Einzelaspekte unserer Reise, Erfahrungen und Erkenntnisse
Ich möchte hier an dieser Stelle noch ein paar Einzelaspekte unserer Reise herausgreifen und unsere ganz persönlichen Erfahrungen und Erkenntnisse von unserer ersten Wohnmobilreise auflisten. Weil die Liste so umfangreich geworden ist und weil ich die einzelnen Themen auch sehr unterschiedlich ausführlich behandelt habe, hat sie am Anfang ein anklickbares Inhaltsverzeichnis bekommen.
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Inhaltsverzeichnis
Rund um die Highlights (Link zum Themenbereich)
- Grand Canyon bei einem Erstbesuch: North Rim oder South Rim?
- Grand Canyon Lodge
- Lower Antelope Canyon
- Yellowstone
- Grand Teton, Rocky Mountains und Yosemite
- Big Sur mit Übernachtung auf dem Kirk Creek Campground
- Wilde Badestelle am Kirk Creek Campground
- Highway 1, Pacific Coast Highway oder Cabrillo Highway?
- Joshua Tree NP mit Übernachtung auf dem Jumbo Rocks Campground
- Valley of Fire mit Übernachtung auf dem Atlatl Rock Campground
- Redwoods
- Top-Highlights des Südwestens in der Hauptreisezeit, insbesondere Yosemite, Grand Canyon South Rim, Zion und Las Vegas
- Around Page, Arizona
- Badestelle am Antelope Point
- Glen Canyon Dam, Hoover Dam
- Highlight Route 66 als solches
- Las Vegas
- Los Angeles
- San Francisco
- SF, SFO, Frisco oder San Fran als Abkürzung für San Francisco?
- Disneyland mit Dreijährigen
- Totale Sonnenfinsternis zum ersten Mal erleben
- Totale Sonnenfinsternis, was ist daran schon so besonders?
- Partielle Sonnenfinsternis
- Totale Sonnenfinsternis von außerhalb der Totalitätszone beobachtet
- Ringförmige Sonnenfinsternis
Rund um die Routenplanung (Link zum Themenbereich)
- Weniger ist mehr?
- Stadterkundung am Anfang oder am Ende der Reise?
- Südwesten im Hochsommer
- Zwischenstopp in Kingman oder bei Lake Havasu im Hochsommer?
- Start und Ziel in L.A. bei einer Rundreise entgegen dem Uhrzeigersinn
- Joshua Tree NP als erstes Etappenziel bei einem Reisestart in Los Angeles im Hochsommer
- Doppelübernachtung im Joshua Tree NP im Hochsommer
- Klima, Wetter, Wolkenwahrscheinlichkeit und Sonnenstand
- Ebbe und Flut, Hochwasser und Niedrigwasser
- Must see/Must do
- Highlight-Dichte am Ende der Reise geringer als am Anfang
- Aktivitäten für Teenager
- Staatliche Campgrounds
- Campgrounds in State Parks, an State Beaches und in National Forests im Vergleich zu Campgrounds in Nationalparks
- Private Campgrounds
- Boondocking
- Städte
- Öffentlicher Nahverkehr
- Aufteilung der Reise auf einen Mietwagenteil und einen Wohnmobilteil
- Mehrfachübernachtungen
- Aufteilen von langen Fahrstrecken auf zwei Tage – sinnvoll oder nicht?
- Reine Übernachtungsstopps
- Ist ein Aufschlag von 10 bis 20 Prozent auf die Google-Maps-Strecke bei der Routenplanung erforderlich?
- Wildfire Map
- Highway Conditions
- Die vermeintliche amtliche Referenz Google Maps
- Kleinere Fehler auf den Webseiten des National Park Service
Rund um die Ausrüstung (Link zum Themenbereich)
- Camping-Equipment besorgen
- Unser Equipment
- Absolut wichtig, ganz nützlich, nicht benötigt oder bewusst nicht dabeigehabt
- Kaffee
- Fön
- Gasgrill
- Holzkohlegrill
- Axt
- Klobürste
- Fahrradkindersitz
- Fahrräder ausleihen
- Helmpflicht für Kinder beim Radfahren
- Sandboards ausleihen
- USA-Kindersitz schon von zu Hause mitnehmen oder erst in den USA kaufen?
- E-Book-Reader
- Hörbücher
- Gitarre
Rund um das Wohnmobil (Link zum Themenbereich)
- El Monte oder Road Bear?
- Premier Fleet Option bei El Monte
- Pickup-Shuttle von El Monte
- Frühe Fahrzeugübernahme bei El Monte
- Return-Shuttle von El Monte
- Wohnmobiltyp
- Wohnmobilgröße
- Stauraum im Außenbereich
- Slide-out
- Alkoven als Schlafplatz für zwei Personen
- Schlafplatzaufteilung im Wohnmobil
- Das unvermeidliche Einführungsvideo bei der Womo-Übernahme
- Broschüre mit ausschließlich privaten Campgrounds
- Kits vom Wohnmobilvermieter
- Fernseher im Wohnmobil
- Radio im Wohnmobil
- Kühlschrank
- Gasherd
- Backofen
- Kaffeemaschine, Toaster und Mikrowelle
- 110-Volt-Steckdosen im Wohnmobil
- Anzeigen im Wohnmobil
- Dusche im Wohnmobil
- Klo im Wohnmobil
- Außendusche am Wohnmobil
- Markise
- Dachleiter
- Klimaanlage der Fahrerkabine
- Klimaanlage im Wohnbereich
- Klimaanlage am E-Hookup nachts laufen lassen?
- Generator
- Generator-Flatrate
- Tanken
- Spritsorten
- Benzinpreise und Planung der Tankstopps
- Propanverbrauch und Propan-Service
Rund um die Flüge (Link zum Themenbereich)
- Nonstop-Flüge
- Direktflüge
- Langstreckenflüge mit Lufthansa
- Stop-over mit Lufthansa
- Buchungsklassen bei der Lufthansa
- Flugpreise für Nonstop-Flüge in den Sommerferien
- Prämienmeilen
- Sitzplatzreservierungen bei der Lufthansa
- Vorabend-Check-in
- Boarding mit Kleinkindern
- USA-Kindersitz kostenlos an Bord
- In-flight Entertainment
- Kofferverlust
- Zeitreserve vor einem Rückflug ab LAX
Rund um die Fahrten (Link zum Themenbereich)
- Lange Fahrstrecken
- Kinderbeschäftigung und Kindbetreuung auf langen Fahrstrecken
- Interstates
- Interstates vermeiden und Highways bevorzugen
- Zwischenstopps entlang der Strecke
- Gefühltes Lagerfeuer des Reisetages
- Highway 1
- Fahrtrichtung Highway 1 nach Norden oder nach Süden?
- Utah Scenic Byway 12
- Fahren mit einem 28-Füßer
- Kurvenreiche Bergstraßen mit dem Wohnmobil
- Nachtfahrten
- Rechts ranfahren zum Überholenlassen
- Staus und volle Straßen
- Carpool Lanes zur Stauvermeidung
- Staus an den Parkeingängen oder vor Campground Registration Offices
- Fahrgeschwindigkeiten auf dem Highway 1
- Unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten an der Pazifikküste
- Fahrgeschwindigkeiten auf dem Utah Scenic Byway 12
- Durchschnittsgeschwindigkeiten über verschiedene Zeiträume
Während der Reise (Link zum Themenbereich)
- Immigration
- Unternehmungen am Abend der Ankunft in den USA
- Beginn der Womo-Reise mit einer Stadtbesichtigung?
- Jetlag-Effekt
- Der frühe Vogel fängt den Wurm
- Wie in einer Filmkulisse, wie in einer Filmszene oder wie in einem Zoo
- Sternklare Nächte
- Lagerfeuer
- Wanderungen
- Badestellen
- Pools
- Hitze im Südwesten im Hochsommer
- Wald- und Buschbrände
- Luftaufnahmen und Drohnenflugverbote
- Menschenmassen an den Hotspots
- Parkplätze an Viewpoints und Trailheads
- Shuttle Service in den Parks
- Vorübergehendes Verlassen der Campsite bei Tagesausflügen mit dem Wohnmobil
- Urlaub im Urlaub
- Berücksichtigung unterschiedlicher Interessen
- Freiräume für persönliche Interessen
- Zeitreserven
- Aufgabenteilung
- Abendliches Grillen
- Im Wohnmobil oder draußen essen?
- Mittagessen
- Essen gehen, Fastfood-Restaurants
- Einkaufsbummel durch Märkte und Innenstädte
- Shopping Malls und Outlets
- TV und Co.
- Spielplätze
- Reiten
- Aquarien, Zoos, Tierparks
- Museen und Visitor Center
- Ranger Talks
- Junior Ranger Program
- Abschiedsblues am Tag vor dem Heimflug?
Praktisches, Nützliches und Notwendiges (Link zum Themenbereich)
- Ersteinkauf
- Ersteinkauf per Mietwagen?
- Ort des Ersteinkaufs
- Lebensmitteleinkäufe
- Kreditkartenzahlung
- Bargeld
- Bargeldversorgung
- Kindersitzbefestigung
- Feuerklamotten
- Wechselwäsche
- Wäsche waschen
- Sanitäre Anlagen auf den Campgrounds
- Leveln
- Müllsammlung und Müllentsorgung
- Dumpen und Frischwasserversorgung
- Hookups an den Campsites
- Full Hookup
- E-Hookup
- W-Hookup
- W-Hookup und Grauwasser
- Aufladen elektrischer Geräte
- Wechselrichter
- Freies WLAN
- Mobiles Internet
- WLAN-Hotspot und Datenvolumen
- Netzempfang
- Navigation
- Dashcam
- Befestigung von Navi und Dashcam
- Mobile Datensicherung
- Roadbook
- Reiseführer
- Reisetagebuch
- Letzte Erledigungen am Morgen der Womo-Rückgabe
Tierisches (Link zum Themenbereich)
- Die vermeintlichen Rehsichtungen in Amerika
- Elk, Moose, Mule Deer, Mule
- Erdhörnchen in Wüstenparks und Streifenhörnchen
- Seehunde, Seelöwen und See-Elefanten
- Bären und Bisons
- Mücken und andere Insekten
Reisevorbereitungen (Link zum Themenbereich)
- Buchung der Reise
- Flug und Wohnmobil idealerweise gleichzeitig buchen?
- Braucht man in den USA für das Führen eines Wohnmobils eigentlich einen Lkw-Führerschein?
- Campsites reservieren ja/nein, und wenn ja, welche Campsites?
- Sekundengenaue Buchung bei Öffnung des Buchungsfensters
- Atomzeit oder doch eher Weltzeit bei der sekundengenauen Buchung?
- Erfolgloser Buchungsversuch
- Maximale Fahrzeuglänge bei der Campsite-Reservierung
- Touren rechtzeitig von zu Hause aus buchen oder lieber spontan vor Ort entscheiden?
- Organisatorische Dinge schon von zu Hause aus erledigen
- Geeignetes Hotel in Los Angeles für die frühe Übernahme bei El Monte
- Koffer oder Reisetaschen
- IKEA-Taschen in Koffern
- Zahlungsmittel
- Kopien der Reisedokumente
- Kopien der Geburtsurkunden der mitreisenden Kinder
- ESTA
Nachbetrachtungen (Link zum Themenbereich)
- Gesamtkosten einer solchen Reise
- Was wir im Nachhinein bei unserer ersten Wohnmobilreise anders gemacht hätten
- Was wir bei einer möglichen zweiten Wohnmobilreise zusätzlich noch anders machen würden (dies ist eine völlig andere Frage)
Rund um die Highlights
Grand Canyon bei einem Erstbesuch: North Rim oder South Rim?
Der Grand Canyon North Rim war für uns eine echte Alternative gewesen zum South Rim für unseren Erstbesuch des Grand Canyon. Insbesondere unter Berücksichtigung der Tatsache, dass wir in der Hauptsaison unterwegs waren und ein Kleinkind dabeihatten.
Nachdem uns bei der Planung unserer Reiseroute klargeworden war, dass wir vom Grand Canyon entweder nur den South Rim oder nur den North Rim besuchen können, hatten wir uns nach dem Durchforsten der Reiseberichte vom South Rim und der Reiseberichte vom North Rim ziemlich schnell und einstimmig für eine Doppelübernachtung am North Rim entschieden gehabt. Und dies trotz des langen Anfahrtsweges über die Arizona State Route 67, einer 43 Meilen langen Sackgasse, und trotz der Tatsache, dass der North Rim eigentlich nur an einem Seitencanyon liegt und man vom North Rim aus nicht direkt in den Grand Canyon hineinwandern kann, zumindest nicht so direkt, wie es am South Rim möglich ist. Wir haben die Entscheidung nicht bereut.
Warum haben wir nicht den South Rim für unseren Erstbesuch des Grand Canyon gewählt? Wird nicht der South Rim immer als die sinnvollere Wahl für den Erstbesuch empfohlen? Ganz einfach: Der North Rim ist eine Oase der Ruhe und dabei nicht weniger spektakulär. Treffender kann man es wohl nicht ausdrücken. Um keinen Preis der Welt hätten wir die Privatsphäre am North Rim gegen den Rummel am South Rim getauscht.
Eine Wanderung am South Rim auf dem Bright Angel Trail oder besser noch auf dem South Kaibab Trail ein kleines Stück hinunter in Richtung Tal, um den Menschenmassen zu entfliehen, hätte zwar eine Option sein können. Auch ist die Panoramasicht am South Rim trotz der 300 Meter tieferen Lage sicher weiter als am North Rim, keine Frage. Nicht ohne Grund besuchen jährlich 5 Millionen Menschen den South Rim und nur 500.000 den North Rim. Aber Wanderungen mit größeren Höhenunterschieden wollten wir unserer kleinen dreijährigen Tochter in über 2000 Metern Höhe noch nicht zumuten. Und die einfachere Alternative South Rim Trail wäre in weiten Teilen asphaltiert gewesen, auch nicht so unser Ding.
Viel geeigneter für kleinere Kinder hielten wir daher die Wanderung auf dem naturbelassenen Transept Trail entlang des bewaldeten North Rim, welche direkt von der Campsite aus möglich ist und nicht per Anfahrt mit Shuttle-Bussen wie am South Rim. Mal ganz abgesehen davon, dass wir auf unserer Wanderung kaum andere Menschen angetroffen haben, und dies immerhin an einem Samstag in der Hauptreisezeit.
Diese Wanderung unter Bäumen, mit immer wieder schönen Ausblicken und spannenden Naturerlebnissen für Groß und Klein, empfanden wir darüber hinaus auch als willkommene Abwechslung zu den sonst eher kargen Landschaften des Südwestens.
Nicht zuletzt haben wir die Ruhe und Ausgeglichenheit des North Rim Campgrounds sehr genossen. Dies hat neben der Top-Lage dieses Campgrounds und den milden Temperaturen auch den Ausschlag gegeben für seine sofortige Top-Platzierung in unserer persönlichen Campground-Hitliste. Sollten wir noch einmal in den Südwesten kommen, stünde eine Doppelübernachtung am Nordrand des Grand Canyon wieder ganz oben auf unserer Wunschliste. Einen einsamen Balkon über dem Grand Canyon, keine 100 Meter von der eigenen Campsite entfernt, gibt es nur am North Rim.
Erst nach der Rückkehr von unserer Reise sind wir auf das Video des National Park Service zum Grand Canyon North Rim gestoßen. Die Worte von Park Ranger Jessica Pope bedürfen wohl keines weiteren Kommentars: "You haven't fully experienced Grand Canyon – until you come to the North Rim. – The South Rim is beautiful, there's a lot of stuff that's going on there, but – I don't think you have – the full sense – of the drama – and the beauty – and the scope of Grand Canyon until you make your way up to this high mountain plateau and see the rim from these forests. – Grand Canyon is at her most majestic when you see her from the North Rim."
Grand Canyon Lodge
Von der Terrasse der Grand Canyon Lodge – manchmal auch als Grand Lodge oder North Rim Lodge bezeichnet – hatten wir eine herrliche Aussicht auf den Grand Canyon, insbesondere auf den Bright Angel Canyon. Ein Abendessen im Restaurant der Lodge stand bei uns allerdings nicht auf dem Programm. In den Jahren vor unserer Reise hatten sich die Berichte über eine eher unterdurchschnittliche Qualität vor allem der Hauptgerichte gehäuft. Wahrscheinlich ist dies ein Resultat aus der absoluten Traumlage und der dadurch fast sicheren hohen Nachfrage. Nachlässigkeiten in der Küche wirken sich hier kaum negativ aufs Geschäft aus.
Lower Antelope Canyon
Der Besuch des Lower Antelope Canyon war eines der ganz großen Highlights unserer Reise. Dieser Slot Canyon ist unserer Ansicht nach von seinen Farben und Formen her mit nichts zu vergleichen, jedenfalls nicht was die für Touristen zugänglichen Slot Canyons betrifft, inklusive Upper Antelope Canyon und auch inklusive der oft als Alternativen vorgeschlagenen Antelope Canyon X, Mystical Antelope Canyon, Waterhole Canyon, Rattlesnake Canyon und Cathedral Canyon. Selbst der Cardiac Canyon mit seinen schluchtenartigen Felsformationen bietet unserer Meinung nach nicht die Formen- und Farbenvielfalt des Lower Antelope Canyon.
Weil wir ihn unbedingt bei möglichst gutem Fotolicht besuchen wollten, hatten wir schon Monate vorher die allererste Tour für unseren Reisetag gebucht gehabt. Im Gegensatz zum Upper Antelope Canyon, wo die Zeit des höchsten Sonnenstandes die beste Besuchszeit ist, hat man im Lower Antelope Canyon um die Mittagszeit herum viel zu hohe Helligkeitskontraste, aus fotografischer Sicht nicht so optimal. Auch der wichtige Blauanteil an der Ausleuchtung der Felswände, der die Farbenvielfalt des Lower Antelope Canyon erst bewirkt, ist bei hohem Sonnenstand nicht besonders groß. Am frühen Vormittag oder am späten Nachmittag hingegen hat man zwar eine etwas geringere Gesamthelligkeit im Canyon, dafür aber ein deutlich schöneres Fotolicht. Auch die Navajos, die selbst professionell fotografieren, empfehlen vor allem die frühen Morgenstunden und den späten Nachmittag für einen Besuch des Lower Antelope Canyon.
In der zweiten Sommerhälfte sind es dann insbesondere die frühen Morgenstunden, in denen sich ein Besuch des Lower Antelope Canyon aus fotografischer Sicht lohnt. Der späte Nachmittag bietet selbstverständlich ein ähnlich tolles Licht, allerdings kann es da im Sommer manchmal zu ungünstiger Quellbewölkung kommen, was eine erhebliche Reduzierung der Gelb- und Blauanteile in den Farben der Felswände zur Folge hätte. Auch das Risiko einer wetterbedingten Schließung des Canyons wegen der Gefahr von Flash Floods ist am Nachmittag höher als am Vormittag.
Natürlich ist man im Lower Antelope Canyon genau wie im Upper Antelope Canyon schon seit vielen Jahren nicht mehr alleine unterwegs. Ungeachtet der mittlerweile sehr hohen Eintrittspreise hält der Besucheransturm an, wobei die Besucherzahlen und Preise im Upper Antelope Canyon noch mal ein gutes Stück höher sind als im Lower Antelope Canyon. Es wurde deshalb schon Kritik laut, der Massentourismus habe dieses Kleinod geschluckt. Wegen der 'Hilfestellung' der Tour Guides beim Fotografieren im Upper Antelope Canyon ist der Antelope Canyon überdies bereits als "Fake Canyon" bezeichnet worden.
Unzählige Blogs und Vlogs beschäftigen sich inzwischen mit diesem Thema und werfen dabei gerne den Upper Antelope Canyon mit dem Lower Antelope Canyon in einen Topf, was sicherlich daran liegen mag, dass der Upper Antelope Canyon oft einfach nur "Antelope Canyon" genannt wird. Selbst auf manchen Flyern für den Upper Antelope Canyon steht nur lapidar "Welcome to Antelope Canyon", so dass man später oft erst bei genauerem Hinsehen erkennt, dass es sich um einen Flyer für den Upper Antelope Canyon und nicht für den Lower Antelope Canyon handelte. Die Kritik rund um die Vermarktung des Antelope Canyon reißt nicht ab, so dass sich der eine oder andere schon von dem Gedanken verabschiedet hat, diesen Ort zu besichtigen.
Ist dieses Kleinod denn wirklich verloren gegangen? Wir meinen, dass dies nicht der Fall ist. Der Antelope Canyon selbst hat weder durch die Einführung ausschließlich geführter Touren noch durch die Abschaffung der Photography Tours seine Eigenschaft als weltweit einzigartiges Naturschauspiel eingebüßt. Der Bekanntheitsgrad dieses Kleinods ist zwar extrem gestiegen. Die natürliche Schönheit des Ortes an sich ist aber immer noch dieselbe. Man hat diesen Ort lediglich nicht mehr für sich allein.
Es gibt hier im Gegensatz zu manch anderen traurigen Beispielen in den USA keinerlei Vandalismusschäden, vielleicht gerade weil dieser Ort nur mit einer professionell geführten Tour zugänglich ist und sich die Navajos diese Einnahmequelle auch langfristig bewahren möchten. Der Verzicht aufs klassische Stativ schmerzt den Fotografen schon sehr, jedoch gibt es zumindest für Belichtungszeiten von unter einer Viertelsekunde halbwegs passable Workarounds.
Auch kann man immer noch selbst entscheiden, ob man sich bei der Motivwahl oder beim Einstellen der Kamera assistieren lässt oder nicht. Anstatt die von den Tour Guides mundgerecht präsentierten Standardmotive zum x-ten Mal nachzufotografieren, oder – das konnten wir zum Teil auch beobachten – die entsprechenden Motive sogar gleich fotografiert zu bekommen, lässt man sich einfach etwas zurückfallen und geht auf die Suche nach eigenen Motiven.
Bei unserer Tour im Jahr 2017 hatte unser Führer schnell gemerkt, dass wir keine Assistenz benötigen. Wir hatten sogar den Eindruck, dass es ihm ganz recht war, weil er sich um uns dann nicht mehr zu kümmern brauchte. So konnten wir die von der Natur geschliffenen Felswände ganz unkommentiert auf uns wirken lassen und den Bilderrausch in vollen Zügen genießen.
Mehr Informationen zur Einzigartigkeit des Lower Antelope Canyon gibt es hier sowie zur Planung der besten Besuchszeit hier.
Yellowstone
Wir haben diesen wunderschönen Park per Doppelübernachtung auf dem Madison Campground für insgesamt einen vollen und zwei halbe Tage erkundet. Wir finden, dass gerade bei einer Ersttäterreise durch den Westen der USA diese Variante mit insgesamt 48 Stunden Aufenthalt im Yellowstone voll ausgereicht hat. Wir hatten so viele unterschiedliche tolle Erlebnisse, dass wir sie auf den anschließenden zwei Fahrtagen erst einmal verarbeiten mussten. Noch ein weiterer Tag in diesem atemberaubend vielseitigen Park wäre vielleicht sogar zu viel des Guten gewesen.
Wir hätten hier natürlich auch locker eine ganze Woche verbringen können, wenn wir die Zeit dazu gehabt hätten, der Park hat eine ähnlich hohe Highlight-Dichte wie der Südwesten der USA. Wir persönlich empfanden aber die Doppelübernachtung auf dem Madison Campground mit einer ausgedehnten und erlebnisreichen Tour entlang der Grand Loop Road an unserem zentralen Besuchstag sowie mit einer Fülle von weiteren Erlebnissen am Anreise- und am Abreisetag für einen kurzen Schnupperbesuch des Yellowstone im Rahmen einer ersten gemeinsamen USA-Reise als genau richtig.
Zu keiner Zeit hatten wir das Gefühl, dass sich der Besuch des Yellowstone nicht gelohnt hätte oder dass ein Besuch erst ab drei Übernachtungen sinnvoll gewesen wäre, wie wir es an anderer Stelle einmal gelesen hatten. Wir konnten die Zeit nicht nur sehr intensiv nutzen, sondern haben trotzdem immer wieder Oasen der Ruhe gefunden, und zwar an allen drei Tagen unseres Yellowstone-Besuchs, die Tage der An- und Abreise mitgerechnet. Auch der Besuch der Highlights entlang der Grand Loop Road an einem einzigen Tag war aus unserer Sicht kein reines Sightseeing gewesen, sondern ein Tag voller Abenteuer auch für unsere Kinder. Der bewusst vermiedene Campground-Wechsel im Yellowstone durch die Doppelübernachtung hat hierbei zum Erholungswert unseres Yellowstone-Besuchs beigetragen, weil wir dadurch nach der Rückkehr von unserer Tagestour nicht erneut in der langen Fahrzeugschlange für den Check-in anstehen mussten, sondern einfach auf der Thru-Traffic-Spur an der Warteschlange vorbeifahren und sofort zu unserem Lagerfeuer- und Grillprogramm übergehen konnten.
Selbstverständlich kann der Yellowstone auch zum Hauptthema einer Reise werden. Für unsere konkrete Reise hätte dies bedeutet, dass wir dieses Reiseziel hätten weglassen und auf eine ungewisse zweite Reise verschieben müssen. Diese Lösung wäre für uns jedoch nur dann in Frage gekommen, wenn es eine sichere Aussicht auf einen weiteren Wohnmobilurlaub in den USA in dieser Besetzung gegeben hätte. Und eine solche Aussicht gab es für uns schon damals nicht. Dieser Aspekt wird unserer Ansicht nach häufig außer Acht gelassen, wenn davon abgeraten wird, den Yellowstone in eine ohnehin fahrintensive erste Wohnmobilreise einzubinden.
Nach der von uns gemachten Erfahrung kann man den Yellowstone jedenfalls durchaus auch in eine Wohnmobil-Tour durch den Südwesten der USA einbinden, wenn es sich fahrtechnisch einrichten lässt. Erst recht wenn man als Ersttäter unterwegs ist und die Fahrstrecken Teil des USA-Erlebnisses sind. Bei uns zumindest war dies der Fall gewesen. Wir konnten uns mit dem Fahren abwechseln und für die Unterhaltung der im Wohnbereich sitzenden Personen war ebenfalls gesorgt. Bei einer möglichen zweiten Reise kann man sich ja dann immer noch ein kleineres Zielgebiet vornehmen.
Wir sind auch aus heutiger Sicht der festen Überzeugung, dass es die richtige Entscheidung gewesen war, den Yellowstone trotz des knappen Zeitbudgets und trotz der zum Teil extrem langen Fahrstrecken besucht zu haben. Unter den gleichen Voraussetzungen – Ersttätertour mit Ungewissheit einer nochmaligen USA-Reise in dieser Besetzung – würden wir es auf alle Fälle wieder so machen. Dieser eine volle und zwei halbe Tage im Yellowstone waren unserer Meinung nach die längste Fahrt wert gewesen. Ein Weglassen des Yellowstone hätte unsere erste Wohnmobilreise um einiges ärmer gemacht.
Grand Teton, Rocky Mountains und Yosemite
Im Grand Teton hätte ich persönlich auch ein paar Übernachtungen einlegen können. Dem Rest unserer Familie hatte die Gegend aber viel zu viel Ähnlichkeit mit den Alpen, und die sind bei uns praktisch um die Ecke. Dies gilt gleichermaßen für die Rocky Mountains und auch für den Yosemite. Grand Teton, Rocky Mountains und Yosemite würden daher wohl weiterhin nicht zu unseren Wunschzielen gehören, sollten wir noch einmal einen Wohnmobilurlaub in Nordamerika machen.
Big Sur mit Übernachtung auf dem Kirk Creek Campground
Dies war ein Ort, bei dem wir auch im Nachhinein darüber froh sind, ihn trotz der zweifachen Vollsperrung des Highway 1 und der Anfahrt über die enge Nacimiento-Fergusson Road besucht zu haben. Der Aufenthalt an der Steilküste von Big Sur mit Doppelübernachtung auf dem Kirk Creek Campground hat sich mehr als gelohnt. Wir hatten auch zu keinem Zeitpunkt das Gefühl gehabt, Bauarbeiten oder lebensnotwendige Versorgungswege der Einheimischen zu behindern.
Natürlich gab es im Vorfeld genau wegen dieser potentiellen Gefahr mahnende Worte, in denen aufgrund der damaligen Situation in Big Sur im März 2017 dringend davon abgeraten wurde, in diesem Jahr den Cabrillo Highway zu befahren. Wenn wir ebenfalls schon einmal dort gewesen wären oder nach Belieben noch einmal in dieser Familienkonstellation dorthin hätten zurückkehren können, hätten wir vielleicht ähnlich darüber gedacht. So jedoch und nach dem aufmerksamen Beobachten der tatsächlichen Situation in Big Sur im Sommer 2017, welche sich nämlich im Vergleich zum März 2017 schon wieder deutlich entspannt hatte, war es für uns ein einmaliges Erlebnis gewesen, an das wir uns noch lange erinnern werden.
Wilde Badestelle am Kirk Creek Campground
Die direkt nördlich vom Kirk Creek Campground gelegene wilde Badestelle war uns während unserer Reiseplanung eher zufällig ins Auge gefallen, als wir nach einer Bademöglichkeit mit Sandstrand an der Steilküste von Big Sur gesucht hatten. Es gab zwar keinen offiziellen Weg dort hinunter und es wurde auf einem Hinweisschild allgemein vor "lebensbedrohlichen Wellen und Strömungen" dort an diesem Küstenabschnitt gewarnt. Der Abstieg und auch der Aufenthalt dort erfolgten also auf eigene Gefahr. Ein ausdrückliches Verbot, dort hinunterzuklettern und zu baden, bestand jedoch nicht.
Diese wilde Badestelle war genau nach unserem Geschmack. Im Vergleich zu den offiziellen Badestellen, die wir besucht hatten, wie beispielsweise dem Francis Beach, waren wir nämlich vollkommen alleine dort unten gewesen.
Highway 1, Pacific Coast Highway oder Cabrillo Highway?
"Highway 1" wird oft als Synonym für die California State Route 1 benutzt, es gibt aber auch noch einen U.S. Highway 1, und zwar ganz im Osten der USA. In Kalifornien ist mit "Highway 1" natürlich die California State Route 1 gemeint.
"Pacific Coast Highway" oder kurz PCH heißt jedoch nur der südlichste Abschnitt der California State Route 1, selbst wenn der Name PCH in vielen Blogs und selbst in manchen Reiseführern irrtümlicherweise auch für den mittleren Abschnitt dieser State Route verwendet wird. Dieser mittlere Abschnitt zwischen San Francisco und Santa Barbara, welcher auch durch Big Sur führt, heißt aber "Cabrillo Highway" und nicht "Pacific Coast Highway".
Die bekanntesten Abschnitte der California State Route 1 heißen, von Nord (Abzweiger vom U.S. Highway 101 bei Leggett) nach Süd (Abzweiger von der I-5 bei Dana Point): "Shoreline Highway", "Coast Highway", "Cabrillo Highway" und, nur auf den Streckenabschnitten im Orange County, Los Angeles County und Ventura County, "Pacific Coast Highway".
Joshua Tree NP mit Übernachtung auf dem Jumbo Rocks Campground
Einfach ein Traum. Dort würden wir auch bei einer zweiten Reise gern wieder hinfahren. Wenn es doch im Sommer dort tagsüber nur nicht so heiß wäre!
Valley of Fire mit Übernachtung auf dem Atlatl Rock Campground
Ein einziger großer Abenteuerspielplatz und ein Eldorado für jeden Fotografen. Jammerschade, dass aktuell im Sommer einige der schönsten Bereiche gesperrt sind. Ein Besuch der Fire Wave beispielsweise ist damit nur noch in der Nebensaison möglich. Gleiches gilt für den Pink Canyon.
Redwoods
Hatten wir im Programm, und zwar in Form der Küsten-Redwoods, also der Küstenmammutbäume. Uns haben hier vor allem die beiden Wanderungen im Jedediah Smith Redwoods State Park sehr gefallen. Dort hätten wir gern noch eine weitere Übernachtung gehabt.
Die Küsten-Redwoods sind nicht zu verwechseln mit den Riesenmammutbäumen der Sequoia and Kings Canyon National Parks, welche dicker aber dafür nicht so hoch sind.
Top-Highlights des Südwestens in der Hauptreisezeit, insbesondere Yosemite, Grand Canyon South Rim, Zion und Las Vegas
Auf dem "Bananen"-Teilstück unserer Erstlingstour durch den Westen der USA hatten wir die Highlights Yosemite, Grand Canyon South Rim, Zion und Las Vegas schon zu einem relativ frühen Zeitpunkt von der Liste der für uns in Frage kommenden Ziele gestrichen gehabt. Auch wenn einige dieser Punkte bei den meisten Ersttätern im Südwesten zum 'Pflichtprogramm' gehören, war uns da für unsere Reisedaten in der Hauptreisezeit die Entscheidung leichtgefallen. Zu viele Menschen auf zu kleinem Raum (siehe auch oben, "Grand Canyon bei einem Erstbesuch: North Rim oder South Rim?").
Vor allem beim extrem beliebten Zion National Park war für uns nach dem Lesen der bisherigen Reiseberichte zu diesem Park sehr klar, dass wir dort nicht hinwollen. So richtig konnten zumindest wir auch nicht nachvollziehen, was gerade deutsche Urlauber trotz der vielen anderen dort anzutreffenden Deutschen so in diesen Nationalpark zieht. Ähnelt er doch sehr den Urlaubsregionen, die es auch in Europa gibt. Dafür müssen wir keine so teure Fernreise buchen. Und dann auch noch der vermeintliche Pflichtprogrammpunkt Narrows, egal mit wie vielen anderen Leuten man in der Hauptsaison dort zeitgleich unterwegs ist. Nein danke.
Beim Yosemite National Park kam noch hinzu, dass dieser Park doch sehr große Ähnlichkeit mit den Bergregionen hat, die wir auch vom Bayerischen Alpenvorland aus in wenigen Fahrstunden bequem mit dem Auto erreichen können. Und Las Vegas hat nach unserem Geschmack nun mal gar nichts mit Wohnmobilurlaub zu tun, daher schied es als Etappenziel aus.
Auch den ebenfalls im Südwesten gelegenen Sequoia National Park hatten wir nicht im Programm, weil wir im späteren Verlauf unserer Rundreise noch im Jedediah Smith Redwoods State Park übernachtet und dort auch zwei Wanderungen unternommen haben. Einzig und allein beim Highlight Lower Antelope Canyon hatten wir trotz des zu erwartenden Besucheransturms eine Ausnahme gemacht. Zu sehr hatten sich die traumhaften Bilder der wassergeformten pastellfarbenen Sandsteinwände bereits in unserem geistigen Auge eingebrannt. Dieses einzigartige Natur-Highlight wollten wir deshalb unbedingt erleben.
Around Page, Arizona
Hier hatten wir sehr gemischte Gefühle. Einzigartige Naturerlebnisse waren hier gepaart mit dem allgegenwärtigen Trubel dieser Urlaubsregion, was dem Reiz dieser Landschaft wieder einiges genommen hat.
Ein wenig schade fanden wir auch, dass es in dieser Region, die mit so vielen Natur-Highlights aufwartet, keinen einzigen reservierbaren staatlichen Campground gibt, wodurch der Wahweap im Hochsommer dann manchmal die einzige sinnvolle Alternative bleibt, zumindest wenn man seine wertvolle Reisezeit nicht in die mühevolle Suche nach einem Übernachtungsplatz stecken möchte. Zu unserer Entscheidung gegen den Lone Rock siehe hier. Die Erfahrung Wahweap empfanden wir dabei regelrecht als Dämpfer während unserer Rundreise durch den Westen der USA. Dieser Campground hatte deshalb auch sofort den untersten Platz in unserer Rangliste eingenommen und diesen auch bis zum Ende der Reise behalten.
Badestelle am Antelope Point
Diese Badestelle war gut mit dem Wohnmobil erreichbar und wir hatten sie auch für uns ganz allein. Für sehr kleine Kinder ist sie unserer Ansicht nach jedoch nicht so optimal geeignet.
Insbesondere nicht für die Altersgruppe der Zwei- bis Vierjährigen, die schon ohne fremde Hilfe ins Wasser gehen wollen, aber in der Regel noch nicht schwimmen können. Denn es geht auf schotterhaftem, felsigem, teils stufigem, teils leicht schrägem Untergrund doch ziemlich ungleichmäßig steil ins Wasser rein, ähnlich wie bei der Badestelle hinter dem Hügel, links von der Marina. An manchen Bereichen ist es im Wasser ganz flach, bevor der Fels dann abrupt in die Tiefe abfällt.
Es hätte zwar noch eine alternative flachere Stelle im Norden gegeben, dort wo sich die Public Launch Ramp befindet. Diese wäre uns aber zu unruhig gewesen, dorthin waren bei unserer Ankunft gerade zwei Trailer-Gespanne mit Booten verschwunden.
Ab einem bestimmten Alter der Kinder sind diese wilden Badebuchten aber traumhaft schön.
Glen Canyon Dam, Hoover Dam
Haben wir nicht besucht, weil es nicht zu unseren Reisezielen passte. Für Kleinkinder wäre es vielleicht auch noch nicht so spannend gewesen.
Highlight Route 66 als solches
Auch dieses Highlight passte nicht so zu unseren Reisezielen. Insbesondere nicht Seligman oder Hackberry. Selbst Oatman hätte uns zu sehr von unseren eigentlichen Reiseinteressen abgehalten. Wir sind zwar bei Amboy ein winziges Teilstück der historischen Route 66 gefolgt, dies jedoch nur, weil dieses Teilstück direkt auf dem Weg vom Joshua Tree NP zum Valley of Fire lag.
Las Vegas
Was soll man hier nur schreiben? "Verdammt komische Stadt", um es mal mit den Worten unserer Großen auszudrücken. Schnell rein und schnell wieder raus. Las Vegas ist so gar nicht unser Ding, erst recht nicht auf einer Wohnmobilreise. Wir wissen natürlich, dass es viele Leute gibt, die Las Vegas schön finden. Immerhin starten nicht wenige dort ihre Reise oder beenden sie dort. Bei uns käme dies nur dann in Frage, wenn es aus Zeitgründen wegen der Nähe zu den roten Steinen nicht anders ginge.
Los Angeles
Los Angeles kann man sich durchaus einmal anschauen, wenngleich diese Stadt bei uns nur deshalb auf dem Programm stand, weil wir dort unsere Reise beendet haben. Übernachtet haben wir dabei nicht in einem Hotel, sondern auf einem Campground, in unserem Wohnmobil, welches wir erst am Tag unseres Heimflugs zurückgeben mussten.
Der Verkehr auf den Straßen war übrigens nicht ganz so schlimm wie befürchtet. Auch der Nahverkehr war benutzbar, sowohl die Regionalbahn als auch die U-Bahn, die Stadtbahn und die Busse, vor allem die Expressbusse.
San Francisco
Was für ein Unterschied! San Francisco ist sowas von anders als die übrigen amerikanischen Großstädte. Um es mal wieder mit den Worten unserer Großen auszudrücken: "San Francisco ist echt 'ne geile Stadt." O-Ton unserer Tochter bei unserer abendlichen Fahrt mit dem Womo auf dem Highway 1 durch San Francisco. Wenn diese Stadt nur halb so toll ist wie unser erster Eindruck von ihr, dann sollte man hier wirklich mal für mehrere Tage bleiben, so waren unsere Gedanken beim Verlassen der Stadt.
Wir waren daher nicht traurig darüber gewesen, dass wir San Francisco schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt der Routenplanung als Zwischenziel unserer Reise gestrichen hatten. Wahrscheinlich wäre selbst eine Vierfachübernachtung hier zu kurz angesetzt gewesen. Eine mehrtägige Erkundung von San Francisco steht deshalb noch immer ganz weit oben auf unserer Wunschliste.
SF, SFO, Frisco oder San Fran als Abkürzung für San Francisco?
Die gebräuchlichste und beispielsweise auch von den lokalen Medien vor Ort verwendete Abkürzung für San Francisco ist SF. SFO hingegen ist nur die Abkürzung des Flughafens von San Francisco, nicht die Abkürzung von San Francisco selbst, was gern in einen Topf geworfen wird. Frisco gilt als Beleidigung und sollte auf gar keinen Fall benutzt werden. Und San Fran gilt einfach nur als uncool. Von den Einheimischen wird diese Kurzform zumindest nicht verwendet.
Disneyland mit Dreijährigen
Da wir vor etlichen Jahren mit unseren beiden großen Töchtern schon einmal im Disneyland Resort Paris waren, wussten wir ungefähr, was uns im Disneyland in Anaheim erwarten würde. Wir besaßen noch Videoaufnahmen von damals, die unsere Jüngste während unserer Reisevorbereitungen für die USA-Reise immer wieder mit Begeisterung angeschaut hatte. Bereits vor dem Abflug hatte sie regelrecht auf das Ereignis 'Dornröschenschloss' hingefiebert. Für sie war dieses 'hinter den sieben Bergen' liegende Highlight das große Hauptreiseziel ganz am Ende unserer Reise und Motivation die gesamte Wohnmobilreise über.
Im Vergnügungspark haben wir dann nach der ersten Karussellfahrt die Kinder vorübergehend unter uns aufgeteilt, damit auch unsere Großen auf ihre Kosten kommen würden. Ein paar Stationen haben wir auch gemeinsam besucht.
Wir finden, dass Disneyland für die Altersgruppe Dreijährige gut machbar ist, wenn man gezielt die für Kleinkinder interessanten Punkte ansteuert. Den vergleichsweise hohen Eintrittspreis hatten wir schon in der Buchungsphase verdaut gehabt und uns klargemacht, dass es sich beim Disneyland in Anaheim immerhin um das Original handelt.
Totale Sonnenfinsternis zum ersten Mal erleben
Das Erlebnis einer totalen Sonnenfinsternis sollte diesmal nicht wieder buchstäblich ins Wasser fallen. Ich hatte mich daher schon lange vorher auf die Suche nach einer geeigneten Location begeben und bin schließlich auf der Lee-Seite der Kaskadenkette fündig geworden.
Was die Vorbereitung auf die Phase der Totalität betrifft, stimmte ich im Großen und Ganzen mit Michael Bakich, Photo Editor des Astronomy Magazins, überein, hier ein Link zu einer Zusammenstellung seiner Tipps zum großen Ereignis des Jahres 2017. Besonders angesprochen hatten mich als jemanden, der damals am 11.08.1999 die Chance verpasst hatte, seine letzten beiden Tipps:
24. Don’t photograph the eclipse. This tip — specifically directed at first-time eclipse viewers — may sound strange because it’s coming to you from the photo editor of the best-selling astronomy magazine on Earth. But I’ve preached this point to thousands of people who I’ve led to far-flung corners of our planet to stand under the Moon’s shadow. True, few of them have thanked me afterward. But I can tell you of upwards of a hundred people who have told me with trembling voices, 'I wish I’d followed your advice. I spent so much time trying to center the image and get the right exposures that I hardly looked at the eclipse at all.' How sad is that? And here’s another point: No picture will capture what your eyes will reveal. Trust me, I’ve seen them all. Only the top 1 percent of the top 1 percent of photographers have ever come close. And — no offense meant — but you, with your point-and-shoot pocket camera or off-the-shelf digital SLR, are not one of them.
25. DO NOT PHOTOGRAPH THE ECLIPSE!!! I’ll state this again for emphasis. Why, oh why, would you even consider looking down and fiddling with a camera when you could be looking up at all that heavenly glory? This eclipse will — at maximum — last 162 seconds. That’s it, my friends. If your camera isn’t doing what you think it should, you’re going to lose valuable time adjusting it. There will be plenty of pix from imagers who have viewed a dozen of these events. So just watch. Watch your first eclipse with your mouth agape, where your only distraction is occasionally wiping tears of joy from your eyes. You will not be disappointed.
Zu seinem bekannten und durchaus ernst gemeinten Rat, nicht die Sonnenfinsternis als solche zu fotografieren, gibt es natürlich auch kritische Stimmen. Hier beispielhaft ein Link zu einer Äußerung von Allison Johnson, DPReview Administrator:
Really, the 'don’t photograph the eclipse' advice wasn’t directed at every photographer. It was meant for people like me: hobbyists who might be tempted to try and capture the event at the expense of their own enjoyment of it. There’s no one right way to be a photographer, and there’s no one right way to enjoy an eclipse. The more precise advice would have been, 'Enjoy the eclipse,' and for many people, that means photographing it: scouting a location, acquiring the right filter, picking a lens, getting in place and coming away with a once-in-a-lifetime shot. And it wouldn’t really matter whether that eclipse shot looks more or less like everyone else’s: what matters is that they did it and enjoyed the process.
Den Rat von Michael Bakich finde ich zwar in der Sache richtig, halte ihn aber ebenfalls für etwas zu plakativ formuliert. Die Kritik von Allison Johnson und vielen anderen Leuten halte ich deshalb für berechtigt.
Ich persönlich gehöre zwar auch zu denjenigen Fotografen, die bei diesem einzigartigen Ereignis ganz bewusst auf die Arbeit mit der Kamera verzichten wollten. Nicht obwohl sondern gerade weil es für mich möglicherweise die letzte so entspannt im Rahmen eines Familienurlaubs erreichbare totale Sonnenfinsternis gewesen sein wird. Ein unwiederholbarer Moment sozusagen. Mir ging es also ausschließlich um das pure Erleben der totalen Sonnenfinsternis, ihr sollte meine gesamte Aufmerksamkeit gehören. Die Konzentration aufs Fotohandwerkliche, und sei sie auch noch so gering, wollte ich nicht dabeihaben. Vor allem nicht in der Zeit von kurz vor bis kurz nach der Totalität.
Und gleichzeitig kann ich jeden verstehen, dem das Fotografieren der totalen Sonnenfinsternis genauso viel Freude bereitet wie das Erlebnis der Sonnenfinsternis selbst.
Totale Sonnenfinsternis, was ist daran schon so besonders?
Was ist eigentlich an einer totalen Sonnenfinsternis so besonders? Ist nicht eine partielle Sonnenfinsternis im Wesentlichen genau das Gleiche, nur eben mit einem geringeren Überdeckungsgrad der Sonne durch den Mond?
Diese Frage taucht immer wieder auf. Gestellt ausschließlich von Leuten, die noch nie eine totale Sonnenfinsternis innerhalb der Totalitätszone, also wirklich im Kernschatten des Mondes, miterlebt haben, wohl aber schon die eine oder andere partielle Sonnenfinsternis.
Es gibt ein sehr anschauliches Gleichnis mit einem Wirtshaus. Wenn man eine totale Sonnenfinsternis von außerhalb der Totalitätszone beobachtet und anschließend meint, das Wesentliche mitbekommen zu haben, wenn auch in abgeschwächter Form, dann ist dies ungefähr so, als würde man an einem guten Wirtshaus nur vorbeigehen und danach von dem Wirtshaus und dem leckeren Essen berichten, das so fantastisch gerochen hätte. Ohne jemals auch nur irgendein Wirtshaus von innen gesehen zu haben. Das Essen selbst, das Ambiente und die Stimmung im Inneren des Wirtshauses würde man überhaupt nicht miterlebt haben. Nur weiß man das alles erst, nachdem man mindestens einmal in einem Wirtshaus gegessen hat.
Es geht hier also darum, die totale Sonnenfinsternis wirklich in der Totalitätszone zu erleben. Erst dann wird sie zu etwas Besonderem. Und erst dann merkt man den gravierenden Unterschied zu einer partiellen Sonnenfinsternis. Bei einer partiellen Sonnenfinsternis wird es einfach nur ein bisschen dunkler. Bei einer totalen Sonnenfinsternis hält die Welt den Atem an.
Es ist schwierig zu beschreiben, was bei einer totalen Sonnenfinsternis entlang des Totalitätsstreifens sowohl in der Natur als auch in der Umgebung, am Himmel und in einem selbst vor sich geht. Man begreift den vollen Umfang erst dann, wenn man es zum ersten Mal selbst erlebt. Nur bei einer vollständigen Überdeckung der Sonne durch den Mond wird es am Beobachtungsort innerhalb kürzester Zeit dunkel, während gleichzeitig am gesamten Horizont gerade Sonnenuntergang gewesen zu sein scheint, egal in welche Himmelsrichtung man schaut. Der Himmel hat einen ganz magischen nachtblauen Farbverlauf, der so nur im Kernschatten bei totalen Sonnenfinsternissen zu sehen ist und der für sie so typisch ist. Das Erlebnis ist einfach unfassbar schön und lässt sich kaum in Worte fassen. Das kurze Erscheinen eines Diamantrings jeweils unmittelbar vor und unmittelbar nach der Totalität, der Blick auf die vom Mond vollständig überdeckte Sonne, der Anblick der Sonnenkorona und das Wahrnehmen einzelner Protuberanzen, der unwirkliche 'Nachthimmel', der ringsherum rötliche Horizont und nicht zu vergessen die hörbare Begeisterung und die Gefühlsausbrüche, denen man sich nicht entziehen kann, dies alles brennt sich einem für immer ins Gedächtnis ein.
Kann man eine totale Sonnenfinsternis nicht auch an einem Ort außerhalb der Totalitätszone erleben, zumindest ansatzweise?
Außerhalb des Streifens der Totalität, welcher oft zwar über 15.000 Kilometer lang, aber meist nur ein- bis zweihundert Kilometer breit ist, kann man eine totale Sonnenfinsternis in Bezug auf das, was sie eigentlich ausmacht, nicht erleben. Auch wir hatten nicht gewusst, wie groß der Unterschied tatsächlich ist, bis wir es selbst erfahren haben.
Ed Krupp, seit 1974 Direktor des Griffith-Observatoriums in Los Angeles, beschreibt das Besondere einer totalen Sonnenfinsternis so:
It is easy to determine if someone has seen a total solar eclipse in person. You just ask. If the response is "I think so" or "maybe," then the real answer is "no." Anyone who has seen totality knows it with certainty and knows the difference between a total eclipse and a partial eclipse, the latter of which many people have observed at one time or another, because partial eclipses are always visible over a much larger area than total eclipses. That difference – even the difference between a total solar eclipse and a partial eclipse that covers 99 percent of the sun's disk – is the difference between night and day.
Partielle Sonnenfinsternis
Eine partielle Sonnenfinsternis ist ungefähr vergleichbar mit einer von außerhalb der Totalitätszone beobachteten totalen Sonnenfinsternis.
Wir haben die verschiedenen Sonnenfinsternisse der zurückliegenden Jahre noch gut in Erinnerung. Insbesondere die vom späten Nachmittag des 12. Oktober 1996, wo die partiell verfinsterte Sonne wie ein untergehendes Schiff aussah, und diejenige vom späten Vormittag des 20. März 2015, von unserem Zuhause in Bayern und damit von außerhalb der Totalitätszone beobachtet, wo sich während der Sonnenfinsternis die Farben merkwürdig verändert hatten und es danach trotz bestem Wetter und strahlendem Sonnenschein nicht mehr so recht warm werden wollte an diesem Tag.
Unsere Beobachtungen und Wahrnehmungen von damals sind immer noch präsent und wir möchten sie auch nicht missen. Was wir jedoch nicht beobachten oder wahrnehmen konnten, war all jenes, was wir über totale Sonnenfinsternisse zwar bisher gehört und gelesen, aber zum damaligen Zeitpunkt noch nie selbst erlebt hatten.
Heute, nach unserer USA-Reise zur totalen Sonnenfinsternis 2017, können wir ganz klar sagen: Eine partielle Sonnenfinsternis kommt nicht annähernd an die Dramatik einer totalen Sonnenfinsternis heran. Der Grad der Überdeckung der Sonne durch den Mond spielt dabei überhaupt keine Rolle, es bleibt in jedem Fall eine partielle Sonnenfinsternis. Dies gilt selbst bei einer 99-prozentigen Überdeckung (siehe auch das obige Statement von Ed Krupp).
Natürlich gibt es einige Dinge, die man auch bei einer partiellen Sonnenfinsternis beobachten kann, besonders dann, wenn sich die Sonnenfinsternis vormittags in der warmen Jahreszeit ereignet. Der morgendliche Temperaturanstieg wird fühlbar abgebremst und bei hinreichendem Überdeckungsgrad sogar vorübergehend umgekehrt, das Licht ist seltsam matt und bekommt eine leicht ockerfarbene Note, man sieht durch die Sonnenfinsternisbrille die Überdeckung der Sonne durch den Mond und bei ausreichend tiefstehender Sonne oder diesigem Wetter sieht man dies sogar mit dem bloßen Auge. Mitunter bemerkt man auch, wie die Tierwelt auf all diese Veränderungen reagiert. Das war's dann aber auch schon.
Egal, ob man eine partielle Sonnenfinsternis beobachtet oder eine totale Sonnenfinsternis von einem Ort außerhalb der Totalitätszone – diese beiden im Grunde identischen Naturerlebnisse haben eines gemeinsam: Ihnen fehlt jeweils komplett der einzigartige Eindruck, den man nur bei einer totalen Sonnenfinsternis im Kernschatten des Mondes vor allem bei wolkenfreiem Himmel haben kann – die Totalität. Die Nacht mitten am Tage bei gleichzeitig ringsherum rötlichem Horizont. Und es fehlt natürlich der überwältigende Anblick der Sonnenkorona und der beiden Diamantringe (siehe oben, "Totale Sonnenfinsternis, was ist daran schon so besonders?").
Totale Sonnenfinsternis von außerhalb der Totalitätszone beobachtet
(siehe oben, "Partielle Sonnenfinsternis")
Ringförmige Sonnenfinsternis
Auch eine ringförmige Sonnenfinsternis kommt von ihrer Wirkung her nicht annähernd an die Dramatik einer totalen Sonnenfinsternis heran. Man könnte sie am ehesten noch mit einer partiellen Sonnenfinsternis mit 99-prozentigem Überdeckungsgrad vergleichen. Vom Wesen her ist es auch nur eine partielle Überdeckung der Sonne durch den Mond, mehr nicht. Dies weiß man jedoch erst dann, wenn man schon einmal eine totale Sonnenfinsternis im Kernschatten des Mondes erlebt hat. Erst dann wäre man nach dem Erleben einer ringförmigen Sonnenfinsternis eventuell ein wenig enttäuscht. Wenn man hingegen bislang nur partielle Sonnenfinsternisse oder totale Sonnenfinsternisse außerhalb der Totalitätszone erlebt hat, dann ist eine ringförmige Sonnenfinsternis auf jeden Fall ein einprägsames Himmelsereignis.
Rund um die Routenplanung
Weniger ist mehr?
Dies kann man unserer Meinung nach so pauschal nicht sagen. Es kommt beim 'Streichkonzert' in der Routenplanung einer Nordamerikareise immer auch darauf an, wie wahrscheinlich es für die jeweilig Reisenden ist, die aus der Reiseroute zu streichenden Highlights jemals noch in diesem Personenkreis gemeinsam erleben zu können. Dies gilt insbesondere dann, wenn es sich um die eventuell einzige Nordamerikareise des betreffenden Personenkreises handelt.
Sicherlich ist der Rat "weniger ist mehr" in der Routenplanung im Fall wiederholter Transatlantikreisen sehr sinnvoll. In dieser komfortablen Situation sind jedoch viele nicht, sei es aus finanziellen, aus terminlichen, aus gesundheitlichen oder aus noch ganz anderen Gründen.
In unserem konkreten Fall können wir jedenfalls ganz klar sagen, dass ein "weniger" eine Einbuße bedeutet hätte. Es war trotz oder vielleicht sogar wegen der teilweise großen Entfernungen zwischen den einzelnen Highlights nicht zu viel für uns gewesen. Wir wüssten jetzt nicht, auf welches Highlight wir hätten verzichten wollen. Weniger wäre eben manchmal tatsächlich weniger.
Stadterkundung am Anfang oder am Ende der Reise?
Wir haben oft die Empfehlung gelesen, eine Stadterkundung möglichst am Anfang der Reise zu machen und nicht an ihrem Ende. Aber ist das wirklich generell die sinnvollere der beiden Varianten?
Unserer Meinung nach lässt sich diese Frage nicht so pauschal beantworten, denn es hängt auch immer ein bisschen von der gewählten Übernachtungsart in der jeweiligen Stadt ab. Wenn man zum Beispiel bei einer Stadterkundung am Ende der Reise weiterhin im Wohnmobil auf einem Campground übernachten kann, dann ist die Variante, die Stadterkundung ans Ende der Reise zu legen und nicht an ihren Anfang, durchaus eine Überlegung wert. Mal ganz abgesehen davon, dass man am Ende der Reise wesentlich mehr von der Stadt hat, weil man hier nicht schon am Nachmittag platt ist durch den Anreise-Jetlag.
Die Frage stellt sich für uns daher zunächst so: Ist die Stadttour wirklich ausschließlich von einem Hotel oder einer Airbnb-Unterkunft aus möglich? Oder können wir die Stadt nicht auch am Ende der Reise von einem nahe gelegenen Campground oder RV Park aus erkunden, sei es nun per Mietwagen, per Uber oder mit dem öffentlichen Nahverkehr, so dass wir abends immer wieder in unsere gewohnte Behausung zurückkehren könnten?
Was ebenfalls zu klären wäre, denn dieses Argument tauchte auch schon mal auf: Können wir überhaupt nach drei oder vier Wochen Abenteuer 'in der Pampa' ohne größere Überwindung eine Stadt erkunden? Sind wir also auch nach einer Serie von grandiosen Naturerlebnissen immer noch in der Lage, uns auf die betreffende Stadt einzulassen, vorausgesetzt, dass wir an der Stadt tatsächlich interessiert sind und dass wir uns dort nicht allzu viel vornehmen?
Ganz klares Ja von uns. Die Erlebnisse in der Natur waren für uns so beeindruckend und so nachhaltig gewesen, dass sie unsere anschließenden paar Tage in der quirligen großen Stadt unbeschadet überstanden haben. Und dies wäre gewiss auch am Ende einer zukünftigen Wohnmobilreise der Fall.
Solange wir weiterhin in unserem Wohnmobil übernachten könnten und nicht in ein Hotel oder eine Airbnb-Unterkunft wechseln müssten, würden wir die Stadttour deshalb auch in Zukunft möglichst wieder ans Ende der Reise legen. Die Besichtigung einer Stadt, in deren Nähe es keinerlei Campgrounds gibt, würden wir hingegen nie am Ende einer Wohnmobilreise machen wollen, das ist klar. In diesem Fall wäre dann die Stadtbesichtigung mit Hotel- oder Airbnb-Übernachtung am Anfang der Reise die einzig verbleibende Alternative.
Wir würden daher also auch bei einer zweiten Wohnmobilreise wieder die Variante der Stadterkundung am Ende der Reise, von einem Campground aus, bevorzugen, so dass wir gleich am Tag nach der Landung unseren ersten Campground ansteuern könnten.
Diese Variante hat nämlich aus unserer Sicht gleich zwei entscheidende Vorteile: Erstens kann man bei ihr die Zeitverschiebung des Jetlag vom ersten Tag an sinnvoll nutzen, anstatt gegen ihn anzukämpfen. Und zweitens nimmt sie dem häufig zitierten Abschiedsblues am Ende der Reise gehörig den Wind aus den Segeln. Sie ermöglicht ein problemloseres frühes Aufstehen an den ersten Reisetagen für Naturbesichtigungen in den Morgenstunden, einen Urlaubsstart gleich in der Natur und ein leichteres Abschiednehmen am Ende der Reise, ohne dabei in den letzten Nächten auf das vertraute mobile Zuhause verzichten zu müssen. Der dritte Vorteil, also dass man am Ende der Reise auch noch abends fit genug für die Stadt ist, kommt dann noch hinzu.
Südwesten im Hochsommer
Heiße Regionen meiden wir im Sommer normalerweise. Wir wollten allerdings solch tolle Reiseziele wie Jumbo Rocks, Valley of Fire und die Gegend um Page nicht ganz auslassen, wenngleich uns klar war, dass wir im Hochsommer dort wahrscheinlich mit Tageshöchsttemperaturen von über 40 °C rechnen müssten. Wir haben unsere große Runde dann schließlich so gelegt, dass wir diese Ziele schon am Anfang unserer Reise haben würden, wo wir wegen des Jetlags immer schon frühmorgens auf den Beinen wären, wenn es noch nicht ganz so heiß ist.
Ein positiver Nebeneffekt der Rundreise entgegen dem Uhrzeigersinn war, dass wir dadurch die Pazifikküste von Norden nach Süden entlangfahren konnten, sozusagen auf der 'richtigen' Straßenseite.
Zwischenstopp in Kingman oder bei Lake Havasu im Hochsommer?
Ein Zwischenstopp mit Übernachtung in Kingman oder am Colorado River bei Lake Havasu auf dem Weg vom Joshua Tree National Park zum Grand Canyon käme bei uns im Hochsommer garantiert nicht in Frage. Statt dort unten bei Temperaturen von über 40 °C in der Hitze zu zerfließen und auch nachts bei immer noch über 30 °C nicht einschlafen zu können, säßen wir lieber entspannt im klimatisierten Wohnmobil und würden weiter in Richtung Grand Canyon Strecke machen, jedenfalls so weit, wie es von der Etappenlänge her machbar wäre. Die gesparte Übernachtung würden wir dann lieber in eine Mehrfachübernachtung auf einem nicht so heißen Nationalpark-Campground investieren, gern auch am Grand Canyon. Wobei wir persönlich eher zum North Rim als zum South Rim fahren würden.
Start und Ziel in L.A. bei einer Rundreise entgegen dem Uhrzeigersinn
Diese Vorgehensweise hat super für uns gepasst. So hatten wir die ganz heißen Gegenden schon am Anfang der Reise und konnten hier den Jetlag-Vorteil gleich prima ausnutzen. Das Highlight Disneyland als besondere Motivation für unsere Jüngste lag durch die Wahl des Zielorts L.A. am Ende der Reise und nicht schon mittendrin. Und schließlich hatten wir in L.A. auch nicht ganz so hohe Temperaturen beim Packen vor der Womo-Rückgabe im Vergleich zu einer Rückgabe in Las Vegas.
Joshua Tree NP als erstes Etappenziel bei einem Reisestart in Los Angeles im Hochsommer
Das Erreichen des Joshua Tree National Park als unser erstes Etappenziel nach der Womo-Übernahme bei El Monte in Santa Fe Springs bei Los Angeles war überhaupt kein Problem für uns gewesen, auch nicht an einem Werktag. Sicherlich begünstigt durch die Tatsache, dass im Unterschied zu Road Bear die Vermietstation von El Monte nicht nordwestlich, sondern südöstlich von Los Angeles liegt, also schon auf der richtigen Seite für die Weiterreise.
Gerade im Sommer war die Fahrt bis zum Joshua Tree National Park schon am ersten Reisetag sogar eine sehr gute Entscheidung. So hatten wir durch unsere Ankunft nach Sonnenuntergang dort bereits deutlich angenehmere Temperaturen – am Nachmittag wären im Park nämlich noch fast 40 °C gewesen.
Durch die Wahl dieses ersten Etappenziels haben wir außerdem einen kompletten Reisetag gewonnen im Vergleich zu der oft vorgeschlagenen Variante mit einer weiteren Zwischenübernachtung. Das Herumklettern auf den großen Steinen haben wir dann in den frühen Morgenstunden nachgeholt, als die Sonne noch nicht so heiß herunterbrannte. Dank Jetlag waren wir sowieso früh aus den Federn gewesen. Für das richtige Erkunden des Parks war der Sommer ohnehin die falsche Jahreszeit, wir haben also nichts versäumt.
Doppelübernachtung im Joshua Tree NP im Hochsommer
Wir selbst würden dies nicht machen wollen. Uns hat der rasche Temperaturanstieg im Verlauf des Vormittags auf dem Jumbo Rocks Campground schon ahnen lassen, wie warm es dort tagsüber werden würde. Wir waren froh gewesen, nicht auch noch zur Mittagszeit in diesem sonst sehr schönen Park gewesen zu sein.
Bei einem Besuch im Frühjahr würde die Sache natürlich ganz anders aussehen. Da wäre eine Doppelübernachtung gesetzt.
Klima, Wetter, Wolkenwahrscheinlichkeit und Sonnenstand
Wie das Wetter bei einer Reise genau werden wird, kann man natürlich nicht vorhersehen. Die klimatischen Gegebenheiten der jeweiligen Reiseregion und auch die astronomischen Gegebenheiten an einem konkreten Ort sind aber relativ gut recherchierbar. Die Bandbreite der möglichen Wetterverhältnisse zur entsprechenden Reisezeit und der zu erwartende Sonnenstand lassen sich hierdurch bereits während der Reiseplanung berücksichtigen.
So ist beispielsweise im Südwesten der USA insbesondere in der zweiten Sommerhälfte die Wahrscheinlichkeit für Quellbewölkung am Nachmittag deutlich größer als am Vormittag. Und die Höhe wie auch die Richtung der Sonne zu einer bestimmten Uhrzeit ist präzise vorhersagbar. Deshalb waren wir ganz bewusst morgens im Lower Antelope Canyon und nachmittags am Horseshoe Bend, um jeweils die Wahrscheinlichkeit für schönes Fotolicht zu erhöhen.
Ebbe und Flut, Hochwasser und Niedrigwasser
Die Kenntnis des Gezeitenkalenders spielte eine entscheidende Rolle bei der Planung unseres Besuchs von Thor's Well. Uns hatte hier vor allem der einzigartige Effekt eines Gullys im Ozean gereizt und daher wollten wir Thor's Well unbedingt bei ausreichend hohem Wasserstand besuchen. Bereits damals bei unserer Reiseplanung gab es genügend Informationsmaterial im Netz zu den Voraussetzungen für das Zustandekommen dieses Phänomens. Als optimal wurden hierbei immer so Wasserstände von etwa 5 bis 7 Fuß genannt. Das Zeitfenster dafür war an unserem Besuchstag gar nicht mal so klein gewesen. Vom letzten Teil der Flut bis zum ersten Teil der Ebbe gab es genug Möglichkeit, das Schauspiel zu bewundern. Die genaue Gezeitenvorhersage für unser Reisedatum hatten wir uns hier auf der Webseite "NOAA Tides and Currents" der National Oceanic and Atmospheric Administration besorgt gehabt.
In den diversen deutschsprachigen Empfehlungen nicht nur zur optimalen Besuchszeit von Thor's Well, sondern auch zum Tide Pooling an der Pazifikküste werden die obigen Begriffe Ebbe, Flut, Hochwasser und Niedrigwasser allerdings manchmal etwas irreführend verwendet. Auch in so manchem Reisebericht. So wird der Begriff Flut (engl. flood current) fälschlicherweise für Hochwasser (engl. high tide) benutzt und der Begriff Ebbe (engl. ebb current) fälschlicherweise für Niedrigwasser (engl. low tide). Das mag vielleicht daran liegen, dass umgangssprachlich insbesondere der Begriff Ebbe gern auch hergenommen wird, wenn allgemein von einem niedrigen Niveau die Rede ist. Die Bedeutung dieser Begriffe hinsichtlich der Gezeiten jedoch sind eindeutig: Ebbe ist der Vorgang des sinkenden Wasserstandes (ablaufendes Wasser) und dauert vom Hochwasser bis zum nachfolgenden Niedrigwasser, etwas mehr als sechs Stunden. Und Flut ist der Vorgang des steigenden Wasserstandes (auflaufendes Wasser) und dauert vom Niedrigwasser bis zum nachfolgenden Hochwasser, ebenfalls etwas mehr als sechs Stunden.
Ebbe und Flut sind also keine Zustände, sondern es sind Vorgänge. Hochwasser und Niedrigwasser hingegen sind Zustände. Hochwasser ist hierbei der höchste Wasserstand beim Übergang von Flut zur Ebbe. Und Niedrigwasser ist der niedrigste Wasserstand beim Übergang von Ebbe zur Flut. Während der Ebbe kann also der Wasserstand niemals steigen, sondern immer nur sinken, bis genau bei Niedrigwasser die Flut wieder einsetzt. Genauso kann der Wasserstand während der Flut niemals sinken, sondern immer nur steigen, bis genau bei Hochwasser die Ebbe wieder einsetzt.
Must see/Must do
Wir sind der Meinung: Alles kann, nichts muss. Ein "Must see/Must do" gibt es für uns daher nicht. Es ist für uns eher ein "Nice to have".
So haben wir entspannt einige der sogenannten "Must see"-Highlights einfach links liegengelassen und sind an ihnen vorbeigefahren und haben so manches "Must do" nicht gemacht. Dies war für uns kein Problem und hat unserer ersten USA-Womo-Reise keinen Abbruch getan. Im Gegenteil, manches andere Highlight konnten wir dadurch überhaupt erst ins Programm aufnehmen. Und wenn wir noch ein weiteres Mal einen Wohnmobilurlaub in den USA verbringen könnten, würden wir uns mit Sicherheit auf ein kleineres Zielgebiet konzentrieren und dort dann vielleicht das eine oder andere dieser "Must see/Must do"-Highlights nachholen.
Highlight-Dichte am Ende der Reise geringer als am Anfang
Dies fanden wir sehr sinnvoll, um das bisher Erlebte verarbeiten zu können. Wir haben diese häufig ausgesprochene Empfehlung deshalb bereits bei der Routenplanung berücksichtigt.
Aktivitäten für Teenager
Teenager hatten wir strenggenommen nicht im Jahr unserer Reise. Unser Sohn war 12, die ältere unserer beiden mitgereisten Töchter 21, die jüngere 3. Wir haben aber trotzdem ein paar Aktivitäten für Teenager dabeigehabt, wie zum Beispiel das Bungee Jumping von der Crooked River High Bridge und das Sandboarding in den Oregon Dunes.
Diese Aktivitäten hatten jedoch zu keinem Zeitpunkt einen Einfluss auf unsere Routenplanung gehabt. Sie waren eigentlich nur Beiwerk unserer Reise gewesen, und sie haben sich zum Teil auch erst spontan ergeben. Der Fokus lag bei unserer ersten gemeinsamen Amerika-Reise eindeutig auf dem Kennenlernen und Erleben der einzigartigen Natur des Reiselandes USA, nicht nur für uns Eltern. In diesem Punkt machen sich unserer Meinung nach viele Eltern unnötig Sorgen, ihren Teenagern nicht genug bieten zu können. Wenn die Eltern mit Begeisterung die Natur in sich aufsaugen können, dann können es in der Regel auch die Kinder, und zwar auch die älteren Kinder.
Staatliche Campgrounds
Sie sind im Allgemeinen viel schöner und vor allem viel naturnäher als private Campgrounds. Wir würden deshalb staatliche Campgrounds immer wieder bevorzugen. Wir lieben die Ruhe und Abgeschiedenheit, das Lagerfeuer am Abend und den Sternenhimmel ohne störendes Kunstlicht. Auch unseren Kindern haben unsere Quartiere in der Natur immer sehr gefallen. Langweilig wurde ihnen dort nie.
Wo sich die Eltern entspannen können, fühlen sich normalerweise auch die Kinder wohl. Dies wird unseres Erachtens oft unterschätzt (siehe unten, "Private Campgrounds").
Campgrounds in State Parks, an State Beaches und in National Forests im Vergleich zu Campgrounds in Nationalparks
Hier ein pauschales Urteil abzugeben, fällt schwer. Schön sind diese Campgrounds in der Regel alle, vor allem die in den National Forests. Uns persönlich nicht so gut gefallen haben nur der Francis Beach CG am Half Moon Bay State Beach und der Van Damme State Park an der Mendocino Coast.
Die Campgrounds in State Parks sind dabei nicht unbedingt kleiner als die Campgrounds in Nationalparks. So sind der Jessie M. Honeyman Memorial State Park CG (367 Sites) und der Fort Stevens State Park CG (512 Sites) viel größer als der Jumbo Rocks CG im Joshua Tree NP (114 Sites) oder der North Rim CG im Grand Canyon NP (87 Sites). Die Größe bedeutet jedoch nicht notwendigerweise, dass es auf dem entsprechenden Campground irgendwie eng oder trubelig zugeht. Beispielsweise haben wir die Größe des Fort Stevens State Park direkt an unserer Campsite kaum gespürt, weil die Campsite unmittelbar am Rand eines urigen Waldes lag.
Private Campgrounds
KOA, Good Sam Club, Passport America und andere Anbieter: Obwohl wir eine Familie mit Kindern sind, was ja laut den FAQ nahelegen würde, dass wir gelegentlich den Wunsch nach einem privaten Campground mit einem Pool und einer Waschmaschine verspüren würden, sind private Campgrounds überhaupt nicht unser Ding. Und zwar egal ob diese Campgrounds jetzt Pool, Waschsalon, Spielplatz und freies WLAN haben oder nicht. Denn zwei Dinge fehlen ihnen meist: Privatsphäre und Natur direkt als Bestandteil der Campsite. Und dies ist auch gleich unser Ausschlusskriterium für die meisten privaten Campgrounds.
Natur ist unserer Erfahrung nach ein mindestens ebenso interessanter Tummelplatz für die Kinder, solange sich auch die Eltern dort wohlfühlen. Wenn eine Campsite inmitten der Natur liegt und dann auch noch über ausreichend Privatsphäre verfügt, warum sollten wir sie dann bei der Routenplanung freiwillig durch einen privaten Stellplatz ersetzen? Selbst wenn dort mit viel Liebe zum Detail Hecken oder Ähnliches als Sichtschutz angepflanzt worden sind, es wirkt immer irgendwie künstlich. Auch ein Bad in freier Natur würden wir dem Baden im Pool eines privaten Campgrounds immer vorziehen, auch unsere Kinder. Und für die kleine Wäsche zwischendurch gibt es schließlich noch die gute alte Handwäsche. Mit einer Camping-Wäschespinne, die man am Wohnmobil befestigen kann, ist auch das Wäschetrocknen kein Problem.
Wir haben daher bereits in der Planungsphase private Campgrounds nach Möglichkeit gemieden. Die zu erwartende Enge der Stellplätze, die fehlende Privatsphäre, die in der Regel fehlende Natur und häufig die Nähe zu Städten sowie das Bestreben der Campingplatz-Betreiber, all diese Mankos mit einer gehobenen Ausstattung zu kompensieren, passte einfach nicht zu unserer Art des Reisens. Dass bei all diesen Nachteilen private Campgrounds dann auch noch viel teurer sind als staatliche Campgrounds, machte unsere Entscheidung sogar noch einfacher. Einzig beim Wahweap CG und beim Anaheim RV Park hatten wir wegen mangelnder Alternativen in der Hauptsaison bzw. wegen der Nähe zum Highlight Disneyland und der bevorstehenden Wohnmobilrückgabe Kompromisse eingehen müssen.
Warum aber in der aktuellen Campground-Wertung ausgerechnet der Wahweap CG bei immerhin 125 Bewertungen durchschnittlich unglaubliche 4 Lagerfeuer bekommt und damit genauso gut bewertet wird wie beispielsweise der North CG im Bryce Canyon NP, können wir ehrlich gesagt nicht wirklich nachvollziehen. Offenbar können die verschiedenen Vorstellungen darüber, was ein schöner Campground ist, sehr weit auseinanderliegen. Für uns war der Wahweap einfach nur ein krasser Kontrast zu unseren bisherigen Reiseerlebnissen, als wir nach Jumbo Rocks, Atlatl Rock und North Rim zum ersten Mal Quartier auf einem privaten Campground bezogen haben.
Wir sehen es eigentlich genau umgekehrt, als es hier an dieser Stelle in den FAQ geschrieben steht: Bei einer Reise ohne Kinder, vielleicht auch mit kleinerem Fahrzeug, könnten wir uns das gelegentliche Ausweichen auf private Campgrounds wegen irgendwelcher geplanten städtischen Ziele unter Umständen noch vorstellen. Bei einem Wohnmobil-Abenteuer als Familie mit Kindern hingegen, und zwar auch als Familie mit Kleinkindern, würden wir nur ungern auf einen Übernachtungsplatz in der Natur verzichten wollen, nicht nur wegen des Lagerfeuers und des Grillens. Und dies gilt selbstverständlich auch bei einer Reise im Hochsommer, unabhängig von den auf privaten Campgrounds in aller Regel vorhandenen Pools und unabhängig von den auf privaten Campgrounds so gut wie sicher vorhandenen Stromanschlüssen an den Sites. Lieber würden wir dann schon bei der Routenplanung auf diesen Zwischenstopp verzichten und eine längere Fahrstrecke in Kauf nehmen, um bis zu einer Übernachtungsmöglichkeit auf einem staatlichen Campground in einer nicht ganz so heißen Gegend weiterfahren zu können, als dass wir uns eine eigentlich vermeidbare Übernachtung auf einem privaten Campground antun würden.
Boondocking
Ein Stellplatz in absoluter Abgeschiedenheit, fernab der Zivilisation, noch dazu völlig kostenlos und ohne jeglichen Reservierungsstress. Das klingt nicht nur romantisch, das ist es garantiert auch, nach den Fotos und Berichten zu urteilen, die wir hierzu gesehen und gelesen haben. Aber so traumhaft Boondocking auch sein mag, so auffallend selten wird es von größeren Personengruppen beworben. Fast immer von Leuten, die nur zu zweit reisen. Warum eigentlich?
Vielleicht liegt es ja daran, dass man zu zweit auch ohne Tisch-Bank-Kombination bequem draußen sitzen und sein Essen entspannt unter freiem Himmel genießen kann. Das Ganze dann bei einem Glas seines Lieblingsgetränks und vielleicht sogar bei Kerzenschein. Einen kleinen Klapptisch hat man nämlich im Fahrzeug in der Regel dabei. Nur ist dieser kaum für mehr als zwei Personen geeignet.
Boondocking funktioniert unserer Ansicht nach so richtig schön nur zu zweit. Bei Reisen mit mehreren Personen, erst recht wenn man wie in unserem Fall zu fünft unterwegs ist, wäre zumindest uns der winzige Camping-Klapptisch des Wohnmobils viel zu klein. Die große Tisch-Bank-Kombination, die es selbst auf den primitivsten Campgrounds auf jeder Campsite gibt, ist unserer Meinung nach durch nichts zu ersetzen, wenn alle Familienmitglieder bequem am Tisch Platz haben wollen. Deshalb würden wir persönlich, jedenfalls solange wir noch gemeinsam mit unseren Kindern Urlaub machen, lieber einer schönen Campsite in einem Nationalpark oder State Park oder National Forest den Vorzug geben. Jeglicher Reservierungsstress aus der Buchungsphase der Reiseplanung ist ja während der Reise längst verflogen. Boondocking kann daher warten, bis wir mal wieder nur zu zweit verreisen.
Städte
Bis auf den letzten Tag vor unserer Heimreise, den wir als Puffertag mit der Option eines Kurztrips nach L.A. eingebaut hatten, waren wir in Städten nur auf Durchreise. Dies betrifft auch Las Vegas und San Francisco. Wir wollten auf unserer ersten Tour durch den Westen der USA vor allem die einzigartige Natur dieses Landes kennenlernen. Las Vegas ist ohnehin eher etwas für Große und eignet sich unserer Meinung nach auch nicht wirklich als Etappenziel einer Wohnmobilreise, und ein Aufenthalt in San Francisco ist auch mal mit kleinerem Zeitbudget außerhalb der teuren Hauptreisezeit möglich.
Öffentlicher Nahverkehr
Haben wir ausprobiert. Selbst im Moloch L.A. empfanden wir dabei die Öffis als durchaus benutzbar. Dies gilt sowohl für U-Bahn, Stadtbahn und Busse als auch für die Regionalbahn.
Wir wollten am Schluss unserer Wohnmobilreise nicht auf Hotel und Mietwagen wechseln, sondern bis zum Tag unseres Rückflugs im vertrauten Wohnmobil übernachten. Ein Tagesausflug nach L.A. mit Bus und Bahn war auch vom Anaheim RV Park aus machbar, wenngleich es bei uns eine staubedingte Verspätung eines Busses gab, aber das kann ja immer mal passieren. Es gab bereits damals gute Online-Informationsmöglichkeiten, die wir vor der Reise und dank mobilem Internet auch vor Ort nutzen konnten.
Aufteilung der Reise auf einen Mietwagenteil und einen Wohnmobilteil
Dies wäre unseres Erachtens nur dann sinnvoll, wenn wirklich ein längerer Aufenthalt in Städten geplant wäre. Mit Kindern finden wir die Naturerlebnisse während einer ersten Wohnmobilreise durch den Westen der USA allerdings um so vieles wertvoller, dass eine solche Aufteilung zumindest für unsere Erstlingstour nicht in Frage kam.
Vielleicht würde ja ein vorangehender Mietwagenteil in eine spätere Reise besser hineinpassen. Bei unserer ersten Tour wollten wir jedoch dafür keine Reiseziele opfern, denn dies wäre die notwendige Konsequenz gewesen. Wir wollten ein möglichst breites Spektrum an Naturerlebnissen in der verfügbaren Reisezeit, mit Ausnahme von Tageswanderungen. Trotz der großen Distanzen zwischen den einzelnen Reisezielen ist uns dies letztendlich viel einfacher gelungen, als wir es in der Planungsphase unserer Reise für möglich gehalten hatten.
Mehrfachübernachtungen
Sie waren die Oasen unserer Wohnmobilreise.
Unserer Meinung nach sind sie aus zwei Gründen wichtig: Zum einen, um die atemberaubende Schönheit der Natur an einigen der Reiseziele überhaupt erst erleben zu können. Zum anderen, um durch den gefühlten Heimkehreffekt nach einem Tagesausflug – sei es jetzt mit dem Wohnmobil, dem Shuttle-Bus, dem öffentlichen Nahverkehr oder zu Fuß – am vertrauten Ort schon während der Urlaubsreise einmal das bisher Erlebte zu verarbeiten.
Wir hatten uns deshalb bei der Planung unserer großen Runde durch den Westen der USA für eine möglichst geringe Zahl von Campgrounds (siehe auch Thema "Yellowstone") entschieden gehabt und viele Mehrfachübernachtungen eingeplant. Konkret waren es bei uns drei Doppelübernachtungen, zwei Dreifachübernachtungen und eine Vierfachübernachtung. Die dadurch manchmal etwas längeren Fahrten zum nächsten Campground haben wir bewusst in Kauf genommen. Lieber wollten wir ab und zu mal "Strecke machen", als auf den durch Mehrfachübernachtungen geschaffenen Zugewinn an Urlaubsqualität zu verzichten (siehe auch Thema "Lange Fahrstrecken").
Aufteilen von langen Fahrstrecken auf zwei Tage – sinnvoll oder nicht?
Wir persönlich halten dies für nur wenig sinnvoll. Solange es machbar wäre, die Strecke an einem Tag zu fahren, würden wir die Übernachtung auch bei einer zukünftigen Reise viel lieber in eine Mehrfachübernachtung in einem Nationalpark investieren.
Reine Übernachtungsstopps
Sie sind bei sehr langen Fahrstrecken, die nicht an einem Tag gefahren werden können, manchmal die beste Lösung. Wir hatten dies insgesamt fünf Mal. Unsere Anforderung bei der Routenplanung war dabei die folgende gewesen: Die Übernachtungsplätze sollten nach Möglichkeit reservierbar sein, möglichst auf staatlichen Campgrounds in der Natur liegen und sich gut in die Fahrtroute integrieren lassen.
Mit Abstand am besten gefallen hat uns natürlich der Jumbo Rocks Campground im Joshua Tree National Park an Tag 01, wobei hier die Reduzierung auf eine Einfachübernachtung von vornherein gesetzt war wegen der unvermeidbaren Hitze tagsüber im Hochsommer in diesem Park. Aber auch der Alpine North Loop Campground an Tag 07 und der Three Island Crossing State Park an Tag 10 sind zwei richtig schöne reservierbare Übernachtungsplätze für reine Zwischenstopps gewesen, die wir für eine Unterteilung des langen Wegs zum beziehungsweise vom Yellowstone National Park sehr empfehlen können. Auch der Seaquest State Park an Tag 14 als Übernachtungsstopp vor dem Besuch des Mount St. Helens war eine positive Überraschung für uns gewesen.
Einzig der Van Damme State Park an Tag 21 hat uns jetzt nicht so besonders gefallen. Seinen Zweck hat jedoch auch er voll erfüllt.
Ist ein Aufschlag von 10 bis 20 Prozent auf die Google-Maps-Strecke bei der Routenplanung erforderlich?
Kann man so pauschal nicht beantworten. Unserer Ansicht nach ist dieser Aufschlag eher für eine Grobplanung einer Reiseroute gedacht. Bei unserer Routenplanung haben wir ihn jedenfalls nicht gebraucht, da wir immer auch alle geplanten Zwischenstopps mitberücksichtigt haben. Unsere tatsächlich gefahrenen Tagesmeilen stimmten dadurch meist bis auf wenige Meilen genau mit den ohne Aufschlag geplanten Google-Meilen überein. Oft fehlten einfach nur die Anfahrtswege innerhalb des Campgrounds zur jeweiligen reservierten Campsite.
Wildfire Map
Zur aktuellen Waldbrandlage in unserer jeweiligen Reiseregion haben wir uns meist auf der entsprechenden Karte des Fire, Weather & Avalanche Center (FWAC) informiert.
Highway Conditions
Zu den aktuellen Straßensperrungen und Baustellen haben wir uns entweder über Google Maps informiert oder direkt auf den Karten der jeweiligen Departments of Transportation, zum Beispiel für Kalifornien: Caltrans QuickMap, für Oregon: TripCheck.com.
Die vermeintliche amtliche Referenz Google Maps
Auf Google Maps tauchen immer wieder Fehler auf, von denen sich manche dann hartnäckig über viele Jahre halten. Dies gilt sowohl für Straßennamen als auch für die Lage der Marker und deren Namen. Ein Beispiel für Letzteres ist die optisch wie akustisch sehr eindrucksvolle Fumarole "Guardian Geyser" im Yellowstone. Diese war über etliche Jahre mit dem falschen Namen "Black Growler Steam Vent" versehen, welches der Name einer benachbarten Fumarole ist. Dieser Fehler, der auch Fachleuten aufgefallen war und der inzwischen behoben wurde, war jahrelang im Kartenmaterial von Google Maps enthalten. Er wurde sehr oft übernommen und teilweise sogar in offizielles Kartenmaterial des National Park Service übertragen. Google Maps war hier wohl immer als vermeintliche amtliche Referenz herangezogen worden. Begünstigt wurde die Fehlerverbreitung in diesem konkreten Fall durch die Tatsache, dass der Black Growler bis etwa zur Mitte des letzten Jahrhunderts tatsächlich die eindeutig stärkere der beiden Fumarolen war. Nur handelte es sich bei dem Punkt, auf den der falsch bezeichnete Marker zeigte, schon immer um den Guardian Geyser und nicht um den Black Growler.
Auch Schreibfehler können sich auf Google Maps unter Umständen über viele Jahre halten. So hieß das Spouting Horn am Cape Perpetua, Oregon, bei Google von Anfang an falsch "Sprouting Horn". Selbst die Existenz zahlreicher korrekter und vor allem wesentlich älterer Referenzen im Netz konnte daran jahrelang nichts ändern. Alle Bemühungen um eine Namenskorrektur liefen ins Leere. Erst im Jahr 2019 wurde die Namenskorrektur von Google schließlich akzeptiert. Dass die Bereitschaft von Google hierzu erst nach mehreren Anläufen kam, könnte auch in diesem Fall daran gelegen haben, dass die falsche Schreibweise auf Google Maps in der Vergangenheit einfach schon zu häufig für richtig gehalten und kopiert worden war. Wegen der Vielzahl der im Netz aufzufindenden Kopien des falschen Namens ist er irgendwann offenbar auch von Google als richtig erachtet worden.
Auch die für eine Navigation manchmal etwas ungünstige Lage der Marker bei Google Maps kann zu fehlerhaften oder unvollständigen Fahrtrouten führen (hier am Beispiel der Anfahrt zum Jessie M. Honeyman Memorial State Park zu sehen, Ähnliches gilt für den Valley of Fire State Park). Vor dem Losfahren die Route kurz prüfen hilft immer.
Auch die von Google Maps generell noch verwendete Bezeichnung "U.S. Hwy" für die U.S. Routes, zumindest dort, wo die Straßen keinen Zusatznamen tragen, entspricht nicht der schon seit mindestens 1989 üblichen Bezeichnung "U.S. Route" des zuständigen Special Committee on Route Numbering der American Association of State Highway and Transportation Officials, selbst wenn einige wenige Bundesstaaten immer noch die historische Bezeichnung "U.S. Highway" statt "U.S. Route" bevorzugen.
Auch manche Flussnamen auf Google Maps sind falsch zugeordnet. So ist der Zusammenfluss des Gibbon River mit dem Firehole River zum Madison River im Yellowstone auf Google Maps überhaupt nicht zu erkennen. Dort wird der letzte Abschnitt des Gibbon River bereits fehlerhaft Madison River genannt. Auf der offiziellen Karte "The National Map" des U.S. Geological Survey sieht man hingegen die korrekten Bezeichnungen.
Wenn man bedenkt, dass allein entlang unserer Reiseroute gut 2 Prozent der Karteneinträge auf Google Maps auf die eine oder andere Weise fehlerbehaftet waren, ist es nicht ganz unwahrscheinlich, dass derartige kleinere Fehler im gesamten Kartenmaterial von Google Maps in etwa der gleichen Häufigkeit enthalten sind, und zwar auch noch heute. Sicher enthält das Kartenmaterial anderer Anbieter ebenfalls hier und dort kleinere Fehler. Es geht hier lediglich um die Beobachtung, dass beim Kartenmaterial von Google Maps, welches ja häufig für eine amtliche Referenz bezüglich der Namen und Bezeichnungen gehalten wird, solche eigentlich unnötigen Fehler keine Seltenheit sind.
Kleinere Fehler auf den Webseiten des National Park Service
Auch die Webseiten des National Park Service auf nps.gov können schon mal Fehler oder veraltete Informationen enthalten, vor allem bei Parks, die so schnellen Veränderungen unterworfen sind wie der Yellowstone. Manchmal geht dadurch im Internet einiges durcheinander. Dies soll insbesondere bei der Identifizierung von heißen Quellen ein allgemeines Problem sein, wie ich von Dirk Niermann, dem Inhaber von volcanic-springs.com, erfahren konnte, welcher sich nach eigenen Angaben lieber an anerkannte Experten hält.
Ein Beispiel ist die der Nationalparkverwaltung vollkommen entgangene 'Rangablösung' des Black Growler durch den Guardian Geyser im Norris Geyser Basin noch lange bevor es den Web-Auftritt der Nationalparkverwaltung überhaupt gab. Auf nps.gov wurde schon immer fehlerhaft suggeriert, dass der Black Growler die auffälligste Fumarole im Norris Geyser Basin sei. Dies war zwar in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts tatsächlich mal der Fall gewesen, traf dann aber schon vor mehreren Jahrzehnten nicht mehr zu. Es war der Guardian Geyser, welcher sich während dieser Zeit zu einer Art Landmark des Norris Geyser Basin gemausert hatte.
Die etwas irreführende Karte zum Norris Geyser Basin ist inzwischen auf nps.gov/yell seit einiger Zeit nicht mehr über das Dropdown-Menü "Plan Your Visit", sondern nur noch über die Suchfunktion erreichbar. Die Karte selbst, welche im Norris Geyser Basin sogar als Trail Map dient, wurde jedoch bis heute nicht korrigiert. Mehr Informationen gibt es hier, ein paar Videoaufnahmen hier.
Ergänzende Anmerkung: Seit etwa 2020 scheinen sich die Kräfteverhältnisse wieder etwas zu verschieben. Die geografische Lage des Guardian Geyser ist aber immer noch dieselbe.
Rund um die Ausrüstung
Camping-Equipment besorgen
Von den vier möglichen Varianten – mieten, von zu Hause mitbringen, vor Ort kaufen und online bestellen mit Pickup im Geschäft – hatten wir uns für eine Kombination der letztgenannten drei Varianten entschieden, wobei wir den größten Teil unseres Camping-Equipments ein paar Tage vor der Anreise online bei Walmart.com bestellt haben.
Unser Equipment
Falls es jemanden interessieren sollte, hier mal unser gesamtes Equipment für diese Reise, mit Ausnahme des Film- und Foto-Equipments und ohne die Verbrauchsartikel, sortiert nach Art der Beschaffung:
Online bei Walmart.com bestellt, mit Pickup im Geschäft:
- Gasgrill
- AT&T-Prepaid-SIM-Karte
- zwei große Bettdecken (die wir dann in insgesamt vier Bettdecken geteilt haben)
- fünf Kissen
- fünf Campingstühle
- zwei große Fleecedecken
- Westerngitarre
- Fahrradkindersitz
- Camping-Kaffeekanne
- Teekessel
- Geschirr-Sets (große Teller, kleine Teller, Müslischalen)
- Besteck-Sets
- Tassen-Set
- vierteiliges Kochset (ein großer Topf mit Deckel, zwei Kasserollen mit Deckel, eine Pfanne)
- zwei Brotbackformen
- Durchschlagsieb
- große Edelstahlschüssel
- großes Schneidebrett
- zwei große Küchenmesser
- zwei mittlere Küchenmesser
- drei kleine Küchenmesser
- zwei Schneebesen
- Pfannenwender
- zwei Sprühflaschen
- Handfeger und Kehrschaufel
- zwei kleine Eimer (für Restmüll)
- Gummihandschuhe zum Dumpen
Von zu Hause mitgenommen:
- USA-Kindersitz (über eBay gebraucht gekauft)
- Kindersitz-Tragetasche mit Rucksackgurten
- zwei Spannbettlaken
- Bettbezüge und Kissenbezüge
- Camping-Toaster
- Kaffeefilteraufsatz
- Filtertüten
- fünf Stirnlampen
- Navigationsgerät
- Dashcam
- große Powerbank mit 20 Amperestunden
- Solar-Powerbank mit 10 Amperestunden
- zwei kleinere Powerbanks
- zwei 12-Volt-Verteiler mit jeweils mehreren USB-Buchsen
- 12-Volt-Ladegerät für Laptop
- Spannungsanzeige für Bordspannung zum Einstecken in 12-Volt-Steckdose
- Adapterstecker für USA-Steckdosen
- Frontscheibenhalterung für Smartphone
- zwei 3-Meter-USB-Kabel für Navi und Smartphone für die Frontscheibe
- selbstklebende Kabelschellen
- Kabelbinder mit Klettverschluss
- normale Kabelbinder
- Saughaken
- S-Haken
- Camping-Wäschespinne
- Frontscheibenabdeckung
- Wachstuchtischdecke
- Wischlappen
- alte Geschirrhandtücher
- Papiertaschentücher
- IKEA-Fußmatte BORRIS
- IKEA-Badematte NÄCKTEN
- IKEA-Antirutschmatte STOPP für Geschirrschrank
- IKEA-Hängeaufbewahrung SKUBB
- Klobürste
- Duct Tape
- beidseitiges Klebeband
- Multitool
- Schraubendreher
- Inbusschlüssel
- Schweizer Taschenmesser
- Maßband in Zoll und Zentimeter
Beim Wohnmobilvermieter mitgemietet: nichts
Beim Ersteinkauf im Walmart dazugekauft:
- $45-GoPhone-Refill-Karte für den AT&T Data Plan
- Gemüseschäler
- Plastikbehälter
- Stabfeuerzeug
- 2 Yogamatten
Beim Zweiteinkauf im Walmart noch ergänzt (irgendetwas vergisst man ja immer):
- ein paar Trinkbecher
- Küchensiebe
- Besen
Leveler und Mini-Wasserwaage gehörten bei El Monte wie bei vielen anderen Wohnmobilvermietern zur Grundausstattung des Fahrzeugs und mussten natürlich nicht extra gekauft werden. Dies sei der Vollständigkeit halber hier erwähnt. Ebenso bereits vorhanden war ein kleiner Klapptisch, der sich hinten im Keller des Wohnmobils befand.
Absolut wichtig, ganz nützlich, nicht benötigt oder bewusst nicht dabeigehabt
Hier mal eine Aufzählung der aus unserer Sicht und für unsere Art des Reisens absolut wichtigen, der ganz nützlichen und der nicht benötigten oder nicht verwendeten Dinge:
Absolut wichtig für uns:
- Gasgrill
- klassisches Navi mit großem Bildschirm statt Smartphone-Navigation (Navi von zu Hause mitgebracht, kein Leihgerät)
- Stirnlampen (eine pro Person)
- AT&T-Prepaid-SIM-Karte mit Data Plan
- Westerngitarre
Ganz nützlich:
- flugzeugtauglicher USA-Kindersitz bereits auf dem Hinflug
- Kindersitz-Tragetasche mit Rucksackgurten
- eigene Bettwäsche inklusive Spannbettlaken
- Camping-Toaster
- Camping-Kaffeekanne und Kaffeefilteraufsatz
- Teekessel
- Dashcam
- Powerbanks
- 12-Volt-Verteiler mit jeweils mehreren USB-Buchsen
- 12-Volt-Ladegerät für Laptop
- Spannungsanzeige für Bordspannung zum Einstecken in 12-Volt-Steckdose
- Frontscheibenhalterung für Smartphone
- lange USB-Kabel für Navi und Smartphone für die Frontscheibe
- selbstklebende Kabelschellen
- Kabelbinder
- Camping-Wäschespinne
- Wachstuchtischdecke
- Wischlappen
- alte Geschirrhandtücher
- IKEA-Fußmatte BORRIS
- IKEA-Badematte NÄCKTEN
- alle übrigen in den anderen drei Listen nicht genannten Dinge
Nicht benötigt:
- Adapterstecker für USA-Steckdosen (wir haben alles über 12-Volt- und 5-Volt-Technik gemacht, von den Kamera-Akkus bis zum Laptop)
- Saughaken (kaum geeignete Oberflächen im Wohnmobil vorhanden, Glasflächen waren die einzige Ausnahme)
- IKEA-Antirutschmatte STOPP für Geschirrschrank
- IKEA-Hängeaufbewahrung SKUBB
- Frontscheibenabdeckung
- "OFF!"-Anti-Mücken-Spray
- Klobürste
Bewusst nicht dabeigehabt:
- separater WLAN-Hotspot
- Hörbücher
- Axt (Letzteres würden wir bei einem nächsten Mal anders machen)
Kaffee
Kaffeepulver hatten wir von zu Hause mitgenommen, nach meinen eigenen Erfahrungen mit diversen amerikanischen Kaffeemarken. Unsere hiesige Lieblingsmarke schmeckt einfach besser. Vier Päckchen für vier Wochen war dabei genau die richtige Menge gewesen.
Fön
Wir haben keinen Fön benutzt und auch keinen vermisst. Es hätte außerdem nur ein 110-Volt-Fön funktioniert, und dies auch nur bei externem Stromanschluss oder mit Generatorbetrieb zu den erlaubten Zeiten.
Gasgrill
Der Gasgrill war ideal für uns. So schnell hätten wir mit einem klassischen Holzkohlegrill niemals unser Abendessen auf dem Tisch gehabt. Wir hatten den Gasgrill sicherheitshalber online bei Walmart.com bestellt, mit Pickup im Geschäft, da es im Laden vor Ort unter Umständen nur sehr teure Modelle zu kaufen gegeben hätte. Besonders in der Hauptsaison können die preiswerten Gasgrills manchmal ausverkauft sein.
Holzkohlegrill
Einen Holzkohlegrill wollten wir nicht. Erstens wegen des hohen Zeitaufwands beim Anheizen im Vergleich zu einem Gasgrill und zweitens wegen möglicher Fire Bans im Sommer. Unsere Steaks haben wir problemlos auch mit dem Gasgrill zubereiten können.
Axt
Hier hatten wir etwas vorschnell auf einen Kauf verzichtet gehabt. Im Nachhinein wäre eine Axt sicher sinnvoll gewesen. Wir kamen zwar auch so zurecht, aber mit Axt hätte manches Lagerfeuer schneller gebrannt.
Klobürste
Eine Klobürste hatten wir aus Deutschland mitgenommen, mit geplanter Aufbewahrung in einem festgebundenen leeren Gallonenbehälter. Wir haben sie aber in dem engen Bad aus Platzgründen letztendlich nicht verwendet. Es ging auch ohne, weil wir sowieso meistens die Klos auf den Campgrounds genutzt haben.
Fahrradkindersitz
Wir hatten für unsere kleine, dreijährige Tochter einen Fahrradkindersitz online bei Walmart.com bestellt. Weil er nicht sofort verfügbar gewesen war, hatten wir ihn uns zu einem Walmart entlang unserer Reiseroute liefern lassen. Am Ende unseres Aufenthalts in den Oregon Dunes haben wir den Fahrradkindersitz dann dem Fahrradverleih des Honeyman Campground gespendet.
Der Walmart Online Store war hierbei tatsächlich die einzig sinnvolle Bezugsmöglichkeit für Fahrradkindersitze gewesen. Dort gab es einen einzigen Hersteller, der einen sehr einfach gehaltenen Sitz für die Heckmontage verkauft hat. Die Befestigung des Sitzes erfolgte dabei ähnlich wie bei Kettler. Aktuell, 2022, gibt es schon etwas mehr Angebote, jedoch ist keiner dieser Sitze mit den in Europa erhältlichen Fahrradkindersitzen vergleichbar.
Lustig fanden wir übrigens auch die sehr bedeutungsvoll daherkommende Werbebotschaft des Herstellers für die 'neue' Erfindung "Fahrradkindersitz".
Fahrräder ausleihen
Wir hatten bei unserer Vierfachübernachtung in den Oregon Dunes Mietfahrräder, die wir direkt auf dem Honeyman Campground ausleihen konnten. Bereits vor der Reise hatten wir uns erkundigt, ob dort auch Fahrradkindersitze verliehen werden, was aber leider nicht der Fall war. Da auch in der näheren Umgebung des Honeyman Campground niemand Fahrradkindersitze verleihen konnte, hatten wir uns letztendlich für den Kauf eines solchen entschieden gehabt.
Im Zuge der Recherche hatten wir uns auch mal die Fahrradmietangebote einiger Geschäfte in der Region angeschaut, allerdings mit mäßigem Erfolg. Wenn überhaupt Fahrräder verliehen wurden, waren dies ganz selten normale Fahrräder, sondern meistens Mountain Bikes, Fun Bikes oder Huge Tire Bikes. Normale Fahrräder verlieh kaum jemand, Fahrradkindersitze schon gar nicht. Dies war während der Reiseplanung doch eine kleine Ernüchterung für uns gewesen.
Wir sind im Vergleich dazu an der Nordseeküste immer ganz schön verwöhnt worden, wenn wir mal ohne eigene Fahrräder angereist sind. Auf der Nordseeinsel Amrum zum Beispiel gibt es in jedem noch so kleinen Ort mindestens einen Fahrradverleih, der zusätzlich zu solchen Standards wie Fahrrädern mit Gangschaltung, Beleuchtung und Schutzblechen auch immer Fahrradkindersitze anbietet, und zwar in der Regel kostenlos.
Das ganze Thema Fahrradverleih und auch Fahrradkindersitze scheint in den USA lange nicht so ausgereift zu sein wie hier in Europa. Bei Fahrradkindersitzen galt dies zumindest zum damaligen Zeitpunkt sogar für Kaufartikel, wahrscheinlich wegen der geringen Nachfrage.
Auch bei der Anmietung der Fahrräder vor Ort waren wir etwas überrascht, dass nur Fahrräder ohne Gangschaltung verliehen werden. Die eher spartanisch ausgestatteten Fahrräder waren eigentlich nur als Gehhilfe für den sehr weitläufigen Campground und für den Weg zum Cleawox Lake gedacht. Strenggenommen durften sie auch nur dort gefahren werden. In einem Telefonat mit der Parkverwaltung bereits von Deutschland aus war uns nur auf unser beharrliches Nachfragen hin gestattet worden, mit den geliehenen Fahrrädern den Campground zu verlassen, auf eigenes Risiko. Wir sollten jedoch bitte die Fahrräder immer gut anschließen, "people are mean, you know". Der zum State Park gehörende Süßwassersee, Cleawox Lake, durfte mit den Fahrrädern selbstverständlich angefahren werden, aber wir wollten schon auch an den 'richtigen' Strand. Beim Ausleihen der Fahrräder haben wir dann lieber nicht noch einmal nachgefragt, wir hatten ja schon die mündliche Erlaubnis der Parkverwaltung.
Helmpflicht für Kinder beim Radfahren
Die Helmpflicht für Kinder beim Radfahren ist in den USA von Bundesstaat zu Bundesstaat sehr unterschiedlich geregelt. In Oregon gilt sie für alle unter 16.
Sandboards ausleihen
Ganz in der Nähe des Honeyman State Park gab es direkt am Highway 101 zwei Ausleihmöglichkeiten für Sandboards. Unsere Empfehlung wäre hier auf alle Fälle Griff's Cleawox Market, vor allem wenn man das Sandboard per Fahrrad abholen möchte. Nicht jedem Verleiher gefällt es, wenn man das Board nicht sicher mit dem Auto transportieren kann.
Inzwischen soll es auch im Honeyman State Park eine Ausleihmöglichkeit für Sandboards geben.
USA-Kindersitz schon von zu Hause mitnehmen oder erst in den USA kaufen?
Den USA-Kindersitz für unsere kleine Tochter hatten wir schon ein paar Monate vor der Reise über eBay gekauft. Wir fanden es ganz angenehm, ihn schon von Beginn der Reise an dabeizuhaben, nicht zuletzt weil er auch für Hin- und Rückflug sehr sinnvoll ist. Bei vielen Fluggesellschaften gilt er nämlich als kostenloses Kindersondergepäck (siehe auch "USA-Kindersitz kostenlos an Bord").
Warum die meisten Eltern den Sitz für ihre Kinder erst in den USA kaufen, anstatt die in der Regel sehr guten Gebrauchtangebote neuwertiger flugzeugtauglicher USA-Kindersitze hier in Deutschland zu nutzen, so dass die Kinder bereits während des Fluges auf ihrem eigenen kleinen Thron Platz nehmen können, hatten wir deshalb schon während unserer Reiseplanung nicht so richtig verstanden. Dank relativ preiswert erhältlicher Kindersitz-Tragetaschen mit Rucksackgurten ist nämlich auch der Transport der Kindersitze bei der An- und Abreise kein Problem.
E-Book-Reader
Einen E-Book-Reader haben wir nicht dabeigehabt und auch nicht vermisst. Wir hatten dafür Bücher in klassischer Form dabei, vor allem unsere Kinder. Der größte Teil der Bücher waren Bilderbücher und Vorlesebücher für unsere Jüngste gewesen.
Hörbücher
Auch Hörbücher hatten wir nicht dabei. Dafür jede Menge Musik, die wir meist gemeinsam über die Audioanlage des Wohnmobils angehört haben. Für gute Unterhaltung war eigentlich immer gesorgt.
Gitarre
Wir hatten uns für unsere Abende am Lagerfeuer für kleines Geld eine Westerngitarre auf Walmart.com gekauft. Trotz ihres niedrigen Preises war sie erstaunlich gut bespielbar gewesen.
Am Ende der Reise wurde es noch einmal etwas spannend für uns, weil unklar war, ob wir es schaffen würden, die Gitarre irgendwie mit an Bord des Flugzeugs zu schmuggeln. Als Handgepäck darf man ja so große Instrumente nicht mitnehmen. Wir haben sie dann einfach in der Tragetasche des USA-Kindersitzes versteckt. Bei der Sicherheitskontrolle mussten wir sie zwar kurz auspacken, sie wurde aber nicht beanstandet, und beim Boarding befand sie sich wieder in der Kindersitz-Tragetasche.
Rund um das Wohnmobil
El Monte oder Road Bear?
Für uns wäre es auch beim nächsten Mal ganz klar wieder ein El Monte, und zwar nicht pauschal wegen des geringeren Preises, sondern vor allem wegen des Stand 2022 praktisch nicht mehr vorhandenen Qualitätsvorteils von Road Bear gegenüber El Monte, nach den jüngsten Erfahrungsberichten in diversen Foren im Netz zu urteilen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis bei Road Bear ist mittlerweile einfach deutlich schlechter als bei El Monte. Wenn die Wahrscheinlichkeit, ein mangelfreies Fahrzeug zu erhalten, bei Road Bear auch nicht höher ist als bei El Monte, warum sollte man dann wesentlich mehr dafür zahlen?
Premier Fleet Option bei El Monte
Trotz des Preisaufschlags – mit welchem wir insgesamt noch immer unter den Preisen von Road Bear lagen – haben wir diese Option gebucht, auch wenn damit längst nicht garantiert war, dass wir dann ein Fahrzeug mit nur sehr wenigen Meilen auf dem Tacho erhalten würden. Uns persönlich war da die Unterkante für das Modelljahr wichtiger gewesen als die Geldersparnis. Nach den durchweg positiven aktuellen Erfahrungsberichten zu El Monte würden wir eine solche Option beim nächsten Mal aber wahrscheinlich nicht mehr extra buchen, sondern es drauf ankommen lassen.
Pickup-Shuttle von El Monte
Dieser Service war bei unserer Buchung automatisch im Preis enthalten gewesen. Einzige Bedingung für die Abholung war, dass man sich zum vorgesehenen Abholzeitpunkt am Eingang eines der Transfer-Hotels befindet und dass man dies rechtzeitig bekanntgegeben hatte. Eine Übernachtung zwingend in einem dieser Hotels war nicht erforderlich, man hätte auch in jedem beliebigen anderen Hotel übernachtet haben können.
Während der Pandemie ist der Pickup-Service von El Monte dann bis auf weiteres eingestellt worden. Aktuell (Stand 2022) gibt es noch keine neueren Informationen hierzu. Es bleibt zu hoffen, dass dieser Service irgendwann einmal wieder aufgenommen wird.
Frühe Fahrzeugübernahme bei El Monte
Die frühe Fahrzeugübernahme heißt bei El Monte PAD Option. Wir haben sie in Anspruch genommen, auch wenn sie kostenpflichtig war. Sie hat uns garantiert, dass wir nicht erst am Nachmittag vom Hof kommen. Bestandteil der PAD Option war die entsprechend frühe Abholung vom Hotel kurz nach 7 Uhr mit dem Pickup-Shuttle von El Monte.
Return-Shuttle von El Monte
Auch dieser Service war ganz normaler Bestandteil des Angebots von El Monte gewesen. Zur Auswahl standen ein Rücktransfer zum Flughafen LAX und ein Rücktransfer zu einem der Transfer-Hotels.
Allerdings wurde von El Monte RV zu unserem Reisezeitpunkt nur ein einziger vormittags fahrender Return-Shuttle nach LAX angeboten, mit Abfahrt um 9 Uhr. Die zweite Shuttle-Tour sollte dann erst gegen Mittag gehen, und zwar mit demselben Fahrzeug wie bei der 9-Uhr-Tour, nämlich nach Rückkehr dieses Fahrzeugs von Los Angeles, wo es erst noch die nächsten Kunden von den Transfer-Hotels abgeholt hätte. Wir hatten den Eindruck, dass dies bei El Monte Los Angeles (also El Monte RV im Vorort Santa Fe Springs) selbst in der Hauptsaison das normale Prozedere ist.
Diese besagte zweite Shuttle-Tour um die Mittagszeit, mit nicht genau vorhersagbarem Abfahrtszeitpunkt, wäre für unseren Heimflug unter Umständen bereits zu spät gewesen. Wir hatten einen Rückflug um 15.20 Uhr, und da wollten wir uns auf die zweite Shuttle-Tour lieber nicht verlassen. Immerhin sind es von der Vermietstation bis zum Flughafen 23 Meilen Fahrt durch den Verkehr von Los Angeles, welche je nach Verkehrslage auch schon mal mehr als eine Stunde dauern kann. Ein UberXL nach LAX hätte zwar als Notlösung herhalten können, aber im Unterschied zum Return-Shuttle von El Monte wäre die Fahrt dann natürlich nicht kostenlos gewesen.
Den einzigen vormittags fahrenden Return-Shuttle von El Monte noch zu erreichen, wurde am Ende zu einem kleinen Abenteuer für uns, trotz rechtzeitigen Aufbruchs an der Campsite um 7.45 Uhr. Aufgrund eines Staus auf der I-5 und der Sperrung einiger wichtiger Zufahrtsstraßen zur Vermietstation von El Monte haben wir diesen Return-Shuttle nur deshalb geschafft, weil wir El Monte noch von der Interstate aus telefonisch gebeten hatten, den Shuttle noch ein paar Minuten auf uns warten zu lassen. Zum Glück hatten wir am Vorabend bereits getankt gehabt. Für ein Anfahren der für eine Rückgabe bei El Monte in Santa Fe Springs eigentlich ideal liegenden ARCO-Tankstelle an der Rosecrans Ave wäre da überhaupt keine Zeit mehr gewesen. Die von uns eingeplante Zeitreserve für den Check-in am Flughafen Los Angeles war dann auch tatsächlich notwendig gewesen (siehe "Zeitreserve vor einem Rückflug ab LAX").
Wohnmobiltyp
Das Class C Motorhome war für uns als Familie genau die richtige Wahl gewesen. Die einzig noch geeignet scheinende Alternative Class A Motorhome schied aufgrund der damit einhergehenden Fahrzeuglänge aus. Außerdem hatte ich nicht wirklich Lust gehabt, direkt über der Vorderachse sitzen zu müssen und das Lenkgefühl eines Busses zu haben.
Wohnmobilgröße
Die von uns gewählte Wohnmobilgröße C28 (aktuelle Bezeichnung bei El Monte: C Large) mit einer Fahrzeuglänge von 28 Fuß empfanden wir als optimal für fünf Personen. Die nächstkleinere Größe (C25, aktuelle Bezeichnung bei El Monte: C Medium) wäre uns schon zu klein gewesen.
Stauraum im Außenbereich
Wir hatten jede Menge Stauraum im Außenbereich. Vor allem der hintere Stauraum war sehr groß gewesen. Hier passten drei ineinander stapelbare Hartschalenkoffer, zwei sehr große Reisetaschen, drei unterschiedlich große Rollkoffer, ein Fahrradkindersitz in Originalverpackung, ein Gasgrill, einiges an Feuerholz, mehrere Gallonen Wasser, Wasservorräte in kleineren Flaschen, Colavorräte, eine große Pappkiste mit dem Abwasserschlauch zum Dumpen, ein Frischwasserschlauch, ein Campingtisch und die zwei Leveler hinein. Und es war sogar immer noch Luft dort gewesen. Zusätzlich gab es auf der rechten Fahrzeugseite noch einen separaten länglichen Stauraum, den wir für unsere fünf Campingstühle genutzt haben.
Slide-out
Wir waren heilfroh, keinen dabeigehabt zu haben. Weder im Heck noch im Wohnbereich haben wir einen Slide-out vermisst. Die Nachteile hätten aus unserer Sicht die Vorteile klar überwogen, allein schon weil jedes Mal vor der Abfahrt diverse Sachen hätten beiseite geräumt werden müssen, von dem geringeren Stauraum im Außenbereich bei Fahrzeugen mit Slide-out mal ganz abgesehen. Mit Slide-out wären außerdem unsere Aufbrüche in der Dunkelheit, sozusagen 'noch vor dem Aufstehen', wie beispielsweise zum Sonnenaufgang an der Fire Wave, zur Morgenstimmung am West Thumb Geyser Basin oder zum Wrack der Peter Iredale in der blauen Stunde, kaum vorstellbar gewesen. Dass die Slide-outs manchmal auch klemmen können, wäre noch unschön hinzugekommen.
Alkoven als Schlafplatz für zwei Personen
Für zwei kleinere Kinder oder ein Pärchen mag das vielleicht gerade noch gehen. Als Schlafplatz für zwei größere Kinder eignet sich der Alkoven unserer Meinung nach jedoch nur bedingt.
Schlafplatzaufteilung im Wohnmobil
Beide großen Kinder im Alkoven schlafen zu lassen ging nicht wirklich gut. Nicht wegen der Länge des Bettes, denn die betrug locker mehr als zwei Meter, sondern wegen der geringen Breite. Daher schlief bei uns ein Kind im Alkoven und ein Kind auf der Couch, welche morgens immer mit wenigen Handgriffen wieder aufgeräumt war. Zumindest im El Monte C28 war das überhaupt kein Problem gewesen.
Unsere Jüngste hat von Anfang an hinten im großen Bett mitgeschlafen. Dies war eine insgesamt gute Lösung, nicht zuletzt durch die Abtrennung des hinteren Schlafbereichs zum Wohnbereich durch eine Falttür, die ziemlich gut abgedunkelt hat, so dass wir Großen spätabends den Wohnbereich noch leise nutzen konnten, während unsere Kleine hinten im Bett schon friedlich schlummerte.
Das unvermeidliche Einführungsvideo bei der Womo-Übernahme
Es führte kein Weg daran vorbei, zumindest bei unserer Anmietung bei El Monte in Santa Fe Springs nicht. Dieses Video dem Kunden zu zeigen war wahrscheinlich ähnlich Standardprogramm wie es bei den Fluggesellschaften die Sicherheitsvideos vor jedem Flugzeugstart sind.
Broschüre mit ausschließlich privaten Campgrounds
Eine solche Broschüre wurde uns bei der Womo-Übernahme ausgehändigt. Bedarf hatten wir hier zum Glück aber nicht. Wir waren froh, alle unsere Campgrounds durchgeplant und auf den reservierbaren auch reserviert zu haben.
Kits vom Wohnmobilvermieter
Wir haben weder das Kitchen Kit noch die Personal Kits genommen und stattdessen alles bereits ein paar Tage vor dem Abflug online bei Walmart.com bestellt. Dies war viel billiger und es war natürlich auch alles viel individueller zusammenstellbar so. Das Kitchen Kit hätte immerhin 125 Dollar gekostet, die Personal Kits 50 Dollar pro Person, jeweils zuzüglich Tax.
Fernseher im Wohnmobil
Wir fanden es schon bei der Womo-Übernahme lustig und schräg zugleich, dass so etwas überhaupt zur Ausstattung eines Wohnmobils gehören soll. Zum Glück war das Teil nicht vor einer Fensterscheibe montiert gewesen. Wir haben es während unserer Reise nicht ein einziges Mal angeschaltet.
Radio im Wohnmobil
Hier haben wir eigentlich nur die Bluetooth-Schnittstelle für unsere eigene Musik genutzt. Wir haben zwar aus Neugier auch mal den FM-Tuner des Autoradios ausprobiert, allerdings ohne viel Erfolg. Im Nachhinein waren wir sogar ganz froh darüber gewesen. Es hätte uns bestimmt zu sehr abgelenkt. Zerstreuung hatten wir ohnehin keine gesucht.
Kühlschrank
Der Kühlschrank unseres Wohnmobils hat sehr zuverlässig funktioniert. Es war ein Absorberkühlschrank, der sowohl mit Propan als auch mit Strom betrieben werden konnte. Im Normalfall lief er auf Propan. Sobald wir externen Stromanschluss hatten, hat er automatisch auf Strom umgeschaltet.
Gasherd
Auch der Gasherd unseres Wohnmobils hat sehr zuverlässig funktioniert, zumindest das Gaskochfeld. Wir konnten es neben der Zubereitung von warmen Mahlzeiten auch zum Toasten von Brotscheiben und natürlich auch zum Aufkochen von Kaffee- oder Teewasser nutzen.
Backofen
Leider hat der Backofen unseres Wohnmobils im Gegensatz zu Kühlschrank und Gaskochfeld nur einziges Mal funktioniert, nämlich bei der Wohnmobil-Einweisung. Danach hat er den Geist aufgegeben. Wir konnten es verschmerzen.
Kaffeemaschine, Toaster und Mikrowelle
Die Mikrowelle haben wir kaum gebraucht. Kaffeemaschine und Toaster haben wir uns bei der Womo-Übernahme erst gar nicht geben lassen, sondern sie durch einen klassischen Wasserkessel, eine Camping-Kaffeekanne, einen Kaffeefilteraufsatz und einen Camping-Toaster ersetzt. Wir haben im Prinzip alles über das Propan gemacht. Für uns war das eine prima Lösung. Wir waren dadurch während unseres gesamten Urlaubs komplett unabhängig von den 110-Volt-Steckdosen, denn für Laptop und Co. hatten wir vollständig auf 12-Volt-Technik und USB gesetzt gehabt. Dies würden wir immer wieder so machen (siehe auch "Aufladen elektrischer Geräte").
110-Volt-Steckdosen im Wohnmobil
Diese haben wir nicht ein einziges Mal benutzt. Wir haben alles über die 12-Volt-Steckdosen und zwei 12-Volt-Verteiler mit jeweils mehreren USB-Buchsen gemacht. Für Toastbrot und Kaffee haben wir komplett stromlose Lösungen verwendet. Dank Gasherd war dies überhaupt kein Problem gewesen.
Anzeigen im Wohnmobil
Die Anzeigen auf dem zentralen Bedienfeld unterhalb der Küchenspüle im Wohnmobil waren eine gute Möglichkeit, stets über den aktuellen Zustand des Fahrzeugaufbaus Bescheid zu wissen. Insbesondere auf die Anzeigen für Blackwater und Graywater haben wir immer wieder mal einen Blick geworfen, um zu wissen, wann wir das nächste Mal eine Dump Station anfahren sollten. Dabei ist uns ziemlich schnell aufgefallen, dass die Blackwater-Anzeige so gut wie nie auf "Empty" stand, wahrscheinlich weil immer irgendwelches Klopapier an den Sensoren klebte. Wir haben uns dann einfach nach der Graywater-Anzeige gerichtet, weil der Grauwassertank sowieso immer schneller voll war als der Schwarzwassertank, egal wie sparsam wir mit dem Wasser im Wohnmobil umgegangen sind.
Dusche im Wohnmobil
Die Dusche im Wohnmobil war für uns unverzichtbar gewesen, wegen unserer kleinen Tochter. Wir Großen haben natürlich lieber die Duschmöglichkeiten auf den Campgrounds genutzt, sofern es dort welche gab. Erstens weil die Dusche des Wohnmobils doch etwas eng war und zweitens weil wir im Wohnmobil immer extrem sparsam mit dem Wasser umgehen mussten, um den Grauwassertank des Wohnmobils nicht so schnell volllaufen zu lassen.
Klo im Wohnmobil
Auf das Klo im Wohnmobil hätten wir ebenfalls nur ungern verzichtet, vor allem unterwegs. Es ist einfach praktisch, das Örtchen immer dabeizuhaben, nicht nur auf den längeren Fahrstrecken.
Außendusche am Wohnmobil
Die Außendusche mit Mischbatterie und Brausehalter war eine richtige Überraschung für uns gewesen, denn sie hätte laut unserem Mietangebot eigentlich gar nicht dabei sein sollen. Wir haben sie nicht nur zur schnellen Reinigung unserer sandigen Füße genutzt, sondern auch zur Abkühlung an heißen Tagen oder auch einfach nur zum schnellen Absprühen von gewissen Dingen im Außenbereich, wofür man sonst ins Wohnmobil hätte laufen müssen.
Markise
Auch die Markise war eine willkommene Überraschung für uns gewesen. Wir hätten sie im Nachhinein nicht missen wollen. Sie hat uns vor allem dazu gedient, den Eingangsbereich und auch die rechte Außenwand des Wohnmobils zu beschatten, dort wo sich der Kühlschrank befand. Auch auf dem improvisierten Campground zur Beobachtung der totalen Sonnenfinsternis war es für uns sehr angenehm gewesen, beim Essen an unserem kleinen Campingtisch unter der Markise sitzen zu können.
Bei dem Platzregen während unseres Grillens auf unserem letzten Campground an der Pazifikküste hat uns die Markise ebenfalls gute Dienste geleistet, weil wir hier einfach unseren Gasgrill auf den schnell unter der Markise aufgebauten Campingtisch stellen und weitergrillen konnten.
Dachleiter
Eine Dachleiter hatte unser Wohnmobil überraschenderweise leider nicht. Besonders unser Sohn war darüber sehr enttäuscht gewesen.
Klimaanlage der Fahrerkabine
Die Klimaanlage der Fahrerkabine war nur für Fahrer und Beifahrer gedacht. Sie war mit der großen Klimaanlage – also der im Wohnbereich – von der Wirkung her nicht ansatzweise zu vergleichen.
Klimaanlage im Wohnbereich
Die große Klimaanlage im Wohnbereich war in heißen Gegenden unentbehrlich gewesen. Natürlich war sie sehr laut, egal ob jetzt mit oder ohne zusätzlichen Generatorlärm. Nachts war sie deshalb immer aus. Weil jedoch die Klimaanlage der Fahrerkabine hinten so gut wie wirkungslos war, lief die Klimaanlage im Wohnbereich ab einer gewissen Außentemperatur auch während der Fahrt eigentlich ununterbrochen, bei laufendem Generator.
Die Klimaanlage war auch auf Parkplätzen in der prallen Sonne sehr hilfreich. Wir haben sie allerdings nur dann weiterlaufen gelassen, wenn jemand im Fahrzeug geblieben ist, da zum Betrieb der Klimaanlage ohne externen Stromanschluss ja immer der Generator angeschaltet bleiben musste. Und das wäre uns ohne Überwachung zu heikel gewesen.
Klimaanlage am E-Hookup nachts laufen lassen?
Wir haben uns im Valley of Fire nach kurzer Debatte dagegen entschieden. Das Laufenlassen der Anlage auch in der Nacht wäre für uns nur dann in Frage gekommen, wenn die Anlage nicht so einen Höllenlärm gemacht hätte, und schied deshalb aus. Bis kurz vor dem Zubettgehen lief die Klimaanlage dort natürlich ohne Unterbrechung.
Generator
Der Betrieb des Generators war eigentlich nur für den Notfall gedacht gewesen. Der Generator lief jedoch vor allem in den heißen Gegenden während der Fahrt sehr oft, um die Klimaanlage im Wohnbereich überhaupt nutzen zu können. Auf Parkplätzen in der prallen Sonne, solange man sich im Fahrzeug aufhalten wollte, auch, aus gleichem Grund. Auf den schönen Campsites in den Nationalparks und State Parks hingegen oder zur Nutzung der 110-Volt-Steckdosen des Wohnmobils haben wir den Generator nicht ein einziges Mal angeschaltet. Auch im Fall eines Boondocking in freier Natur hätten wir das Generatorgeräusch als sehr störend empfunden. Lediglich auf dem ohnehin sehr Parkplatz-ähnlichen Francis Beach Campground sowie auf dem improvisierten Campground der City of Culver zur Beobachtung der totalen Sonnenfinsternis haben wir den Generator morgens kurz laufen lassen.
Generator-Flatrate
Diese war bei unserem Mietangebot bereits automatisch im Preis enthalten gewesen. Wir würden eine Generator-Flatrate auch bei einer weiteren Womo-Reise durch den Westen der USA im Sommer wieder in Betracht ziehen, wenn es preislich im Rahmen bliebe. Sonst würden wir den Generator halt stundenweise bezahlen.
Tanken
Getankt haben wir in der Regel per Selbstbedienung, nach Freischaltung der Zapfsäule. Nur in Oregon war es ausschließlich mit Bedienung möglich, dann aber immer ohne Preisaufschlag. Ein Trinkgeld wird übrigens in Oregon weder erwartet noch wird dazu ermuntert, beim Tanken welches zu geben, auch wenn es immer wieder so behauptet wird. Dies war auch uns zunächst nicht bekannt gewesen.
Beim Tanken direkt am Automaten mit der VISA-Karte zu bezahlen hat leider nicht ein einziges Mal geklappt. Weder die deutsche Postleitzahl noch irgendein amerikanischer Zip Code wurden akzeptiert. Die Bezahlung erfolgte daher immer im Shop im Voraus, entweder per Kreditkarte oder per Barzahlung. Hierzu musste man immer erst den Dollarbetrag statt der zu tankenden Gallonen schätzen, was für uns anfangs etwas gewöhnungsbedürftig war. Das Restgeld wurde dann wieder entweder dem Kreditkartenkonto gutgeschrieben oder in bar zurückgezahlt.
Spritsorten
Anfangs haben wir immer Midgrade mit einer Oktanzahl von 89 getankt. Irgendwann bedeutete Midgrade dann nur noch Benzin mit einer Oktanzahl von 87. Wir haben von da an einfach immer die jeweilige Spritsorte mit der Oktanzahl von 87 getankt, egal ob sie jetzt Midgrade oder Regular hieß.
Benzinpreise und Planung der Tankstopps
Für die Planung unserer Tankstopps haben wir die GasBuddy-Webseite und dort insbesondere die Gas Price Heat Map genutzt. Sie hat uns auch während der Reise immer gute Dienste geleistet.
Propanverbrauch und Propan-Service
Wir haben genau einmal 4,3 Gallonen Propan nachfüllen lassen, und zwar bei unserem Halt in Ontario an Tag 11 unserer Reise, also nach ungefähr einem Drittel der Reisezeit. 14 Gallonen war das gesamte Fassungsvermögen des Propantanks gewesen.
Die Erstbefüllung durch El Monte hätte also theoretisch auch reichen können bis zum Ende unserer Reise. Ganz sicher war das aber nicht. Durch das einmalige Nachfüllenlassen lagen wir auf alle Fälle auf der sicheren Seite.
Ein voller Propantank bei der Womo-Rückgabe wurde von El Monte übrigens nicht verlangt.
Rund um die Flüge
Nonstop-Flüge
Im Interesse der Kinder wollten wir für die Langstrecke nach bzw. von Los Angeles Nonstop-Flüge haben, möglichst von einem Flughafen in Deutschland aus. Gebucht haben wir dann Nonstop-Flüge ab Frankfurt, da dies trotz des Zubringerfluges aus München kurioserweise insgesamt billiger war als die Buchung von Nonstop-Flügen ab München.
Direktflüge
Hatten wir, und zwar, wie es bei Direktflügen sehr häufig der Fall ist, als Nonstop-Flüge.
Langstreckenflüge mit Lufthansa
Die Langstreckenflüge FRA-LAX bzw. LAX-FRA mit Lufthansa Economy fanden wir auch mit kleinem Kind relativ entspannt, wenn man mal von ein paar Turbulenzen auf dem Rückflug absieht, die ja immer mal vorkommen können. Die Möglichkeit der kostenlosen Mitnahme eines Kindersitzes an Bord empfanden wir dabei als sehr angenehm. Sitzkomfort und Sitzabstand waren für uns in der normalen Economy Class vollkommen ausreichend gewesen, sowohl in der Boeing 747 als auch im A380-Oberdeck. Das Unterhaltungsprogramm für kleine wie für große Leute war gut und auch die Mahlzeiten und die Betreuung haben gestimmt.
Stop-over mit Lufthansa
Das Umsteigen in Frankfurt war durch unsere reine Lufthansa-Verbindung sowohl beim Hinflug als auch beim Rückflug vergleichsweise einfach. Das Gepäck war bereits durchgecheckt und die Wege waren zum überwiegenden Teil bequem über Laufbänder zurückzulegen. Zeit zum Umsteigen hatten wir mehr als genügend.
Buchungsklassen bei der Lufthansa
Die von uns gewählte günstigste Buchungsklasse der Lufthansa hieß damals Economy (L). L stand hier allerdings nicht für "Light". Damals gab es bei der Lufthansa die Unterscheidung zwischen Economy Light und der normalen Economy Class im Transatlantikverkehr noch gar nicht. Diese wurde erst im Laufe des Jahres 2018 eingeführt. Weil bei Economy (L) automatisch ein freies Aufgabegepäckstück pro Person dabei war, entspricht diese Buchungsklasse am ehesten der heutigen ganz normalen Economy Class, die immer etwas teurer ist als die günstige Economy Light.
Premium Economy jedoch wäre noch einmal deutlich teurer gewesen und wir hätten es auch ein bisschen als rausgeworfenes Geld empfunden. Das Geld wollten wir lieber für sinnvollere Dinge ausgeben als für etwas mehr Beinfreiheit beim Flug.
Flugpreise für Nonstop-Flüge in den Sommerferien
Während unserer Reiseplanung hatte ich rein interessehalber mal die Entwicklung der Flugpreise für Nonstop-Flüge auf der Strecke MUC-LAX-MUC für verschiedene Reisedaten im Sommer über einen längeren Zeitraum hinweg beobachtet. Bei den eingegebenen Reisedaten hatte ich den Hinflug jeweils auf einen Dienstag und den Rückflug jeweils auf einen Donnerstag gelegt, also mit ausreichend Abstand zu den in der Regel teureren Wochenenden. Das Ergebnis hatte ich dann später hier im Forum veröffentlicht.
Es ging dabei nicht um eine Vorhersagbarkeit zukünftiger Flugpreise, dafür bräuchte man wahrscheinlich eine Glaskugel. Es ging lediglich um eine Aussage zur großen Schwankungsbreite der Preise für Nonstop-Flüge in den Sommerferien. Die einzige über einen längeren Zeitraum dieser 'Flugpreisstudie' sichtbare Auffälligkeit war die bis zum Jahreswechsel vorhandene sehr große Preisdifferenz zwischen Abflügen bis einschließlich der ersten Juliwoche und Abflügen in der Zeit danach. Was ebenfalls sichtbar wurde, war die Tatsache, dass es die jeweils günstigsten Angebote für eine bestimmte Hin- und Rückflugkombination nur in den seltensten Fällen gleich zu Beginn der Buchbarkeit dieser Hin- und Rückflugkombination gab. Nicht selten tauchten die günstigsten Angebote erst fünf bis sieben Monate vor dem geplanten Hinflug auf.
Ich habe übrigens immer wieder mal auch an anderen Wochentagen, mit anderen Endgeräten und sogar von anderen Regionen Deutschlands aus Anfragen gestartet. Der auf diversen Ratgeberseiten im Internet erwähnte Zusammenhang mit dem Wochentag der Buchungsanfrage, der Geräteklasse des für die Suche verwendeten Endgerätes, dem verwendeten Betriebssystem oder dem Standort der Buchungsanfrage war zumindest für Nonstop-Flüge MUC-LAX-MUC in den Sommerferien, Hinflug am Dienstag, Rückflug am Donnerstag, nicht festzustellen gewesen.
Prämienmeilen
Einlösbare Prämienmeilen hatten wir keine. Wir haben uns dennoch für Nonstop-Flüge mit der Lufthansa entschieden, und zwar in der günstigsten Buchungsklasse Economy (L), die wir auf der Langstrecke als ausreichend bequem empfanden.
Sitzplatzreservierungen bei der Lufthansa
Sitzplatzreservierungen sind bei der Lufthansa zwar nicht ganz billig, aber bei fünf Personen hielten wir sie für notwendig, um garantiert zusammen sitzen zu können. Außerdem konnten wir uns so gleich bei der Flugbuchung die besten Plätze aussuchen.
Etwas unschön war es jedoch, dass diese Reservierungen schon bei minimalen Unregelmäßigkeiten vor dem Abflug wieder verloren gingen. Bei unserem Zubringerflug MUC-FRA beispielsweise reichte eine Gate-Änderung im Zusammenhang mit der spontanen Verlegung des Fluges auf eine andere Lufthansa-Maschine exakt desselben Flugzeugtyps und mit exakt derselben Bestuhlung dafür aus. Glücklicherweise konnten wir dann beim Boarding noch alles zu unserer Zufriedenheit regeln.
Deutlich unangenehmer war für uns schon die Annullierung unserer Sitzplatzreservierungen im A380-Oberdeck für unseren Rückflug LAX-FRA, die bereits mehrere Monate vor der Reise erfolgt sein muss, allerdings ohne jegliche Benachrichtigung an uns, trotz hinterlegter E-Mail-Adresse. Grund für die Annullierung war eine Verschiebung der regulären Abflugzeit unseres Fluges LH 457 im Linienflugplan der Lufthansa um gerade mal fünf Minuten. Durch eine bekannte Schwachstelle der Reservierungssoftware der Lufthansa, welche bereits bei kleinsten Flugplanänderungen zum Tragen kommt, galt unser Flug jetzt als neuer Eintrag im Buchungssystem der Lufthansa. Dadurch waren alle Sitzplatzreservierungen dahin. Zunächst waren uns dann automatisch Plätze im Hauptdeck direkt neben den Klos zugewiesen worden, die angeblich derselben Sitzplatzkategorie entsprachen. Wir konnten zwar noch von Deutschland aus ein paar Restplätze im Oberdeck ergattern, aber leider keine mehr in den Fensterreihen. Die ursprünglich von uns reservierten Sitzplätze hatten sich längst andere Fluggäste gesichert.
Vorabend-Check-in
Haben wir gemacht und würden wir auch immer wieder machen. Es entspannt den Urlaubsstart vor allem bei einer Reise mit mehreren Kindern erheblich. Außerdem war es gefühlt bereits ein Teil des Urlaubs gewesen.
Boarding mit Kleinkindern
Familien mit Kleinkindern haben bei Lufthansa wie auch bei vielen anderen Fluggesellschaften die Möglichkeit, im Rahmen des sogenannten Pre-Boarding innerhalb der allerersten Gruppe einzusteigen und damit noch vor den Fluggästen mit Priority Boarding. Damals, bei unserer Reise, wurde der Begriff Kleinkinder bei Lufthansa noch bis zu einem Alter von sieben Jahren verwendet. Aktuell, 2022, gilt diese Regelung allerdings nur noch für Kinder unter fünf Jahren.
USA-Kindersitz kostenlos an Bord
Wir konnten den USA-Kindersitz kostenlos an Bord des Flugzeugs mitnehmen, da er wie eigentlich die meisten USA-Kindersitze eine entsprechende FAA-Zulassung hatte. Es wird eventuell nicht bei allen Fluggesellschaften so unkompliziert gehandhabt wie bei der Lufthansa, dies haben wir jetzt nicht in Erfahrung gebracht. Im Zweifelsfall müsste man einfach mal nachfragen.
In-flight Entertainment
Das In-flight Entertainment war auf dem Hinflug für uns als Ersttäter eigentlich nur eine weitere Luxus-Draufgabe. Zumindest an den Fensterplätzen spielte draußen die Musik. Ausprobiert wurde es natürlich trotzdem, sogar von unserer Jüngsten.
Auf dem Rückflug haben wir das IFE dann etwas intensiver genutzt. Aus unserer Sicht war das Programm völlig ausreichend. Auch alte Klassiker waren dabei, unter anderem "Die Vögel" von Alfred Hitchcock.
Kofferverlust
Ist uns zum Glück nicht passiert. Es wäre bei unserer Reiseroute nur schwer zu verkraften gewesen. Das Restrisiko war durch unsere reine Lufthansa-Verbindung MUC-FRA-LAX aber verhältnismäßig gering.
Wir würden deshalb nicht nur wegen der Kinder, sondern auch zur Vermeidung eines möglichen Kofferverlusts oder einer Kofferverspätung immer wieder Nonstop-Flüge ab Deutschland bevorzugen. Wahrscheinlich würden wir sogar bei einer Reise ohne Kinder versuchen, zumindest den Hinflug als Nonstop-Flug von Deutschland aus zu wählen, um nicht das Risiko eines verspäteten Koffers einzugehen und gleich nach der ersten Hotelübernachtung raus aus der Stadt, ab in die Natur aufbrechen zu können.
Zeitreserve vor einem Rückflug ab LAX
Hier hatten wir ausreichend Zeitreserve eingeplant. Zweieinhalb Stunden vor Abflug wollten wir spätestens am Flughafen angekommen sein. Wir hatten uns daher für den einzigen vormittags fahrenden Return-Shuttle zum Flughafen entschieden. Mit dem zweiten Return-Shuttle, mit Abfahrt gegen Mittag, hätten wir unseren Rückflug unter Umständen verpasst.
Im Vergleich zu dem relativ geringen Zeitaufwand für Check-in und Sicherheitskontrollen in MUC und FRA war der Zeitaufwand in LAX dafür schon enorm. Zum einen hatten wir natürlich nicht die Möglichkeit eines Vorabend-Check-in wie bei unserem Hinflug, so dass wir unser Gepäck ganz normal am Tag des Abflugs am Schalter aufgeben mussten. Gepäckautomaten gab es nämlich nur für Inlandsflüge, egal ob man bereits seine elektronischen Bordkarten hatte oder nicht. Zum anderen dauerte die Sicherheitskontrolle in LAX inklusive Wartezeit ungefähr anderthalb Stunden.
Rund um die Fahrten
Lange Fahrstrecken
Uns war von vornherein klar, dass wir auf unserer großen Runde über Grand Canyon, Yellowstone und die Pazifikküste einige längere Fahrstrecken vor uns haben würden, noch dazu wo wir diese Runde zugunsten einer hohen Zahl von Mehrfachübernachtungen in gerade mal 19 Etappen unterteilt hatten. Diese langen Fahrstrecken stellten für uns aber nicht nur Ortswechsel dar. Sie waren in erster Linie Teil des Abenteuers. Uns als Neulingen im amerikanischen Westen ist es relativ leichtgefallen, uns auf dieses Abenteuer einzulassen.
Machbar sind solche Fahrstrecken sowieso, das ist keine Frage. Selbst der lange Fahrtag in den Norden zu einem mehr als 600 Meilen entfernten Campground war dank rechtzeitigem Aufbruch, mehrmaligem Fahrerwechsel und nur einem einzigen, gut geplanten Zwischenstopp zum Tanken, Einkaufen und Essen eine lösbare Aufgabe. Wir persönlich sind zudem lange Fahrstrecken gewohnt, und zwar auf deutlich anstrengenderen Fernstraßen als den amerikanischen Highways. Die durchschnittlichen Fahrgeschwindigkeiten auf unseren langen Urlaubsfahrten vom Süden Bayerns an die Nordsee sind dabei in der Regel nicht nur wegen der vielen Autobahnbaustellen in Deutschland, sondern auch wegen unserer Fahrräder auf dem Dach und auf der Anhängerkupplung kaum höher als die Geschwindigkeiten mit einem Wohnmobil auf gut ausgebauten Interstates. Auch sitzt bei uns stets ein Erwachsener oder ein älteres Geschwisterkind in der Nähe des jüngsten Kindes, so dass immer für ausreichend Unterhaltung gesorgt ist. Das war bei unserer Womo-Tour durch die USA nicht anders, wie beispielsweise hier im Tagesbericht zu Tag 11 unserer Reise nachgelesen werden kann.
Es geht hier vielmehr darum, ob solche Fahrtage auch erfüllte Urlaubstage sein können. So wurde dieser lange Fahrtag in den Norden durch den absichtlichen kleinen Schlenker über den landschaftlich sehr reizvollen Utah Scenic Byway 12 in den Morgenstunden auf dem Weg zur Interstate zu einem schönen Urlaubserlebnis, an das wir uns alle gerne erinnern. Kurz nach diesem Streckenabschnitt galt dies in besonderer Weise für unsere große Tochter, weil sie durch die naheliegende Aufteilung der Strecke auf mehrere Fahrer hier zum ersten Mal in den USA selbst ans Steuer durfte.
Die Akzeptanz langer Fahrstrecken bei einem ersten Wohnmobilurlaub in den USA hängt unserer Ansicht nach sehr mit der Ungewissheit einer weiteren derartigen Reise in demselben Personenkreis zusammen. Wenn wir unsere Urlaube ebenfalls immer wieder mal in Amerika verbringen könnten, dann würden wir mit Sicherheit auch nicht verstehen können, worin der besondere Reiz einer Tour mit im Schnitt über 200 Meilen pro Etappe bestehen soll. Auch uns war bereits vor der Reise klar, dass "die Geheimnisse nicht auf der Straße liegen". So waren wir uns während unserer ersten USA-Womo-Reise also sehr wohl der Tatsache bewusst, dass wir an vielen Highlights einfach nur vorbeifahren. Wir haben jedoch erlebt, wie selbst ein Fahrtag mit über 300 Meilen, an dessen Vortag wir schon weit über 200 Meilen zurückgelegt hatten, ein gelungener Tag voller glücklicher Momente, beeindruckender Naturerlebnisse und schöner Urlaubserinnerungen werden kann, nachzulesen hier im Tagesbericht zu Tag 03 unserer Reise (siehe auch "Aufteilen von langen Fahrstrecken auf zwei Tage – sinnvoll oder nicht?").
Kinderbeschäftigung und Kindbetreuung auf langen Fahrstrecken
Für die Kinderbeschäftigung und Kindbetreuung auf langen Fahrstrecken gibt es unserer Meinung nach nicht die eine Lösung, sondern individuell sehr verschiedene Herangehensweisen. Mit langen Fahrstrecken seien hier wirklich mal Fahrstrecken mit mehr als 200 Meilen gemeint. Ein wesentlicher Punkt aus unserer Sicht ist hierbei die Verteilung der erwachsenen Personen im Fahrzeug.
Bei uns saß beispielsweise immer ein Erwachsener hinten mit im Wohnbereich, um in der Nähe der beiden jüngeren Kinder zu sein. Unsere große Tochter saß in der Regel vorne auf dem Beifahrersitz, wenn sie nicht sogar selbst gefahren ist, und hat unter anderem die Verbindung vom 'Cockpit' hinter zur 'Kabine' aufrechterhalten. Meine Frau saß die meiste Zeit in unmittelbarer Nähe unserer kleinen Tochter, die den überwiegenden Teil der Tour in Fahrtrichtung vorne auf der Couch saß, und für die wir ausreichend Bilderbücher und Vorlesebücher dabeihatten. Und unser Sohn hat entweder aus dem Fenster geschaut oder gelesen oder er hat sich anderweitig beschäftigt, manchmal mit dem Smartphone, manchmal auch mit seiner Kamera.
Für zusätzliche Abwechslung hat unser eigenes WLAN an Bord gesorgt, über welches wir mit Freunden und Familie in Kontakt geblieben sind. Hörbücher oder E-Book-Reader hatten wir dagegen überhaupt nicht dabei. Dafür jede Menge Musik, die wir meist über die Audioanlage des Wohnmobils haben laufen lassen. Langweilig wurde unseren Kindern nie. Und wenn sie mal müde wurden, war auch ein Schläfchen während der Fahrt kein Problem, nicht nur für unsere Jüngste.
Interstates
Interstates waren jetzt nicht unbedingt das Mittel der Wahl für uns gewesen. Manchmal waren sie aber zum Strecke machen ganz okay. An einigen Stellen waren sie sogar landschaftlich reizvoll gewesen.
Insgesamt empfanden wir das Fahren auf der Interstate als relativ unkompliziert. Bei gutem Fahrbahnbelag auf ebener Strecke konnten wir meist die zulässige Höchstgeschwindigkeit fahren. Auf einigen sehr gut asphaltierten Teilabschnitten der I-15 und der I-84 mussten wir sogar aufpassen, dass wir nicht zu schnell fahren. Selbst auf den schnellen Streckenabschnitten hatten wir nie das Gefühl, dass wir die Spur nicht mehr halten können oder dass das Fahrzeug an seine Grenzen kommt.
Die I-15 und die I-84 hatten natürlich auch holprige Straßenabschnitte. Wenn dort trotzdem aberwitzige 80 Meilen pro Stunde erlaubt waren, wie es in Utah auf einigen solchen Abschnitten auf der I-15 bei unserer Reise der Fall war, musste man die ja nicht ausfahren. Die 'Wohlfühlgeschwindigkeit' auf der Interstate hing also immer sehr vom Fahrbahnbelag ab. Von der Straßenführung natürlich auch. Bei sehr gutem Belag auf ebener, gerader Strecke kamen uns auch 80 Meilen pro Stunde nicht als besonders viel vor. Auf manchen Strecken mit starker Steigung und ebenso gutem Belag waren aber bereits 50 Meilen pro Stunde zu viel des Guten, wenn wir uns noch miteinander unterhalten wollten.
Interstates vermeiden und Highways bevorzugen
Haben wir gemacht, dort wo es uns sinnvoll schien und wo es zeitlich machbar war. Highways sind fast immer schöner als Interstates, wenn man mal die als Freeway ausgebauten Highways nicht mitbetrachtet. Mitunter sind Highways sogar von der Straßenqualität her besser als Interstates. Bei unserer Reise war dies vor allem in Utah, Idaho und Oregon sehr häufig der Fall gewesen.
So kamen wir in diesen Bundesstaaten auf manchem Highway erstaunlich gut voran, wie beispielsweise auf dem Idaho State Highway 33 oder der U.S. Route 20, auf Letzterer sowohl in Idaho als auch in Oregon. Der Teilbereich der U.S. Route 20 in Oregon, den wir gefahren sind, welcher auch als Central Oregon Highway bekannt ist, hatte dabei einige landschaftlich sehr reizvolle Streckenabschnitte zu bieten.
Zwischenstopps entlang der Strecke
Zwischenstopps an landschaftlich schönen Punkten entlang der Strecke haben unsere Fahrten oft zusätzlich aufgelockert. Solche Zwischenstopps waren natürlich besonders erholsam, wenn sie nicht nur reine Fotostopps waren.
Gefühltes Lagerfeuer des Reisetages
Einige unserer Zwischenstopps entlang der Strecke waren so erholsam gewesen, dass sie letztendlich zum gefühlten Lagerfeuer unseres jeweiligen Reisetages wurden. Manchmal waren die jeweiligen Rastplätze sogar entspannter als unser anschließender Campground an diesem Reisetag.
Highway 1
Einfach ein Genuss. Insbesondere an der Sonoma Coast fanden wir ihn wirklich traumhaft schön. In Big Sur auch, wenngleich wir in Big Sur wegen der beiden erdrutschbedingten Straßenvollsperrungen nur ein ganz kurzes Stück auf dem Highway 1 fahren konnten. Aber auch einige Abschnitte des Highway 1 an der Mendocino Coast haben uns sehr gefallen.
Fahrtrichtung Highway 1 nach Norden oder nach Süden?
Wir haben beide Varianten mal ausprobieren können. Die Sicht hinunter zur Pazifikküste war auf unserem Ausflug zu den McWay Falls beim Fahren nach Norden in der Tat etwas schlechter. Und zwar bereits ohne Gegenverkehr, welcher ja im Sommer 2017 wegen der Straßenvollsperrungen dort praktisch nicht vorhanden war. Andererseits hatten wir beim Fahren nach Norden die Sonne immer im Rücken und haben dadurch allgemein etwas besser sehen können als bei unseren restlichen Fahrten entlang des Highway 1, auf denen wir immer in Richtung Süden unterwegs waren.
Spontane Fotostopps sind natürlich beim Fahren in Richtung Süden wesentlich einfacher zu realisieren als beim Fahren in Richtung Norden. Wenn man aber schon bei der Reiseplanung ungefähr weiß, wo man anhalten möchte und sich die nötige Zeit zum Planen nimmt, entdeckt man auch auf der küstenfernen Seite des Highway 1 ausreichend geeignete Haltemöglichkeiten und kann diese schon vor der Reise als potentielle Zwischenstopps ins Navi eingeben. Spontan ist das immer ein bisschen Glückssache und unter Umständen mit längeren Fußmärschen die Straße entlang verbunden.
Utah Scenic Byway 12
Auch die Fahrt entlang des Utah Scenic Byway 12 war Genuss pur. Besonders der Abschnitt zwischen Escalante und Boulder war für uns als Ersttäter sehr eindrucksvoll. Er war ein schöner Start unseres langen Fahrtages vom Bryce nach Wyoming gewesen.
Fahren mit einem 28-Füßer
Das Fahren mit einem 28-Füßer war in den USA relativ unproblematisch, da die Straßen und Parkplätze in der Regel viel breiter waren als bei uns zu Hause in Deutschland. Selbst das Rückwärtseinparken war mit Einweisung kein Problem. Die Trägheit des Fahrzeugs beim Bremsen und in den Kurven war nur am Anfang etwas ungewohnt. Nach einiger Zeit hatten wir uns darauf eingestellt gehabt.
Kurvenreiche Bergstraßen mit dem Wohnmobil
Hiervor hatten wir anfangs den meisten Respekt gehabt. Die Angst davor war jedoch bereits auf der Cape Royal Road am Grand Canyon North Rim schnell verflogen. Aber auch auf den wesentlich kurvenreicheren Bergstraßen im späteren Verlauf unserer Reise war das Fahren zu keiner Zeit irgendwie gefährlich gewesen. Bergab durften wir natürlich die Motorbremse nicht vergessen, und vor Kurven mussten wir immer rechtzeitig abbremsen. Mehr gab es aber eigentlich nicht zu beachten. Nur ein einziges Mal, auf der Nacimiento-Fergusson Road in Big Sur, wurde es etwas eng und wir mussten rechts ranfahren, um den Gegenverkehr passieren zu lassen.
Nachtfahrten
Wir haben auf unserer Reise ein paar Nachtfahrten dabeigehabt. Einige davon sind sogar geplant gewesen. Prinzipiell machbar ist das Fahren in der Dunkelheit aus unserer Sicht schon. Man muss sich nur darüber im Klaren sein, dass man auf den Streckenabschnitten, die abseits stark befahrener Interstates liegen, jetzt deutlich langsamer vorankommt als es tagsüber der Fall wäre. Wenn man jedoch entsprechend langsam und vorsichtig fährt, was besonders in wildreichen Gegenden zu beachten ist, dann kann man nach unserer Erfahrung auch mal nachts unterwegs sein. Bei uns hat ab Beginn der Dämmerung zusätzlich immer auch der Beifahrer Ausschau nach Tieren gehalten und vor Kurven haben wir immer rechtzeitig abgebremst. Einen Wildunfall wollten wir schließlich nicht riskieren.
Rechts ranfahren zum Überholenlassen
Haben wir öfter gemacht. Nicht selten wurde es dann mit einer Dankesgeste quittiert. Die Vorschriften zum Überholenlassen sind in den USA allerdings nicht einheitlich. Es wird aber in vielen Bundesstaaten empfohlen, es ab einer Schlange von drei bis fünf nachfolgenden Fahrzeugen zu tun. Ab und zu in den Außenspiegel zu schauen hilft hierbei.
Staus und volle Straßen
Volle Straßen gab es hin und wieder mal. Insgesamt war das Verkehrsaufkommen jedoch sowohl auf den Fernstraßen, als auch auf den Straßen der Nationalparks und State Parks, als auch auf Ortsdurchfahrten zumindest durch kleinere Orte nicht übermäßig hoch gewesen. Lediglich beim Fahren durch größere Ballungsräume konnte es manchmal etwas zähflüssig werden.
Richtigen Stau hatten wir übrigens nur ganze vier Mal: bei unserem Aufbruch zum Bungee Jumping kurz nach der Sonnenfinsternis, was zugleich der extremste Fahrzeugstau gewesen war, den wir je auf Urlaubsreisen erlebt haben, dann auf der I-205 beim Durchqueren von Portland, dann entlang des Highway 1 kurz hinter Santa Cruz und schließlich auf der I-5 bei der Fahrt zur Womo-Rückgabe. Fahrzeughalte vor Baustellen und Parkeingängen sowie an Bahnschranken und roten Ampeln seien hier mal nicht mitgezählt.
Das Fahren durch den Großraum L.A. verlief bis auf den oben erwähnten Stau bei der Fahrt zur Womo-Rückgabe komplett staufrei. Der Verkehr war zwar relativ dicht, aber er floss. Selbst auf der Fahrt von Santa Maria über Santa Barbara und Thousand Oaks nach Anaheim mitten durch das Zentrum von L.A. entlang des Highway 101, der I-405, der I-10 und der I-5 kamen wir zügig voran, da wir hier erst zu sehr später Stunde unterwegs waren.
Carpool Lanes zur Stauvermeidung
Carpool Lanes zur Stauvermeidung auf den Freeways von Metropolregionen haben wir gleich bei unserer Fahrt von Los Angeles mit dem Pickup-Shuttle von El Monte zur Womo-Übernahme in Santa Fe Springs kennengelernt. Bereits ab zwei Personen im Fahrzeug konnte man sie kostenlos benutzen, zumindest was die sogenannten "HOV 2+ Lanes" betrifft.
Die Carpool Lanes sind allerdings in ihrer bisherigen Form nicht immer ausreichend, um verstopfte Freeways zu verhindern. Wenn es nämlich zu richtigen Staus kommt, sind nicht selten auch die Carpool Lanes betroffen, wie wir es bei unserer abschließenden Fahrt zur Womo-Rückgabe selbst erleben durften. Schon damals wurde deshalb eine Verschärfung dieser Regelung diskutiert. Der Anteil der "HOV 3+ Lanes", welche erst ab drei Personen im Fahrzeug kostenlos benutzt werden dürfen, wird daher aller Voraussicht nach in Zukunft immer weiter steigen, sowohl in der Metropolregion Los Angeles als auch in der Bay Area.
Staus an den Parkeingängen oder vor Campground Registration Offices
An den Eingängen der Nationalparks hatten wir trotz Hauptsaison nie wirkliche Staus. Wenn es dort überhaupt zu Wartezeiten kam, dann lagen diese im Bereich von maximal zwei bis drei Minuten, wie beispielsweise am Südeingang des Yellowstone. Begünstigt wurde dies vermutlich durch die relativ späten Uhrzeiten, zu denen wir die Parkeingänge in der Regel erst passiert haben. Bereits am späten Nachmittag waren manche Parkeingänge schon nicht mehr besetzt, so dass wir einfach durchfahren konnten.
Bei den Campground Registration Offices sah die Sache schon ganz anders aus. Hier gab es vor allem am Abend längere Warteschlangen. Insbesondere im Yellowstone waren wir daher froh gewesen, den hier häufig vorgeschlagenen Campground-Wechsel bewusst vermieden zu haben und beide Nächte auf dem Madison Campground reserviert zu haben. Dadurch mussten wir nach der Rückkehr von unserer Tagestour entlang der Grand Loop Road nicht erneut in der langen Fahrzeugschlange für den Check-in anstehen, sondern konnten stattdessen einfach auf der Thru-Traffic-Spur an der Warteschlange vorbeifahren und sofort zu unserem Lagerfeuer- und Grillprogramm übergehen.
Fahrgeschwindigkeiten auf dem Highway 1
Unsere Fahrgeschwindigkeiten auf dem Highway 1 waren erwartungsgemäß relativ gering, vor allem an der Sonoma Coast und in Big Sur. Auch ohne Fotostopps lagen sie an der Sonoma Coast nur bei durchschnittlichen 25 Meilen pro Stunde und in Big Sur sogar nur bei durchschnittlichen 21 Meilen pro Stunde.
Unterschiedliche Fahrgeschwindigkeiten an der Pazifikküste
Die Fahrgeschwindigkeiten an der Pazifikküste entlang des Highway 1 und nördlich von Leggett entlang des Highway 101 sind sehr unterschiedlich. Die weiter nördlich gelegenen Küstenabschnitte lassen beispielsweise deutlich höhere Fahrgeschwindigkeiten zu als der Highway 1.
Fahrgeschwindigkeiten auf dem Utah Scenic Byway 12
Hier hatten wir die zu erwartende Durchschnittsgeschwindigkeit etwas zu konservativ abgeschätzt. Wir hatten hier eher mit 25 bis 30 Meilen pro Stunde gerechnet. Tatsächlich waren es jedoch trotz ruhiger Fahrt 37 Meilen pro Stunde gewesen, und dies bei immerhin zwei Baustellenhalten auf der Strecke, welche bei den ermittelten 37 Meilen pro Stunde noch nicht einmal herausgerechnet sind.
Durchschnittsgeschwindigkeiten über verschiedene Zeiträume
Die Durchschnittsgeschwindigkeit über die gesamte gefahrene Strecke unserer Reise betrug 36 Meilen pro Stunde und passte damit ungefähr zu dem Erfahrungswert, den wir in den FAQ gefunden hatten.
Unsere jeweilige Durchschnittsgeschwindigkeit über einen gesamten Reisetag fiel dabei jedoch je nach Straßenqualität sehr unterschiedlich aus. Am schnellsten unterwegs waren wir beispielsweise an unserem Fahrtag von West-Idaho nach Zentral-Oregon, mit einem Tagesschnitt von 50 Meilen pro Stunde, und dies bei nur ganzen 29 Prozent Freeway- oder Interstate-Anteil an diesem Tag. Gemeint ist hier wirklich unsere Durchschnittsgeschwindigkeit über die gesamte Fahrzeit an diesem Reisetag, also unter Einbeziehung aller Rangierfahrten und aller kurzen Halte mit laufendem Motor an Ampeln oder dergleichen. Den größten Teil dieser Tagesetappe fuhren wir auf dem landschaftlich sehr reizvollen Central Oregon Highway.
Die Durchschnittsgeschwindigkeit über die gesamte Fahrzeit einer mehrstündigen Fahrt ohne jeglichen Freeway- oder Interstate-Anteil war ebenfalls je nach Straßenqualität mitunter relativ hoch. So betrug die Schnittgeschwindigkeit über die gesamte Fahrzeit unserer 234 Meilen langen Fahrt entlang des Central Oregon Highway erstaunliche 55 Meilen pro Stunde. Man muss also nicht zwingend Interstate fahren, um zügig voranzukommen.
Während der Reise
Immigration
Die Immigration hat bei uns zwar über eine Stunde gedauert, es war immerhin Hauptreisezeit. Weil wir aber damit gerechnet hatten, war es kein besonderes Problem für uns gewesen.
Als unsere Jüngste am Einreiseautomaten nicht in die Kamera schauen wollte, durften wir dies für sie übernehmen. Eine hilfsbereite Beamtin hatte uns spontan dazu ermuntert gehabt. Der Immigration Officer, der das zunächst nicht so toll fand und erst mal Rücksprache halten musste, griff dann aber doch zum Stempel und ließ uns passieren. Es sollte nicht das einzige Mal bleiben, dass wir die Sicherheitskräfte einfach entspannt haben machen lassen und am Ende alles gut ausging.
Unternehmungen am Abend der Ankunft in den USA
Wir hatten während der Reiseplanung immer wieder die Empfehlung gelesen, nach der Ankunft in den USA abends noch irgendetwas zu unternehmen, um den Jetlag zu bekämpfen. Genau dies hielten wir persönlich jedoch für nicht so sinnvoll, weil wir uns unseren Anreise-Jetlag ganz bewusst noch eine Weile bewahren wollten (siehe unten, "Jetlag-Effekt").
Beginn der Womo-Reise mit einer Stadtbesichtigung?
In vielen Reiseberichten hatten wir gelesen, dass am Anfang der Reise erst einmal ein oder zwei Tage lang eine Stadt besichtigt wurde. In unserem Fall empfanden wir es jedoch als viel sinnvoller, dies nicht zu tun, sondern stattdessen gleich am Tag nach der Landung in die Natur aufzubrechen (siehe auch "Stadterkundung am Anfang oder am Ende der Reise?")
Jetlag-Effekt
Der Jetlag nach einem Langstreckenflug in Westrichtung hat auch seine positiven Seiten, die wir natürlich ausnutzen wollten. So hatten wir am Anfang unserer Reise beispielsweise einige Orte mit Wüstenklima. Hier war uns der Anreise-Jetlag sehr behilflich, da wir so an den ersten Reisetagen noch problemlos früh aufstehen und die Natur in den noch nicht so heißen Morgenstunden genießen konnten.
Wir haben daher nach unserer Ankunft in Los Angeles ganz bewusst auf den oft empfohlenen kurzen Ausflug mit Abendspaziergang am für unseren Geschmack immer noch sehr touristischen Manhattan Beach oder Venice Beach verzichtet. Auch nach einer Erkundung weiterer städtischer Highlights an den ersten Reisetagen stand uns nicht der Sinn, zumindest nicht bei unserer Erstlingstour mit dem Fokus auf Naturerlebnisse. Deshalb sind wir gleich nach der Ankunft in Los Angeles in unser Hotel verschwunden, um uns den positiven Nebeneffekt des Jetlag noch etwas länger zu bewahren.
Dieser Effekt ließ in der zweiten Hälfte unserer Reise verständlicherweise merklich nach. Spätestens nach unserer Vierfachübernachtung in den Oregon Dunes war es um den Jetlag-Effekt endgültig geschehen.
Der frühe Vogel fängt den Wurm
Manche Erlebnisse wären ohne frühzeitigen Aufbruch an der Campsite so nicht möglich gewesen, wie zum Beispiel das Erleben des Sonnenaufgangs an der Fire Wave an Tag 03, das Genießen der Morgenstimmung am West Thumb Geyser Basin an Tag 09 oder das Rendezvous mit dem Wrack der Peter Iredale zur blauen Stunde an Tag 16 unserer Reise.
Wie in einer Filmkulisse, wie in einer Filmszene oder wie in einem Zoo
Auf vielen Campgrounds, vor allem in den Nationalparks, manchmal aber auch während unserer Fahrten mit dem Wohnmobil hatten wir das Gefühl, entweder inmitten einer Filmkulisse, inmitten einer Filmszene oder in einem Zoo zu sein.
Sternklare Nächte
Sternklare Nächte sind für uns eine der schönsten Seiten beim Übernachten in der Natur, vor allem in Nationalparks wegen der dort oft deutlich geringeren Lichtverschmutzung. Auf die jeweilige aktuelle Bewölkung hat man natürlich keinen Einfluss.
Lagerfeuer
Das abendliche Lagerfeuer gehört für uns einfach zum Wohnmobilurlaub dazu. Wir haben ein Lagerfeuer gemacht, so oft es möglich war. Es gab natürlich auch ein paar Abende ohne Lagerfeuer. Diese waren entweder wetter- oder Fire-Ban-bedingt oder sie waren bedingt durch ungeeignete Campgrounds oder durch bereits vorher geplante lange Fahrstrecken.
Wanderungen
Sie sind die Würze unseres Wohnmobilurlaubs gewesen. Es durfte natürlich auch Tage ohne sie geben, auch diese waren für uns schöne Urlaubstage.
Richtig durchgeplant waren unsere Wanderungen dabei nie. Manche unserer Wanderungen und Kletterpartien haben sich auch einfach spontan ergeben, vor allem die kleineren. Irgendwelche Vorbereitungen oder Ausrüstungen haben wir für unsere Wanderungen und Kletterpartien ebenfalls nie gebraucht.
Badestellen
Badestellen gab es auf unserer Reise einige. Konkret waren es gewesen: Antelope Point bei Page in Arizona, Firehole Canyon im Yellowstone, Lake Billy Chinook in Zentral-Oregon, Cleawox Lake in den Oregon Dunes, Smith River in Nordkalifornien und natürlich die Pazifikküste, bei Letzterer unter anderem die wilde Badestelle am Kirk Creek Campground.
Pools
Pools von privaten Übernachtungsplätzen haben auf unserer Reise keine allzu große Rolle gespielt. Bei uns waren es nur ganz am Anfang der Reise der Hotel-Pool im Hotel für die Erstübernachtung und am Ende der Reise der Pool im Anaheim RV Park, Letzterer sogar mit Whirl-Pool. Uns gefallen Badestellen in der Natur einfach viel mehr. Das gilt auch für unsere Kinder.
Hitze im Südwesten im Hochsommer
Obwohl wir auch im Südwesten der USA unterwegs waren, und dies immerhin im August, hatten wir durch die Abwechslung heißer und nicht so heißer Reiseziele, durch meist nur kurze Wanderungen, durch unser frühes Aufstehen dank Jetlag-Effekt und durch unsere in der Regel nur relativ kurzen Aufenthalte auf den heißeren Campgrounds keine allzu großen Probleme mit der Hitze im Südwesten gehabt. Natürlich waren die Temperaturen an Tag 02 (Mojave-Wüste, Las Vegas und Valley of Fire, dort bis in die Nacht hinein) und tagsüber an Tag 24 (Zentralkalifornien) schon extrem gewesen, an den übrigen Tagen ließ es sich jedoch aushalten. Die Generator-Flatrate für den Betrieb der Klimaanlage im Wohnbereich während der Fahrt hat natürlich ebenfalls dazu beigetragen.
Wald- und Buschbrände
Wir sind immer mal wieder in Regionen unterwegs gewesen, in denen es häufiger zu Wald- oder Buschbränden kommt, sowohl in Arizona, als auch in Wyoming, Idaho, Oregon und Kalifornien. Zum Glück gab es aber keine aktuellen Feuer in unserer unmittelbaren Umgebung.
Eines der Feuer, das Milli Fire in Oregon, welches am 11. August 2017 durch einen Blitzschlag im Deschutes National Forest ausgelöst worden war, hat uns allerdings zur kurzfristigen Änderung unserer Reisepläne gezwungen. Bedingt durch dieses Feuer kam es ab dem 17. August 2017 zur Vollsperrung des McKenzie Highway westlich von Sisters, weswegen unsere geplante Wanderung zu den Proxy Falls ausfallen musste.
Von dem verheerenden Eagle Creek Fire an der Columbia River Gorge, welches am 2. September 2017 durch fahrlässigen Umgang mit Feuerwerkskörpern ausgelöst worden war und welches von da an drei Monate lang wütete, haben wir erst nach unserer Reise erfahren.
Luftaufnahmen und Drohnenflugverbote
Leider sind nicht nur in den Nationalparks, sondern auch in sehr vielen State Parks private Luftaufnahmen nicht erlaubt. Die Regeln sind hier sehr strikt und kompromisslos, die Strafen bei Verstößen sehr hoch. Das betrifft nicht nur die Flugsicherheit, sondern auch den Punkt Naturschutz.
Um die Regeln einfach zu halten, und da es immer noch keine international anerkannten Qualifikationsnachweise für Drohnenpiloten gibt, werden hier keinerlei Differenzierungen gemacht. Auch spielt es keine Rolle, ob zum Zeitpunkt des Fluges andere Menschen oder Tiere in der Nähe waren oder nicht. Wenn man erwischt wird, ist man dran. Es gibt zwar einige Ausnahmen, beispielsweise bei den NOAA-Schutzzonen, und zwar für Fälle, in denen nachgewiesenermaßen keine Beeinträchtigung der küstennahen Tierwelt stattgefunden hat. Die Beweislast trägt hier aber immer der Pilot.
Leider haben wir trotzdem an Locations mit Drohnenflugverbot wie dem Horseshoe Bend oder den McWay Falls den einen oder anderen Quadrocopterpiloten gesehen. Meist waren es junge Asiaten, die wahrscheinlich nicht einmal gewusst haben, dass sie dort nicht fliegen dürfen. Dies führt natürlich nicht gerade dazu, die Lage zu entschärfen. Ich hatte bis vor ein paar Jahren noch gehofft, dass sich die Situation für nicht angemeldete Luftaufnahmen langsam mal bessert. Das Gegenteil ist der Fall. Dem Trend zu immer besseren Spielzeugdrohnen, bei denen der Spaßfaktor eindeutig im Vordergrund steht, sei Dank. Massenmarkt kriegt eben alles kaputt.
Um herauszufinden, wo man fliegen darf und wo nicht, wird nun sehr häufig die B4UFLY-App empfohlen. Auf diese App allein sollte man sich jedoch nicht verlassen. Sie enthält so einige Lücken, wie es auch bei allem anderen einschlägigen Kartenmaterial der Fall ist. Entweder es fehlen Schutzzonen, oder es stimmt der Grenzverlauf der Nofly Zone nicht, oder man stolpert vor Ort über eine Posted Order des zuständigen Parks and Recreation Departments für ein einzelnes District, welche nicht in die Karten eingearbeitet worden ist, oder das Gebiet darf nur per Einzelerlaubnis für ein konkretes Filmprojekt überflogen werden. Zur groben Orientierung empfiehlt es sich immer auch, einen Blick in die allgemeinen Bestimmungen des jeweiligen Bundesstaates zu werfen. Die Orte, an denen Luftaufnahmen ohne vorherige Anmeldung problemlos möglich sind, beschränken sich in der Regel auf unbewohnte Gegenden außerhalb irgendwelcher Parks oder Schutzzonen, mit ganz wenigen Ausnahmen.
Menschenmassen an den Hotspots
Wir haben so gut es ging schon vorher in Erfahrung gebracht, wann und wo der größte Andrang an den Highlights, die wir besuchen wollten, zu erwarten ist und konnten dies in einigen Fällen bereits bei der Reiseplanung berücksichtigen. Entweder durch das Einplanen eines entsprechend höheren Zeitaufwands zu den Stoßzeiten oder durch das Meiden selbiger oder einfach durch die Wahl eines geeigneten alternativen Beobachtungsstandorts. Manchmal kam uns auch das Wetter zu Hilfe, wie beim Verschieben des Besuchs des Wracks der Peter Iredale auf den nächsten Morgen. Uns haben jedenfalls zu keiner Zeit Touristenströme irgendwie ausgebremst.
So haben wir die Fire Wave nicht zum Sonnenuntergang, sondern zum Sonnenaufgang besucht, haben die Grand Prismatic Spring nicht vom überfüllten Boardwalk aus, sondern vom Grand Prismatic Spring Overlook aus genossen, haben das West Thumb Geyser Basin frühmorgens trotz Hauptsaison ganz für uns alleine gehabt, waren noch vor dem großen Ansturm am Parkplatz am Artist Point, konnten das Wrack der Peter Iredale in den frühen Morgenstunden betrachten, wo es dort am Strand noch vollkommen ruhig war, haben die Golden Gate Bridge vom obersten Aussichtspunkt an der Conzelman Road aus fotografiert statt von einem der meist stark frequentierten unteren Aussichtspunkte und sind das Durchfahren der Metropolregion Los Angeles auf dem Weg nach Anaheim erst am späten Abend angegangen.
Parkplätze an Viewpoints und Trailheads
Es war natürlich nicht immer leicht, einen freien Stellplatz für unser Wohnmobil zu ergattern, vor allem nicht an der Lower Terraces Area bei Mammoth Hot Springs und am Norris Geyser Basin. Auch am Simpson-Reed Trailhead, bei Thor's Well, an der Conzelman Road oder bei den McWay Falls hätten wir mit unserem 28-Füßer durchaus auch Pech haben können. Es hat dann aber doch irgendwie immer geklappt.
Den größten Stau auf Zufahrten zu überfüllten Parkplätzen haben wir übrigens am Artist Point im Yellowstone erlebt. Zum Glück waren wir selbst nicht von dem Stau betroffen, weil wir den Parkplatz da bereits wieder verließen. Zu diesem Zeitpunkt hatten dort selbst kleinere Fahrzeuge Schwierigkeiten bei der Stellplatzsuche.
Shuttle Service in den Parks
Ohne Shuttle Service sind einige Punkte in den Nationalparks nicht erreichbar, zumindest nicht mit dem Wohnmobil. Konkret haben wir den Shuttle Service des Bryce Canyon NP genutzt. Dieser war eine sehr angenehme Erfahrung für uns gewesen, weil wir auf unserer späten Anfahrt zum Inspiration Point die einzigen Fahrgäste im Shuttle waren, so dass uns der Busfahrer gleich eine kleine private Führung durch den Park geben konnte.
Vorübergehendes Verlassen der Campsite bei Tagesausflügen mit dem Wohnmobil
Hier hatten wir zwei kleinere negative Erfahrungen gemacht. Auf dem Honeyman Campground in den Oregon Dunes wurde uns während unserer Abwesenheit die Tischdecke vom Tisch geklaut. Auf dem Kirk Creek Campground in Big Sur war sogar unsere Site neu vergeben worden, trotz unseres Registrierungskärtchens, das gut sichtbar am Pfosten mit der Site-Nummer angebracht war. Wir sind jedoch der Meinung, dass so etwas in der Regel nicht vorkommt. Passieren kann es aber offensichtlich schon. Beim nächsten Mal würden wir zumindest einen besser geeigneten Hinweis auf unsere baldige Rückkehr an der Campsite zurücklassen.
Urlaub im Urlaub
Urlaub im Urlaub hatten wir insbesondere in den Oregon Dunes, aber auch am Grand Canyon North Rim und in Big Sur. Siehe auch "Mehrfachübernachtungen" und "Gefühltes Lagerfeuer des Reisetages".
Berücksichtigung unterschiedlicher Interessen
Haben wir so gut es ging gemacht. Besonders wegen unserer sehr unterschiedlich alten Kinder war uns dieser Punkt sehr wichtig gewesen. Manchmal konnte es sogar von Vorteil für uns alle sein, wenn wir uns vorübergehend in zwei Gruppen aufgeteilt haben. So haben wir uns beispielsweise im Disneyland Park aufgeteilt, damit auch unsere beiden Großen etwas von diesem Park haben würden. Bei einem solchen Aufsplitten in zwei Gruppen sollte man natürlich vorher immer einen gemeinsamen Treffpunkt vereinbaren.
Freiräume für persönliche Interessen
Hatten wir. Wir halten sie generell für wichtig bei einer Reise mit mehreren Personen, vor allem was die persönlichen Interessen mitreisender älterer Kinder betrifft. Vor etwaigen Solo-Touren sollte man selbstverständlich immer Bescheid geben, bis wann man spätestens wieder zurück sein wird, damit sich die anderen keine Sorgen machen.
Zeitreserven
Hatten wir ebenfalls. Sie sind unserer Meinung nach unerlässlich für kleine Entdeckungen am Rande, Ungeplantes und Zufallsbekanntschaften. Die größten zeitlichen Freiräume und sich daraus entwickelnde kleinere Episoden und ungeplante Highlights hatten wir natürlich bei unserer Vierfachübernachtung in den Oregon Dunes und bei unserer Dreifachübernachtung zur Sonnenfinsternis in der Nähe des Cove Palisades State Park. Aber auch bei unserer Doppelübernachtung im Yellowstone und den Einfachübernachtungen in den Redwoods und im Bryce Canyon ergaben sich ungeahnte Höhepunkte und zufällige Kontakte mit anderen Campern.
Aufgabenteilung
Eine klare Aufgabenteilung bei den täglichen Abläufen hat uns immer sehr geholfen. Nicht nur an der Campsite, sondern beispielsweise auch beim Dumpen oder bei der Müllentsorgung. Aber auch während der Fahrten gab es eine gewisse Rollenverteilung.
So war während der Fahrten immer derjenige, der gerade auf dem Beifahrersitz saß, für das aufmerksame Mitnavigieren und für die Verköstigung des Fahrers zuständig. Der im Wohnbereich sitzende Erwachsene hatte sich dann um den Nachschub und die Bespaßung der Kinder zu kümmern.
Ich persönlich war für das Thema Dumpen verantwortlich, unser Sohn hat das Frischwasser nachgefüllt, meine Frau den Müll entsorgt. Das Leveln nach Ankunft an der Campsite habe ich zusammen mit unserem Sohn erledigt. Das Vornehmen von Strom- und Wasseranschlüssen hat ebenfalls unser Sohn übernommen. Eventuelle Abwasseranschlüsse waren wiederum meine Aufgabe.
Abends war es meine Aufgabe, den Außenbereich und den Gasgrill herzurichten, während unser Sohn sich um das Lagerfeuer gekümmert hat. Die Frauen haben in der Zwischenzeit das Essen vorbereitet. Beim Aufdecken, Abräumen und Abwaschen haben alle mitgeholfen.
Abendliches Grillen
Solange es von den Gegebenheiten her möglich war, haben wir abends gegrillt. Unser Gasgrill hat uns dabei immer treue Dienste geleistet. Anschließend gab es meist Marshmallows am Lagerfeuer.
Den etwas wuchtigen originalen Grillrost der Feuerstelle, von unseren Kindern scherzhaft "Obelix-Grill" genannt, haben wir übrigens nur ein einziges Mal für Folienkartoffeln verwendet.
Im Wohnmobil oder draußen essen?
An der Campsite haben wir fast immer draußen gegessen, sowohl morgens als auch abends. Wenn wir unterwegs waren, gab es meist kalte Zwischenmahlzeiten im Wohnmobil, manchmal auch während der Fahrt.
Abends an der Campsite draußen zu sitzen war übrigens nie ein Problem gewesen, da es zu unserer Reisezeit kaum Insekten gab und es immer warm genug war, oft bis in die Nacht hinein.
Mittagessen
Tagsüber gab es bei uns fast ausschließlich kalte Mahlzeiten. Entweder während eines Zwischenstopps, den wir dann gleich zum Essen genutzt haben, oder auch während der Fahrt. Erst am Abend gab es dann die große warme Mahlzeit.
Das machen wir im Urlaub eigentlich schon immer so. Es hat unseren Tagesablauf auch bei unserem USA-Urlaub deutlich vereinfacht und uns unabhängig gemacht von Restaurants oder zeitaufwendiger Essenszu- und -nachbereitung. Wir konnten so die Tagesstunden viel effektiver nutzen – insbesondere an unserem zentralen Yellowstone-Besuchstag.
Auf das gemeinsame abendliche Essen konnten wir uns mit Ausnahme der paar geplanten sehr langen Fahrtage immer freuen, in der Regel mit anschließender gemütlichen Runde am Lagerfeuer.
Essen gehen, Fastfood-Restaurants
Essen gegangen sind wir eigentlich nie, auch nicht in Fastfood-Restaurants, wenn man mal von einem einzigen spontanen Zwischenstopp an einer Wendy's-Filiale entlang der Strecke abends auf der Anfahrt zum Seaquest State Park in Washington absieht.
Einkaufsbummel durch Märkte und Innenstädte
Diese Themen haben auf unserer allerersten Tour durch den Westen der USA mit den Reiseschwerpunkten Natur, Sightseeing und Baden nicht wirklich eine Rolle gespielt.
Shopping Malls und Outlets
Shopping Malls und Outlets liegen generell nicht so in unserem Fokus. Davon abgesehen verstehen wir den Sinn auch nicht so ganz, für ein paar vermeintliche Schnäppchen die teure Reisezeit dort drüben aufzuwenden. Da würden für uns die Nachteile eindeutig die Vorteile überwiegen. Wir wissen natürlich, dass die Prioritäten hier sehr unterschiedlich sein können. Unser Ding wäre es jedoch nicht.
TV und Co.
Kein Fernsehen, kein Radio, keine News, keine Werbung. Wir wollten abschalten und die Natur genießen. Für Wetter und Verkehr hatten wir unseren AT&T Data Plan. Wenn wir Musik hören wollten, hatten wir unsere eigene dabeigehabt.
Spielplätze
Natur ist meist der schönste Spielplatz. Wir hatten allerdings auch ein paar klassische Spielplätze dabei, und zwar sogar auf staatlichen Campgrounds wie dem Seaquest State Park, dem Fort Stevens State Park und dem Honeyman Campground. Manchmal haben unsere Kinder aber auch einfach die Gegebenheiten unserer Campsite zu Spielgeräten umfunktioniert, wie beispielsweise die Food Storage Container auf dem Madison Campground und dem Jedediah Smith Campground.
Reiten
Reiten durch die Landschaften des Südwestens oder auch am Sandstrand die Pazifikküste entlang wäre für unsere große Tochter sicher sehr schön gewesen. Es gab aber leider nur Angebote für ein Reiten im Schritt, zumindest an den Etappenzielen unserer Rundreise. Für unsere Große, die schon oft im Galopp geritten ist, wäre dies nicht so spannend gewesen. Wir haben den Punkt Reiten deshalb komplett weggelassen.
Aquarien, Zoos, Tierparks
Haben wir nicht besucht, weil wir hierzu in Deutschland ausreichend oft die Möglichkeit haben. Unsere Reisezeit in den USA war uns viel zu schade dafür.
Museen und Visitor Center
Museen und Visitor Center haben auf unserer Reise keine allzu große Rolle gespielt. Wir haben lediglich eine Stippvisite im Mount St. Helens Visitor Center gemacht, um dort den Kurzfilm anzuschauen, als Einstimmung auf die dann folgende Fahrt zum Mount St. Helens. Dies war dann aber auch die einzige Ausnahme gewesen. Im Allgemeinen war uns die Reisezeit in den USA auf unserer ersten Wohnmobilreise für Museumsbesuche zu schade.
Ranger Talks
Haben wir nicht besucht, es wäre noch nichts für unsere Jüngste gewesen.
Junior Ranger Program
Wir haben ganz bewusst nicht am Junior Ranger Program teilgenommen. Und zwar nicht nur weil unsere Jüngste als 3-jährige noch zu klein und der Nächstältere mit 12 schon etwas zu groß dafür war. Sondern auch weil sich unsere Kinder sowieso lieber 'unbegleitet' auf den Weg machen, als anhand eines vorgegebenen Themen- oder Aufgabenkatalogs unterwegs zu sein, selbst wenn es ein spezielles Programm für Kindergartenkinder oder eines für ältere Kids gegeben hätte. Auch bei irgendeinem anderweitigen organisierten Kinderprogramm hätten sie wahrscheinlich nicht mitgemacht. Das war schon bei unseren bisherigen Urlauben nie ihr Ding gewesen, und zwar bei keinem unserer Kinder.
So haben sie es auf unserer Wohnmobilreise immer sehr genossen, frei und ungezwungen losziehen zu können. Abenteuer in der Natur gab es für sie ohnehin mehr als genug und ihre ganz eigenen kleinen Herausforderungen haben sie sich lieber selbst gesucht. Uns Eltern kam diese Einstellung sehr gelegen, blieb uns doch so in der Regel der Zeitaufwand für den Besuch des jeweiligen Visitor Centers erspart. Die gewonnene Zeit haben wir lieber direkt in der Natur verbracht. Das mag aber sicher jeder für sich selbst entscheiden wollen, denn jedes Kind ist anders.
Abschiedsblues am Tag vor dem Heimflug?
Vom oft zitierten Abschiedsblues am Tag vor dem Heimflug haben wir nichts mitbekommen. Zum einen weil wir da mit unserer Stadterkundung von Los Angeles beschäftigt waren, zum anderen weil unser vertrautes Wohnmobil als Schlafplatz für die letzte Nacht noch immer zur Verfügung stand.
Praktisches, Nützliches und Notwendiges
Ersteinkauf
Der Ersteinkauf diente bei uns nicht nur dem Einkauf von Lebensmitteln, sondern in erheblichem Umfang auch dem Einkauf fehlenden Camping-Equipments, da wir auf die Kits des Wohnmobilvermieters vollständig verzichtet hatten.
Um es trotzdem möglichst einfach zu halten, haben wir außer dem Walmart keine weiteren Läden aufgesucht und den überwiegenden Teil der in den USA zu kaufenden Ausrüstungsgegenstände bereits online bestellt, zur Abholung am Pickup-Schalter im Walmart. Dies hat die Aufwendung wertvoller Reisezeit für eine Sucherei vor Ort erspart und gleichzeitig die Verfügbarkeit aller Dinge für die Reise garantiert. Zum Reisezeitpunkt hätten nämlich einige Artikel im Laden vor Ort eventuell gerade nicht verfügbar sein können oder sie wären unter Umständen nur in viel teureren Ausführungen erhältlich gewesen, wie es beim Gasgrill oft der Fall ist. Wir wollten hier lieber auf Nummer sicher gehen.
Einen Dollar Tree wollten wir nicht aufsuchen. Auch wenn die meisten Camping-Artikel dort billiger zu haben sind, wäre es auf alle Fälle ein zusätzlicher Einkaufsstopp gewesen, der unnötig Zeit gekostet hätte. Wir fanden es außerdem auch viel angenehmer, den Einkauf des fehlenden Equipments noch vor der Reise bequem zu Hause am Rechner zu erledigen. Hierbei konnten wir die nicht sofort verfügbaren Dinge an einen Walmart entlang der Fahrstrecke liefern lassen.
Den Einkauf des fehlenden Camping-Equipments würden wir also auch in Zukunft wieder in nur einem einzigen Geschäft tätigen, in diesem Fall fast zwangsläufig dem Walmart, und wir würden so viel wie möglich über den Pickup-Service bestellen. Ob wir allerdings beim nächsten Mal auch die Lebensmittel wieder gleich beim Walmart-Einkauf mitkaufen würden, ist nicht ganz so klar. Hier hat uns das Angebot im Safeway deutlich besser gefallen. Wahrscheinlich würden wir es davon abhängig machen, ob noch ein Safeway-Einkauf auf dem Weg zum ersten Campground zeitlich drin wäre.
Ersteinkauf per Mietwagen?
Den Ersteinkauf schon vor der Womo-Übernahme per Mietwagen zu erledigen, um etwas Zeit zu sparen, ist bei Reisen mit ein bis zwei Personen sicher gut möglich. Auch zu dritt wäre es vielleicht machbar. Bei Reisen mit mehr Personen ist es unserer Meinung nach aber keine Alternative, allein schon wegen des vielen Gepäcks, welches in der Regel selbst einen großen SUV ganz gut füllen würde. Viel Platz für den Ersteinkauf würde da nicht mehr im Mietwagen bleiben. Wenn dann auch noch das Camping-Equipment Teil des Ersteinkaufs ist, dann erst recht nicht. Zumindest nicht angesichts unseres tatsächlichen Reisegepäcks und des im Walmart gekauften Equipments bei unserer Reise.
Was auch noch zu bedenken wäre: Ein Ersteinkauf per Mietwagen bedeutet in jedem Fall eine Mietwagenrückgabe nach Ankunft beim Wohnmobilvermieter. Die logische Konsequenz wäre also entweder eine getrennte Womo-Übernahme, während eine Person schon mal den Mietwagen zurückgibt, oder eine gemeinsame Womo-Übernahme mit anschließender Fahrt mit zwei Fahrzeugen in Kolonne zur Mietwagenrückgabe. Vor allem Letzteres würden wir als unnötig stressig empfinden am Anfang der Reise. Eine getrennte Womo-Übernahme hingegen hätte immer den Nachteil, dass eine der Personen keine Einweisung ins Fahrzeug erhalten würde.
Ort des Ersteinkaufs
Wir wollten nicht schon direkt im Ort der Womo-Übernahme, in unserem Fall in Santa Fe Springs, einkaufen, sondern erst unterwegs. Zum einen weil es nicht immer ganz sicher ist, in direkter Nähe eines Wohnmobilvermieters seinen Ersteinkauf zu erledigen, hier gab es in der Vergangenheit schon Berichte über Einbrüche in Wohnmobile. Zum anderen wollten wir erst mal ein Stück in Richtung unseres Tagesziels vorankommen. Der Walmart in Corona war auch im Nachhinein eine sehr gute Wahl gewesen.
Lebensmitteleinkäufe
Unsere größeren Lebensmitteleinkäufe haben wir bei Walmart, Safeway, Fred Meyer und Vons erledigt. Safeway hat sich für uns hierbei als klarer Favorit erwiesen.
Die Auswahl der Lebensmittel hat allerdings selbst im tollen Safeway manchmal ganz schön viel Zeit in Anspruch genommen. Besonders schwierig waren immer Brot, Wurst und Käse. Wir haben auch vergeblich nach Joghurt mit normalem Fettanteil gesucht, diesen schien es nirgendwo zu geben. Auch die Auswahl unserer Getränke war nicht immer einfach gewesen.
Fred Meyer hatte ebenfalls ein besseres Lebensmittelangebot als der Walmart. Wir fanden ihn fast so gut wie den Safeway. Lediglich die Rabattpunkte bei Fred Meyer waren im Gegensatz zu Safeway nur fürs Tanken verwendbar, es gab keinen Sofortrabatt wie bei Safeway.
Walmart lohnt sich unserer Meinung nach vor allem für Non-Food-Einkäufe, und man kann diese dann praktischerweise gleich mit dem Lebensmitteleinkauf verbinden. Wenn man jedoch nur Lebensmittel einkaufen möchte, gibt es unserer Ansicht nach geeignetere Supermärkte als den Walmart.
Vons als Schlusslicht war eine große Enttäuschung für uns gewesen, zumindest der Vons in Santa Maria. Wir hatten ihn ausprobiert, weil hier die Rabattkarte von Safeway galt. Safeway war hier jedoch nur der Eigentümer. Vom Angebot her war der Vons nicht mit Safeway zu vergleichen.
Kreditkartenzahlung
Die Kreditkartenzahlung an den Supermarktkassen von Walmart, Safeway und Co. hat mit unserer VISA-Karte stets problemlos funktioniert. Lediglich beim Tanken war es immer etwas abenteuerlich gewesen. Erstens weil wir nie direkt an der Zapfsäule mit der Karte zahlen konnten. Gescheitert war es hier regelmäßig am Zip Code der Billing Address, weil unsere auf der Karte hinterlegte deutsche Postleitzahl leider kein gültiger amerikanischer Zip Code ist. Und zweitens weil selbst drinnen an der Tankstellenkasse die Karte manchmal nicht akzeptiert wurde. Dann blieb nur noch Barzahlung.
Bargeld
Bargeld war manchmal dringend notwendig gewesen. Nicht nur fürs Bezahlen einiger Campgrounds vor Ort, sondern auch wenn beim Tanken mal wieder die Kreditkarte nicht akzeptiert wurde, was leider hin und wieder vorkam.
Etwas Bargeld brauchten wir am Anfang der Reise auch, um uns einen kleinen Vorrat an Quarter Dollars für eventuelle kostenpflichtige Duschen auf den Campgrounds zu beschaffen. Im Normalfall gibt es dort zwar auch entsprechende Wechselautomaten, aber wir haben das lieber gleich im Anschluss an unseren Ersteinkauf erledigen wollen.
Vor der Reise hatten wir uns übrigens keine Dollars extra besorgt, weil noch etwas Bargeld von meinen bisherigen USA-Reisen übrig gewesen war.
Bargeldversorgung
Wir haben insgesamt viermal Bargeld abgehoben. Das erste Mal im Zusammenhang mit unserem Ersteinkauf. Die anderen Male entlang der Fahrstrecke, mal an der Tankstelle, mal im Walmart, mal am Automaten einer Bank. Möglichkeiten gab es immer mehr als genug. Die geringsten Fremdgebühren hatten wir dabei im Walmart in Ontario, Oregon. Dort war das Abheben nämlich komplett kostenlos gewesen.
Zweimal wurde unsere Karte allerdings nicht akzeptiert, am nächsten Automaten funktionierte die Karte dann plötzlich wieder. Wir werden wohl nie erfahren, was hier der Grund war.
Etwas ungewöhnlich fanden wir die Herausgabe von 100-Dollar-Noten bei der Bargeldabhebung am Automaten der Chase Bank in Salinas. Ein Umtausch in 20-Dollar-Noten am Wells-Fargo-Schalter im Safeway war dann aber gar kein Problem gewesen.
Kindersitzbefestigung
Die Befestigung des USA-Kindersitzes für unsere dreijährige Tochter ging relativ einfach vonstatten, sowohl im Flugzeug als auch im Wohnmobil. In der Boeing 747 musste uns das Kabinenpersonal zwar mit einem Gurt-Extender aushelfen, weil die Sitzgurte dieses Flugzeugs etwas zu lang, doppelt geführt jedoch zu kurz gewesen waren. Dies wurde aber sehr schnell und routiniert mit wenigen Handgriffen erledigt.
An der Dinette des Wohnmobils, dort, wo die Kindersitze in Wohnmobilen üblicherweise befestigt werden, fühlte sich unsere Kleine allerdings immer etwas beengt. Die Sitzpolster der Dinette hatten wir natürlich vorher entfernt gehabt. Eng war es dort trotzdem gewesen. Die von uns dann gewählte Befestigungslösung in Fahrtrichtung auf der Couch war vielleicht nicht ganz vorschriftsmäßig. Nach Straffung des Zweipunktgurtes der Couch hielten wir sie jedoch wegen des separaten Fünfpunktgurtes des Kindersitzes für ausreichend sicher, mal abgesehen davon, dass unsere Kleine auf ihrem neuen Platz eine deutlich bessere Sicht nach draußen hatte.
Feuerklamotten
Die Benutzung separater 'Feuerklamotten' für unsere Abende am Lagerfeuer hat sich als sehr sinnvoll erwiesen. Da diese Sachen ausschließlich am Abend getragen wurden, waren sie auch nie durchgeschwitzt, so dass wir sie den gesamten Urlaub über verwenden konnten. Tagsüber befanden sie sich in gut verschlossenen Plastiktüten, um den Rauchgeruch nicht ins Fahrzeug dringen zu lassen.
Wechselwäsche
Wir hatten ausreichend Wechselwäsche dabei, vor allem für schlechteres Wetter. Vieles davon haben wir zum Glück nicht benötigt. Und wenn mal irgendein Kleidungsstück gewaschen werden musste, ging dies auch per Handwäsche. Genügend Anziehsachen für viereinhalb Wochen mitzunehmen war hierbei überhaupt kein Problem gewesen. Die normale Freigepäckmenge von genau einem Aufgabegepäckstück und einem Handgepäckstück pro Person hat hierfür vollkommen ausgereicht.
Wäsche waschen
Wäsche waschen war trotz der Tatsache, dass wir ein Kleinkind dabeihatten, kein wirkliches Thema für uns gewesen. Die große Wäsche durfte bis zu unserer Heimkehr warten. Und die kleine Wäsche zwischendurch war auch per Handwäsche möglich. Zum Trocknen über Nacht diente uns dann eine kleine Camping-Wäschespinne, die wir am Außenspiegel des Wohnmobils befestigen konnten. Die Waschsalons auf den Campgrounds, wenn es denn welche gab, haben wir nicht ein einziges Mal benutzt. Externe Waschsalons auch nicht. Dafür war uns unsere Reisezeit in den USA einfach zu schade.
Sanitäre Anlagen auf den Campgrounds
Die sanitären Anlagen auf den Campgrounds waren bei unserer Reise zu fünft sehr willkommen, vor allem weil es ja im Wohnmobil nur ein einziges Klo gab und, sobald dieses besetzt war, immer auch gleich das Waschbecken fürs Zähneputzen mitblockiert war. Aber auch die Duschmöglichkeiten auf den Campgrounds, dort, wo es sie gab, wurden gern genutzt. Das Duschen im Wohnmobil war bei uns zumindest für die Großen immer nur eine Notlösung gewesen.
Leveln
Das Leveln hat mit den Unterlegkeilen, die bei El Monte zur Fahrzeugausstattung gehörten, von Anfang an prima funktioniert. Ebenfalls zur Ausstattung gehörte eine kleine Wasserwaage, die man beim Leveln auf die Arbeitsplatte der Küche legen sollte, um zu sehen, ob das Fahrzeug schon waagerecht steht.
Irgendwann sind wir dann darauf gekommen, dass die Arbeitsplatte selbst nicht ganz waagerecht und auch ein bisschen gewölbt ist und dass es viel einfacher ist, das Leveln über die leicht geöffnete Klotür zu kontrollieren, zumal der Fahrer dies sogar vom Fahrersitz aus mitbeobachten konnte. Solange die Klotür noch von allein auf- oder zuging, musste beim Leveln noch nachjustiert werden. Sobald die Klotür in jeder Stellung ruhigblieb, bedeutete dies, dass das Fahrzeug waagerecht stand und das Leveln geschafft war. Mit der Wasserwaage konnten wir dann eine Stelle auf der Arbeitsplatte finden, die halbwegs zum groben Leveln verwendbar war. Die Klotür und natürlich auch die Gasflamme des Kühlschranks blieben dann trotzdem immer unsere 'Endkontrolle'.
Müllsammlung und Müllentsorgung
Für die Müllsammlung haben wir hauptsächlich die Plastiktüten von unseren Lebensmitteleinkäufen genutzt. Da wir zu fünft waren, haben sich diese immer relativ schnell gefüllt. Am meisten Platz weggenommen haben dabei natürlich die vielen Einwegverpackungen, vor allem die leeren Plastikflaschen und Dosen der Getränke. Sobald eine Mülltüte voll war, wurde sie deshalb verknotet und bis zu ihrer Entsorgung einfach auf dem Küchenboden vor dem Kühlschrank zwischengelagert. Für Restmüll hatten wir zusätzlich einen deckellosen Eimer mit Müllbeutel, und zwar im Bad, an der Scharnierseite der Badtür. Dies empfanden wir letztendlich als beste Lösung für uns.
Die Müllentsorgung haben wir meist auf dem Weg zur Campground-Ausfahrt erledigt, wo es in der Regel eine Recycling Station gab. Manchmal waren die Recycling Stations auch gut von der Campsite aus zu Fuß zu erreichen gewesen.
Dumpen und Frischwasserversorgung
Sowohl das Dumpen als auch die Frischwasserversorgung waren relativ unkomplizierte Vorgänge. Am besten ging es zu zweit, weil dann immer einer am Wasserhahn stehenbleiben konnte. Wir hatten es so aufgeteilt, dass ich mich um das Abwasser gekümmert habe und unser Sohn sich um das Reinigungswasser und anschließend um das Frischwasser.
Hookups an den Campsites
Wenn auf den Campgrounds überhaupt Campsites mit Hookups angeboten wurden, dann wäre E-Hookup in den allermeisten Fällen vollkommen ausreichend für uns gewesen, wenn wir denn die Wahl gehabt hätten. Hauptzweck war für uns hier die Stromversorgung der Klimaanlage im Wohnbereich. Auf den Campgrounds in den nicht ganz so heißen Gegenden hätten wir sogar auf jegliche Hookups verzichten können.
Full Hookup
Full Hookup ist unseres Erachtens ein Luxus, den man normalerweise nicht braucht. Dieser Vollanschluss ist nicht nur relativ teuer, sondern in der Regel nur auf privaten Campgrounds verfügbar, die für unseren Geschmack immer nur ein großer Kompromiss sind. Und falls doch mal ein staatlicher Campground Full Hookup anbietet, dann meist nur auf den weniger schönen Stellplätzen dieses staatlichen Campgrounds, von Ausnahmen vielleicht mal abgesehen. Und doch kann es Fälle geben, in denen die Wahl einer Full Hookup Site sinnvoll ist.
Ein solcher Fall wäre beispielsweise der Campground für die letzte Nacht vor der Womo-Rückgabe, wie in unserem Fall der Anaheim RV Park. Hier hätte es bei unserer Reise wegen des am Morgen der Womo-Rückgabe von uns tatsächlich erlebten Staus auf der I-5 nicht mehr ins Zeitbudget gepasst, auch noch eine Dump Station anzufahren.
Ein weiterer Fall wäre der Campground einer längeren Mehrfachübernachtung, bei welcher man tagsüber nicht mit dem Wohnmobil unterwegs sein möchte. So hätten wir bei unserer Vierfachübernachtung auf dem Honeyman Campground in den Oregon Dunes einen Full Hookup aus reiner Bequemlichkeit ganz gut gebrauchen können.
Der dritte und aus unserer Sicht relevanteste Fall wäre die Kombination der beiden eben genannten Fälle: eine längere Mehrfachübernachtung für eine Stadterkundung unmittelbar vor der letzten Nacht vor der Womo-Rückgabe, wie in unserem Fall die Dreifachübernachtung im Anaheim RV Park zum Besuch des Disneyland und zur Stadterkundung von Los Angeles mit anschließendem Kofferpacken und Reinigen des Wohnmobils. Hier hätten wir überhaupt keine Zeit für eine zusätzliche Fahrt zu einer Dump Station mehr gehabt, und zwar an keinem der drei Tage. Eine Campsite mit Full Hookup war hier die einzig sinnvolle Lösung gewesen.
Erwähnenswert wäre vielleicht auch noch die generelle Zeitersparnis eines Full Hookup, weil man auf diese Weise beim Dumpen garantiert nicht Schlange stehen muss. Wir hatten zwar während unserer Reise nur ganze drei Mal solche Wartezeiten, aber es kam vor. Bei unserer Übernachtung auf dem Wahweap vor dem frühen Aufbruch zum Lower Antelope Canyon kam uns der Full Hookup deshalb sehr gelegen. Hier haben wir das Dumpen direkt nach unserer abendlichen Ankunft an der Campsite erledigt. Wir hätten natürlich auch kurz vorher die Dump Station direkt an der Einfahrt des Campgrounds nutzen können. Der Hauptgrund für unsere Wahl einer Campsite mit Anschlüssen war eigentlich der externe Stromanschluss für die Klimaanlage gewesen und nicht der Abwasseranschluss. Campsites lediglich mit E-Hookup gibt es jedoch auf dem Wahweap schon seit vielen Jahren nicht mehr.
Irgendwelche Abwässergerüche auf unseren Stellplätzen mit Full Hookup hatten wir übrigens nie.
E-Hookup
Der Anschluss an einen E-Hookup war kinderleicht, weshalb auch sofort unser Sohn diese Aufgabe übernommen hat. Das Anschließen und Trennen erfolgten hierbei immer stromlos. Zur Sicherheit haben wir jeweils noch vor dem Betätigen des Hauptschalters den Stecker ein paarmal reingesteckt und wieder herausgezogen, um mögliche Oxidschichten von den Kontaktbahnen abzuschleifen.
W-Hookup
Auch der Anschluss an einen W-Hookup war kinderleicht und wurde deshalb ebenfalls sofort von unserem Sohn übernommen. Irgendeinen Druckminderer haben wir übrigens nie benutzt.
W-Hookup und Grauwasser
Etwas aufpassen mussten wir im Falle eines W-Hookup immer mit unserem Wasserverbrauch, vor allem bei unseren Mehrfachübernachtungen, bei denen wir zwischendurch nicht zur Dump Station fahren wollten. Ein externer Wasseranschluss verführt nämlich immer zu einem etwas laxeren Umgang mit dem Wasserhahn. Der Grauwassertank füllt sich dadurch noch etwas schneller als er es ohne externen Wasseranschluss ohnehin schon tut. Bei unserer Vierfachübernachtung in den Oregon Dunes war unser Grauwasser dadurch sogar übergelaufen und stand in der Dusche. Das Problem ließ sich dann aber durch ein sofortiges Anfahren einer Dump Station auf sehr einfache Weise lösen.
Aufladen elektrischer Geräte
Die Akkus unserer elektrischen Geräte haben wir nach Möglichkeit immer während der Fahrt aufgeladen, wo der Strom aus der Lichtmaschine kam. Zusätzliche Sicherheit gaben uns zwei große Powerbanks, eine davon sogar mit integrierten Solarzellen.
Als Stromquelle haben wir zwei 12-Volt-Steckdosen am Armaturenbrett genutzt, an denen ein Zweifach-12-Volt- und ein Dreifach-12-Volt-Verteiler mit jeweils mehreren USB-Buchsen hingen. An diesen konnten wir je nach Bedarf insgesamt vier Kamera-Akkus, vier Drohnen-Akkus, einen Laptop, vier Smartphones, ein Navi, eine Dashcam, eine mobile Festplatte und die beiden Powerbanks aufladen. Außerdem war noch ein 12-Volt-Spannungsmesser für die Starterbatterie dauerhaft eingesteckt. So konnten wir immer prüfen, ob wir auch auf der Campsite laden können.
Trotz der vielen aufzuladenden Geräte gab es nie irgendwelches Kabelgewirr, auch nicht über dem Armaturenbrett, wo sich oben an der Frontscheibe unser Navi, unsere Dashcam sowie noch eine zusätzliche Smartphone-Halterung befanden. Wir hatten uns ein paar relativ lange USB-Kabel besorgt, die wir dann am unteren, rechten und oberen Rand der Frontscheibe entlanggeführt haben (siehe auch unten, "Befestigung von Navi und Dashcam").
Wechselrichter
Einen Wechselrichter haben wir nicht benötigt, da wir keinerlei 230-Volt-Technik dabeihatten. Für Drohne und Laptop hatten wir jeweils Ladegeräte mit 12-Volt-Bordstecker gekauft gehabt.
Freies WLAN
Freies WLAN haben wir nur ganz am Anfang unserer Reise wirklich gebraucht, weil wir bereits nach unserem Ersteinkauf mobiles Internet über unser Smartphone hatten.
Mobiles Internet
Unser eigenes mobiles Internet dabeizuhaben war ziemlich wichtig für uns gewesen. Es hat uns wertvolle Reisezeit gespart, weil wir auf diese Weise alles unterwegs während der Fahrt erledigen konnten, wofür wir sonst einen Halt an einem Punkt mit freiem WLAN gebraucht hätten. Einen separaten WLAN-Hotspot mussten wir hierfür nicht kaufen oder mieten. Unser Einsteiger-Smartphone mit WCDMA-Quadband-Abdeckung war vollkommen ausreichend gewesen, um einen eigenen mobilen WLAN-Hotspot aufbauen zu können. Heute bräuchte man allerdings zwingend LTE, und zwar mit den wichtigsten der in den USA genutzten LTE-Bänder, welches in erster Linie die Bänder 2, 4, 5, 12 und 17 sind, dies sollte der Vollständigkeit halber hier noch erwähnt sein.
Wir hatten uns wegen der relativ guten Netzabdeckung für das Netz von AT&T entschieden. Konkret war es AT&T Prepaid in Verbindung mit einem 6 GB Data Plan.
Wir haben das mobile Internet dann vor allem auf längeren Fahrstrecken ausgiebig genutzt, sowohl für die aktuelle Verkehrslage als auch für den Kontakt zu Freunden und Familie, als auch für diverse Recherchen zwischendurch, wie Wettervorhersagen, Waldbrandlage oder aktuelle Geysir-Informationen und dergleichen. Der 6 GB Data Plan war hierbei nicht zu hoch gegriffen gewesen. Der nächstkleinere Tarif hätte bereits zu wenig Datenvolumen gehabt. Am Ende hatten wir von den 6 Gigabyte Datenvolumen über 5 Gigabyte verbraucht.
WLAN-Hotspot und Datenvolumen
Generell ist ein eigener mobiler WLAN-Hotspot über ein Smartphone mit Data Plan schnell eingerichtet, solange der Data Plan des entsprechenden Providers dies zulässt.
Bei den übrigen Geräten, die diesen WLAN-Hotspot dann nutzen wollen, empfiehlt es sich jedoch, vor dem Verbinden den automatischen Download von Bildern und Videos und die automatischen Updates abzuschalten, sonst könnte es unter Umständen mit dem Datenvolumen etwas knapp werden. Diese anderen Geräte können ja in der Regel nicht unterscheiden, ob es sich bei dem verfügbaren WLAN um einen unlimitierten Zugang zum Internet handelt oder um ein mobiles Internet mit begrenztem Datenvolumen.
Die aufgeschobenen Downloads können problemlos beim nächsten Lebensmitteleinkauf bei Walmart, Safeway und Co. nachgeholt werden, wo es so gut wie immer freies WLAN gibt. Bei entsprechender Verfügbarkeit natürlich auch über das WLAN des jeweiligen Campgrounds oder im nächstgelegenen Visitor Center.
Netzempfang
Der Netzempfang war sehr unterschiedlich gewesen. In den Nationalparks hatten wir in der Regel keinen Empfang für AT&T Prepaid, auch an manchen Orten direkt an der Pazifikküste nicht. Entlang größerer Straßen war der Empfang jedoch oft sehr gut gewesen, meist auch mit hoher Downloadgeschwindigkeit.
Navigation
Für die Navigation haben wir ein deutsches TomTom mit großem Display und mit bereits in Deutschland beschafftem aktuellen USA-Kartenmaterial verwendet. Dies empfanden wir als deutlich angenehmer als ein Navigieren über das kleine Display eines Smartphones.
Dashcam
Eine Dashcam hatten wir von Anfang an dabei. Sie befand sich auf unseren Fahrten eigentlich permanent im Aufnahmemodus. Sie diente sowohl als automatisches Logbuch als auch als zusätzliche Quelle für Videos und Bildmaterial für den Reisebericht. Am Ende waren es ungefähr 1.500 Gigabyte an Dashcam-Videodaten, die ich unterwegs immer wieder mal auf einer mobilen Festplatte gesichert hatte.
Befestigung von Navi und Dashcam
Sowohl das Navi als auch die Dashcam hatten wir am oberen Rand der Frontscheibe befestigt, damit die Fahrersicht immer frei bleiben würde. Rechts daneben hatten wir noch eine Smartphone-Halterung angebracht. Um auch mit den Ladekabeln die Sicht nicht zu behindern, hatten wir uns bereits in Deutschland ein paar etwas längere USB-Kabel besorgt, die wir dann mit Hilfe von selbstklebenden Kabelschellen und Kabelbindern ganz am unteren, rechten und oberen Rand der Frontscheibe entlangführen konnten. Bei der Dashcam war sogar schon ein sehr langes Kabel im Lieferumfang dabei gewesen.
Mobile Datensicherung
Für die mobile Datensicherung aller Fotos und Videos haben wir eine Western Digital My Passport Wireless Pro mit 3 Terabyte Speicherkapazität und eingebautem SD-Karten-Slot verwendet. Dieser SD-Karten-Slot war mit einer Lesegeschwindigkeit von 75 Megabyte pro Sekunde an die intern verbaute Festplatte angebunden. Eine volle SD-Karte mit 64 Gigabyte wurde automatisch in ungefähr 15 Minuten ausgelesen. Auch inkrementelle Backups waren möglich und dauerten dann nur wenige Minuten.
Als zusätzliches mobiles Backup-Medium hatten wir noch eine normale USB 3.0 Western Digital Elements Portable mit 3 Terabyte Speicherkapazität dabei. Die Backups haben wir dann von Zeit zu Zeit über ein zwischengeschaltetes Notebook erstellt. Bis auf die Dashcam-Videos war das Foto- und Filmmaterial dadurch immer an zwei physikalisch verschiedenen Orten gespeichert.
Roadbook
Ein separates Roadbook in Papierform hatten wir nicht. Dies war uns etwas zu aufwendig gewesen. Und es wäre uns von der Handhabung her auch ein wenig zu statisch gewesen.
Wir hatten jedoch schon während unserer monatelangen Reiseplanung eine HTML-Seite mit einer nach Themenbereichen sortierten Linksammlung mitwachsen lassen, deren Kernkomponente eine Tagestabelle mit Links zu Unterseiten mit allen wichtigen Informationen für jeden einzelnen Reisetag sowie noch einigen zusätzlichen Links war. Diese HTML-Seite und auch alle Unterseiten hatten wir während der Reise auf dem Smartphone immer offline zur Verfügung, also auch, wenn wir gerade keinen Mobilfunkempfang hatten. Immer, wenn wir gerade Netz hatten, konnten wir natürlich auch die externen Links anklicken.
Darüber hinaus hatten wir elektronische Kopien von allen wichtigen Dokumenten und Offline-Versionen aller uns noch interessant erscheinenden Informationen zu unserer geplanten Reise lokal abgespeichert, auf die wir dann unterwegs jederzeit zugreifen konnten.
Reiseführer
Reiseführer in Buchform hatten wir nicht dabei, haben wir aber auch nicht vermisst. Wir hatten uns allerdings zum Schmökern zwei Ausgaben GEO Special zu den Nationalparks der USA und zu Kalifornien sowie das Buch "Photographing Yellowstone National Park" von Gustav W. Verderber mitgenommen.
Reisetagebuch
Ein klassisches Reisetagebuch haben wir nicht geführt, weder digital noch analog. Stattdessen habe ich viele Sprachnotizen auf dem Smartphone gemacht, welches immer in Reichweite war, sowie zusätzlich noch ein paar schriftliche Notizen.
Letzte Erledigungen am Morgen der Womo-Rückgabe
Die letzten Erledigungen am Morgen der Womo-Rückgabe bestanden bei uns nur aus einem kurzen Rest-Dumpen und dem Entfernen der Anschlüsse. Danach sind wir sofort zur Vermietstation von El Monte aufgebrochen, welche nur 12 Meilen entfernt lag. Wir haben also am Morgen der Womo-Rückgabe nicht einmal mehr getankt. Dies hatten wir zur Sicherheit schon am Abend vorher erledigt.
Diese Entscheidung hat sich am Ende als goldrichtig herausgestellt, denn trotz rechtzeitigen Aufbruchs sind wir wegen eines Staus und zweier Straßensperrungen erst wenige Minuten vor der Abfahrt des einzigen für unsere Rückflugzeit geeigneten Shuttles nach LAX bei der Vermietstation angekommen. Zeit zum Tanken wäre da auf keinen Fall mehr gewesen (siehe "Return-Shuttle von El Monte").
Tierisches
Die vermeintlichen Rehsichtungen in Amerika
So ungewohnt es für uns Europäer auch klingen mag und so oft auch in diversen Nordamerika-Reiseberichten Fotos von vermeintlichen Rehsichtungen gezeigt werden: Rehe gibt es in Amerika nicht. Diese in Europa relativ häufig anzutreffende Tierart ist auf dem amerikanischen Doppelkontinent überhaupt nicht vertreten, weder in Nordamerika noch in Südamerika. Wann immer man also meint, in den USA oder in Kanada ein Reh gesehen oder fotografiert zu haben, war es mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit entweder eine Maultierhirschkuh, eine Wapitikuh oder eine Weißwedelhirschkuh gewesen, aber mit Sicherheit kein Reh.
Wir haben auf unserer Reise durch den Westen der USA daher ebenfalls keine Rehe gesehen. Es waren ausschließlich Maultierhirsche und Wapitis gewesen, die übrigens genauso wie das europäische Reh alle zur Familie der Hirsche gehören. Fast immer waren es weibliche Tiere gewesen, also Maultierhirschkühe bzw. Wapitikühe, was sie natürlich noch lange nicht zu Rehen macht. Hier gibt es vielfach das Missverständnis, dass weibliche Tiere bzw. Tiere ohne Geweih Rehe wären und männliche Tiere bzw. Tiere mit Geweih Hirsche. Mitunter wird sogar angenommen, dass das Reh die 'Frau' vom Hirsch wäre. "Hirsch" (engl. deer) ist jedoch einfach nur der Sammelbegriff, konkret ist es der Name der Tierfamilie, und "Reh" ist der Name einer Tierart aus dieser Tierfamilie. Alle Rehe sind also zugleich auch Hirsche, also "Deers". Nur ist nicht jedes "Deer" ein Reh.
Dass es Rehe nur in Europa und Asien, nicht jedoch in Amerika gibt, haben wir relativ schnell über den Wikipedia-Eintrag zum Reh herausgefunden. Es seien zwar irgendwann einmal ein paar Rehe in Texas eingebürgert worden. Sie haben ihr Areal jedoch nicht vergrößern können.
Ganz kurios und verwirrend zugleich ist auch, dass Disneys "Bambi" nicht nur kein Reh, sondern weder ein Maultierhirsch noch ein Weißwedelhirsch ist, wenngleich ein extra aus Maine herbeigeschaffter Weißwedelhirsch bei den Arbeiten an dem Zeichentrickfilm Modell gestanden hatte. Deshalb liest man häufig auch, dass Bambi ein Weißwedelhirsch sei. Es fehlen Bambi jedoch einige wichtige Merkmale eines Weißwedelhirsches und gleichzeitig sind ein paar typische Merkmale eines Maultierhirsches an ihm zu erkennen.
Disney selbst wollte Bambi ursprünglich als Maultierhirsch gezeichnet haben, weil ihm das Reh aus der Romanvorlage als zu fremdartig für das amerikanische Publikum erschien. Er wurde dann aber von einem seiner Trickfilmzeichner dazu überredet, wegen der auffälligen großen Ohren der Maultierhirsche lieber einen Weißwedelhirsch als Vorlage für Bambi zu verwenden. Letztendlich gingen die Merkmale beider Tierarten, Weißwedelhirsch und Maultierhirsch, in die Trickfilmfigur von Bambi ein, was daran gelegen haben mag, dass die kalifornischen Zeichner eher den Anblick und die Fortbewegungsweise von Maultierhirschen gewohnt waren und nicht die von Weißwedelhirschen. Ein Reh als Zeichenvorlage schied jedoch von Anfang an aus.
Elk, Moose, Mule Deer, Mule
Ein "Elk" ist ein Wapiti, ein "Moose" ist ein Elch, ein "Mule Deer" ist ein Maultierhirsch und ein "Mule" ist ein Maultier. Dies war für uns am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, insbesondere weil diese Begriffe in deutschsprachigen Texten manchmal etwas durcheinandergewirbelt werden. Die Übersetzungen sind jedoch eindeutig.
Erdhörnchen in Wüstenparks und Streifenhörnchen
Die kleinen putzigen Wüstenbewohner, die hin und wieder auch auf den Campgrounds des Valley of Fire anzutreffen sind, hielten wir immer für Streifenhörnchen oder Chipmunks. Da lagen wir leider falsch. Wir selbst haben es erst durch Zufall herausgefunden. Die Hörnchen in den Wüstenparks sind fast ausnahmslos die mit den Streifenhörnchen (oder engl. Chipmunks) verwandten Antilopenziesel (Antelope Squirrels), eine ebenfalls zu den Erdhörnchen zählende Tiergattung.
Streifenhörnchen bzw. Chipmunks leben nicht in tieferen Wüstenregionen, sondern eher in etwas höheren Lagen mit ausreichend Waldbestand oder Strauchwerk. Sie sehen auch etwas anders aus, sie haben die typischen Streifen nicht nur am Rücken, sondern auch am Kopf, vor allem in Höhe der Augen.
Dennoch werden die in den Wüstenparks des Südwestens lebenden Antilopenziesel in Reiseführern fälschlicherweise immer wieder mal als Streifenhörnchen oder Chipmunks bezeichnet. Die unter anderem im Osten Kaliforniens und in Nevada lebenden Weißschwanz-Antilopenziesel waren in ihrer Erstbeschreibung im Jahr 1889 zwar tatsächlich zunächst unter der Gattung der Streifenhörnchen eingeordnet, dieser Fehler wurde aber bereits im Jahr 1907 korrigiert (Wikipedia).
Seehunde, Seelöwen und See-Elefanten
Wir haben an der Pazifikküste Seehunde gesehen, und zwar auf den Klippen vor Point Arena. Ganz in der Nähe der Halbinsel Point Arena befindet sich das Schutzgebiet "Sea Lion Cove State Marine Conservation Area", eine "marine protected area" (MPA). Seine nördliche Grenze liegt ungefähr eine Meile südlich der Halbinsel. Das Schutzgebiet umfasst die als "Sea Lion Rocks" bekannten Felsen, was zur häufigen Verwechslung der Seehunde auf den Klippen vor dem Point Arena Lighthouse mit Seelöwen führt. Man erkennt Seehunde jedoch sofort an dem typischen weiß-grau-gefleckten Fell. Seelöwen dagegen sind eher bräunlich und kaum gefleckt.
Weil wir es etwas genauer wissen wollten, haben wir erneut Wikipedia bemüht. Seehunde ("harbor seals", auch "common seals" genannt) gehören zur Familie der Hundsrobben ("earless seals"), zu denen auch die Kegelrobben und die See-Elefanten gehören. Letztere findet man unter anderem sehr zahlreich in der Piedras Blancas Elephant Seal Rookery bei San Simeon am Highway 1. Seelöwen ("sea lions") hingegen gehören ebenso wie die Seebären zur Familie der Ohrenrobben ("eared seals"). Die dritte Familie der Robben ist die der Walrosse mit dem Walross als einzige heute noch lebende Art.
Bären und Bisons
Bären haben wir keine gesehen, auch nicht im Yellowstone. Allerdings ist der August jetzt nicht unbedingt die typische Zeit für häufige Bärensichtungen. Selbst Bisons haben wir im Yellowstone nur entlang des östlichen und des nördlichen Teils der Grand Loop Road gesehen, am Madison Campground überhaupt nicht. Auch auf der langen Zufahrt zum Grand Canyon North Rim haben wir keine Bisons gesehen, weder auf der Anreise noch auf der Abreise.
Mücken und andere Insekten
Mücken hatten wir während unserer Reise von Anfang August bis Anfang September durch den Westen der USA kaum welche. Nennenswert eigentlich nur ein einziges Mal, und zwar am Ende unserer Wanderung auf dem Stout Grove Trail. Abends auf den Campsites hatten wir in der Regel gar keine Mücken. Unser "OFF!"-Anti-Mücken-Spray haben wir nicht ein einziges Mal verwenden müssen.
Auch sonst gab es auf unserer Reise nur relativ wenig Insekten: Bis auf Grillen, Schmetterlinge und Libellen hatten wir nur eine große Schnake auf dem Jumbo Rocks Campground, eine einzige Biene am Wasseranschluss auf dem Atlatl Rock Campground, ein paar kleine Fliegen auf dem North Campground im Bryce Canyon, ein paar noch kleinere Fliegen an der Dump Station im Three Island Crossing State Park, dann die eben schon erwähnten Mücken vor allem abends auf dem Stout Grove Trail und einige Wespen beim Dumpen auf dem Morro Bay State Park Campground.
Reisevorbereitungen
Buchung der Reise
Wir haben nach vorheriger Preisrecherche alles separat per Internet gebucht, das Wohnmobil bei CU Camper, den Flug direkt bei Lufthansa und die Erstübernachtung direkt beim Hotel. Im Fall einer weiteren Reise allerdings würden wir das Wohnmobil wahrscheinlich nicht mehr bei CU Camper buchen, sondern bei einem Anbieter, der als Reiseveranstalter auftritt, so dass man nicht nur im Falle einer Zahlungsunfähigkeit des Wohnmobilvermieters, sondern auch im Falle einer Zahlungsunfähigkeit des Anbieters selbst abgesichert wäre. Einen Reisesicherungsschein erhält man bei CU Camper seit 2021 nämlich nicht mehr.
Flug und Wohnmobil idealerweise gleichzeitig buchen?
Die in den FAQ empfohlene Vorgehensweise, Flug und Wohnmobil idealerweise gleichzeitig zu buchen, halten wir persönlich nach unserer eigenen Erfahrung so pauschal formuliert für nicht sehr sinnvoll, jedenfalls nicht für Reisen in den Sommerferien. Die günstigsten Flugangebote, zumindest für Nonstop-Flüge in den Sommerferien, gibt es nämlich oft erst ein halbes Jahr vor der Reise. Zu diesem späten Zeitpunkt werden jedoch in der Regel kaum noch Wohnmobile zu halbwegs vernünftigen Mietpreisen mehr angeboten, jedenfalls nicht für die Sommerferien. Für die beliebtesten Reiseregionen gilt heute sogar, dass die Mietpreise für Wohnmobile bereits mehr als ein Jahr vor der geplanten Reise zu steigen beginnen und dass sie anschließend auch nicht noch einmal fallen. Mehr als ein Jahr vor der Reise sind aber überhaupt noch keine Flüge buchbar, Wohnmobile hingegen schon.
Braucht man in den USA für das Führen eines Wohnmobils eigentlich einen Lkw-Führerschein?
Diese Frage wurde damals, zur Zeit unserer Reiseplanung, in diversen Foren tatsächlich hin und wieder mal gestellt. Grund war, dass einige Reisebüros ihren Kunden mitgeteilt hatten, dass der deutsche Führerschein Klasse B zum Führen der meisten Wohnmobile in den USA nicht ausreichen würde. Auch heute vertreten manche Reisebüros noch immer die Auffassung, dass dies zumindest im US-Bundesstaat Nevada so der Fall wäre. Wir persönlich hielten diese Behauptung schon damals für nicht zutreffend. Das mag aber jeder für sich selbst entscheiden. Ich verweise hier einfach mal auf den entsprechenden Beitrag in den FAQ, wo dieses Thema ausführlich behandelt wird.
Campsites reservieren ja/nein, und wenn ja, welche Campsites?
Wir haben unsere Übernachtungsplätze soweit es ging im Voraus reserviert. Für uns gehörte es einfach zum entspannten Wohnmobilurlaub dazu, uns während der Reise nicht um unsere Übernachtungen kümmern zu müssen. Es erhöhte nach unserem Empfinden sogar die Flexibilität beim Reisen, weil wir dadurch an interessanten Zwischenstopps einfach nach Lust und Laune länger verweilen konnten, ohne die Ungewissheit im Nacken zu haben, ob wir an diesem Tag noch irgendwo unterkommen würden. Für bereits absehbare Wackelkandidaten aufgrund bestehender Straßensperrungen hatten wir Ausweichbuchungen gehabt.
Sicherlich ist es vor allem für kinderlos Reisende in der Nebensaison in vielen Reiseregionen der USA immer noch machbar, ohne Reservierungen auszukommen. Wir waren jedoch in der Hauptreisezeit im Westen der USA mit Kindern unterwegs, und da wollten wir uns eine zeitaufwendige Sucherei vor Ort auf alle Fälle ersparen, abgesehen davon, dass wir an den meisten Reisetagen erst abends an unserem geplanten Etappenziel angekommen sind. Deshalb hatten wir überall dort, wo es möglich war, reserviert.
Hierzu hatten wir jeweils bereits vor Öffnung des Buchungsfensters eine persönliche Liste unserer Wunsch-Sites zusammengestellt gehabt. Fast immer haben wir dann einen unserer Site-Favoriten auch erfolgreich reservieren können. Wir würden es immer wieder so machen. Erstens geht auf diese Weise nicht so viel wertvolle Reisezeit für organisatorische Dinge verloren, und zweitens kann man sich seine Site viel bequemer in Ruhe zu Hause aussuchen. Campsite-Fotos und Erfahrungsberichte gibt es inzwischen für eine Vielzahl der reservierbaren staatlichen Campgrounds. Wenn unsere Wunsch-Sites bei Öffnung des Buchungsfensters verfügbar wären, würden wir auf jeden Fall versuchen, diese auch zu reservieren.
Natürlich kann man an dieser Stelle aus seiner eigenen Erfahrung heraus die Meinung vertreten, dass dieser Buchungsstress doch ein wenig übertrieben sei. Man würde doch irgendwo schon noch einen Stellplatz finden, wenn auch nicht unbedingt auf dem eigentlich anvisierten Campground. Dies haben wir als Ersttäter mit Kindern, die noch dazu auf die Sommerferien angewiesen waren, etwas anders gesehen. Und wir sehen es auch heute noch so. Wenn wir schon einen deutlichen fünfstelligen Betrag für eine einzige Wohnmobilreise ausgeben müssen, dann wäre es aus unserer Sicht sehr unklug, sich seine Campsites nicht vorab zu reservieren.
Genauso gäbe es keinen Grund, bei Verfügbarkeit einer besseren Campsite im betreffenden Nationalpark oder State Park nicht auch diese bessere Campsite beim Buchungsversuch anzupeilen. Zumal die Preise der Premium Sites oft nur unwesentlich höher sind als die der restlichen Sites in diesem Park.
Außerdem würde uns während der Reise die Sucherei mit Kindern nach einer Übernachtungsmöglichkeit sehr nerven, wo wir die teure Reisezeit auch viel sinnvoller einsetzen könnten, insbesondere wenn die Reise lange herbeigesehnt war und auch nicht so schnell wiederholbar sein wird.
Sekundengenaue Buchung bei Öffnung des Buchungsfensters
Bei den kritischeren der staatlichen Campgrounds haben wir es so gemacht. Manchmal sogar mit mehreren vorbereiteten Browserfenstern an zwei verschiedenen Rechnern gleichzeitig. Bis auf unseren Buchungsversuch für die letzten Nächte vor der totalen Sonnenfinsternis (siehe unten, "Erfolgloser Buchungsversuch") und einen zunächst nicht erfolgreichen Buchungsversuch auf einem unserer Campgrounds an der Pazifikküste, wo wir bei unserer Wunsch-Site einfach nicht schnell genug waren mit dem Klicken, hatte diese Vorgehensweise immer funktioniert. Bei dem letztgenannten Buchungsversuch gab es dann aber noch ein paar freie andere Campsites, von denen wir schnell eine reserviert haben.
Den Öffnungszeitpunkt des jeweiligen Buchungsfensters hatten wir vorher immer noch einmal überprüft. Die Regel "jeweils um 16 Uhr deutscher Zeit, 6 bzw. 4 Monate vorher, Sommerzeit beachten" gilt ja nicht für alle staatlichen Campgrounds, vor allem nicht in allen Bundesstaaten im Westen der USA. In unserem Fall waren es sehr verschiedene Buchungsfenster gewesen. Die entsprechenden Zeitangaben waren jedoch auf den Buchungsseiten immer sehr leicht aufzufinden.
Atomzeit oder doch eher Weltzeit bei der sekundengenauen Buchung?
In der Vergangenheit gab es hin und wieder Empfehlungen, bei der sekundengenauen Buchung von Campsites die Atomzeit, und zwar unbedingt die amerikanische Atomzeit im Auge zu behalten, weil sich die amerikanischen Buchungsserver angeblich nach dieser Zeit richten würden. Es wurde unter anderem von Abweichungen von bis zu 20 Sekunden zur normalen Weltzeit berichtet.
Wir können dies nicht bestätigen. Zumindest bei unseren Buchungen im Winter 2016/2017 war es ausnahmslos die koordinierte Weltzeit UTC gewesen, nach der sich alle Buchungsserver einheitlich gerichtet hatten. Auch Probebuchungen, die ich seither immer mal wieder vorgenommen habe, sowohl auf recreation.gov als auch auf ReserveAmerica.com, und zwar auch im betreffenden Jahr 2019, ergaben kein anderes Bild. Bei keiner einzigen dieser Probebuchungen war auf dem Buchungsserver die Atomzeit, die der Weltzeit immer um einige Sekunden voraus ist, als Referenz benutzt worden. Eine amerikanische Atomzeit, die von einer deutschen Atomzeit in irgendeiner Weise abweicht, gibt es außerdem nicht, da es sich bei der Atomzeit weltweit um ein und dieselbe Zeit handelt, unabhängig von der Zeitzone, in der man sich gerade aufhält.
Weil es mich interessiert hatte, habe ich ein bisschen im Netz recherchiert (wer es so genau gar nicht wissen will, sollte jetzt am besten aufhören zu lesen). Die Atomzeit TAI ("temps atomique international"), die mit Hilfe mehrerer sehr genau gehender Atomuhren berechnet wird, geht von einer Tageslänge von exakt 24 Stunden aus. Die tatsächliche Tageslänge weicht jedoch davon ab. Und sie variiert sogar, wegen der zeitlichen Veränderlichkeit der Erdrotation. Im langjährigen Mittel lag sie bislang bei über 24 Stunden. Deshalb ist die Atomzeit als Referenzzeit unkorrigiert nicht geeignet. In den Jahren nach Einführung der koordinierten Weltzeit UTC ("Universal Time Coordinated" oder auch "Coordinated Universal Time") wurde diese immer wieder mal minimal angepasst, seit 1972 in unregelmäßigen Abständen durch Schaltsekunden. Das letzte Mal war dies in der Nacht zum 1. Januar 2017 der Fall gewesen. Seit diesem Datum beträgt die Abweichung der Weltzeit zur Atomzeit konstant 37 Sekunden.
Alle lokalen Uhrzeiten auf dem gesamten Globus benutzen als Referenz diese koordinierte Weltzeit UTC. Die aktuelle Sekunde ist deshalb in allen Zeitzonen der Welt ein und dieselbe.
Es spielt also absolut keine Rolle, ob man bei der sekundengenauen Buchung von Campsites den Sekundenzeiger einer deutschen oder den Sekundenzeiger einer amerikanischen Uhr im Auge behält. Jegliche Abweichungen, die man zu beobachten meint, hängen ausschließlich mit der Datenübertragungszeit vom gewählten Uhr-Server zum lokalen Endgerät zusammen. Am genauesten dürfte daher immer noch die Anzeige einer klassischen physikalischen Funkuhr sein.
Erfolgloser Buchungsversuch
In der Regel findet man ja nach einem erfolglosen Buchungsversuch seiner Wunsch-Sites zur Öffnung des Buchungsfensters immer noch ein paar Ausweich-Sites auf diesem Campground oder auf einem benachbarten Campground in diesem Nationalpark oder State Park. Meist werden in den folgenden Minuten auch wieder Sites frei, die andere zu viel im Warenkorb hatten.
Dass aber in einem State Park mit immerhin zwei Campgrounds sämtliche Campsites bis zur Öffnung des Buchungsfensters noch als verfügbar angezeigt werden und dann bei der Öffnung des Buchungsfensters beide Campgrounds auf einen Schlag bis auf die letzte Campsite ausgebucht sind, und dass dann auch innerhalb der nächsten Minuten und auch der nächsten Stunden keine Sites wieder freiwerden, hatten wir, ehrlich gesagt, nicht erwartet gehabt. So geschehen bei unserem Buchungsversuch für den Cove Palisades State Park am 17.11.2016 für die letzten Nächte vor der totalen Sonnenfinsternis 2017.
Maximale Fahrzeuglänge bei der Campsite-Reservierung
Die maximale Fahrzeuglänge ist nach unserer Erfahrung bei vielen Campsites unnötig gering angegeben. Es betraf bei unserer Reise drei Campgrounds, und zwar konkret den North Rim Campground, den Wright's Beach Campground und den Islay Creek Campground.
Wir haben uns die Campsites, soweit Fotos oder Videos im Netz auffindbar waren, vor der Buchung deshalb genau angeschaut und bei offensichtlich zu klein ausgeschriebenen Sites trotz der Längenbeschränkung dort reserviert und bei den Fahrzeugdaten dann einfach die höchste für die jeweilige Site zulässige Fahrzeuglänge angegeben. Manchmal sind wir zusätzlich bewusst erst nach Schließung der Campground Registration angereist. Diese Vorgehensweise hat überall problemlos funktioniert.
Touren rechtzeitig von zu Hause aus buchen oder lieber spontan vor Ort entscheiden?
Je nachdem, um was für eine Tour es sich handelt, kann es sich unseres Erachtens manchmal lohnen, die Tour bereits frühzeitig von zu Hause aus zu buchen.
Es mag sicherlich Geschmackssache sein, ob man so viel Aufwand in seine Planung stecken möchte, denn irgendeinen Zeit-Slot für die Tour bekommt man vor Ort in der Regel immer noch. Aber warum sollte man die Möglichkeit, den beispielsweise deutlich besseren Zeit-Slot bereits reserviert zu haben, und zwar ganz bequem von zu Hause aus, nicht nutzen? Es hängt nämlich stark davon ab, ob an der betreffenden Location solche Dinge wie Sonnenstand oder Bewölkungswahrscheinlichkeit einen großen Unterschied machen werden oder nicht, und es hängt auch davon ab, ob dieser Unterschied für einen persönlich eine Rolle spielt.
Ähnlich wie bei den Campsite-Reservierungen haben wir unsere Tour hier lieber rechtzeitig gebucht, als es vor Ort dem Zufall zu überlassen, erst recht, weil wir die Buchung bis einen Tag vorher hätten kostenlos wieder stornieren können. Konkret ging es darum, welche vorhersehbare Lichtsituation wir im Lower Antelope Canyon haben werden – schönes Fotolicht am Morgen bei gleichzeitig geringer Bewölkungswahrscheinlichkeit oder harte Sonne zur Mittagszeit. Uns war das schöne Fotolicht am Morgen sehr wichtig gewesen, und wir waren mit dieser Entscheidung nicht die Einzigen. Unser Zeitslot um 8.10 Uhr Arizona-Zeit war schon sehr bald ausgebucht gewesen.
Organisatorische Dinge schon von zu Hause aus erledigen
Bei Reisen, die wir nicht nach Belieben noch ein weiteres Mal machen können, finden wir es wesentlich sinnvoller, die organisatorischen Dinge schon von zu Hause aus zu erledigen, als vor Ort wertvolle Reisezeit dafür aufwenden zu müssen. Dies gilt erst recht, wenn die Planung und Vorbereitung einer Reise so zuverlässig von zu Hause aus möglich ist wie bei einer Reise in die USA, von etwaigen Naturkatastrophen oder Pandemien mal abgesehen. Lieber haben wir etwas mehr Zeitaufwand vor der Reise, so dass wir uns dann bei der Reise entspannt zurücklehnen können, als umgekehrt.
Geeignetes Hotel in Los Angeles für die frühe Übernahme bei El Monte
Wir hatten mit El Monte eine frühe Fahrzeugübernahme vereinbart, die sich bei El Monte "Priority AM Departure", kurz PAD, genannt hat. Es wurden insgesamt vier Hotels zur Auswahl gestellt, wo die frühe Abholung durch den Pickup-Shuttle von El Monte vereinbart werden konnte.
Zum Zeitpunkt unserer Buchung war das Four Points Sheraton das preiswerteste Hotel mit PAD-Transfer in Los Angeles gewesen. Für eine einfache Übernachtung nach dem Langstreckenflug war dieses Hotel aus unserer Sicht mehr als in Ordnung. Es gab dort sogar einen Außenpool. Das Frühstück ab 6 Uhr war im Preis inklusive und sehr reichhaltig gewesen. Ab 7 Uhr sollten wir uns dann draußen an der Hotelzufahrt bereithalten, welche großzügig ausgelegt und überdacht war. Wir mussten nicht lange auf unseren Shuttle warten.
Auch wenn der Pickup-Service von El Monte während der Pandemie bis auf weiteres eingestellt wurde, wäre es durchaus möglich, dass dieser Service irgendwann einmal wieder auflebt und auch wieder ein PAD-Transfer von El Monte angeboten wird.
Koffer oder Reisetaschen
Wir hatten drei ineinander stapelbare Hartschalenkoffer, zwei sehr große Reisetaschen sowie drei unterschiedlich große Rollkoffer dabei, zusätzlich noch zwei Fotorucksäcke, die der Vollständigkeit halber auch noch erwähnt sein sollten. Das Verstauen der leeren Gepäckstücke im hinteren Stauraum unseres 28-Füßers, mit Ausnahme der beiden Fotorucksäcke natürlich, war überhaupt kein Problem gewesen. Sie benötigten nicht einmal ein Viertel des dort verfügbaren Platzes.
IKEA-Taschen in Koffern
Schon vor der Reise hatten wir gewusst, dass im hinteren Stauraum eines 28-Füßers Platz ohne Ende ist und wir deshalb problemlos auch unsere Koffer dort unterbringen können. Den Trick mit den IKEA-Taschen zur schnelleren Entnahme des Kofferinhalts, um die Koffer ohne großen Zeitaufwand beim Wohnmobilvermieter lassen zu können, haben wir nicht gebraucht.
Zahlungsmittel
Als Zahlungsmittel hatten wir eine DKB-VISA-Karte mit Partnerkarte und für den Notfall noch zwei Kreditkarten unserer Hausbank dabei, die wir jedoch nicht benötigt haben. Einmal kam es zur vorübergehenden Sperrung meiner VISA-Karte an einer Tankstelle. Bereits am darauffolgenden Tag konnte ich die Karte jedoch wieder benutzen, ohne dass ich die Bank vorher kontaktiert hatte. Welche Mechanismen hier gegriffen hatten, ist uns bis heute nicht bekannt.
Kopien der Reisedokumente
Wir hatten elektronische Kopien aller wichtigen Dokumente auf dem Smartphone und zur Sicherheit auch noch einmal in der Cloud. Manche Kopien hatten wir zusätzlich auch noch in Papierform dabei. Kopiert hatten wir:
- Reisepässe
- Personalausweise
- EU-Kartenführerscheine
- Internationale Führerscheine
- ESTA-Genehmigung
- FAA Certificate für die Drohne
- Flugtickets und Sitzplatzreservierungen
- Voucher für das gebuchte Wohnmobil
- Buchungsbestätigung des Hotels für die Erstübernachtung
- Campsite-Reservierungen
- Buchungsbestätigungen für unsere Unternehmungen
Kopien der Geburtsurkunden der mitreisenden Kinder
Diese wurden bei der Ausreise aus dem Schengenraum zumindest in unserem Fall (bei uns Flughafen Frankfurt) nicht verlangt. Es reichte ein ganz normaler biometrischer Reisepass für das jeweilige Kind. Der Hinweis, den wir später hier im Forum gelesen haben, scheint eventuell nur für die Ausreise nach Südafrika und vielleicht noch einige wenige andere Länder zu gelten, nicht jedoch für eine Ausreise in die USA.
ESTA
Unsere ESTA-Genehmigung für die visumfreie Einreise in die USA haben wir als Gruppe beantragt. Hierbei haben wir übrigens keinerlei Angaben zu Social Media Accounts gemacht. Die Genehmigung wurde problemlos erteilt.
Nachbetrachtungen
Gesamtkosten einer solchen Reise
Diese betrugen bei uns, da wir auf die Sommerferien und damit auf die Hauptsaison angewiesen waren, mit Sicherheit ein Vielfaches der Gesamtkosten der Reise eines kinderlos reisenden Paares, das in der Nebensaison Urlaub machen kann, mal ganz abgesehen davon, dass wir zu fünft und nicht zu zweit unterwegs waren.
Die Wohnmobilmieten beispielsweise sind in der Hauptsaison wesentlich teurer als in der Nebensaison, egal wo das Fahrzeug gemietet wird. Je nach Reisedatum können sie locker das Doppelte der Nebensaisonpreise betragen. Dies war auch schon vor der Pandemie und dem durch sie ausgelösten RV Boom der Fall gewesen. Beim billigsten Wohnmobilvermieter, Cruise America, sind die Preisunterschiede zwischen Haupt- und Nebensaison manchmal sogar noch größer. Auch die Flugpreise können in der Hauptsaison das Zwei- bis Dreifache der Nebensaisonpreise betragen.
Wir glauben allerdings, dass unsere 128 Euro Gesamtkosten pro Person und Reisetag, und zwar bereits inklusive aller Nebenkosten, eher einen Durchschnittswert in der Hauptsaison darstellen. Wesentlich preiswerter dürfte es wohl angesichts der aktuellen Preissteigerungen auch in Zukunft nicht werden.
Was wir im Nachhinein bei unserer ersten Wohnmobilreise anders gemacht hätten
Im Nachhinein hätten wir folgende Dinge bei unserer ersten Wohnmobilreise anders gemacht:
- statt der vierten Nacht auf dem Honeyman Campground eine weitere Nacht auf dem Jedediah Smith Campground reservieren
- die Premier Fleet Option bei El Monte nicht hinzubuchen
- im Falle eines angebotenen kostenlosen Rücktransfers durch den Wohnmobilvermieter zum Flughafen Los Angeles entweder eine spätere Abflugzeit wählen, um etwas mehr Zeitreserve zu haben, oder eine eigene Lösung für den Rücktransfer planen
- einfach auf die Fahrzeitenberechnung durch TomTom MyDrive in der Einstellung "RV (Heavy)" vertrauen, anstatt den großen manuellen Planungsaufwand mit Google Maps Satellite und Google Street View zu betreiben (hier hatten wir uns wegen unserer teils sehr langen Fahrstrecken unnötig Sorgen gemacht, ob wir den von TomTom berechneten Fahrzeiten trauen können, TomTom MyDrive sagt jedoch die jeweiligen Ankunftszeiten tatsächlich erstaunlich gut voraus)
- alle ins Auge gefassten Zwischenstopps und auf der Route liegenden in Frage kommenden Supermärkte und Tankstellen bereits vor der Reise als POI-Listen ins Navi eingeben
- eine kleine Axt entweder mitnehmen oder sie dort vor Ort kaufen, weil es doch das Feuermachen etwas erleichtert hätte
- auf die Klobürste verzichten, weil es in unseren Augen sinnvoller war, den wenigen freien Platz in dem engen Bad lieber für einen Mülleimer zu nutzen (es ging auch ohne Klobürste)
- das Reisestativ nicht ins Handgepäck packen, sondern ins Aufgabegepäck
- ab dem zweiten Reisetag nach Möglichkeit im Safeway einkaufen, weil das Lebensmittelangebot dort einfach besser ist
- bei Tagesausflügen mit dem Wohnmobil immer einen gut sichtbaren, aber auch geeigneten Hinweis auf unsere Rückkehr an der Campsite zurücklassen, damit uns weder die Tischdecke geklaut werden kann, noch unsere reservierte Site bei unserer abendlichen Rückkehr überraschend von anderen Leuten belegt ist (es ging zwar gut aus, hat aber die Zubereitung unseres Abendessens für unsere hungrigen Mäuler unnötig nach hinten verschoben)
- zum Ende der Reise hin die Vorräte besser im Auge behalten (wir hatten am Ende nämlich viel zu viel übrig, Lebensmittel, Getränke, Feuerholz, unsere beiden Tagesausflüge in L.A. bis in die Abendstunden hinein hatten wir bei unserem letzten Großeinkauf wohl nicht ausreichend bedacht)
Wir hätten jedoch keines unserer Hauptreiseziele – Grand Canyon, Yellowstone, Pazifik, Küsten-Redwoods und zum Abschluss Disneyland als finales Reiseziel für unsere Jüngste – gestrichen, wenn wie in unserem Fall nicht sicher gewesen wäre, ob es noch einmal eine Reise durch Nordamerika in der gleichen Besetzung geben wird. Die langen und meistens landschaftlich sehr schönen Fahrstrecken dieser ausgedehnten Runde durch den Westen der USA waren für uns als Ersttäter auch in der Nachbetrachtung kein notwendiges Übel, sondern willkommener Bestandteil unseres großen Wohnmobil-Abenteuers gewesen.
Was wir bei einer möglichen zweiten Wohnmobilreise zusätzlich noch anders machen würden (dies ist eine völlig andere Frage)
Als Wiederholungstäter würden wir uns ein deutlich kleineres Zielgebiet vornehmen und wir würden versuchen, die dann kürzere Reiseroute für eine noch größere Zahl von Mehrfachübernachtungen zu nutzen.
Hallo Pirat,
gerade bin ich zufällig auf deine sehr ausführliche Zusammenstellung gestossen. Du hast wirklich nichts vergessen.
Herzlichen Dank für deinen grossen Aufwand. Er hilft uns bei der Vorplanung, denn wir starten in Kürze eine 6-wöchige Reise mit dem Wohnmobil durch Texas.
Viele Grüsse
Jürgen Geissel
Hallo Alex!
Vielen und großen Dank für deine Mühe, eure Erfahrungen zusammen zu fassen und hier veröffentlichen.
Wir gehören inzwischen wieder in die Kategorie "2 ohne Kinder", aber unserer Tochter, die im Oktober erstes Mal mit Familie und Womo in den USA eine one-way Reise unternehmen wird, wird es bestimmt weiter helfen.
Euch wünsche ich, dass ihr nochmals in "voller Besatzung" so eine Reise verwirklichen könntet.
Es gibt für uns noch viele Fragen, wir haben die Welt nicht überall gesehen!
Unser Blog
Hallo Jürgen,
besten Dank. Ich habe einfach versucht, alle Dinge anzusprechen, die mir im Zusammenhang mit unserer Reise aufgefallen sind. Vor allem bei den Punkten, wo wir uns nicht so ganz den üblichen Empfehlungen und Ratschlägen für Ersttäterfamilien anschließen konnten.
Es ist natürlich nur unsere ganz persönliche Sicht der Dinge. Die Meinungen, Wünsche und Prioritäten der Menschen sind auch beim Reisen sehr unterschiedlich. Und das ist auch gut so. Die Welt ist bunt und die Meinungen manchmal breitgefächert. Mit Ausnahme der wirklichen, unstrittigen Fakten, wie beispielsweise der Tatsache, dass es keine Rehe in Amerika gibt.
Hallo Jindra,
vielen Dank. Leider wird es in dieser Familienkonstellation vorerst keine weitere Amerikareise mehr geben. Umso mehr sind wir froh, dass wir damals keinen Punkt aus unserer großen Runde ausgelassen haben. Dass selbst solche großen Runden insbesondere als Ersttäterreise entspannter ablaufen können als eine reine Südwest-Reise, wissen wir auch erst heute.
Viele Grüße
Alex
I love not man the less, but nature more
Reisebericht "The Big Circle" (LAX-LAX)
Hallo Alex, hallo an alle Anderen
vielen Dank für soooo viel Information und dass Du Dir sooooo viel Arbeit damit gemacht hast
Ich hab ´s schon vor einiger Zeit gelesen und auch abgespeichert. Jetzt hab ich eine Frage dazu. Ich stelle sie bewusst hier, dann wird Dein Thread gleich mal wieder hervor geholt sollte meine Frage wo anders besser hin passen, bitte verschieben.
Mein Mann möchte diesen Booster mitnehmen. Damit kann man sowohl ein Auto starten als auch Handy und andere Geräte laden. Gewicht 515 g. Muss dieses Ding ins Handgepäck? Ich vermute mal ja. Oder darf sowas in den Koffer?
Viele Grüße Gabi
Hallo Gabi,
vielen Dank für die Blumen. So viel Arbeit war es jetzt gefühlt eigentlich gar nicht gewesen. Die vielen Informationen haben sich einfach im Laufe der Zeit angesammelt, sowohl beim Lesen von Forenbeiträgen, die zu unserer Reise passten, als auch beim gelegentlichen Festhalten von Gedanken zu unserer Reise. Ich muss zugeben, dass es am Ende doch ganz schön viele Punkte geworden sind. Sicherlich auch bedingt durch die Tatsache, dass wir jetzt nicht gerade die typische Ersttäterrunde durch den Südwesten der USA gedreht haben.
Deine Frage zur Mitnahme des Boosters lässt sich sehr einfach beantworten: Es handelt sich um eine Lithiumbatterie, die auf keinen Fall im Aufgabegepäck transportiert werden darf. Dieses Teil gehört also zwingend ins Handgepäck. Und zwar ohne Genehmigung, da die Grenze von 100 Wattstunden nicht überschritten wird.
Viele Grüße
Alex
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Reisebericht "The Big Circle" (LAX-LAX)
Hallo Alex
vielen Dank für die Info. Der Booster ist jetzt im Handgepäck
Die Koffer sind gepackt, jetzt haben wir mal tief durchgeatmet. Jetzt noch entspannt klar Schiff machen, morgen Abend geht´s zum Flughafenhotel und am Donnerstag von München über Zürich nach Las Vegas
Viele Grüße Gabi
Hallo Gabi,
super, dann wünsche ich euch schon mal eine schöne Reise.
Viele Grüße
Alex
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Reisebericht "The Big Circle" (LAX-LAX)