Noch bevor meine Männer aufwachen, verlasse ich leise das Zelt und klettere auf die Felsen, die sich über dem Campground erheben. Ich liebe es, so früh morgens die Ruhe zu genießen. Herrlich ist es hier oben, die Aussicht zu allen Seiten atemberaubend schön.
Klick auf ein Bild für die Slide-Show
Nach unserem Müsli- und Toastfrühstück packen wir unsere Rucksäcke und machen uns auf zum Trailhead für unsere heutige Wanderung. Wir verzichten auf das Auto und gehen gleich zu Fuß, da es zum Trailhead nicht sehr weit ist. Zumindest dachten wir das, aber ein guter Kilometer wird das auch gewesen sein.
Die Wanderung geht zunächst über sandige Wege und ein paar Felsen ohne großartige Steigungen durch den Squaw Canyon. Es ist leicht bewölkt und nicht ganz so heiß.
Trotzdem fühle ich mich heute irgendwie erschlagen und nicht so leistungsfähig. Jeremie geht es ähnlich und wir machen mehrere kurze Pausen.
Der Weg zieht sich, wird aber nach etwa der Hälfte deutlich interessanter, denn jetzt müssen wir einen Bergkamm überqueren, um in den Big Spring Canyon zu gelangen. Das macht eindeutig mehr Spaß, als nur auf sandigen Pfaden entlangzugehen.
Ein Trailrunner, der uns entgegenkommt, macht eine solche Trainingseinheit wohl nicht zum ersten Mal. Trotz der mittlerweile wieder heftigen Hitze und des teilweise doch ziemlich unwegsamen Geländes ist er recht flott bergauf, bergab unterwegs. Respekt!
Durch den Big Spring Canyon zurück zum Trailhead ist der Weg wieder ähnlich, wie durch den Squaw Canyon. Er zieht sich in die Länge und ist vor allem für Jeremie ziemlich fad ohne weitere spannende Klettereinlagen. Es ist nicht ganz einfach und wir haben gut zu tun, ihn bei Laune zu halten. Wir trinken viel und unterbrechen unseren Weg durch häufige Pausen im Schatten.
Als wir den Trailhead endlich erreichen, sind dann doch 5 ½ Stunden rum und wir sind ziemlich geschafft. Jetzt noch die Strecke zurück zu unserer site, dann dürfen unsere qualmenden Füße wieder an die frische Luft. Das tut gut!
Der Campground verfügt weder über Duschen noch Waschbecken (?), und wir sind verschwitzt, aber erfinderisch. Aus einem leeren Wasserkanister basteln wir uns eine Dusche. Keine große Sache, einfach Löcher in den Deckel pfriemeln und fertig. Jeremie ist der Erste. Er ziert sich ein wenig, aber unsere site ist von der Straße und den anderen sites kaum einsehbar. Außerdem haben wir direkt an einer hohen Felswand einen wunderbaren Duschplatz, der von einem großen Stein auch noch zur Hälfte verdeckt wird. Einer spielt Dusche, stellt sich auf den großen Stein und lässt es von oben regnen, der andere darf sich frisch machen. Superpraktisch und eine Wohltat für uns. Wenn ein Auto auf der Straße anfährt, oder jemand vorbei läuft, müssen wir uns nur kurz hinter den Stein ducken. Ist aber nichts los.
Für solche Unternehmungen haben wir Outdoorseife dabei. Wenn wir normales Duschgel verwenden, sammeln wir das Wasser in einer kleinen Wanne und entsorgen es in den Pit Toilets. Ebenso verfahren wir mit unserem Spülwasser. Man sieht, es geht alles, auch mit Zelt, es ist nur ein wenig aufwendiger. Aber natürlich kommt uns dafür das gute Wetter sehr entgegen. Bei Regen wäre das alles nicht ganz so einfach und toll.
So wunderbar erfrischt freuen wir uns nun auf unser Abendessen. Es gibt herrliche Ribeye-Steaks mit Guacamole Toast und gegrillten Zwiebeln, sowie Salat. Ein kühles Bier fehlt natürlich auch nicht. Unsere Kühlbox haben wir in Moab mit einem großen Eisblock bestückt, der hält wirklich ewig lange kühl.
Zum Sunset fahren wir zum Pothole Point, in der Hoffnung, vom gestrigen Regen dort noch gefüllte Pools anzutreffen. Sind aber leider alle schon wieder ausgetrocknet.
Aber auch ohne gefüllte Pools ist das ein ganz toller Aussichtspunkt, und, was soll ich sagen, es ist mal wieder nichts los. Ein, zwei andere Personen sehen wir ganz kurz mal aus der Ferne, sonst haben wir dieses wunderbare Plätzchen für uns allein.
Heute ist das Wetter gut und wir können wieder ein Lagerfeuer machen und die Sterne beobachten. Hier im Needles District und auf unserer schönen Campsite mit großartiger Aussicht gefällt es uns richtig, richtig gut.
Das sind nun mal wieder ganz ausserordentlich tolle Bilder, liebe Elli, BRAVO!!
Mir ging es auf dem Weg zu den Registern im Capitol Reef ebenso - irgendwie schlapp.... Am Ende glaube ich, es war gerade wegen der Bewölkung - irgendwie ist es dann feuchter.
Ich freue mich sehr auf die Forstetzung - ihr seid really tough guys....
Herzlichst Esther
Liebe Esther,
danke für dein positives Feedback! Freut mich, wenn du gerne dabei bist.
Liebe Grüße
Elli
Scout Womo-Abenteuer.de
Wow...!
Ich hoffe ja, dass wir naechtes Jahr endlich dazu kommen, den Needles District zu erkunden. Schon 2x mussten wir kurz vorher die Plaene aendern.
Die Outdoor-Dusche ist gut, gell? Hatten wir dieses Jahr auch mal... allerdings schon mit enstprechender Vorrichtung.. und wenn man das Wasser mitbringt.
Beim campen wird einem eigentlich wieder bewusst, wie minimalistisch man sein kann und mit wie wenig man schon zufrieden ist. Da ist ein Womo schon wieder der reinste Luxus.
Liebe Gruesse aus dem suedlichen Amerika,
Bine + Dieter
Liebe Elli,
Not macht erfinderisch. Habt ihr nicht ein Foto für uns ;)?
Herzliche Grüße
Sonja
Trakki.Reisen
Hi Elli,
nun bin ich etwas überrascht, das ihr nicht den Hike durch die Needles gewählt habt. Der Chesler Park Trail wäre wahrscheinlich auch für Jeremie vielseitiger und spannender gewesen. Zumal mit dem Jeep der Trailhead am Elephant Hill ideal erreichbar wäre. Aber sicherlich wart ihr nicht das letze Mal dort und man braucht ja noch Ziele....
Ich find's einfach Klasse ihr seid immer so richtig mittendrin!
Liebe Grüße,
Beate
Unser Reiseblog 5Jahreszeiten
Hallo Elli
Wunderschön! Deine Bilder sind einfach herrlich
Ins Needles-District habe ich mich auf unserer Reise total verliebt, es ist so unglaublich faszinierend dort. Irgendwann muss ich nochmals dorthin zurück.
Gruss Yvonne
Reiseberichte 2014/2016, 2018 (Planung)
Hallo Elli,
wow, was für schöne Bilder!!! :!! Und toll, wie ihr euch mit der Dusche beholfen habt. Das ist Outdoorurlaub :-)
Liebe Grüße,
Ulli
Scout Womo-Abenteuer.de
www.dezembercamper.de
Hallo Elli,
eine so schöne Wanderung, deine Fotos lassen so richtig Fernweh aufkommen. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube diese Wanderung haben wir in 2012 auch gemacht. Es war der Squaw Flat Loop Trail, eine der schönsten und einsamsten Wanderungen die wir je gemacht haben. Wir sind aber, glaube ich, anders herum gelaufen.
Ich muss sagen, dein Bericht ist so spannend zu lesen, ich freue mich immer wenn es wieder einen neuen Tag gibt. Du beschreibst das Camperleben sehr authentisch und man kann sich prima vorstellen, wie eure Tage ablaufen. Das finde ich ganz besonders gut, denn so kann jeder für sich sehr gut einschätzen, ob ihm so ein Zelturlaub gefallen würde.
Ich bin noch hin und hergerissen, tendiere aber trotz eurer traumhaften Erlebnisse zum Wohnmobil.
Liebe Grüße
Susanne
Scout Womo-Abenteuer.de
Reiseberichte
Liebe Beate,
Da hast du sicher Recht, doch erschien uns der Chesler Park Loop mit 11 Meilen für Jeremie deutlich zu lang. Im Nachhinein fand ich es schon sehr schade, dass wir die Needles nur aus der Ferne bewundert haben, aber das ist nur ein Grund mehr, wieder mal hinzufahren.
Liebe Grüße
Elli
Scout Womo-Abenteuer.de
Hallo Yvonne und Ulli,
vielen Dank für euer Lob. Ein echtes Traumziel, dieser District. Schreit nach einer Wiederholung.
Liebe Sonja,
Ääh... nein, das haben wir uns verkniffen, wer will schon anderen beim Duschen zusehen?
Liebe Grüße
Elli
Scout Womo-Abenteuer.de
Liebe Susanne,
danke für deine lieben Worte!
Für mich ist wichtig, dass ich draußen bin, mitten in der Natur. Das kann ich mit Wohnmobil haben oder mit Zelt, das ist (schönes Wetter vorausgesetzt) letzten Endes nur der Schlafplatz. Wir hatten eben einige Ziele angepeilt, die mit Wohnmobil nicht machbar waren, da kam nur das Zelt in Frage. Ich würde jederzeit auch wieder mit Wohnmobil reisen, obwohl wir alle es schon ziemlich zu schätzen gelernt haben, an vielen Plätzen wirklich allein zu sein und nicht in den Touristenmassen unterzugehen.
Liebe Grüße
Elli
Scout Womo-Abenteuer.de
Hallo Elli,
schade, dass die Wanderung nicht so der Hit für Jeremie war. Aber wie Du schon schreibst Chesler Park Loop wäre auf Grund der Länge und der Temperatur bestimmt anstrengender gewesen.
Dieser NP ist wunderschön und nicht überlaufen. Eigentlich müsste man hier eine ganze Woche verbringen, es gibt ja so viele Trails. Auch ich habe an einen Abend oben auf den Felsen hinter den sites gesessen, die herrliche Landschaft genossen und die Weite plus Stille aufgesogen.
Sehr schön: das vorletzte Bild
. großartige Stimmung
Liebe Grüße
Matthias
Scout Womo-Abenteuer.de
Südwesten USA in 5 Wochen Herbst 2014
Hi Elli,
da hat Jermie aber gut durchgehalten. Die Bilder von der Wanderung sind toll, und Ihr seid sich wieder abseits der Menschenmassen unterwegs gewesen.
Die Abendstimmung habt Ihr klasse eingefangen!
LG Mike
Liebe Grüße, Mike
Experience!
Scout Womo-Abenteuer.de