Ich habe Fieber. Reisefieber. Es ist nicht unsere erste Reise in die USA und dennoch – bereits einige Tage vor unserem Abflug phantasiere ich in den frühen Morgenstunden und wälze mich unruhig in meinem Bett hin und her. Das gehört für mich wohl einfach zum nahenden Urlaubsbeginn dazu.
Die ganze Aufregung gipfelt schließlich darin, dass ich am Tag unserer Abreise nach Frankfurt vor dem Geldautomaten stehe und meine Pin ganz plötzlich nicht mehr weiß. Ich nutze die Karte mehrmals in der Woche bei allen möglichen Einkäufen, aber plötzlich ist da nur Leere in meinem Kopf. Ganz schön bescheuert...
Donnerstag, 30.07.2015:
Wir haben gut geschlafen, die Betten unseres park, sleep & fly - Hotels Mercure in Kelsterbach sind prima. Die ziemlich geräuschvolle Klimaanlage haben wir gestern Abend abgeschaltet, so war es in unserem Zimmer zwar etwas wärmer, aber dafür sehr ruhig.
Unser Gepäck sind wir bereits gestern Abend los geworden und haben eine absolute Punktlandung hingelegt: 69kg für unsere drei Gepäckstücke, kein Gramm haben wir verschenkt. Da hat sich das gewissenhafte Einpacken, Umpacken und auch wieder Auspacken einiger Dinge gelohnt.
Im Restaurant lassen wir uns das Frühstück schmecken, das keine Wünsche offen lässt. Ein kunterbuntes und vielfältiges Buffet. Wie schön, dass wir uns Zeit lassen können und uns wieder für die Anreise am Vorabend entschieden haben.
Wir packen unser Handgepäck zusammen und warten in der Sonne auf unser Shuttle, das uns um 9 Uhr auf den Flughafen bringt.Unser Gate ist noch nicht bekannt, also warten wir vor der großen Schautafel in Terminal 1, bis unser Flug angezeigt wird.
Die Freude darüber, dass dies nach einer Viertelstunde der Fall ist, währt nicht lange. Hinter unserer Flugzeit 11:35h prangt in orangenen Lettern: 14:00h. VERSPÄTUNG! Och nö...
Wir gehen trotzdem schon zum Gate, die Wartezeit ist so oder so dieselbe. Robert muss mal wieder die Schuhe ausziehen, aber der Kamerarucksack ist heute nicht verdächtig. Dafür mein Labello, den ich in der Hosentasche vergessen habe. Natürlich wird auch Roberts kleines Taschenmesser gefunden, das noch in seiner Tasche dümpelte und an das er nicht dachte. Aber er darf es behalten, es ist wohl zu klein und wird nicht als gefährliches Gut eingestuft. Gottseidank, denn es ist ein Erinnerungsstück und für Robert von großem ideellen Wert.
Die Wartezeit geht ohne besondere Vorkommnisse vorüber, zwischendurch wird lediglich unser Hunger und Durst gestillt.
Schließlich dürfen wir einsteigen und pünktlich um 14:00h rollt unser Vogel zur Startbahn.
Nach einem Essen (Pasta or Pasta, diesmal dank Sitzplatz in einer der hinteren Reihen wieder ungefragt ...) und ein paar Getränken sind auch ruckzuck die ersten drei Stunden um und wir überfliegen Island. Eine knappe Stunde später erreichen wir Grönland und können bei fantastischem Wetter diese schroffe, ursprüngliche und rohe Natur ausgiebig bewundern.
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Der Rest des Fluges wird mehr oder weniger abgesessen, eine andere Wahl gibt es ja nicht. Immer wieder schöne Ausblicke nach unten, das Wetter ist herrlich.
Jeremie schläft mal für ein, zwei Stunden, während ich „Honig im Kopf“ anschaue und am Ende auch noch heulen muss...
Zwischendurch gibt es nochmal einen Snack und dann geht es auch schon allmählich zum Landeanflug auf Las Vegas.
Da wir im Flieger fast ganz hinten sitzen, dauert es ein wenig, bis wir endlich aussteigen können. Schnell in Richtung immigration. Ich habe vor, die neuen Kiosks auszuprobieren und somit etwas Zeit einzusparen. Als wir dort ankommen, ist jedoch absolut nichts los und es sind zwanzig Schalter besetzt. Innerhalb von fünf Minuten sind wir durch. Das gabs noch nie. Da hätten wir mehr Zeit gebraucht, um uns mit dem Procedere an den Kiosks vertraut zu machen.
Cool, so kann es weiter gehen. Das Gepäck ist in dieser kurzen Zeit natürlich noch nicht verfügbar, so schnell kann keiner ausladen. Also haben wir eine kurze Wartezeit am Gepäckband. Unser Koffer kommt angefahren, nach einer Weile die Tasche. Der Reihe nach holen alle anderen Passagiere ihre Koffer und Taschen vom Band und wir warten weiter... Es fehlt - was sonst? - unsere Zargesbox. Robert fragt nach, ob die wohl an einem anderen Ort ausgegeben wird, denn letztes Jahr in San Francisco war das so. Nein, wenn sie von der Größe durch die Öffnung am Gepäckband passt, dann kommt die Box auch da durch. Ok, weiter warten. Aber es tut sich nichts, leider.
Wir sind zwischenzeitlich allein bei der Gepäckausgabe und Iris, die nette Flughafenmitarbeiterin, hilft uns und nimmt sich der vermissten Box an. Ein Telefonat bei den Kollegen ergibt aber nur die Info, dass der Flieger komplett entladen ist und nichts mehr kommt. Mist! Ohne Zargesbox geht erst mal nicht viel, campen ist unmöglich, denn da sind die Schlafsäcke und ein Teil der Isomatten drin. Iris vertröstet uns auf morgen, da kommt nochmal eine Maschine von Condor rein, die gegen Mittag landet, und nimmt alle Daten auf. Wir ärgern uns zwar ein wenig, aber es ist ja doch nicht zu ändern und so lassen wir uns die Stimmung nicht vermiesen. Auf dem Weg nach draußen plötzlich ein Ruf von Iris, da, auf dem anderen Band kommt einsam unsere Zargesbox angefahren! Ist das klasse! Dann läuft ja doch alles wie geplant.
Bei der Autovermietung haben wir eine völlig unnötige Verzögerung, weil der Kiosk eine Fehlermeldung ausspuckt und wir nun doch in der Schlange anstehen müssen. Blöd, weil ich extra den online-Check-in zu Hause gemacht hatte, um das zu vermeiden.
Jeremie sitzt wie ein Häufchen Elend bei unserem Gepäckwagen, völlig übermüdet kann er kaum noch die Augen offen halten. Dann geht es endlich ins Parkdeck zu unserem Fahrzeug. Voller Freude klärt uns der Mitarbeiter über unser kostenloses Upgrade auf und schickt uns zu einem Monstrum von Suburban. Ähem, nein Danke, das brauchen wir nun echt nicht...
Ich gehe mal die Reihe Fullsize SUVs entlang und gucke als absoluter Laie erst mal darauf, wie viel Bodenfreiheit der ein oder andere hat. Alles ziemlich mau, bis auf einen Toyota 4RUNNER, der sieht an sich ganz gut aus. Ich zeige ihn Robert, wir vergleichen die Kofferraumgröße. Da punktet der Suburban, aber der taugt ja für sonst nichts. Also entscheiden wir uns für den Toyota. Der ist zwar für jemanden reserviert, aber die Mitarbeiterin meint, sie nehme das auf ihre Kappe, wir können den haben. Das klingt doch prima, vielen Dank.
Schnell beladen (diesmal problemlos...) und ab ins Hotel. Die Karre fährt sich klasse, hat gerade 10000 Meilen, ein Top Radio, sogar eine Rückfahrkamera, und das Beste: zuschaltbaren 4WD und sogar einen Kriechgang. Wenn da jetzt noch gute Reifen drauf wären, könnten wir alles Mögliche mit diesem Auto anstellen. Aber auch so wird es uns bestimmt den ein oder anderen Trail jenseits des Asphalts möglich machen.
Wir haben uns für diese eine Nacht für das Stratosphere Hotel entschieden, weil ich schon immer mal auf einen Tower hoch wollte, um Las Vegas bei Nacht zu sehen. Da schien mir das mit Kind die praktikabelste Variante, da wir notfalls auch jeder einzeln hoch können, wenn Jeremie zu müde ist und schlafen will.
Unser Zimmer ist der Hotel-Kategorie entsprechend einfach, aber sauber, hat zwei Queensize Betten und ist für uns absolut ausreichend.
Tatsächlich ist es so, wie ich vermutet hatte, Jeremie ist zu müde, nicht einmal mehr essen möchte er. Also darf er gleich schlafen, was er dankbar tut.
Ich rüste mich mit Stativ und Kamera aus und mache mich auf den Weg zum Tower. Bei der Sicherheitskontrolle muss ich mein Stativ zurück lassen, das ist nicht erlaubt auf dem Turm. Blöd. Also keine schönen Aufnahmen von dort oben.
Es ist ein etwas zeitintensiveres Unterfangen, auf den Tower zu gelangen, da man an mehreren Stellen Wartezeit hat. Aber schon toll, die Aussicht! Am schönsten ist es ganz oben, wo man im Freien ist.
Nach meiner Rückkehr ins Zimmer macht sich Robert allein auf den Weg zum Tower. Auch er kommt beeindruckt zurück. Jetzt aber ab in die Federn, wir sind mächtig ko.
Hi liebe Elli,
da war das Chicken wohl aus in den letzten Reihen ;).
Wunderschöne Flugbilder! Und mal wieder die Box. Gut, dass sie noch mit kam.
Herzliche Grüße
Sonja
Trakki.Reisen
Hi Elli!
Da hat der Urlaub doch noch richtig anfangen können
!
Wir haben auch für unsere Flüge die hinteren Sitzplätze reserviert, trotz der Gefahr: Pasta or Pasta
. Das sind nämlich Doppelsitze und ich muss keine Verrenkungsübungen machen, wenn ich aufstehen möchte
.
Und mit dem 4Runner habt ihr mit Sicherheit eine große Freundschaft schließen können, die Karren lassen sich wirklich super fahren.
Ich persönlich bin gespannt, wie ich mit dem Flaggschiff zu Recht kommen werde. (27`- 30`). Das ist ein bißchen länger als der Toyota
.
Na dann, gue Nacht!
Es gibt für uns noch viele Fragen, wir haben die Welt nicht überall gesehen!
Unser Blog
Hallo Elli!
Der Start war zwar etwas holperig (Verspätung, Zarges-Box) aber das hat sich ja alles schnell in Wohlgefallen aufgelöst! Toitoitoi, dass es so weiter geht!
Und trotz deiner Warnung: ich liebe viel Text, grad wenn es so schön menschlich geschrieben ist! Liest sich besser als so manches Buch! Bin scho sehr gespannt wie es weiter geht!
Liebe Grüße
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Verena
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Oh Elli,
ich musste grad so lachen: Ich hab auch am Flughafen in München meine Pin nicht mehr gewusst, als wir noch ein bisschen Bargeld mitnehmen wollten! Ist das ein weibliches Problem? ich kam mir ganz schön doof vor...
Bin schon gespannt auf die Zelterfahrungen!
Liebe Grüße, Maria
Liebe Sonja,
Naja, so hatten wir endlich mal wieder matschige Nudeln, da ist auch das Kauen nicht so anstrengend
...
Danke dir. Ich bin eine leidenschaftliche "Rausguckerin", sofern man was sieht. Und das haben wir. Allein die Flugzeit über Grönland war total klasse, die Landschaft, obwohl sehr rau und karg (und kalt, brrr....!), hat mich echt fasziniert.
Liebe Grüße
Elli
Scout Womo-Abenteuer.de
Hallo Elli,
eine gute Lektüre. Ich bin dabei.
Kannst du noch angeben welche Seen es auf den Bildern 5 - 7 sind?
Liebe Grüße Gerd
Meine Reiseberichte, bitte auch auf Seite 2 schauen.
Liebe Jindra,
Ja, das haben wir, der war absolut super, den würden wir jederzeit wieder nehmen!
Da mache ich mir bei dir überhaupt keine Sorgen
.
Liebe Grüße
Elli
Scout Womo-Abenteuer.de
Hallo Verena,
Prima und danke für die Blumen!
Liebe Grüße
Elli
Scout Womo-Abenteuer.de
Hi Maria,
Das ist ja beruhigend, dass es nicht nur mir so geht... Ob das ein weibliches Problem ist... dazu sage ich mal nichts
.
Liebe Grüße
Elli
Scout Womo-Abenteuer.de
Hallo Gerd,
Auf Bild 5 und 6 ist der Lake Mead zu sehen, auf Bild 7 der Lake Las Vegas.
Puuuuh, bin ich froh, dass du mich nicht nach den Seen auf Bild 4 gefragt hast
.
Liebe Grüße
Elli
Scout Womo-Abenteuer.de
Moin Elli,
da steige ich doch auch gerne dazu. Ich bin schon gespannt, wie es euch beim Zelten ergangen ist. Bei den kühlen Temperaturen und dem Nebel hier bei uns in Norddeutschland freue ich mich schon, von euren (hoffentlich) heißen Tagen und lauen Abenden am Lagerfeuer zu lesen.
Auch ich finde seitdem ich in diesem Forum bin, jeden Reisebericht spannender als ein gutes Buch
.
Für die Auffahrt auf den Tower des Stratosphere waren wir am Ende der Reise schlicht zu geizig, praktisch daher, wenn die Auffahrt im Übernachtungspreis bereits inkludiert ist. Das würde ich mir bei unserer nächsten Tour evtl auch überlegen.
Liebe Grüße von der Ostsee
Stephie Scout Womo-Abenteuer.deHallo Stephie,
oh ja, laue oder auch richtig unangenehm warme Abende hatten wir schon. Da haben wir der Wärme wegen auch mal auf das Lagerfeuer verzichtet...
Ich fand das gerade am Ankunftstag wirklich praktisch. Von einem anderen Hotel hätten wir den Weg sicher nicht mehr auf uns genommen mit einem völlig übermüdeten Kind. Und da wäre auch nicht jeder alleine nochmal losgezogen.
Liebe Grüße
Elli
Scout Womo-Abenteuer.de
Liebe Elli!
Ich glaube, ich muss Dir, (aus dem Grund meines Alters wird es wohl erlaubt sein
), einen Ratschlag geben!
Du musst uns allen NICHT persönlich antworten, sonst musst Du noch einen Sonderurlaub beantragen
, auch wenn ich mich immer freue, eine Antwort zu bekommen
.
Du hast bestimmt schon mit der Schreiberei genug zu tun.
Niemand von uns wird es Dir für böse halten. Wir alle warten doch auf die Fortsetzung eurer Reise
, da musst Du nicht wirklich noch Deine Zeit zusätzlich in Anspruch nehmen.
Ich hoffe, dass viele hier so denken
!
Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende!
Es gibt für uns noch viele Fragen, wir haben die Welt nicht überall gesehen!
Unser Blog
Hi Jindra,
Einerseits hast du damit ja recht, aber bei wo vielen interessierten Mitfahrern macht es sicher auch Spaß, jedem zu antworten. ICh brauche mir jetzt auch keine Sorgen mehr um Ellis Rückenschmerzen zu machen
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Hallo Jindra,
keine Sorge, ich mach das, weil es mir Spaß macht. Mein Reisebericht ist ja schon fertig geschrieben, das mache ich immer bereits im Urlaub. Sonst vergesse ich viele Details.
Liebe Grüße
Elli
Scout Womo-Abenteuer.de
Hallo Elli!
Na dann hast Du mich beruhigt
!
Es gibt für uns noch viele Fragen, wir haben die Welt nicht überall gesehen!
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Hi Elli,
tolle Bilder aus dem Flieger!
Liebe Grüße, Mike
Experience!
Scout Womo-Abenteuer.de
Hallo Mike,
hast wohl nicht zu Ende gelesen
@ Elli: Tolle Bilder aus dem Flieger
Gruß
Peter
Hi Mike,
wo, bitte, hattest du den denn vergessen???
Dank Peter bist du über den Verbleib der Box ja schon informiert
.
@Peter und Mike: Danke für die Blumen, die Sicht war einfach fantastisch.
Liebe Grüße
Elli
Scout Womo-Abenteuer.de
Hallo Elli und Peter,
da ist mir das Auftauchen der Box angesichts der späten Uhrzeit irgendwie entgangen
. Naja, nach so einem langen Flug kann man ja mal etwas verpennt sein
Beim Raften hatte ich oft nur die Fototasche gut erreichbar. Also ist der Nagel nach einer Erkundugspartie entlang der dorigen (stillgelegten) Eisenbahnstrecke in einer Seitentasche verstaut worden ...und erst am nächsten Tag am Gate wieder aufgetaucht .... da hab ich ihn dann einfach mit in den Flieger genommen.
Zum Glück wird nicht nur in Frankfurt schlecht kontrolliert...
LG Mike
Liebe Grüße, Mike
Experience!
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