Tag 09: 20. April 2018 - Viewpoints zwischen Sonnenschein und Regenschauern

Heute früh ist es bewölkt, es sieht nach Regen aus und es ist kühl, nein richtig kalt. Und somit müssen wir wohl oder übel drinnen frühstücken. Wir trödeln rum, ich nutze das schlechte Wetter gleich einmal für die Laundry und wir schauen nochmals über die Planung für die nächsten Tage:

Den Alstrom Point können wir bei Regen vergessen. Und selbst wenn die Road noch fahrbar wäre, lohnt der Aussichtspunkt nur bei schönem Wetter. Dasselbe gilt für die Cottonwood Canyon Road als Zugang zum Yellow Rock. Und ein Slot Canyon ist bei Regen auch nicht wirklich zu empfehlen.

Und eigentlich wollten wir am Samstag, also morgen, für eine Nacht weiterziehen zum Lake Powell Campground. Mit dem Trailer ist das aber immer so eine Action und deshalb beschliessen wir – sofern möglich – hier noch eine weitere Nacht zu bleiben und dann in einem Rutsch ins Monument Valley weiterzufahren. Bisher hat sich immer noch niemand um uns gekümmert, selbst den Mülleimer haben wir uns selber organisiert und in den Duschen ist seit wir angekommen sind, nicht geputzt worden. Wir schreiben also eine SMS an Amy und fragen nach, ob wie bleiben können und dass wir ja auch noch bezahlen müssten. Eine Antwort haben wir nicht bekommen.

Und dann machen wir uns auf den Weg nach Page. Hinter uns ziehen richtig böse Gewitterwolken auf und es sieht echt so aus, als ob jetzt die Welt untergehen würde. Oh je, ist das die Richtung von unserem Campground? Ob der Trailer dicht ist?

Zuerst fahren wir zum Horseshoe Bend – so lange wird das Wetter hoffentlich noch halten.

Aber was ist das denn? Ok, vor sechs Jahren war hier auch schon jede Menge los, aber dass wir selbst mit dem Jeep nur mit Müh und Not einen Parkplatz finden? Oh je. Wollen wir dann überhaupt hin? Komm, wir sind jetzt schon hier, dann laufen wir auch zum Viewpoint vor – mit all den Menschenmassen.

Irgendwie schaffen wir es dann auch, ein Plätzchen zum Fotografieren zu finden. 

Ok, jetzt weiter zum Walmart – wir müssen unsere Vorräte mal wieder auffüllen. Und jetzt fängt es auch hier wolkenbruchartig zu schütten an. Gutes Timing.

Und dann kommt die Sonne wieder raus. Also machen wir noch einen Abstecher zum Glen Canyon Viewpoint, den man über die Scenic View Road erreicht. Hier ist nicht annäherungsweise so viel los wie am Horseshoe Bend und man hat einen schönen Blick auf den Damm und den Colorado River.

Auf dem Weg zurück halten wir auch noch kurz am Wahweap Overlook vorbei. Strahlend blauer Himmel  - wir können es nicht fassen.

Und hier sehen wir dann auch einen „verzweifelten“ Autofahrer, der versucht, den ganzen Schmodder einer Dirtroad von den Reifen und aus den Radkästen zu bekommen. Wo der wohl gefahren ist? Und dass der es noch bis hierhin geschafft hat….

Zurück am Campground ist uns etwas bang zumute. Wie geht es unserem Trailer? Wie hat Elend das Gewitter überstanden? Steht das Wasser im Innern? Hat der dicht gehalten? Wir werden es gleich erfahren….

Schau, er steht noch. Wir machen die Tür auf – nichts, kein Wasser. Uff. Aber: natürlich ist er nicht dicht. Es hat an den Ecken reingeregnet und somit ist unser Bett und auch die Sitzgruppe ganz schön feucht. Mist. Wir trocknen erst mal alles, schauen, ob es in den Kästen grössere Schäden gegeben hat und dann geniessen wir ein bisschen die Ruhe.

Gegen später fahren wir nochmals los zum Catstair Canyon Westteil, dort wo die Schrottautos stehen.

Die Zufahrt ist ein bisschen tricky zu finden und anzufahren. Deshalb fahren wir zuerst zur House Rock Valley Road, wenden dort und dann gleich hinter der Kurve geht eine Gravelroad ab, der wir bis zu einer Art Wendeplattform folgen.

Nun heisst es, die Wanderstiefel schnüren und im Canyon in Richtung Page zurückzulaufen.

Hansi verliert manchmal den Überblick, was wo zu sehen ist und so meint er nur: Oh, schon wieder ein Canyon.

Etwas später dann: Schau mal, da sind ja lauter Autos. Ist doch schön, wenn man ihn so einfach überraschen kann. Und das ist dann genau nach Hansis Geschmack.

Eigentlich wollte er sich ein Souvenir mitnehmen, aber das haben viele Menschen vor ihm wohl auch schon getan, nichts mehr zu holen.

Eigentlich wollten wir auch noch zum Paria Movie Set fahren – aber nach dem Regen ist das heute nicht unbedingt empfehlenswert - wir haben noch die Bilder von dem Autofahrer vor Augen, wie er versucht, den Schmodder von den Reifen zu bekommen.....

Also fahren wir wieder zurück zum Campground und zu unserem nassen Elend und trinken ein Ankommensbierchen.

Und heute ist endlich ein Lagerfeuer möglich. Eine Woche sind wir nun schon unterwegs und erst heute gibt es das allererste Lagerfeuer im Urlaub. Das hatten wir noch nie. So sieht Urlaub aus....