Der Service-Mitarbeiter der Mietwagen-Vermietung hat uns geraten, früh zum Walk of Fame am Hollywood Boulevard zu gehen. Also fällt das Frühstück aus und wir starten recht früh mit den berühmten Sternen im Boden. Macht schon Spaß, die ganzen Namen auf dem Gehweg zu lesen und zu sehen und vor allem unsere Mädels sind begeistert. Am Chinese Theatre sehen wir dann noch die Hand- und Fußabdrücke der Stars und machen die typischen Touri-Fotos.Im IHOP nehmen wir dann ein Spätstück ein 😉. Anschließend geht’s zurück zum Parkplatz, wo wir einen ersten Blick aufs Hollywood-Schild erhaschen. Wir haben auf einem Parkplatz einer Kirche kostenlos geparkt, ca. 5 min vom Walk of Fame entfernt. Die „gesparte“ Parkgebühr und noch ein bisschen mehr geben wir lieber den Obdachlosen, die unweit der Kirche ihr Lager aufgeschlagen haben.
Ein Stück durch die Hollywood Hills geht’s Richtung Venice Beach. Der Verkehr in dieser Stadt ist unglaublich. Ich verstehe langsam, warum man besser einen Mietwagen nimmt, statt sich mit Hop-on/Hop-off-Bussen zu bewegen. Außerdem ist die Stadt wirklich riesig und auseinandergezogen. Aber wir kommen immer wieder auch durch schöne Wohnstraßen und können etwas von der Stadt aufnehmen. In Venice parken wir erneut kostenlos auf einem großen Supermarkt-Parkplatz und laufen das Viertelstündchen zum Strand runter. Hier gibt’s nette Cafés und Shops. Leider ist die goldene, handgemachte Bikini-Kette mit 380 Dollar nicht in Lolas Budget. Der Strand ist riesig, die Palmen hoch, die Baywatch-Menschen sind auf ihren „Wachtürmen“ und man hat richtig viel Platz! Stefan hört begeistert einer Band zu, die an der Promenade ein Konzert geben.
Auf dem Weg nach Downton nehmen wir lieber eine zehn Minuten längere Fahrt auf uns und verzichten auf die Interstate. Dafür stehen wir zwar fast an jeder Ampel bei Rot, aber man sieht wenigstens was von der Stadt. L. A. hat kein wirkliches Zentrum. Hier in Downton stehen die Hochhäuser der Stadt. Wir fahren mit der Angels Flight, einer historischen Standseilbahn. Die Bahn galt bei ihrer Eröffnung 1901 mit einer Streckenlänge von damals knapp 100 Metern als kürzeste Bahnstrecke der Welt. Wir machen beide Fahrten, einmal runter und später wieder rauf. Die Fahrt dauert eine Minute und kostet einen Dollar pro Person. Am Grand Central Market, einem wuseligen Food-Markt, besorgen wir uns für unser geplantes Picknick am Abend Sandwiches und kalte Getränke.
Leider führt uns das mobile Navi aus unserem Wohnmobil in die Irre, so dass wir unser letztes Ziel - einen guten Blick aufs Hollywood-Schild - nur mit fast EINER STUNDE Umweg durch die abendliche Rushhour erreichen. Und dann entpuppt sich das Ziel auch noch als Touri-Falle, weil heute gefühlt alle vom Griffith Park bzw. Observatorium das Schild und den Sonnenuntergang sehen wollen. Zum Glück bietet unser papierhafter Reiseführer noch eine Alternative. Also nochmal 20 Minuten Fahrt durch die Hollywood Hills. Auf einer Straße, die definitiv nicht als Touri-Route ausgewiesen ist und durch die uns unser Handy-Navi führt, winden wir uns durch winzige Gassen im Wohngebiet den Berg hinauf. Aber es lohnt sich. Von hier oben hat man einen super Blick, sowohl aufs Hollywood-Schild als auch auf den Sonnenuntergang und die dunkel werdende Stadt. Die Fotos werden toll, das Essen ist lecker, die Laune wieder gut 😊. Wir sagen: gute Nacht L. A.!