Montag, 25.08.2013
07:00 Uhr
Nach dem frühen Aufstehen packten wir unsere Sachen zusammen und machten uns ein schnelles Frühstück im Wohnmobil. Draußen war es noch neblig und entsprechend ungemütlich. Wir hatten heute die letzte lange Etappe vor uns. Über Monterey, Carmel und Santa Cruz würden wir dem Highway 1 Richtung San Francisco folgen. Für die letzte Nacht im Wohnmobil hatten wir eine Site auf dem Halfmoon Bay Campground, ca. 30 Meilen von SF entfernt, vorgebucht.
Wir starteten also früh und fuhren auf dem Küstenhighway durch dichten Nebel Richtung Monterey. Unsere 160 Meilen Etappe führte uns wieder vorbei an dem Mc Way Fall, der heute Morgen komplett im Nebel lag. Gut, dass wir schon gestern hier gewesen sind und ihn im strahlenden Sonnenschein bestaunen durften. Danach passierten wir irgendwann die berühmte BixbyBridge. Auch diese eindrucksvolle Brücke wurde fast vom Nebel „geschluckt“. Nach kurzem Fotostopp ging es weiter Richtung Carmel.
In Carmel parkten wir das Wohnmobil in einer Seitenstraße und bummelten ein wenig durch die Straßen dieses Nobelorts. Alles war extrem herausgeputzt. Fast künstlich, wie eine Filmkulisse wirkten die kleinen Häuschen und die eindrucksvolle Bepflanzung der Straßen. Ganz Carmel schien nur aus Nobelrestaurants, Weinstuben und Kunstgalerien zu bestehen. Wir schauten noch kurz am Strand vorbei. Auch hier bot sich eine tolle Kulisse. Toller, feiner Sand, eine weite Bucht und bizarre, weiße Bäume. Alles sehr gepflegt. Da hatte der Clint sich schon ein feines Örtchen ausgesucht. Wieder am Wohnmobil angekommen, nun brach hier und da auch mal die Sonne durch die Wolkendecke, entschlossen wir uns, den 17 Mile Drive zu fahren. Die Suche nach dem Eingang zur Halbinsel der Schönen und Reichen gestaltete sich schwierig. Unser Navi kam irgendwie nicht mit den kleinen Gassen von Carmel zurecht und schickte uns kreuz und quer durchs Straßengewirr. Die kleinen Gässchen wurden immer kleiner und steiler und enger und die Äste der Bäume hingen immer tiefer und irgendwann ging es nicht mehr weiter. In einer nervenaufreibenden Wendeaktion im Wirrwarr dieser Wohnmobilhölle aus tief hängenden Ästen, extrem steilen Anstiegen und engen, mit Nobelkarossen zugeparkten Gassen, fanden wir irgendwann wieder zur Hauptstraße zurück und schließlich auch den Eingang zur kostenpflichtigen Scenic Road.
Die extrem unfreundliche Dame am Entry knöpfte uns die 10$ ab und ließ und mürrisch passieren. Waren wir nicht schön und reich genug? Wir werden es nicht mehr erfahren. Die Straßen waren hier wieder etwas breiter aber die Äste der bizarren Ghosttrees hingegen zum Teil auch sehr tief, sodass die Flanken und die Klimaanlage unseres Campers ein paar Mal in akuter Gefahr waren. Die kratzenden und knallenden Geräusche, die die streifenden Äste auf der Außenhaut unseres Wohnmobils erzeugten, verhießen nichts Gutes. Bei unserem Stopp an der „Lone Cypress“ kontrollierte ich die Lackierung und die Klimaanlage erst einmal auf eventuelle Schäden. Glück gehabt – es schien alles in Ordnung zu sein.
So… …Lone Cypress.
Schöner Baum.
Leider vor grauem Himmel nicht ganz so fotogen, daher eher langweilig. Also weiter!
Der 17 Mile Drive führte uns vorbei an den Hecken und Vorgärten der Luxusvillen, vorbei an wunderbaren Golfplätzen und schön angelegten Gärten. Hier ein Condor (?), da ein Otter und drüben auf dem Felsen ein paar Seelöwen. Alles ganz schön, bei grau verhangenem Himmel, die Sonne war nämlich längst wieder hinter selbigem verschwunden, leider nicht ganz so eindrucksvoll, wie es vielleicht aussehen könnte, wäre der Himmel blau gewesen.
Wir hatten genug gesehen und suchten den Ausgang vom Resort der Superreichen.
Gar nicht so einfach!
Unser Navi führte uns kreuz und quer und irgendwie hatten wir ständig das Gefühl hier schon einmal gewesen zu sein. Nach einer halben Ewigkeit fanden wir dann endlich den Ausgang. Vermutlich haben wir uns hier selten dämlich angestellt, aber am Ende waren wir echt genervt und froh, dass wir das Kapitel Carmel und 17 Mile Drive endlich abgeschlossen hatten.
Der 17 Mile Drive bei grauem Wetter wird sich, ähnlich wie Seligman, auf meiner Highlightliste des Urlaubs ziemlich weit unten einsortieren müssen.
Wir passierten Monterey, wo wir nicht anhielten. Gerne hätte ich hier zumindest eine Nacht verbracht, um morgens früh eine Whalewatching –Tour zu machen. Leider gab unser Zeitplan das nicht her.
Also weiter nach Santa Cruz!
Santa Cruz … für mich, der seine Pubertätsjahre mehr auf dem Skateboard verbracht hat, als hinter dem Schreibtisch über Hausaufgaben brütend, haben Namen wie Santa Barbara und Sant Cruz einen ganz besonderen Klang. Santa Cruz Skateboards, O`Neill, Powell Peralta, … Viele große Marken der Surf und Skateszene sind hier ansässig. Ich hatte nun keine besonderen Erwartungen an den Ort an sich, ich wollte aber unbedingt einmal dort gewesen sein. Also machten wir uns auf den Weg nach Santa Cruz. Einen Parkplatz fanden wir schnell und direkt neben dem Parkplatz war schon der erste Skatepark. Der Rest von Santa Cruz war eher ernüchternd. Die Promenade war recht verwaist und die Geschäfte größtenteils geschlossen, der Boardwalk erwies sich als abgerockte Kirmes, der Pier war öde und langweilig und die Rettungsschwimmernixe, die über die Brüstung ihrer Rescuestation mit einem Touristen flirtete, hatte nicht gerade Pam`s Modelmaße. Naja, Santa Cruz ist halt nicht Malibu.
So, das war also Santa Cruz. Die kurze Visite war OK, mehr Zeit würden wir hier aber auch nicht verbringen wollen.
Schnell wieder rein ins Wohnmobil und weiter Richtung Norden.
Rund um Santa Cruz gab es, entlang des Highways immer wiedertraumhafte Strände und es kam auch immer öfter die Sonne heraus
Am frühen Abend erreichten wir den Half Moon Bay State Beach. Der Campground war eigentlich nicht besonders schön. Eigentlich war er sogar etwas hässlich. Die Rangerin am Eingang begrüßte uns, als sie unsere Reservierung sah, jedoch mit den Worten: "You Guys have the most beautiful site in the whole place!" Und dem war auch so. Der Campground ähnelte eher einem großen Parkplatz, die Plätze in der ersten Reihe, direkt auf der kleinen Düne, die den Campground vom Strand trennte, waren jedoch fabelhaft. Man stand praktisch direkt am Traumstrand der sichelförmigen Bucht.
Unser heutiges Ziel
Blick von unserer Site
Half Moon Bay State Beach, Site 17
Wir richteten uns ein, machten ein großes Lagerfeuer mit all unserem restlichen Feuerholz und genossen, etwas wehmütig ,unseren letzten Abend im Wohnmobil. Die Zeit war viel zu schnell vergangen und wir hätten gerne noch ein paar Tage mehr gehabt. Am Lagerfeuer sitzend schossen einem noch einmal all die Eindrücke des Urlaubs durch den Kopf ….
Wir hatten sooo viele verschiedene Dinge gesehen. ein Feuerwerk von verschiedensten Eindrücken, die erst einmal verarbeitet werden wollten. Und noch war der Urlaub ja nicht vorbei. Die nächsten zwei Nächte würden wir wieder im geliebten Grant Plaza in San Francisco verbringen.
Hallo Kai!
Das glaube ich nicht Denn auf dem 17-Mile Drive hatten wir voriges Jahr auch unsere Orientierungsschwierigkeiten - warum auch immer. Und wenn ich ehrlich bin: Der Drive hat mich nicht vom Hocker gehauen.
Schade ist, dass ihr keine Zeit mehr hattet das Monterey Bay Aquarium zu besuchen.
Liebe Grüße
Sigi
Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.
Aurelius Augustinus
So, Tag 20 ist fertiggestellt
Herzliche Grüße Kai
Hallo Kai,
da hab ich doch gestern glatt euren neu eingestellten Tag übersehen Muss zwischen all den CG-Bewertungen, die gestern im Forum eingestellt wurden, irgendwie untergegangen sein... Interessanter Tag und schon wieder so ein schöner Strand-CG (oder zumindest eine schöne Site)...
Liebe Grüße,
Ulli
Scout Womo-Abenteuer.de
www.dezembercamper.de
Hallo Kai,
auch wenn ich mir doch Sonne wünsche für den HIghway#1, muss ich doch sagen, dass die Nebelschwaden echt was hergeben auf den Bildern! Ihr habt durchweg ganz tolle Bilder gemacht!
Wir sind dieses Jahr zu eurer Reisezeit dort unterwegs, und wie ich das sehe, können wir so gut wie mit jedem Wetter an der Küste rechnen (außer Schnee vielleicht...). Also mal wieder das altbewährte Zwiebelschalenprinzip .
Liebe Grüße
Elli
Scout Womo-Abenteuer.de
Hallo Elli,
"Zwiebel" ist genau richtig. Sobald der Nebel Weg ist wird es richtig warm. Bei uns war das immer gegen Mittag der Fall. Ansonsten muss man eigentlich nur 500m ins Landesinnere oder 100m in die Höhe gehen. Da ist der Spuk schlagartig vorbei und der Himmel ist blau. Zumindest war das bei unseren drei Tagen an der Küste so.
Mitten im Nebel ist es allerdings richtig frisch gewesen. Eine leichte Fleecejacke und ne winddichte Jacke drüber waren da schon angebracht.
Herzliche Grüße Kai