Heute wurde erstmal ausgeschlafen. Anschließend gab es draußen Frühstück. Die Rucksäcke wurden gepackt und gegen 9 waren wir startklar für den Tag. Wir gingen zum Shuttlestop und weil wir das Bärenspray vergessen hatten, drehte mein Mann gleich nochmal um. Das angekündigte Shuttle um 9:10 kam etwas zu früh, der Busfahrer wartete aber geduldig auf unseren Nachzügler, der schon angelaufen kam. Wir waren bereits beim Abfahren, als noch eine ganze Gruppe Amerikaner angelaufen oder gemütlich anspaziert kam und wir noch weitere 5 Minuten auf Nachzügler warteten.
Bei der nächsten Haltestelle, dem meiner Meinung nach sehr kleinen Park + Ride Parkplatz, stiegen wir in den Bear Lake Shuttle um, den wir bis zur letzten Station nahmen. Um diese Uhrzeit waren die Parkplätze bereits alle voll und wir fanden erst im zweiten Shuttle Platz, was jedoch nur eine Wartezeit von 10 Minuten bedeutete. Wir wanderten bzw. spazierten wir eher um den wunderschönen Bear Lake trotz vieler Fotostops in weniger als 20 Minuten.
Das war uns natürlich nicht genug, daher nahmen wir noch den Nymph Lake und den Dream Lake in Angriff. Der Knirps hatte heute mal so gar keinen Bock, weswegen er nach der Runde um den Bear Lake heftig streikte. Beim Nymph Lake machten wir daher eine längere und vor allem ausgiebige Jausenpause, die man ganz in Hobbitmanier schon fast als zweites Frühstück inklusive Elf Uhr Imbiss und Mittagessen bezeichnen könnte.
Wir lernten ein deutsches Pärchen aus Frankfurt kennen. Auf 3-monatiger Reise quer durch die USA. Bis zum Dream Lake begleiteten wir uns gegenseitig und quatschen über dies und das. Junior war für kurze Zeit gestärkt und wieder voll dabei, aber das hielt leider nicht lange genug, um ihn auch noch vom Emerald Lake oder Lake Haiyaha überzeugen zu können. Wir verabschiedeten uns also und drehten beim Dream Lake doch wieder um.
Mein Großer und ich begleiteten die Beiden noch zum Shuttle Bus und gingen dann weiter zu den Alberta Falls. Es begann leicht zu tröpfeln, hörte aber schnell wieder auf. Unterwegs überholten wir einen Guide auf seinem Pferd, der Geruch hinter ihm war doch ein wenig unangenehm, gab es gestern Abend Bohnen für Beide? Hoch zu Ross war er natürlich eigentlich ziemlich flott, weswegen wir uns eine längere Verfolgungsjagd mit ihm lieferten, immer in lächelnder Panik nochmal hinter den beiden Bohnenpupsern hergehen zu müssen. Wir machten alle entgegenkommenden auf das Pferd hinter uns aufmerksam und am lauten Gejohle das folgte, als das Pferd erblickt wurde, wussten wir immer wie nah er schon an uns dran war. Die Alberta Falls selber konnten uns aber nicht wirklich überzeugen.
Eine kurze Fotosession später machten wir uns auf den Rückweg und waren eigentlich immer noch nicht ausgepowert genug für heute, also entschlossen wir uns noch spontan die 2.8 Meilen Richtung Sprague Lake in Angriff zu nehmen, obwohl es wieder leicht zu tröpfeln begann.
Ein Squirrel saß in der Mitte vom Weg musste uns erstmal kritisch beäugen, bevor es den Weg doch freigab und wir weiterdurften.
Der Weg war nun schon ganz nach unserem Geschmack.
Wir haben auf der gesamten Strecke vielleicht dank Squirrel Türsteher nur 5 Menschen getroffen. Der Weg führte über Stock und Stein, an einem winzigen See vorbei.
Fast schon kitschig, so schön. Es begann ein bisschen zu Donnern und wir sprinteten beflügelt den Wanderweg entlang um trocken zu bleiben, wodurch wir sogar einen neuen persönlichen Wanderrekord pro km knackten. Kurz vorm Sprague Lake wurde der Wanderweg leider ziemlich sandig und somit ungut zu wandern, weil man dauernd versank. Um 14:30 kamen wir am Sprague Lake an und hätten gerne noch die wunderschöne Aussicht genossen, wenn nicht unsere Freunde ein Treffen um 17 Uhr mit uns vereinbart hätten und wir vorher noch duschen wollten.
Also ging es mit dem Shuttle zurück zum Campingplatz, wo die andere Hälfte der Reisegruppe einen gemütlichen Nachmittag verbracht hatte und wir uns nach einer erfrischenden Dusche im Camper auf den Weg nach Boulder machten. Boulder lag für jeden von uns etwa eine Stunde Fahrt entfernt. Wir verbrachten einen wunderschönen Abend mit netten Gesprächen, gutem Essen und dem Versprechen eines baldigen Wiedersehens, welches mittlerweile bei uns zu Hause auch wirklich ihrerseits schon eingelöst wurde. Am Weg zurück zum Campingplatz begleitete uns ein unglaublich sagenhafter Sonnenuntergang.
Zurück am Platz richteten wir noch alles für eine frühe Abfahrt am nächsten Tag her und gingen auch früh schlafen. Morgen stand unsere längste Fahretappe bevor.