Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Moab die zweite: Ab in den Arches

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Stefan aus R
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Beigetreten: 29.12.2016 - 12:31
Beiträge: 74
Moab die zweite: Ab in den Arches
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Reisedatum: 
Freitag, 23. Juni 2017
Gefahrene Meilen: 
40 Meilen
Besuchte Highlights: 
Fazit: 
Heute wars ein bisserl voller

Heute soll es in den Arches NP gehen. Eigentlich wollten wir ja auf den Devils Garden und dort nachts schöne Sternenfotos machen, aber der CG wurde zu der Zeite renoviert. Geschlossen wegen is nich. Unangenehmer Nebeneffekt: Zeitgleich war Baustelle auf der Zufahrtsstrasse, und damit da nachts nichts passiert wurde tatsächlich der gesamte Nationalpark ab 21 Uhr gesperrt - bis 7 Uhr am nächsten Vormittag, zumindest unter der Woche. Nachdem heute Freitag ist und angesichts der drohenden Temperaturen gings richtig früh los. Ganz leise abgehängt und um 6:20 vom Hof geschlichen, waren wir um dreiviertel Sieben am Parkeingang. Und: Nicht erster. Der Parkplatz schon ziemlich voll, und an der Schranke eine lange Schlange. Pünktlich um 7 ging der Balken hoch, und die Karavane zog gen Osten. Wir befürchteten schon das Schlimmste, aber die meisten fuhren die Einfahrtsnahen Hotspots zuerst an, Balanced Rock und Delicate Arch. Am Ende der Strasse beim Trailhead zum Double-O-Arch waren wir dann zwar nicht mehr die ersten, aber Parkplatz war kein Problem. Rucksack voll mit Wasser gemacht und dann ab Richtung Trail. In der Tiefstehenden Sonne wirds schon langsam warm, aber es gibt reichlich Schatten in den Schluchten. Der Weg zu den Bögen ist, wie im Forum schon beschrieben, mäßig anstrengend und nicht gefährlich; festes Schuhwerk allerdings ist Pflicht, und Trittsicherheit und fehlende Höhenangst schaden nicht. Zur Belohnung gibt's dann aber wunderschöne Ausblicke in erodierte Landschaften, und so ganz früh am Morgen ist man auch noch ziemlich einsam unterwegs.

Nach guten 3 Stunden (gemütlich gewandert) sind wir wieder am Womo, auf dem Rückweg allerdings herrscht emsiger Gegenverkehr. Busweise stapfen überwiegend asiatische Besucher mit lustigen Sonnenschirmchen, aber überwiegend abenteuerlichem Schuhwerk über die Sandsteine. Der Parkplatz ist mittlerweile rappelvoll, und auf unseren Kingsize Stellplatz sind sofort mehrere Anwärter scharf. Wir machen uns gemütlich auf den Rückweg und klappern die restlichen Highlights in Ruhe ab; den Delicate Arch genießen wir allerdings aus der Ferne: es ist früher Nachmittag, und das Thermometer im Tiefroten bereich.

Ein gutes Teleobjektiv ersetzt so manchen anstrengenden Fußmarsch! (Und recht viel näher als wir waren die Eisernen auf dem Trail hinter dem Arch dem Bogen bestimmt auch nicht).

Auf dem Rückweg stoppen wir für eine Brotzeit im "Zak" an der Hauptstrasse, man serviert Burger, Pizza, Pasta etc., rustikales Ambiente, nette Bedienung, klare Empfehlung. Abends dann bei deutlich angenehmeren Temperaturen ein Shoppingbummel entlang der Hauptstrasse, viele Geschäfte mit dem üblichen Touristenkram, aber auch der ein oder andere ernsthafte Laden mit reichlich Auswahl an Schmuck und lokalen Handwerkserzeugnissen. Wir haben keine Lust zu kochen, wir verbringen den Abend im "Eddie McStiffs", einer gemütlichen Cowboy-Bar mit überschaubarer Speisekarte, wir essen aber sehr lecker und zu vernünftigen Preisen. Das Reisetagebuch notiert "Mirror Pond"-Bier 5/5; ein Pale-Ale aus Portland, Oregon. Ich glaube mich zu erinnern, damit fünf von fünf Sternen gemeint zu haben; (könnte auch heißen 5 getrunken, alle waren gut, wer weiß das schon noch nach so langer Zeit). 

Apropos Bier: Mein bayerischer Gaumen hatte im wesentlichen am Angebot nichts auszusetzen; wenn man sich von der Massenware von Anheuser-Busch und Konsorten fernhält, bekommt man überall stabilen Biergenuss. Selbst alkoholfreie (nicht nur Light, davon würde ich abraten) Biere in guter Qualität gibt's fast auf jeder Speisekarte und in den meisten Supermärkten ebenfalls; dort allerdings muss man meistens nachfragen, die Kennzeichnung im Sortiment ist eher schlecht.