Der Wecker klingelte um 7, wir wollten noch duschen, bevor es heute losging, doch es kam fast kein Wasser aus der Leitung. Hat beim Auffüllen im Yellowstone vor ein paar Tagen doch was nicht gepasst. Ich hatte damals ja schon ein komisches Gefühl.
Ich wagte es trotzdem, weil es noch zu früh war, um aufzubrechen und schaffte es mit den letzten Wasserresten gerade noch so. Für jemand anderen reichte es nicht mehr. Mussten wir uns unterwegs noch eine Lösung suchen, vorerst ging es aber mal zum VC. Es wollte gerade ein Shuttle zur Ausstellung rauffahren, die Hefte kamen noch mit und los ging es. (Ja plural, für jeden der brav aufgepasst hat ist sofort klar: das hieß zeichnen.)
Die gesamte Ausstellung wurde um den Berg rumgebaut, in dem die Dinosaurierknochen gefunden wurden.
Im restlichen Berg rundherum waren zwar auch viele Knochenfunde, aber die hatte man alle abgebaut und an verschiedene Museen verteilt. Meine Kinder waren beide keine großen Dinofans, was ich durch den Besuch von echten Dinoknochen irgendwie ändern wollte, aber das half nicht wirklich.
Wir arbeiteten trotzdem brav die Hefte ab, bewunderten die vielen Knochen und die Kinder gaben künstlerisch ihr Bestes, während die Erwachsenen mit der Rangerin quatschten. Die konnte sogar etwas deutsch, weil sie mal ne Zeitlang selbst in Deutschland verbracht hatte und berichtete ganz stolz, dass sie auf der German Autobahn ganze 80 mph gefahren war. Nach einem kurzen Schnack über die Unterschiede des Erlangens eines Führerscheins, wurden die Kinder vor tollem Hintergrund offiziell zum Junior Ranger ernannt.
Danach ging es mit dem gerade losfahrenden Shuttle wieder zurück. Ich hatte ja auf eine Wanderung gehofft, aber die besagten Dinoknochen weckten nicht genügend Interesse. Die Ranger im VC empfohlen uns noch einen RV Park in Jensen um unser Wasserproblem zu lösen, welches wir im Anschluss auch sofort in die Tat umsetzten. Während das Wasser hinten reinlief, ging mein Mann bei Eiseskälte duschen, diesmal passte es auch wieder mit der Auffülldauer.
Anschließend fuhren wir in Richtung Colorado NM, die Straße am Hwy 139 war extrem schlecht und keinesfalls sehenswert. Hunger machte sich breit, die einzige Fast-Food-Kette nach der wir noch sehnsüchtig schauten war Panda Express. Also wurde das allwissende Internet um Hilfe gebeten und siehe da, eine Ausfahrt weiter, war das Ziel unserer Begierde. Nach einem vorzüglichen, späten Essensstop holten wir beim City Market gegenüber nochmal ein paar Maiskolben und tankten Josy auch noch ordentlich voll, bevor wir den frisch geteerten Weg ins Colorado NM hinauf wagten.
Die Straße wand sich, immer an der Kante entlang, den Berg hinauf.
Die Aussicht war fabelhaft, wir mussten durch einen Tunnel fahren. Passte Josy da durch? Natürlich war sie schlank genug.
Unser erster Stopp führte uns, wie könnte es auch anders sein?, ins VC, wo sofort am Heft für den nächsten Badge gearbeitet wurde. Da am CG geteert wurde, entschlossen wir uns noch dazu unser Programm gleich abzufahren.
Direkt neben der Straße überprüfte ein Steinbock unseren Fahrstil und beäugte uns skeptisch.
Das Independent Monument gefiel uns sehr gut.
Anschließend ging es ans andere Ende des NM, denn der Teufel solle dort seine eigene Küche haben? Vorher musste Josy sich nochmal schlank machen.
Gegen 17 Uhr war genügend Platz am Devils Kitchen Trailhead für Josy. Der Weg war bestens markiert und wir waren keine 20 Minuten unterwegs bis wir die vielen Felsen seiner Küche zu erklimmen begannen.
Es gefiel uns ausgesprochen gut und wir waren komplett alleine. Da es ein wahres Kletterparadies war, verbrachten wir dort fast eine Stunde.
Danach begutachteten wir am Weg zurück noch alle Aussichtspunkte.
Jeder bot uns einen neuen Blick auf diese tolle Umgebung, wir waren restlos begeistert.
Am Weg zum CG mussten wir nochmal bei besagtem Steinbock und seiner ganzen Sippschaft vorbei, die gerade gemütlich die Straße überquerten.
Der Sonnenuntergang wurde von einem unglaublich tollen Blick auf die blinkenden Lichter der Stadt unter uns, bei Nacht, gekrönt.
Einzig störend war der neu aufgetragene Asphalt, vor allem meine Flip-Flops blieben dran kleben und es roch ziemlich stark. Das Colorado NM hat uns trotzdem sehr gefallen und ich kann jedem einen Besuch nur ans Herz legen.