11. Tag, 01. Juli 2014
Dürfen wir denn nie ausschlafen – um 6 Uhr holte uns Frank aus den Betten und bereits um 7 Uhr waren wir beim Bootsverleih. Zum Glück bestand Frank auf diese frühe Morgenstunde, denn der Papierkram und die Einführung in unser Powerboat dauerte doch eine knappe Stunde. (Ja, wir gönnten uns den Spass eines schnellen Flitzers - und wir haben es nicht bereut!)
Dann bretterten wir los Richtung Rainbow Bridge. Beim Campground hatten wir zum Glück eine sehr gute Seekarte gekauft – offensichtlich nicht gut genug. Des öftern wollte ich Frank, unseren Süsswasserpiraten, eine Abkürzung fahren lassen, die sich dann als Landbrücke herausstellte – wie gesagt, der Wasserpegel sinkt und sinkt. Der Lake Powell ist in meinen Augen auch eines der amerikanischen "Weltwunder", diese vielen Seitenarme, die Blautöne des Wassers, die unsäglich bewunderswerten Felsen und Buttes in verschiedensten Farben.
Frank musste denn auch immer wieder fotografieren, was meistens mit einem unabsichtlichen "abwürgen" des Motores begann. Da er durch eine Leine mit dem Hauptschalter des Motors verbunden war, bedeutete jede Bewegung die länger als besagte Leine war, dass er sie ausriss und der Motor augenblicklich verstummte und wir allesamt nach vorne "geschledert" wurden. (War nicht ganz so arg..) Beim x-ten Mal sagte Dea lapidar:“ Ah Papi, wosch wider fötelä?“
Einmal verfuhren wir uns kurz (will heissen, ICH habe den Steuerman in den falschen Seitenarm gelotst), aber Franks Riecher führte uns schnell wieder zu den sicheren Bojen. Beinahe, als wir glaubten, die Marina zum Auftanken hätte sich in Luft aufgelöst, fanden wir sie, schön geschützt und wunderschön gelegen hinter abgeschliffenen Felsen. Zur Tankstelle manöverieren (was musste der freundliche Tankwart schmunzeln und uns mit Gesten beistehen – wir sind halt Land - nein schlimmer noch – Bergratten), ein Eis geniessen und weiterpowern zur Rainbow Bridge Anlegestelle. (Früher, so hiess es, konnte man bis fast zur Brücke fahren - kaum zum glauben!!)
(Dies ist ein Suchbild - wo ist Frank)
Blick zurück zur Anlegestelle, gleich um die Ecke...
Wir mussten ein paar hundert Meter in grosser Wärme zur Bridge wandern, aber das lohnte sich total. Sie erstreckt sich imposant über den nun völlig ausgetrockneten Canyon. Zwar Ranger standen dort bereit, um Rede und Antwort zu stehen, schweizer Familien zu fotografieren und vor allem auch, um darauf zu achten, dass niemand unter der Bridge hindurchschreitet. Diese Bridge sei, so erklärte uns der Ranger, den Indianern heilig.
Zurück beim Boot wurden wir von freundlichen Amerikanern schnell über die neuste Entwicklung bei der Fussball WM informiert, dann schipperten wir gemütlich in einen Seitenarm, wo wir völlig alleine unser Mittagessen in kompletter Stille genossen.
Die Rückfahrt liessen wir etwas gemütlicher angehen. Wir suchten uns zwei tolle Badestellen aus, genossen den warmen See und fuhren dann zurück – fuhren, nein wir rasten zurück, denn leider hatten wir uns im See etwas zu viel Zeit gelassen, so dass wir uns sputen mussten um das Boot rechtzeitig abzugeben.
Nicht vergessen: tanken bevor wir abgeben – um genau 5 Uhr waren wir dort. Kein Problem, der witzige Tankwart sagte uns, die Boote würden selten frühzeitig abgegeben und verfahren würden sich nur die Franzosen, dafür aber heftig. (Ich habe natürlich nichts von unserer kleinen Schleife erzählt und freundlich mitgelacht. Die Franzosen, ja die können ja wohl nicht Seekarten lesen...)
Wir gaben unser Boot ab, welches auf Herz und Nieren geprüft wurde, und als der Verantwortliche unsere Schraube kontrollierte sagte er nur: „Oh god!“ Ich wurde sofort bleich ums Näschen. „I’m just kidding“, fuhr er grinsend fort. Ein Schaden an der Schraube wäre nicht versichert gewesen und der Tag wäre dann aber RICHTIG teuer geworden!!!
Wir setzten uns glücklich in unser heisses RV (der Kühlschrank kam an seine Grenzen an diesem Tag) und liessen im Whaweap diesen gelungenen Tag ausklingen.
Hallo Esther,
dies kann ich mir gut vorstellen,dass Euch dieser Tag gefallen hat.
Wir hatten mal bei Flaming Gorge ein Motorboot gemietet. Das hat auch großen Spaß gemacht. Das Tanken war fast teurer als der Mietpreis!!!
Herzliche Grüsse Gisela
Hallo Esther,
klasse, ich stand auch davor, spontan nur mit wenig Zeit und dann hatten mich die Preise abgeschreckt. Was habt ihr denn bezahlt, wenn man fragen darf?
Habt ihr kein Foto vom Boot?
Liebe Grüße
Didi
Präsident des Vereins Abenteuer Wohnmobil
Man muss Träume auch mal in die Tat umsetzen, ansonsten bleiben es Träume
Liebe Esther,
einfach köstlich, wie du eure Unternehmungen beschreibst, so richtig ehrlich aus dem Leben... ich fühle mich, als wär ich mit dabei gewesen.
Liebe Grüße
Elli
Scout Womo-Abenteuer.de
Lieber Didi
Der Preis war SCHRECKLICH hoch und das Benzin, da hat Gisela so recht, war auch nochmals teuer!! Weil wir im Sommer noch glaubten, das wäre eine einmalige Reise nach Amerika (mittlerweile bin ich mir ziemlich sicher, dass das nicht eimalig war, sondern nach einer Wiederholung schreit...) haben wir uns auch diesen Luxus gönnen wollen.
Das gute an mir ist - ich vergesse so teure Ausgaben immer sofort.
Habe aber auf der homepage nachgesehen - der Preis für den 1. Juli 2015 für ein 19'Powerboat ist $473.80 incl tax. Ausserdem musste man eine grosse Kaution hingerlegen - wie gesagt, Schraubenschäden sind richtig teuer
Wenn man bis zur Rainbowbridge will, muss man zwingend auf der Hinfahrt tanken. Dann reicht es bis zurück zur Marina, wo man vor dem Abgeben nochmals volltanken muss. (Diese Preise weiss ich auch nicht mehr, könnte aber auf der Kreditkartenabrechnung nachschauen.)
... und natürlich habe ich ein Foto, ich kann's sogar hochladen
Didi sei dank!!
Sei herzlich gegrüsst
Esther
Liebe Elli
Genau so geht's mir bei deinen Berichten - sie sind so wirklichkeitsnah geschrieben, dass ich drüben an deine Beschreibungen denken musste, weil mir vieles bekannt vorkam!!!
Sei herzlich gegrüsst
Esther
Liebe Gisela
Da hast du sehr recht, es war ein teurer Tag. Deshalb war es auch gut, dass wir den ganzen Tag nutzten...
Sei herzlich gegrüsst
Esther
Liebe Esther,
Ja, ich auch, nur leider werde ich dann bei der Kreditkartenabrechnung wieder daran erinnert...
.
Tue es nicht!!!
Liebe Grüße
Elli
Scout Womo-Abenteuer.de
Hallo Esther,
vielen lieben Dank für die Info, die ja sicher nicht nur für mich sondern alle möglichen Nachahmer interessant ist.
Dass man zweimal tanken muss, hätte ich nciht gedacht, und dass bei der kleinen Reisschüssel ;-)
mal sehen, ob ich mir das noch einmal irgendwann gönne, sollte ich noch einmal in diese Gegend kommen.
Liebe Grüße
Didi
Präsident des Vereins Abenteuer Wohnmobil
Man muss Träume auch mal in die Tat umsetzen, ansonsten bleiben es Träume
Liebe Didi,
Wie gesagt, die Ausgaben haben sich gelohnt, ABER nur, wenn man wirklich auch den ganzen Tag zur Verfügung hat!
Sei herzlich gegrüsst
Esther
Hallo! Ich überlege für dieses Jahr auch ein Boot zu mieten. Kannst Du mir sagen, ob auch 6 Personen Platz haben? Wieviele Stunden habt Ihr gebraucht für die Strecke zur Bridge und zurück? Und - sorry! - letzte Frage: von wann bis wann (Uhrzeit) kann man das Boot mieten? LG Sabine
Liebe Sabine
Das Boot mieten ist möglich von 8 - 17 Uhr - es lohnt sich um 7 Uhr zur Einweisung am Hafen zu stehen, denn der ganze Papierkram dauert doch so eine Weile.
Es ist Platz für 8 Personen.
http://www.lakepowell.com/things-to-do/powerboat-watercraft-rentals/
Ich weiss nicht mehr genau, wie lange wir zur Rainbowbridge hatten, wahrscheinlich fast 3 Stunden. Jedenfalls waren nebst der Fahrt, der Wanderung zur Bridge und der Besichtigung derselben nur noch zwei Badestops möglich.
Du musst auch den Tanksstop (in der Mitte) einrechnen, der dauerte auch eine Weile und dann natürlich das Tanken am Ende der Fahrt.
Viel Spass und liebe Grüsse
Esther