Tag 05: Womoübernahme ein Arztbesuch und der erste Campground Porteau Cove

Heute geht's endlich los mit unserer Womo-Reise. Um 8.15 Uhr werden wir beim Hotel von Fraserway abgeholt (Transfer ist im Preis inklusive). Den Abholtermin hatten wir zwei Tage vorher telefonisch vereinbart. Also los geht's mit Koffer packen.

Meine Halsschmerzen sind leider schlimmer geworden und es haben sich weisse Ablagerungen auf den Mandeln gebildet - Welcome back ihr Sch…Bakterien… Ich bin genervt! Mir ist klar, dass ich jetzt zum Arzt muss - sonst wird das nix mit einem schönen Urlaub, das hat meine letzte Erfahrung mit diesem fiesen Infekt eindrücklich gezeigt. Wir googeln kurz nach einer Arztpraxis in der Nähe vom Real Canadian Superstore in North Vancouver, wo wir unseren Ersteinkauf machen wollen und siehe da - es gibt sogar direkt in diesem Real Canadian Superstore eine Arztpraxis die Walk-ins (Konsultation ohne Terminvereinbarung) akzeptiert. Na immerhin etwas.

Wir werden fast pünktlich am Hotel abgeholt. Bei der Womo-Übernahme klappt alles wunderbar. Das Womo hat gerade mal 3000 km auf dem Tacho - ist also noch ganz neu uns sieht entsprechend aus. Kindersitz und Sitzerhöhung hatten wir ebenfalls im Voraus gebucht. Wir und besonders die zwei Kleinen sind begeistert. Danach geht's los Richtung North Vancouver. Mir geht's zunehmend schlechter und jetzt habe ich auch Schüttelfrost und Fieber - höchste Zeit für einen Arzt. Am Real Canadian Superstore angekommen machen wir uns also zuerst direkt auf den Weg zur Arztpraxis. Ich hab schon Riesenbammel vor überfülltem Wartezimmer und stundenlanger Wartezeit. Weit gefehlt, das Wartezimmer ist komplett leer. Die nette Dame am Empfang fragt nach meiner Versicherungskarte - ich halte ihr meine Kreditkarte hin und sage, dass ich Touristin bin. Das macht dann 160 Dollar meint sie. Wow, ein Schnäppchen - ich hatte mit ganz anderen Kosten gerechnet, nachdem was ma so hört über die USA/Kanada und Gesundheitskosten…aber das betrifft wohl eher Krankenhäuser und nicht gewöhnliche Arztpraxen. Nach10 Minuten bin ich auch schon dran. Ein kurzer Blick in meinen Hals und der Arzt bestätigt meine „Selbstdiagnose“ - ein Rückfall. Er verschreibt mir die nötigen Antibiotika für 10 Tage und dazu noch was für die Darmflora, da es sich um ein ziemlich starkes Antibiotika handelt. 

Die Apotheke ist praktischer Weise auch gleich im Real Canadian Super Store. Dort angekommen sind wir etwas verwirrt - ein Schalter mit „Drop-off“ und einer mit „Pick-up“. Wir wollen ja was abholen - also stellen wir uns mal bei „Pick-up“ an. Leider falsch wie sich heraus stellt. Wir müssen zum „Drop-off“ Schalter und dort das Rezept abgeben. Die nette Dame tippt eine gefühlte Ewigkeit meine Daten in den Computer und meint dann, in einer Stunde könnten wir das Medikament abholen. Wie bitte??? Wieso das denn? Aber ich bin zu erschöpft und darüber zu diskutieren - scheint hier einfach so zu sein. Aufgrund der Umstände muss mein Mann den Ersteinkauf alleine in Angriff nehmen, während ich mit den Kids zurück ins Womo gehe. Ich versuche zu schlafen und die Kids dürfen sich Filme auf dem Ipad ansehen.  Nach einer gefühlten Ewigkeit ist mein Mann zurück und hat jetzt auch die ersehnten Antibiotika dabei - abgepackt in einem Plastikröhrchen - genau so wie man’s aus dem Fernsehen kennt. Jetzt ist auch klar, warum die Apothekerin  mir nicht direkt das Medikament geben konnte, so wie das bei uns in der Schweiz üblich ist. Dafür kosten die Dinger aber auch nicht mal einen Viertel von dem, was ich in der Schweiz dafür bezahlt habe. 

Wir fahren weiter Richtung Porteau Cove, wo wir für heute Nacht einen Stellplatz reserviert haben. Das Wetter ist super und wir geniessen den tollen Ausblick vom Sea to Sky Highway. Nach ca. 30 Minuten Fahrt sind wir bereits am Ziel angelangt. Der Campingplatz ist erwartungsgemäss ausgebucht (wir hatten den Stellplatz direkt nach Öffnung des Buchungsfensters - also exakt 4 Monate vor unserem Aufenthalt - gebucht und schon damals waren nur noch ein paar wenige Stellplätze frei). Der Stellplatz Nr. 41 liegt direkt am Meer. Ein wunderschöner Platz. Die Kids spielen am Strand und freunden sich gleich mit den Nachbarskindern an (obwohl sie kein Wort verstehen, was die kleinen Kanadier so erzählen), mein Mann kocht und ich vegetiere ein bisschen vor mich hin. Und dann gehen wir auch schon bald ins Bett. An Schlafen ist für mich leider wegen der Schmerzen nicht zu denken - trotz starker Schmerzmittel (die hatte ich zum Glück noch in der Reiseapotheke dabei von der letzten Angina). Irgendwann mitten in der Nacht rattert dann auch noch einer der berühmt berüchtigten Güterzüge vorbei - und ich muss schon sagen, man hat echt das Gefühl das Ding fährt mitten durch das Womo hindurch - und die Züge sind lang, seeeehr laaaaang. Es bleibt aber bei diesem einen Zug in der Nacht.