Tag 13. Über Paris zum Bärensee

17.09.016

Bevor wir heute richtig losfahren holen wir uns unten am Hafen erst mal Kaffee für unterwegs. und genießen noch mal den Ausblick auf den See.

Mit unzähligen Fotostopps schleichen wir langsam weiter durch den Grand Teton. Über den Jenny Lake Scenic Byway und weiter bis nach Jackson. Dort ist heute irgendein Markt und die Straßen sind arg verstopft. Alles strömt in die Stadt, wir kommen kaum voran. Das hat dann aber auch den Vorteil dass die Straßen raus und nach Süden relativ leer sind.

Immer auf dem Highway 89 fahrend kommen wir langsam gen Süden. Zuerst schlängelt sich dich Straße noch bis Alpine direkt am Snake River entlang durch malerische Berge. Die meiste Zeit danach durch landwirtschaftlich genutztes Gebiet und ist dann zwar nicht mehr sonderlich abwechslungsreich, jedoch immer noch deutlich interessanter als der Hinweg zum Yellowstone.

Kaum queren wir die Staatsgrenze nach Idaho fühlen wir uns nach Frankreich versetzt. Hier gab oder gibt es wohl sehr viele französische Einwanderer. Viele Orte durch die wir kommen tragen einen französischen klingenden Namen. Geneva, Montpelier, Ovid und dann Paris.

Wer jetzt an französisches Flair, Straßencafés oder ähnliches denkt wird bitter enttäuscht. Noch selten haben wir einen trostloseren Ort mit so hoch trabendem Namen gesehen. Eine Straße, vielleicht eine Meile lang, rechts und links ein paar heruntergekommene Gebäude und sonst fast nichts. Der einzige Lichtblick und das einzige Gebäude das etwas hermacht, obwohl es bestimmt älter als alles andere hier ist, ist der örtliche Tabernakel. Ansonsten ist der Ort an Trostlosigkeit kaum zu überbieten.

Wer von Salt Lake City zum Bärensee oder weiter Richtung Jackson fährt kommt automatisch hier vorbei, alle anderen können sich den Umweg sparen.

Kurz hinter Paris sehen wir schon das Bear Lake National Wildlife Refuge, den nördlichen Ausläufer des Bärensees. Und noch bevor wir St. Charles erreichen biegen wir links ab um über die North Beach Road zum Ostufer des Sees zu gelangen. Die Straße liegt auf einer künstlichen Landzunge und trennt den NWR vom Rest des Sees. Vorbei an den dortigen Hot Springs fahren wir immer am See entlang wieder nach Süden auf der Suche nach einem geeigneten Campingplatz für die Nacht.

Der erste den wir uns ansehen, der Bear Lake State Park, ist ein sehr gepflegter Campground direkt am See gelegen mit teils großzügigen Sites. Der Platz macht erstmal einen guten Eindruck, zu gut für unseren Geschmack, fast schon spießig. Es gab zwar noch einen Platz, aber als wir sehen dass Feuer hier grundsätzlich nicht erlaubt sind beschließen wir weiter zu fahren.

Nur ein paar Meilen weiter, etwa an der Mitte des Sees, finden wir den Rainbow Cove Campground. Ein Traum, wie geschaffen für uns. Fast hätten wir ihn verpasst. Wenn die Selfpaybox nicht gewesen wäre wären wir die kurze (ca. 1/2mi) Dirtroad nie reingefahren.

Wir stehen ganz allein etwas oberhalb des Seeufers mit herrlichem Blick auf diesen. Und das an einem Samstagnachmittag. Eine Tischkombi, ein großer Grill, ein Stück entfernt ein Klohäuschen und ansonsten Stille und eben die Aussicht.

Die Steaks vom Grill, ein paar Samuel Adams und abends noch ein wenig 43er schmecken hier grad noch mal so gut. Ein Traumplatz auch ohne großen Komfort und das ganz für uns allein  -  Was will man mehr?!