18.Tag 09.08.2017 Quiet Lake - Snafu Lake

Zum Frühstück stand zur Abwechslung Porridge und Müsli auf dem Tisch. Wir brachen auf und ...

... stoppten kurz am Nisutlin River.

Hier hätten wir es letzte Nacht noch schöner gehabt. Egal! Auf dem Straßenabschnitt zum Fluss kam uns der TC mit dem Pärchen von gestern Abend entgegen. DIE schon wieder!

Weitere 76 km Schotterpiste auf der South Canol Road lagen vor uns. Wir setzten unsere Fahrt fort - die Sonne vor uns - und sahen ein Stachelschwein die Straße überqueren. Unser erstes Stachelschwein in freier Wildbahn ! Mit Gegenlicht und staubiger Frontscheibe sind in diesem Moment die folgenden zwei Fotos entstanden ...

Sah irgendwie tapsig und süß aus, dieses Tier!

Wieder befanden wir uns auf einem Glückspfad! Angelika und Ulli hatten auf der South Canol Road damals auch ein Stachelschwein gesehen, hatten wir gelesen. Insgeheim hatten wir gehofft, auch eines zu sehen. Das ist uns gelungen!

Am Sidney Lake legten wir unseren nächsten Stopp ein ...

... und trafen abermals auf das bereits erwähnte schweizer Pärchen. Wir kamen ins Gespräch und beneideten die beiden, die 3,5 Monate hier so durch die Wildnis fahren konnten. Sie angelten und boten uns einen Hecht an. Steffen lehnte dankend ab, weil Hecht nicht zu seinen Lieblingsfischen zählt. Wir unterhielten uns noch über Bären und Polarlichter: "Die gibts doch das ganze Jahr über!" Zum Schluss wünschten wir uns gegenseitig eine gute Weiterfahrt.

Kurz vor dem Ende (oder besser gesagt Anfang) der South Canol Road sahen wir seit Tagen das erste Flugzeug am Himmel. Das kann eigentlich nur noch nach Anchorage in Alaska fliegen! Vielleicht auch Fairbanks. Mehr Flughäfen gibts hier ja nicht westlich von uns. Und nach Sibirien wird es wohl nicht fliegen, oder doch?

In Johnsons Crossing war erneut Dumpen angesagt. Vorher ließen wir uns in der Johnson's Crossing Lodge einen Blaubeerscone, einen Preißelbeer-Himbeer-Scone, eine riesige Zimtrolle und einen Cookie schmecken.

Hier galt das Motto: Erst essen und dann bezahlen - ein Vertrauen, das wir aus Deutschland nicht kennen!

Bei Jake's Corner versuchten wir abermals unser Glück und fragten nach einer Paddelmöglichkeit. Vielleicht in Little Atlin? Gar nicht so einfach im Yukon - das hätten wir nicht erwartet! Beim Einsteigen liefen uns die Schweizer das vierte Mal über den Weg. Sie erzählten uns von ihrem kaputten Reifen und mussten nun kurz (84km) nach Whitehorse zur Werkstatt und zum Einkaufen, bevor sie ihre Reise fortsetzen konnten. Während des Gespräches stellten wir fest, dass aus unserem TC hinten Wasser rausläuft. Nach einem kurzen Schreck vermuteten wir das Frischwasser aus dem vollen Tank. Kann schon mal passieren, wenn man am Hang in Schräglage parkt!

Auf der Straße nach Atlin (British Columbia) fanden wir Little Atlin nicht und steuerten gleich den Snafu Lake CG an. Viel Sand auf dem Weg zu unserem Site. Aber mit Allrad kein Problem! Wir liefen barfuß zum See und genossen 2 Stunden am Strand bzw. im Wasser bei 29°C und wolkenlosem Himmel.

Nach dem Abendessen liefen wir auf einen Hügel und genossen die fantastische Aussicht. In der Ferne waren einige schneebedeckte Gipfel von Alaska zu sehen.

Zurück auf dem Campingplatz halfen wir einer Frau beim Kanu abladen (vom Autodach) und trugen es zusammen zum Ufer. Sie campte allein und wollte noch vor Mitternacht auf den See hinaus paddeln. Wir nahmen uns für diese Nacht vor, nach Polarlichtern Ausschau zu halten. Wir feuerten noch ein wenig und bewunderten gegen Mitternacht, wie märchenhaft der Vollmond aufging.

Na, da werden die Polarlichter wohl nicht zu sehen sein, die es das ganze Jahr über geben soll. Meine Tochter und ich versuchten so lange wie möglich wach zu bleiben. Wir sahen keine Polarlichter, dafür aber 3 Sternschnuppen. Gegen 0.30 Uhr fielen auch uns die Augen zu.