Die Sonne lacht und so gibt’s draussen Frühstück. Allerdings ist unsere Site jetzt am morgen etwas schattig und die Kids finden’s nur mässig lustig in der kühlen Morgenluft draussen zu sitzen. Aber eingepackt in die warmen Decken, die im Womo dabei sind, passt’s dann doch. Den Starbucks-Kaffee holen wir uns kostenlos bei der Reception und bei dieser Gelegenheit frage ich gleich noch, wo wir uns hier Body Boards leihen können – wir wollen heute nämlich «Surfen» gehen.
Eigentlich wollten wir ursprünglich Surfunterricht nehmen. Ich hatte vorgängig bereits eine Surfschule in Tofino angeschrieben. Allerdings ist Unterricht erst ab 5 Jahren möglich – also nix für unseren Kleinsten. Darum haben wir uns dann entschieden, stattdessen einfach Body Boards auszuleihen und selbst etwas am Strand rumzutoben. Die nette Dame an der Reception erklärt uns den Weg zum Surfshop. Der ist ganz in der Nähe und so gehen wir zu Fuss los und finden den Shop problemlos. Es gibt hier einige kleine Restaurants/Foodstände (z.B. die Tacobar Tacofino - hier soll es sehr leckere Tacos geben – wir haben's nicht ausprobiert) und eben den Surfshop und auch einen Bikeverleih. Wir leihen uns 4 Boards aus inkl. Wetsuits und Füsslinge dazu. Dazu gibt’s noch eine grosse Ikea Tasche, wo wir alles verstauen können. Auf Handschuhe verzichten wir. Dann geht’s zurück zum Crystal Cove Resort.
Nachdem wir uns auf dem Campground in unsere Wetsuits gequetscht haben (unser Mini sieht zum Knuddeln aus in diesem Ding) geht’s auf zum Strand. Auf der rechten Seite des Resorts hat es einen langen flach abfallenden Sandstrand (dahinter befindet sich ein weiteres Resort). Der Strand eignet sich perfekt für unser Vorhaben – nur ganz kleine Wellen und ungefährlich für unsere Kiddies…und auch an diesem Strand hat es nur wenige andere Menschen. Wir stürzen uns in die Wellen – naja vor allem unser Grosser – der Kleine hat nach kurzer Zeit schon genug von den Wellen – nachdem es ihn einmal kurz vom Board gespült hat und er wohl in den Genuss von etwas viel Salzwasser gekommen ist. Also machen Papi und der Grosse alleine weiter und ich gehe mit dem Zwerg zu unserem Strandplätzchen zurück. Dort gibt’s erst mal was zu Trinken und einen Müsliriegel. Der Kleine friert etwas. Es ist zwar herrlich warm, aber das Wasser ist natürlich kalt (darum ja auch die Wetsuits) und so am Strand, im nassen Anzug und dann noch der leichte Wind, das ist für den Mini zu kühl. Also laufe ich mit ihm zurück Richtung Campigplatz. Je weiter weg wir vom Wasser gehen, desto wärmer (weil weniger Wind) wird’s und so bleiben wir doch noch am Strand – nur etwas weiter zurückversetzt. Mein Mann und ich wechseln uns ab mit dem «Wellenreiten» zusammen mit dem Grossen. By the way: wir haben Null Ahnung davon - ist auch für uns das erste Mal das wir mit solchen Body Boards unterwegs sind. Auf diesen Bodyboards liegt man ja mit dem Bauch und steht nicht drauf (also wenn man das Ding richtig beherrscht, könnte man darauf auch knien oder stehen - aber das lassen wir mal lieber)...und das schafft man auch ohne viel Ahnung davon zu haben. Kann man also ruhig auch als blutiger Anfänger machen. Es macht riesigen Spass sich von den Wellen zurück an den Strand spühlen zu lassen.
Während der Grosse und ich im Wasser sind, beobachten mein Mann und der Kleine einen Weisskopfseeadler beim Fischen – und tatsächlich holt der Adler einen Fisch aus den Wellen. Toll die Natur so hautnah zu erleben. Irgendwann hat dann auch unser Grosser genug vom Wellenreiten und so machen wir uns auf zum Campground. Wir gehen zu den Duschen auf dem Campground, schälen uns aus den Wetsuits und springen unter die warme Dusche. Die Wetsuit-Station, wo man die Anzüge eigentlich mit einem Schlauch abspritzen könnte, ist nicht in Betrieb – und so müssen wir das unter der Dusche machen.
Danach gibt’s lecker Pasta und dann ist es auch schon Zeit die Wetsuits zurückzubringen und uns auf den Weg nach Tofino zu machen. Wir haben dort eine Whalewatching Tour um 17.30 Uhr gebucht (ebenfalls einen Tag im Voraus) beim selben Anbieter wie die Bärentour. Auch diese Tour findet nicht in einem Zodiac statt, da die Kids zu klein dafür sind. Das Boot steuert aufs offene Meer und es wird ein ziemlich wilder Ritt über die Wellen – was natürlich vor allem die Kids ganz toll finden. Nach einem kurzen Funkspruch mit einem anderen Tourboot steuert der Captain – oder in unserem Fall eine Kapitänin zurück Richtung Küste. Dann fahren wir langsamer irgendwo hier sollte sich ein Grauwal aufhalten. Wir halten gespannt Ausschau nach einer Wasserfontäne – und da! - tatsächlich eine Wasserfontäne. Wir steuern darauf zu, der Wal taucht aber wieder ab. Nach etwa 4-5 Minuten sehen wir wieder eine Wasserfontäne – diesmal näher am Boot – so dass wir das Tier diesmal auch wirklich zu Gesicht bekommen. Es ist ein Grauwal. Wir sehen wie er wieder abtaucht. Die Schwanzflosse bekommen wir leider nicht zu sehen. Das Wasser hier ist zu seicht, so dass der Wal nicht sehr tief tauchen kann bzw. nicht richtig senkrecht nach unten – so dass eben am Ende die Schwanzflosse nicht zum Wasser rausragt. Macht nix, trotzdem ein tolles Erlebnis. Wir beobachten das Tier noch eine Weile wie es immer wieder auf- und abtaucht - er ist am Fressen erklärt unsere Kapitänin. Dann fahren wir weiter und kurze Zeit später entdecken wir wieder einen Grauwal. Diesmal haben wir etwas mehr Glück und können einen kurzen Blick auf die Schwanzflosse erhaschen. Aber auch hier ist das Wasser nicht sehr tief und es bleibt bei diesem einen kurzen Aufblitzen der Schwanzflosse. Dann taucht der Wal direkt neben unserem Boot auf - ich bin so überrascht, dass nix aus dem Foto wird Wow näher gehts nicht. Unser Kleiner verpasst das aber alles - der ist vom Wellenschaukeln eingeschlafen. Auf dem Weg zurück zum Hafen sehen wir noch jede Menge Seeotter. Total putzig diese Tierchen wie sie sich so auf dem Rücken durchs Wasser tragen lassen. Das Wetter ist immer noch traumhaft und so genissen wir die Rückfahrt im Sonnenuntergang.
Auch diese Tour können wir sehr empfehlen. Am häufigsten sind wohl Grauwale vor Tofino anzutreffen. Buckelwale gibt es ebenfalls manchmal zu sehen. Für Orcas hingegen soll wohl eher die Gegend bei Victoria oder dann ganz im Norden von Vancouver Island geeignet sein – wobei es auch in Tofino hin und wieder Orca-Sichtungen gibt. Man muss halt wie bei allen Wildbeobachtungen auch etwas Glück haben.
Es ist spät geworden und so fahren wir zurück zum Campground, essen noch kurz was und dann ab ins Bett.
Hallo Annschi,
Ihr hattet ja richtig tolle Pacific Rim Tage!!!
Wir waren im Hochsommer da und haben leider Bekanntschaft mit dem berühmten Nebel gemacht - aber ungefähr so hatte ich mir das eigentlich vorgestellt...
Nützt nix--ich muss wohl nochmal hin!
Schöne Grüße, Janina *.
Hei Janina
Ja wir hatten wohl tatsächlich viel Glück mit dem Wetter auf Vancouver Island...aber Du hast Recht - ein Grund mehr für Euch nochmal hin zu fahren
Liebe Grüsse
AnnSchi
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