Tag 01: 25.05.2014 Flug von Stuttgart über Atlanta nach San Francisco

Sonntag 25.05.2014

Um 10:25 Uhr geht unser Flieger von Stuttgart nach San Francisco mit Zwischenstopp in Atlanta.
Die Koffer sind gepackt, das Taxi bestellt, die Tickets liegen bereit. Wir müssen uns nur richten und können gehen. Warum in alles in der Welt sind wir dann schon vor fünf hellwach. Klasse, dann wird der Tag also noch länger als eh schon gedacht.

Pünktlich halb sieben steht der Flughafenshuttle vor der Tür. Eine knappe dreiviertel Stunde später stehen wir auch schon am Schalter in der Schlange und checken ein. Viel zu früh, aber wir können es kaum erwarten. Quälend langsam vergeht die Zeit bis unser Flieger endlich aufgerufen wird.
Viel Zeit, zuviel Zeit. Zeit zum Nachdenken, wie wird der Flug, wie komme ich überhaupt in den Flieger, ist es in Amerika wirklich so viel einfacher für mich wie alle behaupten...? Seit ich im Rollstuhl sitze sind wir nicht mehr geflogen. Wie soll ich das schaffen. Und wie wird Amerika, Jörg war schon mal in Alaska. Ist zwar schon über 20 Jahre her, aber trotzdem - ich dagegen war noch nie so weit weg.

Und dann geht alles ganz schnell. Wir dürfen als erste rein in den Flieger. Ich rolle bis zur Eingangstür und Jörg hilft mir bis zu unserem Sitzplatz. Das erste und einzige Mal dass ich das allein mache auf unserer Reise. Ab Atlanta steht bei jedem Flugabschnitt ein Servicemitarbeiter parat der mich in und aus dem Flugzeug begleitet. Was ein Service. Wenn ich nicht "protestiert" hätte hätten sie mich hier und auch auf dem Rückweg sogar komplett von einem Terminal zum anderen begleitet.

Das erste was mir in Atlanta auffällt ist die Menge an Sicherheitspersonal. Ist das jetzt ein gutes oder schlechtes Zeichen? Für uns jedenfalls war es ein gutes wie sich schon bald herausstellen sollte. Als Rollifahrer darf ich zwar immer als erster an Bord, aber auch als letzter wieder raus. Dadurch waren wir so ziemlich die letzten am Immigration. Mist.

Wir hatten uns schon auf eine Stunde oder so in der Schlange eingestellt, aber kaum hat uns einer der Sicherheitskräfte entdeckt wurden wir gleich zu einem separaten Eingang geleitet und waren in Null komma nix durch. In Deutschland hätte das schon mindestens blödes Gemurmel hervorgerufen, hier hat nicht mal einer dumm geschaut. Keiner drängelt, keiner motzt. Welcome to America. So Stressfrei hatte ich es mir in meinen kühnsten Träumen nicht vorgestellt. Ich war auf der ganzen Reise immer wieder erstaunt wie hilfsbereit und freundlich dort alle sind, kein Vergleich zu uns. Was das betrifft wären wir am liebsten dort geblieben. Was das essen betrifft eher nicht, aber das steht auf einem anderen Blatt.

Die fast fünf Stunden Aufenthalt und der anschließende ebenfalls 5 Stunden dauernde Flug nach San Francisco vergingen ruck zuck. Ganz übermüdet kamen wir gegen 21:30 Uhr in San Francisco an. Die anschließende Taxifahrt zu unserem Hotel in Downtown hätte so schön sein können. San Francisco by Night aber wir waren ganz erledigt und wollten nur noch schnellstmöglich einchecken und ins Bett.