollen Platz, die Sites sind eben und riesig. Für 20 US$ super.

Die Toilette hier war zwar wirklich sehr sauber aber nicht ganz geruchsneutral – eben halt "Pit" – nicht so mein Ding.

Nur nebenbei: Für weniger Empfindliche sollte hier meine persönliche Vorliebe oder Abneigung von Pit-Toiletten zur Bewertung des Platzes keine Rolle spielen (ist bei mir noch ein Kindheitstrauma – Besuche und Urlaube auf dem Land bei Tante Lina auf dem Bauernhof in Oberkotzau - das Dorf heißt wirklich so und liegt bei Hof in Bayern, Toilette ?? über den Hof !!  - Loch mit Deckel angrydrauf und direktem Zulauf in die Güllegrube, Tür mit Herzchen und aus Brettern grob zusammengezimmert, Tausende von Schmeißfliegen rund um den Popo, Toipapier aus Tageszeitungen, klein zugeschnitten, weil man die damals noch nicht dem Altpapier zugeführt hat, wo es doch auch noch andere Verwendungszwecke gabcrying. Ok, gehört hier nicht hin, also nehmt es mir nicht übel wenn ich die Pit-Toiletten auf den Plätzen wenig bis gar nicht bewerte).

Nachdem wir den Platz gründlich inspiziert haben machen wir uns auf dem Alaska Highway weiter auf Richtung Fairbanks. Unterwegs kommen wir über tolle alte Stahlbrücken und sehen am Tanana River auch das erste Mal die Alaska-Pipeline. Wir halten zwischendurch an tollen Stellen um uns die Füße zu vertreten und ein bisschen zu laufen. Wir sehen Flussläufe und im Hintergrund Gebirgszüge die schneebedeckt sind.

 

 

 

 

 

 

Uns fällt auf, dass fast alle Schilder an der Straße gleichzeitig auch als Zielscheibe für die örtlichen Schützenvereine herhalten müssen.

Irgendwann fahren wir dann nach North Pole rein. Das hatten wir gar nicht auf dem Schirm und merken bereits nach ein paar hundert Meter, es wäre besser gewesen darüber was gelesen zu haben. Die Straßenlaternen wechseln von „Normal“ auf „Zuckerstange“ und schon bald sehen wir auf der linken Seite das Haus vom Nikolaus.

 

Wenn man schon mal in North Pole ist, bleibt einem keine Wahl, man muss zwingend Santa Claus besuchen, also fahren wir auf den Parkplatz und werden da von einem riesigen aufgeblasen Nikolaus begrüßt. Einmal in der „Werkstatt“ von Santa Claus verschlägt es einem die Spucke:

Hier glitzert es und funkelt es, dass es nur so Funken sprüht, hier ist Weihnachten in seiner amerikanischen Urform und das an 365 Tage im Jahr. surprise

 

 

   

Wir haben Glück, denn ausgerechnet heute ist Santa Claus mit seiner Frau persönlich anwesend, das macht er um diese Jahreszeit nur Mittwochs und Sonntags. Da so gut wie keine Besucher im Laden sind, haben wir die Gelegenheit zu einem Schwätzchen mit Santa Claus, der natürlich wissen will wo wir herkommen und wie es uns hier gefällt. Er erzählt uns, dass er in den nächsten Monaten wieder viel Post aus der ganzen Welt erhalten wird, die er mit seinen Elfen beantworten muss. Wir erzählen von uns und Deutschland, wie wir unsere Tour geplant haben und wo wir noch hin wollen. Er fragt uns nach dem Krieg in der Ukraine und ob wir die Auswirkungen auch spüren. Selbst in Alaska würde man die Veränderungen in Europa deutlich merken erklärt er uns. Corona hätte ebenfalls starke Auswirkungen gehabt und er fragt uns, was wir uns zu Weihnachten wünschen würden. Natürlich „Frieden auf der ganzen Welt“ war unsere Antwort und er hat erwidert, er würde sein Bestes geben um das zu realisieren aber er sei leider nicht Gott. Außerdem hat uns dann noch aufgetragen alle Deutschen die wir kennen herzlich von ihm und seiner Frau zu grüßen. Hier fühlte man sich selbst wieder wie ein Kind, hätte nicht viel gefehlt und ich hätte mich auf seinen Schoß gesetzt und mir gewünscht, dass er mir meine Mama und meinen Papa wieder bringt. Das hatte schon was sehr Emotionales und Berührendes, ein paar Tränchen musste ich mir hier schon verkneifen. Der ganze Kitsch rund um Weihnachten ist da wirklich in den Hintergrund getreten.

Anschließend schlendern wir noch durch den ganzen Laden, machen ein paar Bilder, kaufen etwas Nippes für den 2022-Weihnachtsbaum und machen uns dann wieder auf unseren Weg nach Fairbanks.

Hier wollen wir mal wieder einen Großeinkauf für die nächsten Tage machen und kommen aber erst gegen Abend auf dem Rivers Edge RV Park an. Die Anmeldung hat schon geschlossen wir suchen uns einen Platz in der Nähe der Anmeldung und beschließen im angrenzenden Rivers Edge Ressort was essen zu gehen. Leider haben wir hier etwas Pech, es gibt heute kein Ala-Carte-Essen, heute ist Buffettag. Da wir aber Hunger haben, stimmen wir zu und nehmen heute mal Buffet. Also, für 144 $ für 2 Personen Buffet, 1 Bier und 1 Cola, war das ein teures Essen und die „Wuppe“ war es jetzt auch nicht. Fischsuppe, so dick dass der Löffel drin stecken geblieben ist, Elchhackbraten, Salmon in Citron-Sauce, Streifen vom Rip-Eye-Steak, Rice mit Salbei,  Kartoffelschnitze, grüner Salat und Tomaten. So na ja, halt. Kann man mal, muss man aber nicht. Der Elchburger, den wir mal unterwegs mit French Fries hatten, war viel leckerer und billiger.

Gefahrene Kilometer: 311

 

Montag, 22.08.2022

Fairbanks – auf in den Denali NP

Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg, erstmal zum Einkauf und dann ab zum Denali NP. Das Wetter ist mal wieder so lala mit Nieselregen. Die Brücke über den Tanana River wird gerade gestrichen und wir haben wieder mal ein „Winkemännchen“ vor uns stehen. Je näher wir dem Denali kommen, desto schlechter wird das Wetter. Teilweise regnet es auf der Strecke dorthin junge Hunde. Zwischendurch geht es mal wieder und als wir im Denali NP ankommen fängt es wieder an zu regnen.

 

 

 

 

 

 

Wegen unseres langen Aufenthalts in Dawson City hatten wir unsere Reservierung hier stornieren müssen, eine Neue konnten wir nicht vornehmen, so dass wir jetzt auf "gut Glück"  angewiesen sind. Wir fahren ins Visitor Center und erkundigen uns nach freien Plätzen. So, jetzt stehen wir ohne Reservierung da und bekommen natürlich keinen Platz, man kann uns für morgen einen Platz geben, dann müssten wir heute Nacht außerhalb nach einem Stellplatz suchen, mit dem Bus wird es noch schwieriger, da können sie im Moment noch keine Zusage machen. Zwischendurch kommt während unserer Diskussion mit dem Ranger der Wetterbericht für morgen und übermorgen rein. "Heavy rain may be snow and very cold !!" Wir brechen das Gespräch mit dem Ranger zunächst erstmal ab und verziehen uns zur familieninternen Beratung nach draußen, bedenken müssen wir auch unsere Heizung funktioniert nicht einwandfrei. Während wir so das für und wider abwägen, parkt ein weiterer TC von CanaDream neben unserem. Den kennen wir doch und siehe da, Ines und Ingo sind auch hier. Die Beiden haben noch eine Nacht hier und  überlegen, ob sie noch um eine weitere Nacht verlängern können, sie wollen hier noch ein bisschen wandern. Wir trinken einen Kaffee zusammen und halten einen Plausch auf dem Parkplatz vor dem Visitor Center tauschen diesmal auch unsere Telefonnummern aus und verabschieden uns bis zum nächsten Mal.laugh

Bei Gerd und mir gewinnt dann das „wider“, nein, wir suchen in der Nähe keinen Platz außerhalb und warten auf nicht auf besseres Wetter, wir fahren langsam weiter und lassen den Denali NP sausen. Diese Entscheidung hängt auch mit dem Wissen zusammen, dass wir nicht alles mit dem Bus abfahren könnten, da einige Teile des Parks gesperrt sind und wir stundenlange Wanderungen ohnehin nicht machen würden. Im Übrigen regnet es gerade wieder ziemlich und der Wetterbericht war auch nicht nach unserem Geschmack. Wir fahren daher weiter bis zum Byers Lake Campground, suchen uns ein nettes Plätzchen, stellen den TC ab.

 

 

Es hat gerade wieder mal aufgehört zu regnen also laufen eine Runde spazieren. Wir sind noch ein ganzes Stück vom Camper entfernt und schon wieder gießt es aus allen Wolken, wir beeilen uns auf dem Rückweg, sind bis auf die Haut nass und mittlerweile hungrig. Campfire wird es heute keines geben.

 Gefahrene Kilometer: 339

suru
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Beigetreten: 05.03.2011 - 20:13
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RE: Tag 13 + 14 - Moon Lake - North Pole - Fairbanks - Denali NP

Hallo Jasmin,

das war ja wirklich Pech mit dem Denali NP. Wir hatten dann, ich glaube eine gute Woche nach euch, mehr Wetterglück. North Pole scheint ja ganz interessant zu sein, haben wir ausgelassen. 

Liebe Grüße

Susanne
Scout Womo-Abenteuer.de

Reiseberichte

HaRue
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Beigetreten: 18.12.2012 - 13:50
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RE: Tag 13 + 14 - Moon Lake - North Pole - Fairbanks - Denali NP

Ich grüße dich Jasmin

und möchte berichten, dass bei uns jahreszeitlich eine Woche später das Wetter auch wechselhaft war, aber der DENALI in herbstlichen Farben "geglüht" hat.

Beste Grüße vom HANS

JEDE REISE BEGINNT MIT DEM ERSTEN SCHRITT

 

Herbstfahrer
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Beigetreten: 25.10.2017 - 16:27
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RE: Tag 13 + 14 - Moon Lake - North Pole - Fairbanks - Denali NP

Liebe Yasmin,

ich kann euren Frust total gut nachvollziehen, weil wir auch im strömenden Regen am Denali ankamen, der die ganze Nacht und den nächsten Vormittag anhielt. Da wir alles fix gebucht hatten, verbrachten wir die Zeit im Visitor-Center, im Museum und beim Einkaufen. Und oh Wunder - am Nachmittag hörte der Regen langsam auf und wir machten uns auf den Weg in den Park. Ohne  Reservierung hätten wir uns vermutlich ähnlich wie ihr entschieden.

Liebe Grüsse, Irma

2012 Südwesten  2015 Yellowstone/Badlands/RMNP   Herbstfahrer's Reiseberichte

 

 

 

Tammy
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Beigetreten: 29.10.2015 - 19:14
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RE: Tag 13 + 14 - Moon Lake - North Pole - Fairbanks - Denali NP

Hallo Irma,

um mal die Worte von Forrest Gump zu zitieren: "das Leben ist wie eine Praline, man weiss nie was man bekommt", so sitzt Du dann vor einem Visitor-Center und überlegst wenn Du den schlechten Wetterbericht für die nächsten 2 Tage hast, keinen Stellplatz im Park, kein Busticket und eine defekte Heizung, lohnt sich das denn hier zu bleiben. Wenn wenigstens die Aussicht auf besseres Wetter bestanden hätte, wären wir wahrscheinlich beblieben und hätten das Angebot für einen Stellplatz einen Tag später angenommen.

Aber erstmal sprach einfach alles nur dagegen. Alle die den Denali im trockenen erleben durften sind zu beneiden.

Liebe Grüße Jasmin