23.05. Den Glacier Point mit dem WoMo bezwungen

Freitag / WoMo-Tag 23 / 65 Meilen / Wetter sonnig, teils mit Wolken, angenehm warm

Campground Lower Pines Site 66 / vorgebucht / 80 $ inkl. Gebühren für vier Übernachtungen

Heute machten die Cables auf den Half Dome auf. Und ich hatte mich bei der Lotterie für Freitag, Samstag und Sonntag beworben. Im Vorfeld hatten meine Frau und ich wieder besprochen, dass wir vor Ort entscheiden, ob meine Frau die Cabels mit rauf geht. Leider haben wir bei der Lotterie keinen der drei Tage bekommen. Schade, auf den Half Dome wäre ich zu gerne rauf. Dafür habe ich aber heute den Half Dome gerettet – dazu weiter unten mehr!

Natürlich hatten wir genügend Alternativen zum Half Dome im Gepäck!

Heute um 7:45 Uhr aufgestanden und im Freien gefrühstückt (endlich also Fotos von unserer Site 66).

Dass wir auf den Glacier Point wollten war klar. Mit dem Bus auf den Glacier Point rauf fahren und dann bergab wandern wollten wir nicht. Ich hatte mich mal näher mit der Variante Four Mile Trail rauf und dann Panorama Trail runter beschäftigt. Dabei darf die Wegstrecke im Tal nicht vergessen werden. Wäre machbar aber sehr anspruchsvoll. Andererseits wollten wir auch das Valley noch näher sehen und die Auffahrt zum Glacier Point genießen, vielleicht mal einen Bären erspähen! Und für Samstag hatten wir ja auch noch was im Programm. Also stand heute die Bezwingung des Glacier Points mit dem WoMo auf dem Programm!

Nach dem Frühstück ging es erst mal zum Dumpen. Die Dumpstation liegt vor dem Häuschen zum Upper Pines. Der nächste Stopp lag beim Yosemite Village. Im kleinen Supermarkt erstanden wir ein schönes Fleisch, Feuerholz und gutes Bier (die Vorräte waren fast wieder am Ende ). Man bedenke, WoMo fahren macht durstig, Grillen macht durstig, Lagerfeuer machen macht durstig und dann braucht man noch was für den Sundowner.

Damit war es dann fast 11 Uhr bis es wirklich losging. Im Valley einige schöne Stopps eingelegt. So mussten wir einige Zeit den Kletterern an der gewaltigen Wand des El Capitan zuschauen.

Im Valley gibt es so viel zum Schauen. Manche sagen, Yosemite muss man nicht besuchen, ist wie die Schweiz. Ich kenne die schöne Schweiz recht gut und muss sagen, im Prinzip ja, aber! Aber es ist alles ein gutes Stück gewaltiger, die Wände sind senkrechter und höher, die Wasserfälle sind ebenfalls höher und sowas wie den Half Dome gibt es in der Schweiz nicht. Wir waren auf alle Fälle sehr froh, den Yosemite mit im Programm zu haben!

Im Valley verkehren auch mindestens zwei dieser Touristen-Trucks:

Ihr erinnert euch an zwei Tage vorher. Und wie uns da das Valley mit tiefen Wolken empfangen hat. Heute haben wir uns diese beiden Aussichtspunkte nochmals angeschaut. Ja, so ist das gut!

Dann ging es los hinauf zum Glacier Point. Eine schöne Fahrt! Fleißig hielten wir Ausschau nach Bären, so gerne wollten wir welche sehen, doch da war nichts!

So, wir stehen am Washburn Point und sind erschlagen von der tollen Aussicht. Die Sicht geht weit in die grandiose Bergwelt.

Wir sehen super hinüber auf den Half Dome und die Wasserfälle.

Von oben kommt der Nevada Fall, weiter unten der Vernal Fall.

So, dann mal wieder das Tele drauf: Der Nevada Fall:

Der Vernal Fall:

Und wenn wir schon dabei sind noch schnell den Half Dome in groß:

Meine Gattin schaut fleißig mit dem Fernglas, ich fotografiere fleißig mit meiner „Black Lady“ (so wurde meine Olympus OM-D vor 2 Jahren liebevoll getauft).

So mittlerweile sind wir am Glacier Point angekommen. Von hier ist die Aussicht noch etwas besser, liegt vor allem daran, dass man noch schöner ins Valley sieht und jetzt auch den Yosemite Fall im Blick hat. Da waren wir gestern oben – toll!

Eine Panorama-Aufnahme:

Und dann diese tolle Gegen in drei Aufnahmen von links nach rechts:

Weit hinten schöne Berge, frisch vom Schnee angepudert:

Der Half Dome muss nochmal sein…

…und das ganz große Tele mit 600 mm darf auch nochmal. Und man sieht einige Leute oben am Half Dome.

Wenn das Tele schon mal drauf ist noch ein Blick rüber zum Nevada Fall:

So ganz ohne wandern geht natürlich nicht. Wir sind immerhin noch auf den Gipfel des Sentinel Domes gewandert. Vom Parkplatz aus sah dieser granitene Gugelhupf recht weit aus, es waren dann doch nur 40 Minuten.

Nochmals ein schöner Blick auf den Yosemite Fall. Am linken Bildrand ist gut der Weg zu erkennen.

Logisch, auch vom Sentinel Dome hat man eine herrliche Rundsicht!

Booaahh!!! Was ist das, ein Knirschen, ein Knarzen, schnell geschaut – das kommt ja vom Half Dome, der droht umzufallen. Da hab ich dann mal schnell rettend die Hand angelegt.

Beim Abstieg mal wieder eine schöne Echse entdeckt.

Gemütlich ging es ins Tal zurück. Wir hatten noch Lust und Zeit für den Bridalveil Fall. Vom Parkplatz aus sind es nur 15 Minuten. Bridalveil = Brautschleier, passt gut der Name. Diese beiden Fotos entstanden kurz hintereinander und je nach Wind fällt das Wasser unterschiedlich zu Tal.

Um 18 Uhr waren wir dann wieder am Campground. Ihr erinnert euch, wir hatten am Vormittag Fleisch gekaut! Also war Grillen angesagt.

Grillen macht durstig – das Thema hatten wir ja schon.

Große Jungs = großes Glas                                                  Kleine Mädels = kleines Glas

Es ist noch Fleisch übrig!

Also dann her damit!

Später am Lagerfeuer ließen wir den Tag gemütlich ausklingen.

Wir wunderten uns, wo unsere Nachbarn (zwei junge, nette Amerikaner) abblieben. Immer noch nicht am Zelt angekommen! Es war schon dunkel, da kamen die beiden herbei gewankt. Der eine legte sich erstmal auf den Tisch, schleuderte seine Bergstiefel weit von sich. Später erfuhren wir, dass der eine über die Cables am Half Dome oben war. Er hatte zwar kein Permit, ist aber zusammen mit seinenm Freund losgestiefelt. Unterwegs trafen sie eine Gruppe, die ein Permit übrig hatten. Also ist der eine rauf, sein Freund hat derweil am Anfang der Cables gewartet. Der wollte ohnehin nicht rauf - Höhenangst!