Da die Tage im Zion lang und die Nächte bislang kurz waren, gönnen wir uns ein gemütliches Frühstück und brechen gegen 9:30 vom Watchman-Campground auf. Die Ausfahrt aus dem Zion in Richtung Westen ist deutlich unspektakulärer als die Einfahrt von Osten. Wir halten auf dem Weg in Hurricane am Walmart und decken uns für die nächsten Tage wieder mit Grundnahrungsmitteln ein.
Auf dem Weg nach Las Vegas legen wir noch einen Zwischenstopp im Valley of Fire ein. Zu Beginn des Parks laufen wir ein kurzes Stück zum sog. „Elephant-Rock“ und merken schnell warum es Valley of Fire heißt, es ist unglaublich heiß!
So lassen wir uns viel Zeit im klimatisierten Visitor-Center bevor wir die Stichstrasse ins Valley erkunden. Der erste kleine Gang führt uns an den Petroglyphen vorbei zu Mouse Tank, wobei die Petrogpyphen beeindruckender als der Tank (stehendes Wasser in der Wüste, mithilfe sich vor vielen Jahren ein flüchtiger Strafgefangener am Leben halten konnte) sind.
Also geht es weiter in das Valley hinein. Nach einem Abstecher über die Fire Canyon Road starten wir den Hike zur Fire Wave. Mit genügend Wasser ist dieser Hike auch bei der Hitze gut zu bewältigen (ca. 45-60 min, mit vielen Fotopausen und etwas Aufenthalt bei den Waves). Das Farbenspiel der Wellen ist unglaublich schön.
Wir fahren die White Dome Road bis zum Ende, wo es Picknickplätze gibt, die uns zu unserer alltäglichen Eiskaffepause einladen. Wir verschnaufen etwas und beschließen die White Dome Loop noch zu laufen. Der nur eine Meile lange Rundweg gibt noch mal einen schönen Eindruck von diesem wirklich schönen Park.
Weitere Wanderungen wären für uns in der Hitze nicht möglich gewesen. Zu einer anderen Jahreszeit (oder vielleicht auch nur Tageszeit?) bietet der Park aber sicher noch viele interessante Möglichkeiten. Die kleinen Walks empfehlen wir (sofern es der Kreislauf und die Hitze zulassen) aber unbedingt. Gerne hätten wir im Nachhinein auch in diesem Park übernachtet und hätten dafür Las Vegas nur eine Nacht besucht. Geplant hatten wir aber noch an diesem Tag bis Las Vegas zu fahren, und so verlassen wir das Valey of Fire gegen 16:30 Uhr im Licht der bereits untergehenden Sonne.
Die 60 Meilen nach Las Vegas ziehen sich und nach den einsamen Straßen der vergangenen Tage schockt uns dieses enome Verkehrsaufkommen. Gegen 18 Uhr erreichen wir den Circus Circus RV Park, gleich neben dem gleichnamigen Hotel. Der RV-Platz ist für einen Las Vegas Besuch mit Wohnmobil perfekt. Wir haben für zwei Nächste (in der Woche, mit Full Hock up) ca. 85$ bezahlt. Natürlich stehen die Wohnmobile eng beieinander, wir haben uns aber nicht viel im und am Wohnmobil aufgehalten.
Nach einer schnellen Dusche machen wir uns „stadttauglich“ und stürzen uns in das Getümmel dieser verrückten Stadt. Wir ziehen durch die Hotels und Casinos und lassen die Stadt auf uns wirken. Wir sehen Männer, die beim Pokern weit über 100.000$ in Chips vor sich liegen haben und sind schockiert, wie man so viel Geld ver- oder erspielen kann. Alles blinkt, protz und erscheint künstlich und unecht. Die Themen der Hotels beeindrucken uns zwar, aber wir fallen mit gemischten Gefühlen ins Bett. Wie merkwürdig, eine solch wasser- und stromfressende Stadt mitten in die Wüste zu bauen.