Tag 13 - Yellowstone! Mammoth Hot Spring, Roosevelt Arch und Norris Geyser Basin

Wir waren um 7 schon auf und bald danach unterwegs, heute wollten wir zu den Mammoth Hot Springs, dort gibt es nur wenig Parpklätze für RV’s. Ein Bison wünschte uns einen schönen Tag und wir ließen alle Aussichtspunkte am Weg links liegen, für die war später Zeit eingeplant.

Wir ergatterten einen super Platz und machten dann erstmal Frühstück, wenn die Kinder so früh schon die Augen öffnen und sich bewegen müssen, bestehen sie ab und zu doch auf eine Stärkung. Keine 10 Minuten später drehten andere Camper schon mehrere Runden um irgendwo einen Platz zu bekommen, super Timing, Glück gehabt. Danach gingen wir gestärkt den Loop der unteren Terrasse und sahen sogar ein Murmeltier, für die obere reichte die Wanderlust der Kinder nicht.

Wir gaben unseren tollen Parkplatz frei und fuhren aus dem Park raus, nicht ohne einen weiteren Tierstau, diesmal ausgelöst von Pronghorns.

Der Roosevelt Arch diente uns als Fotokulisse und ebenso konnten wir vorm Parkschild unser obligatorisches Familienfoto einfangen.

Wir hatten Internetempfang und gaben kurz in der Heimat Bescheid, dass es uns gut ging. Dann machten wir uns wieder auf den Weg zurück in den Park, wo wir beim VC stehen blieben. Ein paar Minuten später begann ein Ranger Talk über Wildtiere, den wir für die Badges benötigten. Wir bekamen anschließend total ausgeblichene, mittlerweile wurden wir anscheinend heikel, oder es lag daran, dass wir uns auf diesen einen Badge besonders gefreut hatten. Der Ranger hatte aber keine anderen da, also nahmen wir uns vor vielleicht im nächsten VC die Badges zu tauschen. Mittlerweile konnten wir die Abzeichen der besuchten Nationalparks schon auf eine Seite der Weste sortieren und die restlichen auf die andere Seite.

Bei der Rückfahrt in Richtung Norris Geyser Basin nahmen wir uns Zeit für den ein oder anderen Aussichtspunkt.

Der Parkplatz dort war gesperrt und selbst an der Straße war alles völlig überfüllt, weswegen wir uns dazu entschieden zuerst zum CG zu fahren, dort etwas Mittag zu essen und am Nachmittag nochmal einen Versuch zum Norris Geyser Basin zu starten. Der Check-in war ab 13 Uhr möglich, mit den weiteren Stopps unterwegs bei den Gibbon Falls, der Terrace Spring und der Beryl Spring hatten wir das perfekt abgepasst. Am CG bekamen wir Site C96 zugewiesen und verputzten erstmal ein spätes Mittagessen, genossen die Ruhe und das herrliche Wetter am CG und schrieben sogar ein paar Postkarten, bevor wir wieder aufbrachen.

Unterwegs kamen uns unglaublich viele Automassen entgegen, weil es beim Norris Geyser Basin regnete. Wir konnten mit dem Camper plötzlich bis zum Parkplatz durchfahren, es war kaum jemand da, wir waren das einzige RV. Wir warteten im Camper ob es wieder regnen aufhören würde und spielten Schifferl versenken oder schrieben Tagebuch. Kurze Zeit später war der Regenschauer schon wieder vorbei und wir konnten losziehen. Bewaffnet mit Regenschirmen für den Notfall gingen wir zuerst das Porcelain Basin entlang. Der Ledge Geyser tat sein bestes um uns zu begeistern, was er auch erfolgreich schaffte, aus jedem Blickwinkel sah seine Fontäne toll aus.

Wir spazierten alles ab und waren fast alleine unterwegs. Wir lernten viel anhand der Infotafeln, die etwas trübe Wetterstimmung unterstrich die dampfende, blubbernde, unwirkliche Umgebung. Im Anschluss nahmen wir uns gleich noch das Back Basin vor, wo wir einige Geyser Namen ausgesprochen amüsierend oder auch total zutreffend fanden.

Beim letzten Geyser auf unserer Runde fing es auf den letzten paar Metern wieder zu regnen an, so hatten wir die Regenschirme wenigstens nicht umsonst mitgeschleppt. Trotzdem fanden wir, dass das super Timing war. Zurück am CG gab es lecker Abendessen und die Sonne lachte wieder vom Himmel. Als ich mit unserem Junior gerade unterwegs war ein paar Flaschen im dafür vorgesehenen Container zu entsorgen, fuhr ein Graner Wohnmobil bei uns vorbei. Völlig begeistert, winkten wir und verwickelten die Familie sofort in ein Gespräch, Graner Wohnmobil verbindet. Wir holten den Rest der Familie, bestaunten gegenseitig unsere Gefährte und quatschten den Rest des Abends über Gott und die Welt bis tief in die Nacht. Was für ein schönes unerwartetes Zusammenkommen. Es wurde spät, als wir und endlich verabschiedeten und dem jeweils anderen noch eine wundervolle Reise wünschten.

Völlig müde fiel ich für meine Verhältnisse unglaublich schnell in einen erholsamen Schlaf, bis mich jemand an meinem Fuß rüttelte. Völlig perplex wachte ich auf und fragte was denn sei? Unser Junior gab zu wissen, dass er aufs Klo müsse. Was sagt man da so schönes im Halbschlaf? „Dann geh doch einfach.“ Nichtsahnend ruhte ich meinen Kopf wieder auf dem wohlig weichen Polster und schrak hoch, als ich die Türe des Campers ins Schloss fallen hörte. Ich meinte doch nicht draußen, sondern HERINNEN! Wir waren ja hier im Bärengebiet und unser Knirps lief in völliger Dunkelheit draußen rum. So schnell war ich ja noch nie stehend im Bett. Meine Schuhe, Brille und Taschenlampe suchend verfluchte ich mich selbst und Panik stieg in mir auf. Bis ich alles beisammen hatte und in Richtung Klo hinterherkam, war Junior ohne Bär im Schlepptau schon wieder am Weg zurück. Puh! Ein graues Haar mehr, aber froh drüber.

Völlig fit lag ich nun im Bett und konnte ewig nicht mehr einschlafen. Jetzt störte plötzlich auch der Generator, den ein Camper, im Nachbarloop direkt neben uns, noch anhatte. Für eine Beschwerde war es schon zu spät, irgendwann war jedoch auch das letzte Adrenalin verflogen und ich schlief doch endlich ein.