Tag 04: Sonntag, 21.08.2016: Shannon Falls, Chief Peaks Trail im Stawamus PP, Weiterfahrt Richtung Lillooet

Ok, zu dritt im Alkoven war ein wenig eng und warm. Irgendwann mitten in der Nacht haben wir die warmen Decken im Schrank verstaut und unsere dünnen Schlafsäcke als Decke benutzt. Aber auch so ist es zu dritt nicht optimal. Jeremie hat bereits in dieser Nacht beschlossen, dass er ab morgen unten schlafen wird.

Robert und ich gehen zeitig nach draußen, die friedliche und ruhige Morgenstimmung genießen. Wunderschön.

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Frühstück gibt’s draußen, das Wetter lädt dazu ein.

Um 9:20h fahren wir los, Richtung Shannon Falls und Stawamus Chief PP. Die Wasserfälle liegen so früh leider noch total im Schatten und auch wenn es die dritthöchsten Wasserfälle Kanadas sind, ist das heute Morgen kein WOW-Erlebnis für uns.

Doch wir wollen gleich „nebenan“, im Stawamus Chief PP noch einen Trail laufen. Auf dem Parkplatz der Shannon Falls ist es zwischenzeitlich schon dermaßen voll, dass einige Fahrzeuge auf der Suche nach einem freien Parkplatz in der Endlosschleife dauerkreiseln. Wir lassen unseren Camper daher lieber hier stehen und fahren nicht die knappen 1,5 km weiter in den nächsten PP. Der Trail kann auch von hier gestartet werden.

Der Chief Peaks Trail stellt sich als ziemlich anstrengend und zeitintensiv heraus. An die 700 hm erklimmen wir über viele hohe Holzstufen, Felsstufen und gegen Ende blanken Fels.
Wir wollen natürlich bis zum Third Peak, auf dem es aber so mächtig windig und frisch ist, dass wir nicht lange dort bleiben.

Doch die Aussicht ist natürlich unschlagbar, wir können auch ameisengleich die Wanderer auf dem First und dem Second Peak sehen.

Auf dem Rückweg nehmen wir dann auch noch den Second Peak mit, den ersten schenken wir uns. Unser Abstieg ist abenteuerlich, zum Teil mit Leitern und Ketten. Insgesamt fünfeinhalb Stunden sind wir unterwegs und ziemlich geschafft, als wir wieder unten an der Gondelstation sind. Da warten Jeremie und ich gerne hier, bis Robert zurück zum Parkplatz der Shannon Falls gelaufen ist und uns hier mit dem TC abholt.

Auf der Weiterfahrt auf dem Sea-to-Sky-Highway #99, zwischenzeitlich schon nachmittags gegen 16:00h, wird das Wetter immer schlechter und es regnet zum Teil heftig.

Viel zu geschafft sind wir, um noch irgendwo anzuhalten und das Wetter lädt auch nicht dazu ein. So fahren wir an Whistler völlig schmerzfrei vorbei, aber auch am Joffre Lakes PP, und das tut schon weh. So schöne Bilder hab ich von dort gesehen.

Weiter geht es in den Nairn Falls PP, schon früher Abend, und wir fragen nach einer freien site. Allerdings ist hier alles voll, bis auf ein paar wenige sites direkt am Highway, also fahren wir weiter. Es regnet wieder und wir sind nicht nur müde, sondern auch enttäuscht, dass wir die Fahrt wegen des Wetters gar nicht genießen können.

Der einzige Höhepunkt ist wenige Kilometer nach dem Nairn Falls PP die Sichtung unseres ersten Bären! Ganz alleine tapst der Schwarzbär auf einer Wiese herum und tut sich an den Sträuchern oder Beeren gütlich. Toll, ein kleiner Trost für das ungemütliche Wetter.
Zu diesem Zeitpunkt können wir nicht ahnen, dass es der einzige Bär sein würde, den wir in diesem Urlaub sehen werden. Sicher hätten wir uns trotz fortgeschrittener Stunde mehr Zeit für die Beobachtung oder auch für das ein oder andere Bild genommen.

Unseren ursprünglich geplanten CG Twin One Creek fahren wir nicht an. Da wir die Zufahrt über die Gravelstrecke nicht kennen, ist uns das Risiko bei dem Wetter zu groß und die Zeit zu weit fortgeschritten, als dass wir wieder unverrichteter Dinge umkehren wollten.

Schließlich finden wir mit dem Rogers Creek CG einen schönen vom Forest Service betriebenen Platz, der sich auf zwei kurz aufeinanderfolgende Areale aufteilt. Insgesamt 15 sites gibt es auf diesem CG, 6 davon auf dem Gebiet, wo wir nun sind. Wir bleiben auf site 14 und sind die einzigen Camper. Der CG ist zwar direkt am Highway, unsere site jedoch nicht einsehbar, und der Rogers Creek rauscht so laut (oder ist es eher der Regen, der aufs Camperdach prasselt?), dass kein Auto zu hören ist. Der Verkehr ist auch quasi um diese Zeit nicht mehr existent, es ist total einsam hier.

Wir sind froh, ein Plätzchen zu haben, aber ziemlich enttäuscht, dass es regnet, kalt ist und wir drinnen bleiben müssen.

Nach dem Abendessen richten wir Jeremies eigenes Bett her und er fällt dankbar in die Kissen. Auch wir gehen nach dem Spülen schlafen, zu müde hat uns die anstrengende Wanderung gemacht und draußen sitzen ist ja leider nicht möglich.

Unsere Tagesetappe:

Heute gefahren: 175 km