Tag 11 – Freitag, 27.06.2014
Wetter: sonnig, 38°C
Der frische Wind von gestern Abend hatte sich zu stürmischen Böen entwickelt. Ehrlich, ganz wohl war uns in der Nacht nicht. Der Wind hat das Womo der Art ins Wanken gebracht, dass wir das Gefühl hatten, jeden Moment umzukippen.
Doch jetzt am Morgen sind wir bei strahlendem Sonnenschein und Windstille aufgewacht als wäre nichts gewesen. Hatten wir vielleicht nur geträumt?
Jedenfalls frühstückten wir dann bei schönstem Wetter, allerdings unter dem Shelter weil es in der Sonne schon wieder viel zu warm war. Dabei haben wir uns aber beeilt, weil es auf einmal von großen roten Ameisen wimmelte. Gestern waren die noch nicht da. Also fertig werden und alles einräumen.
Nach dem schnellen Frühstück wollten wir noch zum Baden an den Colorado River.
Erst sind wir den breiten Weg gleich hinter unserer Site zum River gelaufen. Wir waren zwar schnell unten am Fluß, aber hier war kein geeignete Stelle zum Baden. Dafür konnte man aber einen schönen Blick auf die gegenüber liegenden Häuser und die kräftige Strömung des Colorado River werfen. Ein Blick von Nevada nach Arizona.
Da es hier nichts mit Baden war haben wir es dann wo anders versucht. Es führte noch ein Weg direkt vom Campground durch das Buschland dorthin. Auf diesem war es ganz schön anstrengend, durch den feinen Sand und das Gestrüpp zu laufen. Auch mussten wir Falschparkern ausweichen und vor allem auf die langen Dornen der Büsche aufpassen.
Dann lichtete es sich und wir waren an der Zufahrt zur eigentlichen Recreation Area. Na toll, sind wir die ganze Zeit parallel zum Fluss gelaufen. Es waren so früh nur wenige Leute da, die aber schon die ersten Runden mit ihren Jet-Skis drehten.
Da wir so viel Zeit verplempert hatten und der Rückweg ja nicht kürzer war, haben wir nur eine kleine Erfrischung geniessen können.
Zurück sind wir dann auf der Strasse, was sich aber bis zu unserer Site ganz schön hingezogen hat. Dort angekommen war auf Grund der schon wieder kräftig einheizenden Sonnen der erfrischende Effekt bereits wieder verpufft.
Wenn es nicht so heiß ist, lässt es sich hier bestimmt gut aushalten. Noch besser sogar, wenn man den kürzesten Weg zum Colorado River kennt.
Kurz nach 10.00 Uhr haben wir dann den Campground verlassen und sind über den Needles Hwy und die I 40 Richtung Westen gefahren. Die Interstate haben wir an der Ausfahrt Richtung Essex verlassen und sind auf der Route 66 weitergefahren. Durch karge Wüstenlandschaft ging es bis Essex, ein ausgestorbenes Nest, was den Niedergang der Orte an der Route 66 richtig verdeutlichte.
Nach diesem kurzen Fotostop ging es immer weiter auf der Route 66 bis wir wieder Roy´s Café erreichten. Hier waren wir zwar letztes Jahr schon, trotzdem haben wir wieder einen Kaffeestop gemacht. Wir gingen rein, bestellten uns wieder einen Kaffee, der für amerikanische Verhältnisse dieses mal sogar gut war, und schauten uns wieder die Fotochroniken an. Dann fiel unser Blick rechts auf die Schrankablage. Dort standen alte Automodelle, die nicht nach einer Serienfertigung aussahen und unser Interesse weckten.
Das wäre doch mal ein Andenken, welches nicht in Massenproduktion, vielleicht noch Made in China, für die Tours gefertigt wurde. Die Wahl fiel dann auf eine Feuerwehr und wir fragten den Host, der Name ist uns entfallen, ob wir diese mal näher anschauen könnten.
Er gab sie uns herüber und wir prüften das Gewicht und ob wir sie heile nach Hause bekommen würden. Die Feuerwehr war, wie die anderen Modelle auch, aus Metall und das Gewicht lag bei ca. 1 Kilo. Sie hat uns gut gefallen und so entschieden wir uns dafür. Das gute Stück werden wir dann gut verpackt im Handgepäck verstauen. Der Host freute sich mit uns und erklärte, dass es eine handgefertigte Arbeit hier aus der Region ist. Wir haben uns dann dankend verabschiedet und gaben ihm beim Bezahlen der Feuerwehr und des Kaffes noch ein extra Tip.
Gut gelaunt über dieses echte Souvenir, das jetzt zu Hause oft bestaunt wird, ging es dann weiter auf der Route 66 bis wir bei Ludlow wieder auf die I 40 aufgefahren sind. Unterwegs haben wir noch einen Blick auf den Vulkankrater Amboy werfen können.
Eine Weile später standen wir dann noch eine „Ewigkeit“ an einem Bahnübergang. Den langen Güterzug, den wir schon in der Ferne durch die Wüste fahren sahen, mussten wir dort passieren lassen. Die sind so lang, dass wir dachten, der braucht bis zum Sonnenuntergang bis alle Wagen an uns vorbei sind.
Ganz so lange hat es dann doch nicht gedauert und wir erreichten auch noch im Hellen unser Ziel, den Calico Ghost Town Campground. Den hatten wir uns ausgesucht, weil er direkt an der Ghost Town liegt und wir diese somit heute noch besuchen konnten. Wir bezogen Site A03 und gingen dann noch hoch, um uns die Ghost Town anzusehen. Wir bummelten die Mainstream entlang, schauten in diverse Geschäfte und besuchten die alte Mine.
Da es unser erster Besuch in einer Ghost Town war, fanden wir es insgesamt ganz nett. Das Urteil sollte sich aber im Laufe unserer Reise noch relativieren.
Zurück auf dem Campground haben wir die Chance genutzt, endlich mal wieder zu grillen. Doch bis die Glut richtig durch war, bin ich nochmal hoch und habe den schönen Sonnenuntergang eingefangen.
Hallo Lothar,
euer Reisemitbringsel gefällt mir!
Roy's Cafe lädt ja eher nicht für einen wiederholten Stop ein, erinnere mich noch an den 'gruseligen' Kaffee dort.
Schöne Aufnahmen von der Ghost Town. Vor vielen Jahren waren wir auch mal dort.....
Liebe Grüße,
Beate
Unser Reiseblog 5Jahreszeiten