Tag 13 - Aus der Wüste wieder in grüne Vegetation

Sonntag, 29. Juni 2014

Wetter: sonnig, 37°C

Zu halb fünf war der Wecker gestellt, denn wir wollten uns in dieser tollen Landschaft den Sonnenaufgang nicht entgehen lassen. Man war das ungewohnt früh, aber die frische Luft nach sternenklarer Nacht war angenehm frisch. Also Kamera geschnappt und raus, denn am Horizont erwachte der Tag. Es war in dieser Ruhe herrlich, die Sonne aufgehen zu sehen - welch ein Farbenspiel!

Bevor es wieder zu warm wurde haben wir noch schön im Schatten des Womos gefrühstückt. Inzwischen waren auch die jungen Leute bereits weg und und außer uns waren nur noch zwei Raben hier.

Wir erlebten wieder einmal so ein schönes Gefühl, mit der Natur eins zu sein.

So ließe es sich aushalten, aber die Temperatur kletterte spürbar. Nach einem kleinen Morgenspaziergang haben wir dieses schöne Kulisse, die viele schöne Fotomotive bietet, dann verlassen. Somit waren die Raben hier wieder ganz allein.

Auf dem Hwy 14 ging es eine weile schnurgerade durch die Wüste bis zum Abzweig auf die 178, die Isabella Walker Pass Rd. Diese führte dann stetig bergauf und bald sah man bereits bei zunehmender Vegetation die Berge.

Dann erreichten wir den Lake Isabelle, den wir nördlich umfuhren. Viel ist von dem See nicht mehr zu sehen gewesen. Der See war wohl nicht mal mehr halb so groß wie einst. Auch hier sind die Folgen des großen Wasserbedarfs und der anhaltenden Trockenheit zu sehen. Allerdings wird das Volumen des Stausees bewusst gering gehalten, damit der Damm nicht instabil wird.

Nachdem wir den Lake Isabella passiert hatten, erreichten wir wenig später Kernville. Ein kleines Städtchen, was aber jetzt zur Mittagszeit rappelvoll war. Viele Einheimische waren am Wochenende unterwegs, um sich in den etwas kühleren Bergen zu erholen. Da wir morgen in den Sequoia NP wollten, haben wir unser WoMo nochmal voll getankt. Das war die mit Abstand engste Tankstelle, auch weil die Fahrzeuge so kreuz und quer Stunden, dass kaum ein Durchkommen war. Man könnte meinen, ab morgen gibt es keinen Sprit mehr. Wir hatten Zeit und ließen uns nicht stressen. 

An der Tanke fragte uns ein älterer Herr, woher wir kommen. We come from Germany antworteten wir wahrheitsgemäß. Das fand er gut und sagte ganz erfreut, wie toll er die Deutschen bei der Fußball-WM findet und dass er den Jungs den Titel wünscht. Da waren wir schon etwas erstaunt, ist doch Fußball nicht gerade die Sportart Nr.1 der Amis. Scheinbar hat Klinsi hier auch schon gute Arbeit geleistet.

Fertig getankt haben wir uns in der Nähe einen Parkplatz gesucht und haben das Städtchen bei einem Bummel erkundet. Unterwegs haben wir in einer Pizzeria eine Kleinigkeit gegessen und vor allem eine schöne kalte Coke genossen. 

Bei nun drückender Hitze ging es dann das kurze Stück auf de Mountain Hwy 99 bis zum CG Camp Three. Dieser liegt schön entlang des Kern River und war trotz der vielen Leute in Kernville wie leergefegt. Wir drehten eine Runde und entschieden uns für die Site 37. Diese hatte fast direkten Zugang zum River, nur ein paar Steine musste man überwinden. 

Kaum hatten wir die Site belegt, war auch schon der Camphost da. Ein älterer Mann mit einer noch älteren Frau, denen man leider ansah, wie es hier um das Gesundheitssystem bestellt ist. Gut, dass es Nachmittag und hell war, im Dunkeln wäre uns beim Anblick der beiden mancher Gruselfilm eingefallen. Nicht falsch verstehen, so waren beide ganz nett, wirkten aber äußerlich wie homeless People

Es war auch hier sehr warm, aber durch den Schatten der Bäume ganz gut auszuhalten. Wir sind noch eine Weile am River über die Steine gekraxelt und haben die Tierwelt beobachtet. 

Natürlich war auch hier wieder kein Grillen und kein Campfire erlaubt. Somit haben wir den Tag bei Toast und Tomatensalat mit einem Bierchen ausklingen lassen. Gespannt, wie denn morgen die Fahrt in den Sequoia SP verlaufen wird, sind wir nach einem wieder schönen Sonnenuntergang dann irgendwann ins Bett.