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Nordamerika im Wohnmobil erleben!

15.Tag 06.08.2017 Five Mile Lake - Five Finger Rapids - Tatchun Creek

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Jana
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15.Tag 06.08.2017 Five Mile Lake - Five Finger Rapids - Tatchun Creek
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Gefahrene Meilen: 
137 Meilen
Fazit: 
Unsere Rechnung ist voll aufgegangen

Draußen gabs Tee, Müsli und Brot für unsere knurrenden Mägen. Gegen 10 Uhr tankten wir in Mayo, fuhren den Silvertrail zurück nach Stewart Crossing und folgten weiter dem Klondike Highway Richtung Süden.

Mittags planten wir am Minto Resort zu stoppen. An diesem alten Handelsposten standen bereits 4 Reisebusse und es wimmelte nur so von Touristen.

Schnell Fotos vom Yukon machen und bloß weg hier! Einem Streifenhörnchen war das hier wohl auch zu viel. Unser Picknick verlagerten wir an einen idyllischen kleinen See. Der Sonne wärmte uns bei 28°C.

Jana schlug vor, heute mal an einem Fluss zu campen. Fluss = Lachse = Bären? Am frühen Nachmittag steuerten wir den Tatchun Creek CG an - ein altes Fischercamp der First Nations.

Unser Glück, wir waren die ersten und hatten freie Platzwahl! Wir reservierten uns den besten Platz - Site 6 - geradeaus direkt am Fluss ...

... und machten noch kurz einen Abstecher zu den Five Finger Rapids 2 km entfernt.

Über 200 Stufen ging es hinab und einen Trail entlang zur Aussichtsplattform.

Um 16.30 Uhr standen wir wieder auf dem Parkplatz und entschieden, so "früh" zum Camground zurück zu fahren, denn um noch nach Carmacks zu fahren, war es schon zu spät. Das Visitor Center machte demnächst zu. Wir waren immer noch allein auf dem CG. Unser Sohn spielte am Ufer begeistert mit den Steinen. Kurz nach 17 Uhr kam ein Pärchen der First Nations und schaute auf den Fluss. Sie zeigten uns zwei Biber, die flussaufwärts durchs Wasser wateten.

Die Biber tauchten ab und verschwanden, um nach einigen Minuten noch einmal die gleiche Strecke zurück zu legen und dann weiter zu laufen. Das Pärchen fuhr nach ca. 15 Minuten davon. Unsere Tochter und ich setzten uns an das Ufer und sahen plötzlich, wie die Büsche gegenüber ruckartig mehrmals wackelten.

"Siehst Du die Büsche wackeln?"  " Ja"  "Das ist kein Eichhörnchen oder Biber! Das muss was Größeres sein!"  "Bär oder Elch?"  "Abwarten!"  "Sind mindestens zwei !"

Inzwischen standen wir zu viert am Ufer und schauten gespannt zu, wie das Wackeln der Büsche sich dem Ufer näherte. Unser Puls ging in die Höhe. Und dann ... kam braunes Fell zum Vorschein.

Kein Geweih! Schwarzbären! Wir standen auf und bewegten uns langsam rückwärts. Innerhalb einer Minute waren alle Prospekte, Ferngläser, Kameras und Co. vom Tisch in den Camper geräumt. Wir warteten die nächsten Minuten ab und machten Fotos dabei.

Wo ist der zweite Bär? Dann sahen wir ihn! Eine Schwarzbärmutter mit ihrem cub ca. 40 Meter von uns entfernt - wir konnten es nicht glauben! Das Herz raste noch schneller. Sie liefen am Ufer entlang in unsere Richtung und fraßen weiter die Blätter von den Bäumen. Auf einmal schaute die Bärenmutter hoch und entdeckte uns - geschätzte 30 Meter entfernt.

"Jetzt kommt es drauf an: entweder rennt sie durch den Fluss auf uns zu oder läuft entspannt weiter." Wir warteten gespannt auf ihre Reaktion.

Die Bärin lief entspannt weiter - auf der gleichen Uferseite wie wir. " Wir gehen jetzt mal lieber in den Camper!" wies Steffen energisch an. Unsere Kinder "funktionierten" in dieser Situation superschnell. Genau deshalb hatten wir sie bereits zuhause auf solche Situationen vorbereitet. Wir waren stolz auf sie!

Nun fühlten wir uns wie im Zoo - nur mit vertauschten Rollen. Wir in Gefangenschaft - die Bären draußen! Ein Fenster neben der Eingangstür ermöglichte uns den Blick auf das Gebüsch, in dem die Bärin und ihr cub verschwunden waren. Kurze Zeit danach kam ein Auto und parkte genau zwischen uns und dem Gebüsch. Ein Mann stieg aus und wollte zum Fluss. Wir warnten ihn, woraufhin er gleich wieder in seinem Auto verschwand.

"Abendbrot werden wir heute wohl im Camper essen." Nach einer halben Stunde des Wartens trauten wir uns wieder in die Freiheit. Die Bärin und ihr cub nahmen offensichtlich eine andere Richtung. Weit und breit war kein Bär mehr zu sehen.

Zum Abendessen kochte Jana Nudeln mit Tomatensoße. "Da ist schon wieder ein Bär!" rief Steffen und machte ein Foto.

Der Schwarzbär stand diesmal auf der gegenüber liegenden Flussseite etwa 20 Meter entfernt und war größer als die Bärin. Er erschrak, als er Steffen sah und trollte sich. Ok, 3 Bären sind grad vor uns weggelaufen! Wir trauten uns schließlich doch im Freien zu essen. Als wir fertig waren, sahen wir einen dritten Biber den Fluss durchwaten. Kein weiterer Bär besuchte uns an diesem Abend.

Gegen Mitternacht waren wir im Bett.

Bernhard
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Beigetreten: 21.08.2009 - 15:31
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RE: 15.Tag 06.08.2017 Five Mile Lake - Five Finger Rapids - Tatc

Hi Jana,

ein aufregender Abend am Fluss  -- am Lake hättet ihr es wohl nicht erlebt ;-) :-)

Grüße

Bernhard

Scout Womo-Abenteuer.de


Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)

Trakki
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Beigetreten: 24.11.2011 - 17:05
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RE: 15.Tag 06.08.2017 Five Mile Lake - Five Finger Rapids - Tatc

Hi Jana,

wow, drei Schwarzbären. Diese haben wir im hohen Norden leider gar nicht gesehen. Was für ein tolles und spannendes Erlebnislaugh

Herzliche Grüße

Sonja
 

Trakki.Reisen