Das war für mich eine üble Nacht. Gegenüber kam spät abends noch eine Gruppe Jugendlicher an, die erst gelärmt, dann gekocht und dann die Zelte aufgebaut haben. Um 1 Uhr höre ich sie immer noch sprechen und bin leicht genervt. Dann ist aber glücklicherweise Ruhe.
Jeremie hat heute Morgen Bauchschmerzen und ist nicht so gut drauf. Trotzdem frühstückt er mit uns einen Toast, will dann aber lieber im Zelt spielen, als wir uns auf den Petrified Forest Trail machen, der direkt am Office des Parks startet.
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Tolle Aussicht auf das Wide Hollow Reservoir
Der Trail ist mit 1,7 Meilen überschaubar kurz und wir rechnen damit, nicht viel länger als eine Stunde unterwegs zu sein. Den Trail of sleeping rainbows machen wir natürlich auch und der lohnt sich deutlich mehr, als der kürzere „Standard“-Trail.
Nach unserer Rückkehr – es dauerte nun doch eher 1,5 Stunden - packen wir zusammen. Jeremie hat immer noch Bauchweh und ich fürchte schon, dass wir den Trail zum Lower Calf Creek Fall vergessen können. Schnell noch in Escalante die Postkarten zur Post gebracht und an der Tanke Eis gekauft, und wir sind wieder mit Sack und Pack unterwegs.
Wieder sind wir begeistert vom Highway #12, er ist einfach toll!
Am Kiva Koffeehouse machen wir eine Pause und trinken einen Cappucino, hot chocolate und essen Muffins und ein Stück Zimtstreuselkuchen. Bis auf den Cappucino, der viel zu bitter ist, schmeckt alles ganz lecker.
Wir fahren das kurze Stück zum Trailhead der Lower Calf Creek Falls. Der Parkplatz ist pickepacke voll. Etwas weiter vorn, wenige Meter nach der Einfahrt, stellen wir uns unter einem Baum in den Schatten. Ganz wohl ist mir nicht dabei, es ist nicht eindeutig klar, ob hier geparkt werden darf, und als uns vom Parkplatz zwei Autos entgegen kommen, parkt Robert den Wagen noch schnell um.
Wir machen uns mit Badesachen, reichlich Wasser und Snacks auf den Weg, immer bereit, umzukehren, falls sich Jeremie nicht wohl dabei fühlt. Er hat aber Spaß und kann seine Bauchschmerzen vergessen, die Bewegung hilft vielleicht auch ein wenig dabei.
In einer Trailbeschreibung hatten wir von einer Stunde Gehzeit gelesen, aber nach einer Stunde ist mitnichten ein Ende des Weges in Sicht... Dennoch, sehr schön ist der Trail, teils über Fels, teils durch tieferen Sand, manchmal in der prallen Sonne, dann wieder im Schatten, zwischen Büschen hindurch. Kurzum, ein spannender und auch für Kinder überhaupt nicht langweiliger Weg.
Wir freuen uns schon auf die Abkühlung im Calf Creek, dessen Wasserfall wir nach etwa 1,5 Stunden erreichen. Dort ist alles im Schatten und uns wird schon kühl, noch bevor wir im Wasser sind. Ein kurzer Test mit den Beinen... eiskalt! Es sind einige Leute dort, aber nur ein paar wenige gehen nur ganz superkurz ins Wasser.
Aber hey, ich lauf doch nicht 1,5 Stunden, um dann nicht in den Calf Creek zu gehen! Also, Bikini an, nicht groß nachdenken und einfach reinrennen... KALT, aber herrlich!! Zu mehr als rein, untertauchen, raus reicht es aber nicht, schwimmen mag ich lieber nicht, die Gliedmaßen werden schon lahm beim drüber Nachdenken.
Wir fahren weiter auf dem schönen Highway #12 durch den Dixie National Forest. Herrliche Viewpoints gibt es hier ganz oben.
Die Zeit rennt unerbittlich, es ist schon gegen 18:15h als wir kurz vor Torrey sind. Wir kaufen noch schnell ein Wasser an der Tanke und fahren zügig weiter in den Capitol Reef NP. Der Fruita Campground ist ja immer gut besucht und ich fürchte schon, leer dort auszugehen. Dann würden wir wieder nach Torrey zurückfahren, um auf dem 1000 Lakes CG zu übernachten. Das wäre aber nur die zweite Wahl...
Auf dem Fruita CG angekommen, fragen wir gleich beim Host nach, ob es noch ein Plätzchen für ein kleines Zelt gibt. Er nennt uns drei Walk-in Tent sites, alles andere ist bereits belegt. Wir fahren schnell zum B-Loop, und eine der beiden sites ist bereits von jemandem reserviert, auch die site im C-Loop ist schon weg. So dürfen wir mit viel Glück die letzte verfügbare Site des B-Loops belegen. Sie befindet sich auf einer Zeltwiese, zusammen mit 4 anderen Tent-sites.
Die Wiese ist so riesig, Platz für Zelte wäre noch endlos vorhanden, nur sind die Parkplätze für die Tent-sites begrenzt, sonst kämen dort wesentlich mehr Zelter unter. Aber schön für uns. Ein herrlicher Platz. Wir müssen zwar einen recht weiten Weg vom Auto zum Zeltplatz zurücklegen, da wir aber das Meiste in Kisten verpackt haben, geht das ganz gut.
Von der Zeltwiese haben wir eine herrliche Aussicht, das gefällt uns supergut!
Als alles aufgebaut ist, grillen wir nochmal Burger und gehen im Anschluss ins Amphittheater zu einem Rangervortrag. Da hätten wir uns gerne etwas wärmer anziehen dürfen. Hier in unmittelbarer Nähe des Fremont River ist es einige Grad kälter. Es wird spät, Jeremie ist total müde und schleppt sich gerade noch zum Zähne Putzen, aber er wollte unbedingt den ganzen Vortrag anhören, obwohl er sicher nur sehr wenig verstanden hat. Aber die Stimmung dort hat ihm wohl gefallen.
Später sitze ich mit Robert auf der Wiese vor unserem Zelt, ein kühles Bier in der Hand und wir bestaunen die Sterne. Ganz wunderbar ist es hier... Einziger Nachteil der Zeltwiese: Es gibt keine fire rings.
Kleiner Exkurs zum Thema Mücken: Nie zuvor hatte ich im USA-Urlaub so viele Mückenstiche. Vor allem auf meinen Füßen, die auf den CGs der Hitze wegen häufig in Flip-flops stecken, toben sich die Biester aus. Bilanz nach einer Woche: an die 10-15 Mückenstiche pro Fuß / Bein. Fast ausschließlich von den No-see-ums. Das feuchte Frühjahr hat üble Spuren hinterlassen! BIESTER!
Mückenschutz von zu Hause hat übrigens geholfen, nur sprüh ich mir das Zeug äußerst ungern auf die Haut und bin daher bei der Anwendung sehr inkonsequent...
Unsere Tagesetappe:
Hallo Elli,
wenn ich mir das so überlege, seid Ihr schneller unterwegs als mit dem Womo. Ihr habt an dem Tag viel unternommen.
Ging es denn J. wieder besser? Ich denke, er hatte viel Spaß bei Eurem Zelt-Urlaub.
An den Calf Creek Trail kann ich mich auch noch gut erinnern, den hatten wir bei unserer 1. Reise erkundet. War das kalt am Wasserfall, im Mai!
Wie gewohnt tolle Fotos.
Herzliche Grüsse Gisela
Hi Elli,
das Mückenproblem hatten wir auch - aber zum Glück nur am letzten Abend in Denver. Da ist dann der Lagerfeuerabschluss fast ins Wasser gefallen, so agressiv waren die Biester.
Ich merke jetzt erst, wie viele Ziele wir dieses Jahr gleichermaßen besucht haben: Yant Flats, Kanarra Creek, und auch die Ziele im Petrified Forest SP und den Lower Calf Creek hatten wir im Programm.
Bis ein Uhr nachts Lärm ist nicht schön. Am Lone Rock habe ich mich um 4 Uhr beschwert, weil ein paar Jugendliche mitten in der Nacht Ihr Zelt fast direkt vor unserem RV aufgebaut haben und dann noch viel Spaß an Ihrem Lagerfeuer hatten (Mit unserem Holz!)
LG Mike
Liebe Grüße, Mike
Experience!
Scout Womo-Abenteuer.de
Hallo Mike,
ja, viele gemeinsame Ziele, aber in entgegengesetzter Richtung angesteuert. Kanarra Creek hatten wir zwar auf den Schirm, uns dann aber für den Taylor Creek entschieden. Ich vermute mal, am Taylor Creek war es ein wenig einsamer...
Liebe Grüße
Elli
Scout Womo-Abenteuer.de
Liebe Elli,
die wunderschöne Wanderung zu dem Lower Calf Creek Fall hast du so anschaulich beschrieben dass ich in Gedanken mit euch gelaufen bin. Das satte Grün zwischen den Roten Felsen ist ein Augenschmaus. Nur war es ein uns im Mai zu kalt um zu baden, brrr. Ich fand es dort sogar "an Land" im Schatten frisch. Wie gut, dass dein Knie durchgehalten hat.
Der Hwy 12 ist ein Traum. Es wäre Sünde ihn auszulassen. Und dann noch die letzte Site auf dem Fruita zu ergattern, Ihr hattet wirklich Glück. Auch dort habe ich noch das schöne Grün in Erinnerung. Zu gerne hätte ich auch dort übernachtet. Doch der CG war leider "Full".
Ach herrje, ihr hattet sie auch, die No See ums. Meine Füße und Unterschenkel waren übersät mit juckenden kleinen Stichen. Hättest du mal lieber Perlonkniestrümpfe getragen ;)))
Herzliche Grüße
Sonja
Trakki.Reisen
Hallo Elli,
ich melde mich auch mal als Mitfahrerin! Ich bin zwar beruflich zur Zeit ziemlich eingespannt, aber deinen tollen Reisebericht lese ich immer mal zwischendurch. Ich schaffe es nur nicht, immer etwas dazu zu schreiben.
Der Fruita CG hat eurem Sohn bestimmt auch gut gefallen. Konnte man die Badestelle nutzen? Bei uns war es ja im letzten Jahr dort so heiß, wir haben darin gelegen wie in einer Badewanne und wollten überhaupt nicht mehr raus.
Mücken hatten wir fast keine, und ich wusste gar nicht, dass es die No See ums dort auch gibt. Da ist der Nordwesten im Herbst schon klasse, es ist viel zu kalt für Mücken.
Liebe Grüße
Susanne
Scout Womo-Abenteuer.de
Reiseberichte
Hi Gisela,
ich hatte eigentlich auf deinen Kommentar schon geantwortet... dachte ich, hmmm... vielleicht hab ich vergessen zu speichern.
Ja, Jeremie ging es beim Laufen zum Calf Creek Fall wieder viel besser, um nicht zu sagen, gut. Keine Ahnung, was das für eine vorübergehende Schwäche war. Jeremie liebt Urlaub im Zelt sehr (er muss ja nachts auch nicht zur Toi). Wenn es nach meinen Männern geht, ist das Zelt beim nächsten Urlaub wieder im Gepäck. "Notfalls" könnten sie sich mit einem Truckcamper arrangieren.
Liebe Grüße
Elli
Scout Womo-Abenteuer.de
Liebe Sonja,
Etwas frisch ist es dort auch im Sommer, wenn man kein sonniges Fleckchen erwischt. Deswegen hab ich auch zweimal drüber nachgedacht, ob ich wirklich rein will.
Eine überaus gruselige Vorstellung bei 40°C... Vor allem zu kurzen Hosen...
Liebe Grüße
Elli
Scout Womo-Abenteuer.de
Liebe Susanne,
wie schön, dass du dir ein wenig Zeit nehmen kannst und uns begleitest.
Der CG hat nicht nur Jeremie super gefallen. Allerdings war das nichts mit Baden, wir hatten am folgenden Tag Regenwetter.
Liebe Grüße
Elli
Scout Womo-Abenteuer.de