Tag 27 Icefield Parkway - Rampart Creek Campground

Es regnet und regnet und regnet…genau wie vorhergesagt. Darum schlafen wir uns aus und stehen erst um 9 Uhr auf. Zum Frühstück gibts lecker Pancackes und wir bleiben bis um 11 auf dem Campground im Womo - raus will bei dem Sauwetter nun wirklich niemand. Kurz noch Dumpen und dann los auf den Icefield Parkway. Wir haben für heute Abend einen Platz auf dem Rampart Creek Campground auf dem Icefield Parkway reserviert (seit 2019 ist der teilweise reservierbar).

Als wir bei den Rangerhäusschen beim Eingang zum Icefield Parkay ankommen, ist das Strassenschild dort unmissverständlich: Road Conditions: poor. Schlechter wäre dann nur noch „cloesed“. Die Rangerin ermahnt uns langsam zu fahren - die Strasse sei in einem wirklich schlechten Zustand wegen Schneefall. Wir wussten, dass es Schneewarnungen für Jasper und Umgebung gegeben hatte für heute….tia und das blieben keine Warnungen. Wanderungen oder dergleichen standen bei diesem Wetter nicht zur Diskussion und so haben wir keine Eile zum Rampart Creek zu kommen und fahren nochmal die 93A (Seitenstrasse des Icefield-Parkway, von dort zweigt die Strasse zum Mount Edith Cavell ab). Da hat meine Mann die grossartige Idee "lass uns doch einfach mal eine dieser Gravelroads in den Wald fahren" - in unsrem Fall Richtung Moab Lake. Tia und so machen wir das, einfach so zu Spass - vielleicht sehen wir ja Bären. Bären sehen wir nicht aber ein Reh und dann sehen wir was weisses vom Himmel fallen - immer mehr davon - es schneit und schneit und schneit - als wäre es Mitten im Winter. Wir fahren am Fluss vorbei und der Fluss ist für meinen Geschmack zu nahe an der Strasse - was wenn das Ding über die Ufer tritt und wir nicht mehr zurück kommen? Mein Mann sieht das locker und so fahren wir bis zum Ende der Strasse. Dort einmal kurz ausgestiegen und ein paar Schneeflocken gefangen, dränge ich darauf, zurück auf die asphaltierte Hauptstrasse zu kommen. Das geht dann auch ohne Probleme - trotz Schneefall. Zurück beim Icefield Parkway rasen Feuerwehr und Polizei vorbei…na wenn das mal kein schlechtes Omen ist. Autos mit Schnee auf dem Dach fahren uns entgegen…na das kann ja heiter werden. Es ist schon nach Mittag und wir haben Hunger. Also fahren wir auf denselben Rastplatz wie vor 2 Tagen zwischen Sunwapta Falls und Althabasca Falls und essen Suppe im Womo - weil draussen grad ein Bär seine runden dreht - haha kleiner Scherz - es schneit und ist saukalt - also kein Picknickwetter.

Nach 14 Uhr fahren wir weiter und kommen nicht weit, da stehen die Autos still….aber diesmal hat es kein Tier am Strassenrand - sondern einfach nur eine laaaange Schlage aus Autos….STAU! Das war’s, ab jetzt geht nix mehr. Es hat aufgehört zu schneien, aber die Autokolonne bewegt sich keinen Millimeter. Leute steigen aus ihren Fahrzeugen aus, bauen Schneemänner, einige wenden. Und wir? Tia wir nehmen's recht gelassen - wir wussten um das schlechte Wetter vorher und hatten darum für heute auch nix weiter geplant. Der Campground für heute Abend ist reserviert - also alles easy - und hei im Womo ist Stau nur halb so schlimm - die Autofahrer haben bestimmt alle Womos beneidet - alleine wegen der Toiletten Nach rund 2.5 Stunden im Stau kommt dann eine Polizeipatrouille zu fahren und informiert, dass es noch rund 1-2 Stunden dauert bis die Strasse wieder freigegeben ist - etwa 10 km vor uns hat es einen Unfall mit zwei Reisebussen gegeben. Wir nutzen die Zeit und kochen schon mal die Bolognesesauce für heute Abend - schon praktisch so eine fahrende Küche. Die Kids dürfen Filme auf dem I-Pad (unser Retter in der Not) kucken. Es kommt wies kommen muss - der Stau löst sich nach einer Stunde auf und unsere Sauce ist noch nicht ganz fertig. Naja macht nix - Topf in die Spüle und weiterfahren. Und siehe da beim ersten Parkplatz stehen all die Autos und Leute stapfen durch den Schnee zu den Toiletten...da lob ich mir doch unser fahrendes zu Hause 

Wir legen einen kurzen Stopp beim Columbia Icefield ein - aber wo ist es denn?? Auf der anderen Strassenseite ist eine weisse Wand - aber das ist nicht das Icefield - das ist dicker zäher Nebel - vom Gletscher nicht die Spur zu sehen. Also fahren wir auch gleich weiter nur um kurz darauf nochmal im Stau zu stecken. Hier stehen wir nochmal eine Stunde. Dann ist endlich freie Fahrt - die Strasse ist übrigens zwischenzeitlich problemlos zu fahren - die wurde komplett geräumt und schneien tut’s schon lange nicht mehr. Zwischendurch versucht sich jetzt sogar die Sonne noch durch die Wolken zu drücken - leider mit nur wenig Erfolg und so können wir die Traumhafte Kulisse nur erahnen - der Nebel hängt einfach zu tief. Um kurz vor 20 Uhr kommen wir dann endlich beim Rampart Creek an. Unser Stellplatz Nr. 29 ist schnell gefunden. Der Campground liegt schön im Wald direkt neben dem Fluss. Es hat wieder angefangen zu regnen. Die Kids wollen trotzdem ein bisschen vor dem Womo spielen, während mein Mann kurz eine Runde auf dem Campground dreht und ich das Abendessen fertig zubereite. Nach kurzer Zeit kommt mein Mann aufgeregt zurück und meint noch bevor er richtig drin ist „wo sind die Kinder?“ Die sind längst schon wieder im Womo (ihr Ausflug einmal ums Womo hat 5 Minuten gedauert, dann war es ihnen zu kalt). Mein Mann war beim Infobrett beim Eingang des Campgrounds und hat dort das Blatt mit den Bären und Wolfssichtungen der letzten Tage angeschaut - und da scheint es wohl ziemlich häufig zu Sichtung von Bären und sogar Wölfen rund um dem Campground in den letzten Tagen gekommen zu sein (der wurde jetzt kürzlich ja auch mal temporär geschlossen wegen einer Begegnung Mensch/Wolf...leider hat der Wolf das nicht überlebt). Aber alles gut - die Kids sind in Sicherheit - und Bären oder gar Wölfe sehen wir auch keine für den Rest des Abends (ist natürlich auch schwierig, wenn man nur im Womo hockt. Gegen 22 Uhr wird das Licht gelöscht.