Tag 11 - Familienhighlight Rodeo

Heute lag wieder recht viel Strecke vor uns. Wir waren vor 7 bestens ausgeschlafen und um 7:15 bereits wieder unterwegs zum nächsten und letzten Walmart Großeinkauf vor dem Yellowstone NP in Gilette. Zuvor wurde noch getankt und Gas aufgefüllt, da die Anzeige nicht funktionierte war das Gas sogar umsonst. Wir gaben natürlich eine angemessene Spende. Wir deckten uns bei Walmart an der Wärmetheke mit den liebsten Frühstücksleckereien ein und verdruckten sie noch am Parkplatz während dem Verräumen der übrigen Errungenschaften.

Unterwegs fuhren wir durch den Big Horn Sheep Forest den Pass rauf, oben herrliche Natur und der kurze Blick auf eine Elchkuh mit Jungem. Dann den Berg wieder hinunter mit Blick in die weite Ebene. Bei solchen Momenten schweigt man und genießt und googelt danach so tolle Sachen wie die Bevölkerungsdichte pro Quadratkilometer. Wo Deutschland bei 236 pro km² liegt, sind es in Amerika nur 37 pro km², das merkt man bei so wundervollen Gegenden durch die wir kurven immer extrem. Große, weite Flächen voll mit Nichts, außer wunderschöner Natur.

Um halb 4 erreichten wir Cody, holten uns beim China Restaurant noch eine große Packung gekochten Reis für das Abendessen morgen. Diese Fertigpackungen mag ich einfach nicht, ich bin zu „Reisverwöhnt“. Dann ging es erstmal zum Campingplatz, wo wir dumpten und Wasser auffüllten und damit ich am Abend schon mal die Strecke bis zum Campingplatz kannte, denn heute durfte der Göttergatte sich bei der Cody Cattle Company mal ordentlich wegbürsten und musste sich danach natürlich nicht mehr um Josy kümmern. Wer bis jetzt brav mitgelesen hat weiß, dass seine Highlights immer irgendwie mit gutem Essen zu tun haben.

Zum Rasten und chillen am Platz war es hier heute zu windig, deswegen beschlossen wir noch zum Buffalo Bill Dam weiterzufahren. Ein Mitarbeiter mit Golfkart holte uns beim Parkplatz ab und beförderte uns zum Dam während er begeistert alle möglichen Informationen an die Mitfahrenden weitergab. Die Ausstellung drinnen war ganz nett gemacht, die Informationsrunde mit dem fahrenden Mitarbeiter war aber definitiv unser Highlight. Der Dam war der erste aus Beton, der in Amerika gebaut wurde, bevor es Elektrizität gab 1904-1909. Grundidee war es Trinkwasserreserven aufzustauen. Er diente auch als Vorlage für den Hoover Dam.

Nach einem kurzen Besuch geht es mit dem Golfkart wieder zurück zum Camper. Da wir noch etwas Zeit hatten, bis unser Dinner losging, fuhren wir nochmal volltanken.

Bei der Cody Cattle Company angekommen, wurden wir zu unseren reservierten Plätzen geleitet, es hatte an dem Abend auch leicht noch Plätze für spontan Entschlossene. Das Vorprogramm war sehr unterhaltsam. Den Applaus für die weiteste Anreise heimsten natürlich wir ein. Lustig war, dass an unserem Tisch noch die zweite andere Gruppe aus Europa saß, ein paar Irländer mit denen wir dann auch sogleich ins Gespräch kamen.

Endlich ging es los, um 17:30 wurde die Glocke zur Eröffnung des Buffets geläutet. Es gab Coleslaw, Bohnen, Mac’n’cheese, Kartoffeln, Maisbrot, Pulled Pork, Briskett und Hühnchen. Allen schmeckte es vorzüglich. Das zusätzlich bestellte Steak für unseren Jüngsten, ab und zu auswärts Mister „picky eater“, wäre nicht nötig gewesen, war aber ebenso hervorragend. Alle holten sich nochmal eine zweite Runde und zum Abschluss gab es noch Brownies mit Vanilleeis.

Vom Essen alleine schon begeistert rundete das gesamte Programm den Abend aber insgesamt total ab. Die zuvor noch im Vorprogramm unterhaltenden Mitarbeiter wurden zu bedienenden Kellner und standen plötzlich als Band auf der Bühne. Es wurden viele verschiedene Cowboy-Musikstile zum Besten gegeben. Wir fanden es einfach super. Das alleine war schon fast ein perfekter Abend nun ging es aber noch weiter zum Rodeo.

Wir saßen dank vieler Tipps im Forum gegenüber der Haupttribühne, also dort wo die Cowboys sich fertigmachten und auf die Pferde und Stiere stiegen. Die Show verging wie im Flug und wir fanden es allesamt ganz toll. Kurz vor unserer Reise sah ich ein Video über einen Stier der am Gelände eines Rodeos entkommen war und Leute über den Haufen gerannt hatte. Wie schnell sowas gehen kann, sahen wir an diesem Tag auch fast. Ein Stier hüpfte fast aus seinem Gatter raus indem er sich gegen die Wände aufbäumte.

Zum Abschluss durften die Jungs noch auf einem mechanischen Bullen reiten. Den kurzen Weg zum Campingplatz schaffte ich auch im Finstern ohne Probleme. Zum Rauschen der Wellen schliefen wir ein, dieser Abend war für die ganze Familie unser absolutes Highlight.