Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 12 – Montag, 21.09.2015 – Wanderwut im Zion

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Leamon
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Beigetreten: 30.03.2015 - 22:42
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Tag 12 – Montag, 21.09.2015 – Wanderwut im Zion
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Gefahrene Meilen: 
0 Meilen
Besuchte Highlights: 
Fazit: 
Ohne Moos nix los.

Wir fallen nicht so früh aus dem Bett wie eigentlich vorgenommen, dafür ist es unter der Decke einfach zu gemütlich und drumherum zu kalt. Wir Frühstücken schnell, packen Proviant ein und auf geht’s zum Visitor-Center. Die Regenwahrscheinlichkeit ist immer noch gering, so dass wir den Weg in die Fluten wagen wollen. Mit dem Shuttel fahren wir das Ziontal bis zum Ende und starten mit nicht allzuvielen anderen Wanderfreunden in das Abenteuer Flusswanderung. Zunächst geht es auf dem asphaltierten Weg entlang des Flusses. Dann heißt es raus aus den liebgewonnenen warmen Wanderschuhen, rein in die Neoprenschlappen. Das Wasser ist eiskalt und die ersten Schritte kosten doch einige Überwindung. Wir waten von einer Seite zur anderen, immer auf der Suche nach kleinen Erhöhungen um unseren Füßen kleine Wasserpausen zu gönnen. Die Neoprenschuhe helfen zwar, dass es erträglich bleibt, warm sind unsere Füße aber nicht und wir sind froh unsere Jacken eingepackt zu haben. Die Wanderstöcke helfen uns durch die Stromschnellen und bieten uns etwas mehr Halt. Wir sind zwar nicht ganz alleine in den Narrows, aber immer mal wieder sehen wir zwischen zwei Kehren keine weiteren Wanderer. Im Laufe der Zeit werden die Felswände immer schmaler bis letzendlich keine Sand- oder Steinbänke am Rand mehr sind. Zwischen den wirklich hohen Felswänden rechts und links von uns sind nur wenige Meter, die Fließgeschwindigkeit des Flusses ist doch beachtlich. Wir können uns gut vorstellen, dass man hier bei Regenfällen verloren ist und denken an die vor kurzem ums Leben gekommen Wanderer.

 

 

Auf dem Rückweg kommen uns immer mehr Menschen entgegen und wir freuen uns einigermaßen früh losgekommen zu sein. Bis zur Busstation sind wir 5 Stunden unterwegs gewesen. Wenn im Fluss auch nicht bergauf und bergab, so war es doch anstrengend immer das Gleichgewicht zu halten. Insgesamt ist die Wanderung in die Narrows für uns eine der spektakulärsten Wanderungen unseres Urlaubs! Den frühen Einstieg können wir nur empfehlen! Wir zumindest teilen unsere Wanderwege gerne mit wenig anderen Menschen ;).

Wir steigen in den Bus zurück ins Tag und halten an der Lodge. Wir liebäugeln mit einer Protion wahrlich verdienter Fries, aber es ist uns einfach viel zu voll dort und so entscheiden wir uns doch den nächsten Bus zurück zum Campgound zu nehmen. Auch ein erneuter Abstecher nach Springdale bringt uns unseren Fries nicht näher und wir entscheiden uns für ein Mittagessen im Schatten von Mr. Rappel. Danach geht es wieder mit den Campingstühlen an den nah gelegenen Fluss. Auch wenn die Füße mittlerweile wieder aufgewärmt sind, ins Wasser müssen sie trotzdem nicht schon wieder und so sitzen wir mit Eiskaffee im Schatten und lesen in unseren Büchern, dem Reisefrüher und der Park-Zeitschrift.

So schön eine Stunde im Campingstuhl auch sein mag, unser Campingnachbar schwärmt vom Angels Landing Trail sowie vom Hidden Canyon. Die Wege seien auch alle viel schneller zu schaffen als angegeben und schwindelfrei müsse man auch nicht sein. Da wir Canyon/Schlucht schon heute vormittag hatten entscheiden wir uns für den Angels Landing Trail; wir sind ja schließlich nicht zum zum Vergnügen hier... Vorsichtshalber nehmen wir unsere Taschenlampen mit, nicht dass wir unvorbereitet von der Dunkelheit überrascht werden. Mit dem Schuttelbus geht es also ein weiteres Mal ins Ziontal bis zur Grotto und rauf in Richtung Angels Landing. Auf dem Weg kommen uns vor allem Leute entgegen, unsere Richtung scheint kaum noch jemand zu nehmen. Hinter jeder Biegung bleiben wir stehen uns geniessen die Aussicht ins Tal. Nach einigen kurzen Kehren erreichen wir den Aussichtspunkt in das Tal. Der Schuttelbus erinnert von dort oben eher an Märklin-Format. Ab hier beginnt jedoch auch der Kletter-Abschnitt. Ein Schild erinnert an die Menschen, die hier zur Tode gestürzt sind. Man kann sich an einer Ketter festhalten und läuft über einen schmalen Bergkamm. Mindestens an einer Seite, manchmal auch an beiden, geht es sehr tief nach unten. Für Lea ist dies der Horror... Den ersten Teil der Strecke meistern wir zwar, weiter möchte sie aber auf gar keinen Fall gehen. Auch von hier ist die Aussicht wirklich außergewöhnlich schön. Also drehen wir um.

 

 

Eine gute Entscheidung, denn auch so wird der Rückweg ins Tal lang und wir sind froh, dass wir die Wanderstöcke vom Vormittag wieder dabei haben. Ab jetzt sind diese übrigens treue Begleiter auf langen Wanderungen. Zumindest für schöne Fotos wird es langsam zu dunkel und unten angekommen nehmen wir den Shuttelbus in Richtung Visitor-Center. Beim Zwischenstopp an den Lodges könnne wir es jedoch nicht lassen und versuchen noch einmal unser Glück mit den Fries. Der Kiosk hat zwar bereits geschlossen, aber auch das Restaurant ist bereit, uns mit Fries to go zu einem ungewohnt schnellen Abendessen zu verhelfen. Um so ärgerlicher, dass wir nachdem wir die Bestellung abgegeben haben feststellen müssen, dass wir das Portmonee nach der Mittagspause gar nicht wieder in den Rucksack gesteckt haben. Einen „Notzwanni“ haben wir auch nicht dabei und so müssen wir -wie gewonnen so zeronnen- unser Abendessen wieder abbestellen. Statt dessen gibt es am Wohnmobil dann Nudeln mit Tomatensosse und noch ein paar Kartenspielrunden unter Grubenlampenlicht.

Der Gruppen-Site hat uns im Nachhinein viel weniger gestört als im allerersten Moment gedacht. Die Wanderungen waren sowieso recht tagesfüllend und die Zeiten am Wohnmobil haben wir größtenteils am Flussstrand verbracht, der an dieser Stelle besonders schön war. Auf ein Lagerfeuer mussten wir aber leider verzichten.

 

Gisela
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Beigetreten: 26.08.2009 - 14:49
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RE: Reisebericht: Tag 12 – Montag, 21.09.2015 – Wanderwut im Zio

Hallo,

ganz schön sportlich, gleich 2 Wanderungen an dem Tag.

Angels Landing haben wir auch nicht geschafft wegen Höhenangst, gut wenn man dann rechtzeitig umkehrt.

 

Herzliche Grüsse Gisela

 

Esthi71
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Beigetreten: 31.12.2013 - 11:44
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RE: Reisebericht: Tag 12 – Montag, 21.09.2015 – Wanderwut im Zio

Liebe Lea, lieber Simon

Puah - echte Wanderwut!!! Habe ihr ganz toll gemacht.yes

Bei Angels Landig war ich auch vollig gestresst - unserer 11 jähige Junge ist zwar sehr wandererporbt und lief am Seil, trotzdem war es für mich purer Nervenkitzel!

Und nun, wo ihr die Fries aber ECHT verdient hättet, hielt der Gelbeutel in Mr. Rappel Siesta! Unsozialer Kerl!!!

Bitte um Weiterschreiben.....

 

Herzlichst Esthi

 

JoIn
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Beigetreten: 12.01.2013 - 11:20
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RE: Reisebericht: Tag 12 – Montag, 21.09.2015 – Wanderwut im Zio

Hallo,

jetzt bin ich enttäuscht - wo sind die pinken Schuhe??? wink

Ein toller Tag in diesem tollen Park. Angels Landing haben wir ausgelassen, ich konnte meine Familie nicht überzeugen.

LG, Inga

Leamon
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Beigetreten: 30.03.2015 - 22:42
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RE: Reisebericht: Tag 12 – Montag, 21.09.2015 – Wanderwut im Zio

Hallo,

vielen Dank für die ganzen Kommentare :).

Angels Landing ging für mich (Lea) gar nicht. Ich war nach dem ersten Stück schon wirklich fix und fertig.. So kannte ich mich bisher gar nicht. Als ich wieder unten war, war ich völlig aufgelöst.

Sooooo und nun..

Ladys and Gentelman....

Heute für Sie...

Dieeeee... Schuhe!!!

Von unten hatten die Noppen, sodas man überhaupt nicht gerutscht ist. Der Knöchel war allerdings frei. Dank des Stocks, war das aber kein Problem.

Heute Abend schaffe ich es leider nicht mehr, aber spätestens zum Ende der Woche folgt die Fortsetzung unseres Reiseberichts.

Liebe Grüße

Lea

Esthi71
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Beigetreten: 31.12.2013 - 11:44
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RE: Reisebericht: Tag 12 – Montag, 21.09.2015 – Wanderwut im Zio

Oh, wie wunderhübsch! Man dankt, dass uns dieses Vergnügen nicht vorenthalten wurdewink

Liebi Grüess

Esthi