Tag 11. Rund um Madison

15.09.2016

Wir sind spät dran, aber das lange Ausschlafen hat auch mal wieder richtig gut getan, wir haben ja Zeit. Der einzige Nachteil daran ist dass wir nicht dumpen können. Wollten wir eigentlich machen aber als wir die Schlange von bestimmt 15 RV sehen verschieben wir das mal schnell auf abends oder morgen früh.

Erster Anlaufpunkt heute: Artist Paintpots. Als wir ankommen ist alles voll, wir haben Mühe überhaupt wieder aus dem Parkplatz rauszukommen weil so viele hier kreuz und quer stehen. Ok, dann halt später. Aber wir haben Glück, ca. 300Meter weiter die Straße entlang an den Gibbon Meadows ist die Parkbucht komplett leer. Gut, dann parken wir eben hier und laufen das kurze Stück zurück. Als wir nach der Besichtigung wieder zurück zum Womo kommen ist die kleine Bucht auch schon voll - Gute Ideen sprechen sich hier eben schnell rum.

Zurück Richtung Süden halten wir an den Fountain Paint Pots und laufen die dortige Runde. Seltsamerweise ist es hier gar nicht so überlaufen. Wir finden sofort einen Parkplatz, sehen dann aber zu dass wir schnell los kommen da die nächste Busladung schon im Anmarsch ist. So viel zum Thema nichts los.

Beim Grand Prismatic Spring dagegen ist die Hölle los. Wir brauchen allein fast 30 Minuten um überhaupt auf den Parkplatz zu kommen. Selbst die Busspur steht mittlerweile voll mit Womos, reicht mit viel Glück gerade noch so für uns dazwischen. Und wir sind in der Nebensaison hier. Will gar nicht wissen wie es hier im Sommer abgeht. Wäre nicht die einzigartige Landschaft würden wir schleunigst Reißaus nehmen.

Dafür verschlägt uns das was wir sehen mal wieder den Atem. Ein Meer aus Rottönen umgibt uns als wir über den Boardwalk laufen. Schade dass es noch so kalt ist, dadurch dampft es hier überall noch mehr und die Farben kommen leider nicht ganz so zur Geltung wie wir das von den anderen Reiseberichten und aus dem Fernsehen kennen. Von oben kann man das ganze ja leider auch nicht mehr betrachten, da die Strecke gesperrt ist. Wäre bestimmt ein grandioser Anblick.

Weiter geht`s zum Old Faithfull. Im Geyser Grill bestellen wir uns erst mal Chili für mich und einen Lachsburger für Melle. Pfui Teufel, das ist das schlechteste Essen das wir jemals in den Staaten bekommen haben! Der Anblick war schon nicht so toll, aber nachdem wir nur dann mal kurz davon gekostet haben sind  schnell wieder gegangen. In der Cafeteria bei der Lounge dagegen hatten wir ein ganz ordentliches Chili.

Wir haben noch eine 3/4 Stunde Zeit bis der Old Faithfull wieder ausbricht, genug Zeit um das Womo noch schnell um zu parken. Statt ziemlich weit hinten stehen wir jetzt in der ersten Reihe. Mittlerweile fängt es an zu dämmern und zu nieseln. Der Platz leert sich relativ schnell und - für hiesige Verhältnisse - nur wenige Zuschauer bleiben noch vor Ort. Immerhin beschert uns das einen Aussichtsplatz in der ersten Reihe und genug Platz fürs Stativ.

Pünktlich zum Ausbruch öffnet sich auch der Himmel und es fängt kurz an zu kübeln. Trotzdem, auch wenn viele sich ins Trockene flüchten bleiben wir und genießen die Show. Sehr beeindruckend! Das hat sich wieder mal voll gelohnt. Mal sehen wie das ganze morgen bei Tageslicht aussieht.

Heute lässt es sich mal ausnahmsweise nicht vermeiden bei zunehmender Dunkelheit zurück zu fahren. Zumindest hat es wieder aufgehört zu regnen. Dafür ergibt das Mondlicht eine ganz eigene Stimmung. Die Landschaft wirkt dadurch teils richtig mystisch. Wir halten ein paar Mal an und machen noch ein paar Fotos. Jetzt kommt es auf eine halbe Stunde mehr oder weniger auch nicht mehr an, also lassen wir uns Zeit.

Auf dem Campground ist es unter den Bäumen mittlerweile stockdunkel, aber Melle rangiert das Womo sicher rückwärts in unseren Stellplatz rein. Heute brauchen wir kein Lagerfeuer mehr. Müde und zufrieden schlafen wir danach bald ein. Was für ein schöner Tag.