Die Sonne soll um 6 Uhr aufgehen, das wollen wir nicht verpassen. Trotz immernochwährenden deutschen Zeitgefühls sind die Augen sehr klein als wir um 5:40 Uhr das Wohnmobil verlassen. Um die Zeit sollte jawohl kein anderer auf den Beinen sein. Falsch gedacht.. Als wir am Matherpoint ankommen sind dort lauter Menschen, bestens ausgerüstet mit allem was der Kameramarkt hergibt. Nur eines lässt sich aufgrund der dichten Wolkendecke nicht blicken: Die Sonne. Der Blick ist aber noch genauso atemberaubend wie am Vorabend und so beschließen wir der Menschenmasse zu entfliehen und spazieren den Rim Trail entlang. Auf dem Bright Angel Trail wandern wir in den Canyon bis zum 3-Mile Resthouse (hoch und runter 6 Meilen). Das Wetter klart auf und die Sonne lacht. Insgesamt sind die Temperturen aber mit maximal 25°C moderart. Je weiter wir in den Canyon hineinwandern um so überwältigter sind wir. Gerne würden wir noch weiter wandern, allerdings haben wir zu viel Respekt vor dem Rückweg. Runter ging sehr einfach, hoch brauchen wir tatsächlich die ein oder andere Pause mehr... Insgesamt haben wir inklusive einer langen Pause am „Ziel“ gut 4 Stunden für die Wanderung benötigt.
Wieder oben angekommen sind unsere Beine müde, so dass wir die Rim weiter mit dem Bus entlang fahren. Zum Mittagessen picknicken wir an einem besonders schönem Aussichtspunkt. So langsam werden die Wolken wieder dichter und wir ahnen schlimmes.. Kurze Zeit später herrscht Untergangsstimmung: es donnert, blitzt und stürmt. Ich hätte nicht gedacht, dass Hagel so weh tun kann! Die Busfahrer haben zuvor verkündet, dass man bei Gewitter unverzüglich zur Busstation laufen solle und sie dort jeden einsammeln. Tja wir warten dort artig, leider kommt der Bus aber erst als alles vorbei ist und die Sonne wieder hinter den Wolken hervorkommt. Trotzdem müssen wir in den Bus steigen und werden zurück zur „Village Route Transfer“-Station gebracht. Die komplette rote Busroute ist gesperrt und sämtliche Besucher, die sich noch am Canyon-Rim befinden, werden eingesammelt. Da wir trotz Regenjacke komplett durchnässt sind, entscheiden wir uns zurück zu Mr. Rappel zu fahren.
Nach einer heißen Dusche und einem wärmenden Kaffe sind wir wieder fit für die nächste Wanderung. Die Sonne lacht inzwischen wieder vom Himmel. Wir fahren mit dem Bus zum South Kaibab Trail und laufen hinab bis zum Ohh-Ahh-Point. Unsere Ausrufe bestätigen den Namen des Punktes eindeutig. Den Sonnenuntergang beobachten wir von der Rim aus und fahren dann mit dem Bus zurück zum Campingplatz.
Da sich der Muskelkater bereits ankündigt, wir uns beide keine weitere Wanderung am nächsten Tag vorstellen können und das Wetter am nächsten Tag nass werden soll, stornieren wir unsere dritte Nacht im Mather Campground. Wir haben beobachtet, dass trotz full-Schilder immer wieder Camper ankommen und heil froh über stornierte Plätze sind – insofern also fast eine gute Tat :). Vielleicht würden wir bei einem nächsten Mal runter bis zum River wandern und dort dann auch die Nacht verbringen. Hierfür waren wir diesmal aber nicht ausgerüstet. Für uns hat daher ein voller Tag Grand Canyon genügt. Unsere nächste CG-Reservierung wird im Zion sein. Während der nächsten Tage werden wir uns noch so manches mal über die gewonnene Nacht und die Flexibilität freuen, uns schon einen Tag eher wieder auf den Weg gemacht zu haben.
Bis der Grill angezündet ist, hat sich die Sonne für diesen Tag verabschiedet und wir grillen und essen mit „Grubenbeleuchtung“ auf der Stirn. Die Stirnlampe hat sich bei dem jahreszeitbedingten frühen Sonnenuntergang als sehr nützlich erwiesen.
Hallo ihr beiden,
den Muskelkater kann ich gut nachfühlen. Wir sind auf unserer Reise bis zum Plateau Point gewandert. Der Rückweg war mega anstrengend und ich hatte am nächsten Tag enormen Muskelkater in den Waden.
Ich bin gespannt wie es weiter geht.
Herzliche Grüße
Sonja
Trakki.Reisen
Liebe Lea, lieber Simon
Wir sind mit den Kids auch zum 3 miles Resthouse (resp. Frank und Dea sind dann noch weiter bis zum Plateau Point) und zurück am Rim mussten wir im Bus stehen - was waren unsere Kinder sauer, denn sie mussten Stöckelschuh und Flipflop (also Ungewanderten!!!) den Vortritt lassen. Aber das Gefühl, wenigstens ein Stück drin gewesen zu sein, war halt schon unbeschreiblich schön - da können Flipflop und Stöckelschuh halt nich mitreden
Herzlichst Esther