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Tag 08 - Ein Jugendtraum geht in Erfüllung, Mt. Rushmore

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Beigetreten: 09.02.2020 - 13:49
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Tag 08 - Ein Jugendtraum geht in Erfüllung, Mt. Rushmore
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Reisedatum: 
Freitag, 12. Juli 2024
Gefahrene Meilen: 
110 Meilen
Fazit: 
Es kann auch Indoor regnen

Wir schliefen aus und blieben noch lange gemütlich liegen. Dieser Ausblick aus dem Bett, wie im Zion könnte ich hier ewig die Aussicht genießen.

Dazu noch keine Rangelei von den billigen Plätzen, das Leben war herrlich. Heute hatten wir eine kurze Strecke vor uns, also entschieden wir uns erstmal am CG duschen zu gehen. Es kostete für 4 Min nur einen halben Dollar, weswegen die Jungs gleich eine Challenge draus machten. Danach wurde gemütlich gefrühstückt und wir fuhren die paar Meter zum Visitor Center. Es war bereits 10 als wir mit Weste „bewaffnet“ nach den Heften fragten und erfuhren, dass sie hier sogar 2 Badges hatten. Zum NP Badge auch den für Paleontologen, weil man im NP sehr viele Fossilien findet. Der Ranger verstand meine Anfrage wegen der Muttersprache zwar voll und ganz aber handelte mit mir aus, dass beide Kinder ein eigenes Heft für den Nationalpark abarbeiten sollten, weil da auch viel zum Malen drin war und wir uns gemeinsam im eigenen Fossilienlabor umsehen sollten und ein paar Fakten lernen sollten, dann würden wir den zweiten Badge ohne Heft ausfüllen bekommen. Gesagt, getan.

Wir starteten im Labor und lernten, was man tun sollte, wenn man Fossilien im Park findet. Foto machen mit Größenvergleich, Platz merken, Ranger Bescheid geben, nicht mitnehmen. Es wurden schon richtig viele Fossilien von Besuchern im Park gefunden, man bekommt einen eigenen Aufnäher und es gab eine große Fotowand. Außerdem merkten wir uns noch wie die Fossilien entstanden sind und gingen mit unserem Wissen zurück zum Ranger. Nun ging es erst richtig los. Der Ranger war so froh, sein Wissen mit uns zu teilen, dass wir eine eigene Privatstunde erhielten. Ich und der Große mit ihm immer auf Englisch, wartete er geduldig auf die Übersetzung und freute sich dann wiederum über die Reaktion von unserem Junior die ich manchmal nicht mehr übersetzen musste, so eindeutig. Es war ein riesen Spaß und wir bekamen den Paleontologen Badge mit Ehre überreicht.

Dann ging es aber an das eigentliche Heft für den Badge vom Nationalpark. Wir machten es uns in einer Ecke bequem und bearbeiteten mit Begeisterung das Heft. Es wurde viel gemalt jeder musste eine Klapperschlange malen zu einer Geschichte, wie die Klapperschlange zu ihrer Rassel kam. Unser Ranger wartete schon begeistert auf uns und überreichte uns neben vielen weiteren Informationen die er beim durschauen der Hefte erklärte noch eine Menge an Aufnähern und Infomaterial. Er lobte die Zeichnungen und erzählte uns noch einige Anekdoten über die häufigsten Klapperschlangenunfälle im Park, nämlich an den Händen, weil die Leute überall reingreifen. Die Kinder bestanden auf ein gemeinsames Foto und stolzer habe ich einen Ranger und auch die Jungs selten gesehen. Was für ein unglaublich wunderschönes Zusammenkommen, ich bedankte mich sehr bei ihm, er war sichtlich gerührt.

Danach sahen wir übrigens am Parkplatz des VC zum ersten Mal einen "Le Bus" der uns dort schon köstlich amüsierte. Das sollte übrigens bei weitem nicht das letzte Mal gewesen sein. Bis durch ganz Wyoming hat uns diese Reisebuskette "verfolgt" und immer für viele Lacher gesorgt. So fuhren wir ziemlich beflügelt die Aussichtspunkte im Park ab, genossen die unterschiedlichen Ausblicke und sahen sogar ein paar Bighorn Schafe.

   

Der Badlands NP hat es dank des einmaligen Notch Trail Erlebnisses und seiner unglaublichen Andersartigkeit übrigens ziemlich weit vorne in unsere persönliche NP Favoritenliste geschafft. 

Irgendwann muss man auch aus der schönsten Gegend mal raus und wir verließen ihn in Richtung Wall Drug Store. Gefühlt eine ganze Stadt, die von dieser riesigen Anlage lebt, denn dort steppt der Bär und ansonsten sieht es rundherum eher verlassen aus. Wir spazierten gemütlich durch und aßen etwas zu Mittag.

Der Büffelburger mit Onion Rings mundete mir sehr gut, aber auch alles andere war sehr lecker. Im Innenhof amüsierten wir uns über die etwas kitschige Ausstellung. Mini Mt. Rushmore, ein riesiger Wolpertinger, Cowboysachen und Dinos passten nicht ganz zusammen, aber zum Füße vertreten war es gerade richtig. Wir fuhren gestärkt weiter zum Mt. Rushmore. Unterwegs hielten wir für ein paar Kleinigkeiten bei einem Walmart, tankten und nutzten die riesige Staubsaugeranlage der Tankstelle um mal ordentlich sauberzumachen. Ein großer Unterschied zum durchfegen mit dem Besen.

Bevor es nun in der Reise weitergeht muss ich einmal ganz kurz etwa 20 Jahre in die Vergangenheit ausholen um euch ein klein wenig daran teilhaben zu lassen wie es mir im nächsten Moment ging. Schon mein ganzes Leben bin ich sehr Filmbegeistert, ich liebe gute Filme und freue mich immer riesig, wenn ein Film der mich schwer begeistert an einem Ort spielt, den man als Tourist ganz einfach besuchen kann, ohne groß googeln zu müssen, wo das gedreht wurde. Sei es Tom Hanks der als Robert Langdon in „Illuminati“ durch Rom rast, Will Smith der als Robert Neville auf der USS Intrepid in „I am Legend“ eine Runde Golf spielt, ich reise auf ihren Spuren gerne hinterher. So kam es nun, dass ich nach gefühlt unendlich vielen Jahren wieder mal die Chance bekam auf den Spuren meines absoluten Lieblingsfilms zu reisen. Na wer kann es sich schon denken? Auf den Spuren von Nicolas Cage der als Benjamin Gates in „Das Vermächtnis der Tempelritter“ und „Das Vermächtnis des geheimen Buches“ so unglaublich viele tolle Orte besucht. Ich durfte schon in Paris vor der Liberty Lady seiner Gedenken und ebenfalls in New York vor der Trinity church stand ich kurz andächtig, mich an meine Jugend erinnernd. Heute sollte es endlich wieder soweit sein. Schmunzelt über mich, wenn ihr das nicht verstehen könnt und fühlt mit mir, wenn ihr wisst, wie es ist, wenn sich solch ein Minitraum erfüllt. Als wir also um kurz nach halb 5 das erste Mal die Köpfe im Felsen erblickten, stiegen mir unerwartet Tränen in die Augen.

Ich war sofort total begeistert, der Rest der Familie aber ebenfalls. Wir entschieden uns also gleich reinzufahren, da das Parkticket länger gültig sein wird. Wir holten uns am Eingang die Hefte ab, ja wieder Plural, es musste viel gezeichnet werden, das verlangte man oft von beiden Kindern und gingen erstmal begeistert die Avenue of flags entlang. Nach unzähligen Fotos aus unterschiedlichen Blickwinkeln, stürmten wir das Visitor Center, sahen uns den Film an und arbeiteten am Heft. Mich hatte der Ehrgeiz gepackt und ich wollte das gesamte Heft ausfüllen, wobei mich die Rangerin beobachtete. Ich stellte ihr dafür auch einige Fragen und so bot sie mir, nachdem sie die Kinder am Fenster mit Blick zum Monument vereidigt hatte auch einen eigenen Badge an. Der ist übrigens super schön, also nahm ich dankend an.

Wir hatten es erst 18 Uhr, so fuhren wir vor der Lichtshow erstmal zum heutigen Campingplatz um dort zu Abend zu Essen. Wir bezogen unsere wunderschöne Site 17 am Horsethief Lake Campground, die Camphost merkte beim Check in sofort an, dass wir die schönste Site des ganzen Platzes hätten, was mir dank eurer Bewertungen schon vorher bewusst war.

Heute wurden sich Nudeln gewünscht, ihr Wille sei mir Befehl. Die Kinder stürmten sofort zum Baden in den See. Nach dem Essen fuhren wir wieder zurück, damit wir einen guten Platz für die Lichtshow ergattern würden. Als wir jedoch Richtung Aussichtsplattform gingen, fing es an zu tröpfeln, weswegen wir doch noch gleich zum Souvenirshop abbogen. Während wir noch drinnen waren, fing es draußen so stark zu schütten an, dass wir uns entschieden einfach gemütlich weiter zu shoppen. Leute mit Ponchos kamen völlig durchnässt bei der Tür herein, wie wenig eilig wir es doch plötzlich hatten. Um kurz vor 9 tröpfelte es dann nur noch etwas und wir wollten zur Lichtshow starten. Nicht weit entfernt hörten wir es aber noch donnern und wir sahen gewaltige Blitze. Gerade als wir uns einen Platz zum Stehen suchen wollten, kam eine Durchsage, dass eine weitere Gewitterwolke auf uns zukommt und die Show heute aus Sicherheitsgründen abgesagt wird. Daher gingen wir zurück zum Camper und das nicht zu spät, denn relativ schnell fing es an ungemütlich zu werden. Es entlud sich ein riesiger Blitz direkt über unseren Köpfen, der den gesamten Himmel zum Leuchten brachte. Das sah gigantisch aus, einige Leute bekamen Panik und flüchteten laut schreiend so schnell sie konnten. Wir stapften schnellen Schrittes weiter aber blieben ruhig.

Im Camper angekommen, wollten wir gerade ausparken, als der Junior schrie, weil es auf ihn runterregnete. Ja ihr habt richtig gelesen, wir waren schon drinnen. Es tropfte von der Klimaanlage runter und beim vor und zurückfahren ergoss sich ein kleiner Schwall auf die Sitzecke, wo er saß. Wie gut, dass wir bei Graner gebucht hatten. Eine WhatsApp und vermutlich nur 5 bis 10 Minuten später waren wir am Weg zum Campingplatz. Jessica meinte, dass es bei starkem Regen, wenn es schräg in die Luftschlitze regnet, genau da runtertropfen kann. Wie stark es geregnet hat, haben wir dank Souvenir Laden gar nicht mitbekommen. Den großen Ausfahrtsstau dank der Aktion, übrigens auch nicht. Wir stopften alles mit Handtüchern zu, setzten die Kinder auf die Fensterplätze und fuhren das erste Mal auf dieser Reise im Dunkeln mit dem Camper. Die kurze Strecke war aber gar kein Problem. Der Küchentisch wurde wieder zum Bett umgebaut, der Knirps blieb über Nacht trocken und musste keinen Indoor Regenschauer mehr fürchten.

Liebe Grüße,

Nina

 

Nach der Reise ist vor der Reise. wink

Kochi
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Beigetreten: 21.08.2009 - 11:52
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RE: Tag 08 - Ein Jugendtraum geht in Erfüllung, Mt. Rushmore

Hi Nina,

Der Badlands NP hat es dank des einmaligen Notch Trail Erlebnisses und seiner unglaublichen Andersartigkeit übrigens ziemlich weit vorne in unsere persönliche NP Favoritenliste geschafft. 

…den Satz kann ich voll unterstreichen 🤩👍. Das ist bei uns auch genau so…

Wunderbarer Bericht, nur weiter so 😎👍

Munter bleiben
Gruss
Kochi
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