Tag 25 + 26 - Congdon Creek - Million Dollar Falls - Haines - endlich Bären

02.09.2022

Congdon Creek Campground –  Million Dollar Falls

Nach einer kalten Nacht – der Bär hat sich nicht blicken lassen und unsere Nachtruhe gestört - fahren wir weiter Richtung Haines Junction.

Eigentlich hatten wir vor heute oder morgen einen Rundflug über das Kluane Gletschergebiet zu machen. Doch wir haben eine dichte Wolkendecke über uns und es regnet immer mal wieder. Zumindest heute können wir das Vorhaben wohl vergessen, wir würden nix sehen.

Am Thachäl Dhäl Visitor Centre legen wir einen längeren Stopp ein, an dem Berghang ist eine größere Herde Mountain Goats zu erkennen. Wir holen die Ferngläser und das große Objektiv raus und beobachten und fotografieren die große Gruppe von Tieren. Das dazugehörige Visitor Center ist leider geschlossen, da kommen wir heute wohl nicht mehr rein.

Langsam leuchten auch die Farben der Bäume und Büsche intensiver und zeigt ein bisschen was vom Indian Summer. Wären die Wolken nicht so tief, wäre es superschön hier, so ist es halt nur schön. 

Über Nacht hat es auf einigen Berggipfeln geschneit und sie sind wie mit "Puderzucker" bestäubt. Einfach schön.

Je näher wir Haines Junction kommen, desto schlechter wird das Wetter und es regnet wieder mehr. Von hier ab wollten wir eigentlich fliegen, doch heute geht da nix. Vielleicht haben wir in Haines noch eine Möglichkeit uns die Gletscherlandschaft von oben anzusehen.

Bei der Weiterfahrt sehen wir auf einem Parkplatz am Alaska Highway an einem Hiking Trail den TC von Ines und Ingo stehen, die Beiden sind hier wohl wandern.

Am Million Dollar Falls Campground fahren wir vom Alaska Highway ab, zunächst eigentlich nur um uns den Wasserfall anzusehen, wir drehen aber erst mal  eine Runde auf dem Platz und befinden ihn als richtig schön, es sind auch kaum andere Camper hier und wir suchen uns gleich ein Plätzchen (Site 4 – extra langer und ebener !!! Platz) aus um hier auch über Nacht stehen zu bleiben.

Wir laufen das kurze Stück zu den Falls, die zwar nicht sonderlich hoch sind, aber eine Menge Wasser durch eine ziemlich enge Schlucht pressen.

Anschließend laufen wir noch eine Runde und kurz bevor wir zu unserem TC zurückkommen fahren auch – na wer auch sonst - Ines und Ingo gerade auf den Platz. Nachdem wir geklärt haben wo wir stehen gucken sich die Beiden die noch leeren Nachbarplätze an, die jedoch leicht uneben sind und der TC dann ziemlich schief stehen würde, also wir laden die Beiden ein ebenfalls auf unserem Platz über Nacht stehen zu bleiben, was auch sofort umgesetzt wird.

Wetter ist auch gut, so dass wir unser BBQ mit unserem Nudelsalat und den im Kühlschrank verblieben Steaks zu Viert teilen und Ines noch den Wein beisteuert, Ingo macht sich mit einer Leihaxt vom Nachbarn ans Holzspalten, so dass wir ein großartiges Campfire an einem richtig schönen Abend mit den Beiden verbringen können.

Gefahrene Kilometer: 187

03.09.2022

Million Dollar Falls – Haines

Als wir morgens aufstehen sind Ines und Ingo schon wieder unterwegs, wir haben uns aber für heute Abend in Haines auf dem Haines Hitchup RV Park verabredet, da wir uns alle mal wieder nach einer Dusche sehnen. Das Wetter ist nicht schlecht, aber leider wieder nicht geeignet um an einen Rundflug zu denken, die Berge liegen in den Wolken, schade. Glücklicherweise regnet es nicht obwohl es stückweise bedrohlich dunkel ist. Wir machen uns auf den Weg nach Haines, immer wieder unterbrochen von kurzen Stopps zum Fotografieren oder um mal wieder ein bisschen Bewegung zu bekommen und zu laufen.

Wir verlassen kurz vor Haines den Yukon und passieren mal wieder die Grenze. Diesmal ist gar kein Grenzbeamter weder an Häuschen der Kanadier noch der USA zu sehen, so dass wir ganz langsam und ohne anzuhalten über die Grenze fahren.

Die Straße geht jetzt direkt am Flussufer lang und wir bleiben immer mal wieder stehen.

Die Wolken liegen weiter über den Bergen, so dass wir am Flughafen vorbei fahren und direkt am Haines Hitch-up RV Park am Ortseingang von Haines erstmal einchecken. Wir haben noch eine uralte Good Sam Karte  aus einem Urlaub von vor einigen Jahren einstecken die wir hoffnungsvoll beim Check In vorzeigen und die die Lady sogar anerkennt und uns einen 10 %igen Rabatt gewährt. Gut wenn man so was mal aufhebt. Wir dürfen uns einen Platz aussuchen und entscheiden uns für die hintere Reihe direkt vor ein paar Bäumen. Den Platz neben uns reserviert sie für Ines und Ingo die wir gleicht mit angekündigt haben.

Mittlerweile ist es Nachmittag und wir wollen noch ein bisschen die unmittelbare Gegend erkunden und fahren mal durchs Ort Richtung Chilikoot River.

Das Spiel mit Licht, Schatten, Wolken, Sonne von strahlend schön bis unwettereklig ist hier extrem ausgeprägt.

Wir sehen in der Bucht vor Haines ein Kreuzfahrtschiff liegen und kommen an dem Fähranleger vorbei und sind nach einigen Kilometern dann an der Mündung des Chilkoot ins Lutak Inlet, biegen dann ab Richtung Chilikoot Campground und finden nach ca. 300 Meter dann gleich einen Parkplatz auf der linken Seite den wir sofort nutzen. Wir bewaffnen uns mit unserer Kamera und laufen ein kleines Stück neben der Straße am Ufer des Flusses lang. Hinter einer Biegung sehen wir eine merkwürdige Brücke über den Fluss und einen kleinen Platz mit erklärenden Tafeln. Nach dem Studium wissen wir es handelt sich um ein „Fischwehr“. Die örtliche Fischereibehörde nimmt hier Zählungen der Lachse und des Fischbestandes vor. Außerdem wird hier auf die anwesenden Bären hingewiesen inklusive Verhaltenskodex. Die Straße ist vor und hinter dem Wehr auf insgesamt ca. 100 Meter mit gelber Farbe gestrichelt markiert und soll einen „Bärenhighway“ darstellen, man soll da nicht stehen bleiben und den Bereich für die Bären freihalten.

.... und dann sehen wir die Bären - die ersten überhaupt in diesem Urlaub - und unser ganz großer Herzenswunsch, Bären beim Lachsfang zu beobachten geht tatsächlich in Erfüllung

(unser TC bekommt bärigen Besuch)

Es ist mittlerweile 16.00 Uhr und wir zählen auf dem und um das Wehr 9 anwesende Bären. Einer der Hobbyfotografen erzählt uns, er sei seit einer Woche hier und könne gar nicht genug Fotos machen. Es würde sich hier bei den Bären um zwei männliche Jungbären handeln, die ihre Mutter verloren hätten, um eine Bärin der man den Namen Lulu gegeben hätte mit ihren zwei knapp 1-jährigen Cups und um eine Bärin mit drei knapp 2-jährigen Jungen. Wow, ist das irre. Später am Abend, kurz bevor es dunkel würde kämen auch noch erwachsene männliche Grizzly´s dazu, die Mütter mit ihren Jungen würden sich dann aber hier nicht mehr blicken lassen.

In dem Gitter des Wehr verfangen sich die Lachse und kommen zwischen den Stäben nicht durch, so dass die Bären einen Lachs nach dem anderen mit Leichtigkeit und einem einzigen Griff in den Fluss auf das Wehr holen um den Fischen den Kopf abzubeißen und die Haut vom Filet ziehen und  sich anschließend direkt den nächsten Fisch gönnen. Das lecker enthäutete Lachsfilet übergeben sie zur Seebestattung direkt wieder dem Fluss.  Lulu´s kleine Cups haben noch ein bisschen Schwierigkeiten die Haut so präzise vom Filet zu ziehen wie ihre Mutter und verstümmeln die armen Fische, sind aber trotzdem mit Feuereifer mit dabei. Wir gucken lange zu wie ein um den anderen Fisch das Fell über die Ohren gezogen wird bevor wir zurück auf den Campground fahren. Morgen wollen wir ohnehin wiederkommen. Ich bin verliebt ...... in die Bären - sorry Gerd, aber die sind soooo niedlich !!!!

Zurück auf dem Hitch up CG sind mittlerweile auch Ines und Ingo da und stehen mit ihrem TC neben uns.

Alle Mann eine Runde duschen und dann den Grill anschmeißen, Ines und Ingo haben Steaks besorgt, ich mache noch Salzkartoffel und Sauercreme mit Kräutern dazu. Mhhm, schmeckt super, dazu noch ein Weinchen und die Welt ist ja so schön.

Der Nachteil auf diesem Campingplatz es gibt kein Campfire heute Abend. Aber der Sonnenuntergang ist auch schön hier.

Gefahrene Kilometer: 180