Tag 21 Wells Gray Provincial Park - 4 Wasserfälle und 1 Bär

Das Wetter ist schön und wir machen uns direkt nach dem Frühstück auf zum Wells Gray PP.  Nach einem kurzen Stopp beim Visitor Center (wir erkundigen uns kurz wegen der Wanderung zu den Moul Falls - geeignet für Kinder usw.) geht’s rein in der Park.

Als erstes wollen wir zum Moul Falls wandern. Der ist ziemlich am Anfang vom Wells Gray PP. Der Parkplatz ist bestens ausgeschildert und wir finden problemlos einen Platz (als wir gegen Mittag zurückkommen, ist der kleine Parkplatz wesentlich voller) und von dort geht direkt der Trail los. Der Weg bis zum Wasserfall führt durch den Wald, hat kaum Steigungen und ist auch für Kids problemlos zu bewältigen - insgesamt sind es etwa 5-6 km zu laufen. Als wir kurz anhalten, weil einer der Jungs was trinken will, greifen sie an: die MOSKITOS. Also sofort raus mit dem OFF-Spray - danach ist es kein Problem mehr mit den Mücken. Bärenspray haben wir auch dabei – den brauchen wir aber zum Glück nicht. Oben beim Wasserfall angekommen, scheint die Sonne genau ins Wasser und es gibt einen tollen Regenbogen. Hier ist der Trail aber nicht zu Ende. Man kann hier weiter nach links laufen und dann führt eine steile Treppe/Pfad direkt hinunter zum Wasserfall. Hier muss man ein bisschen aufpassen, weil die Stufen und Steine schon mal glitschig sein können. Ging aber problemlos auch mit den Kindern; die muss man stellenweise einfach an die Hand nehmen.  Wow, es ist toll hier direkt unten bei so einem grossen Wasserfall zu stehen und den Wassernebel im Gesicht zu spüren. Wir bleiben ziemlich lange hier und geniesse es einfach. Nur wenige Leute kommen hier runter zum Wasserfall (ich denke viele wissen es auch schlicht nicht, da man tatsächlich das Gefühl hat der Weg endet oben am Wasserfall). Ich hatte im Vorfeld gelesen, dass man hier auch hinter den Wasserfall laufen könnte. Darauf verzichten wir aber.  Irgendwann ist es dann aber auch für uns Zeit wieder aufzubrechen. Oben am Wasserfall wieder angekommen, machen wir noch eine kleine Picknickpause und dann geht’s zurück zum Parkplatz.

Unser nächster Stopp sind die Helmcken Falls. Diese befinden sich kurz vor dem Ende der asphaltierten Strasse. Von hier aus könnte man noch ca. 20 km eine Gravelroad weiter in den Park reinfahren zum Clearwater Lake, wo auch der gleichnamige Campground ist. Das lassen wir aber – heute konzentrieren wir uns auf die Wasserfälle. Das Wasser der Helmcken Falls stürzt aus 141m in die Tiefe – ein toller Anblick. Jetzt am Nachmittag steht die Sonne gut und man kann schöne Fotos machen. Hier parkt man quasi direkt bei der Aussichtsplattform – also keine Wanderung mehr.

Danach fahren wir weiter zu den Dawson falls (dazu fährt man zurück Richtung Clearwater) – diese sind weniger hoch als viel mehr breit. Es gibt verschiedene Aussichtspunkte (hier muss man ein bisschen weiter laufen vom Parkplatz als bei den Helmcken Falls) – bei einem davon steht man direkt neben dem Anfang des Wasserfalls, wo er nach unten stürzt – beeindurckend. 

Als wir unsere Fahrt fortsetzen (weiterhin Richtung Ausgang des Parks), steht plötzlich ein Wohnmobil vor uns auf der Strasse – und das kann eigentlich nur eins bedeuten – ganz richtig: ein Bär – Schwarzbär um genau zu sein. Der schlendert gemütlich im Strassengraben entlang – genau auf uns zu. Wir bleiben natürilch brav im Womo und machen von dort aus ein paar Fotos. Unser erster Bär auf dem Festland – Juhuuuu! Jetzt sind wir restlos begeistert vom Wells Gray PP.

Ein Höhepunkt steht noch auf dem Programm – nämlich die Spahat Falls (ziemlich am Anfang des Parks). Auch hier ist kein weiter Weg vom PP zu der Aussichtsplattform zu bewältigen. Auf dem Parkplatz gibt’s sogar einen Foodstand – der schliesst aber gerade – es ist nach 17 Uhr. Die Spahat Falls sind mit 75 Meter Höhe zwar nur halb so hoch wie die Helmcken Falls – aber nicht weniger beeindruckend.

Glücklich und müde fahren wir zurück z um Campground – der Wells Gray gefällt uns sehr – und was wir jetzt noch nicht wissen (aber längst ahnen) - hier tummeln sich weit weniger Besucher rum, als das in den Rockies der Fall ist. Die Moul Falls haben uns am besten gefallen – weil es eine schöne Wanderung ist und ein unglaublich tolles Erlebnis so Nahe bei einem Wasserfall zustehen und das Wasser im Gesicht zu spüren. 

Am Campground angekommen wird gegrillt und heute schicken wir die Kids das Erste mal ohne uns ins Bett und wir geniessen noch das Lagerfeuer und bereden was wir morgen machen wollen. Eigentlich hatten wir den Kids ja noch Kanufahren hier auf dem Dutchlake beim Campground versprochen. Als ich meinem Mann erzähle, dass man eigentlich auch zum Clearwater Lake dafür fahren könnte – ist er hell begeistert und will das unbedingt machen. Nun gut, rasch um 23 Uhr Abends noch eine Mailanfrage geschickt, ob es denn für morgen noch Kanus gibt und dann ab ins Bett. Wir sind gespannt, ob das morgen klappt. Den Wecker stellen wir so oder so früh, weil wir am früheren Morgen nochmal in den Park rein wollen, um vielleicht noch den ein oder anderen Bären oder andere Wildtiere zu Gesicht zu bekommen.