Freitag, 04. Juli 2014
Wetter: sonnig, 32°C
Heute ist Independence Day, der Nationalfeiertag der Amerikaner, und dazu noch Freitag. Also ein langes Wochenende, an dem sicher überall viel los sein wird. Ob wir aber allzu viel davon mitbekommen werden, wird sich zeigen. Die Amerikaner zeigten hier jedenfalls schon mal Flagge.
Zumindest war das sicher auch ein Grund, warum wir nur für eine Nacht reservieren konnten, auch wenn die Campgrounds hier immer sehr schnell nach Öffnen des Reservierungsfensters ausgebucht sind. Somit mussten wir unsere ursprüngliche Planung ändern und haben den Rat von Susanne (Suru) angenommen, diese zwei Tage in eine nördliche Schleife über den Grover Hot Spring State Park zu investieren. Das waren dann zwar einige Meilen mehr, hat sich aber trotzdem gelohnt.
Eine Nacht im Yosemite NP ist eigentlich viel zu wenig, war aber nicht zu ändern. Deshalb sind wir auch zeitig aufgestanden, haben in der schönen Atmosphäre des erwachenden Campground-Lebens gefrühstückt und waren schon um 07.30 Uhr abfahrbereit.
Wenn wir schon nicht das Glück hatten, mehrere Nächte hierbleiben zu können, wollte wir die kurze Zeit effektiv nutzen. Somit war unser Plan, dem eventuellen Trubel zu entgehen und den Nationalpark über die schöne Tioga Road Richtung Osten zu verlassen.
Als wir dann gegen dreiviertel acht losgefahren sind, kamen uns im Tal bereits die ersten Tagestouristen entgegen. Der Verkehr hielt sich aber noch in Grenzen, so dass wir zum Abschied nochmal in Ruhe einen Blick auf die umliegenden Granitfelsen werfen konnten.
Auf der Big Oak Flat Rd nahm der Verkehr taleinwärts langsam zu, trotzdem konnten wir noch von einer Haltebucht einen schönen Blick zurück ins Tal werfen.
Als wir wenig später dann den Abzweig auf die 120 erreichten, sind wir nicht wie im letzten Jahr links nach San Francisco, sondern rechts auf die Tioga Rd Richtung Lee Vining abgebogen. Auch hier hielt sich der Verkehr noch in Grenzen. Somit kamen wir ganz gut voran und haben am Olmsted Point eine längere Pause eingelegt. Weil ja die ursprünglich geplante Wanderung vom Glacier Point ausfallen musste, haben wir halt hier den Berg erklommen. Ganz oben waren wir fast allein und haben bei bestem Wetter eine herrliche Aussicht genossen.
Als wir wieder am Womo waren, war der Parkplatz voll und somit eine Menge Menschen hier. Eben war es noch schön ruhig, doch hier unten war es damit vorbei.
Unser nächster Zwischenstop sollte an den Tuolumne Meadows sein, wo wir noch eine kleine Wanderung machen wollten. Doch je näher wir kamen, um so voller wurde die Straße. Die Autos parkten links und rechts davon, so dass wir kaum Aussicht auf eine Parkmöglichkeit sahen. Am Visitor Center haben wir dann noch eine freie Lücke gefunden, auch wenn das wohl nicht mehr zur Parkfläche gehörte. Hier hatten wir dann das Gefühl, dass alles, was noch einigermaßen laufen konnte, heute unterwegs war. Daher haben wir auf eine „Gruppenwanderung“ verzichtet und uns nur im VC etwas umgeschaut. Interessant war hier die Ausstellung über die unterschiedlichen Bäume mit ihren Zapfen in allen Größen.
Wegen der nicht gemachten Wanderung lagen wir noch gut in der Zeit und haben daher entschieden, der Ghost Town Bodie noch einen Besuch abzustatten, die wir voriges Jahr ausgelassen hatten.
Über den Tioga Pass ging es dann durch die beeindruckende Bergwelt weiter bis wir den Mono Lake erblickten.
Da wir die Tufas schon kannten, sind wir auf direktem Wege weiter nach Bodie. Wir hatten prächtiges Wetter und auf Grund der langen Trockenheit sollte die Zufahrt über die Gravelroad kein Problem sein. War sie dann auch nicht und mit ca. 10 mpH konnte man auch die Blicke zur Sierra Nevada schweifen lassen.
Nach ca. 20 Minuten Womo-Massage erreichten wir die Ghost Town und waren positiv überrascht, dass hier relativ wenig Leute unterwegs waren. Um so besser. Wir stellten unser Womo ab und aßen ne Kleinigkeit zu Mittag. Dann bummelten wir durch die ehemals wohl sehr lebhafte Stadt. Die vielen alten Häuser, Autos und Gerätschaften waren wegen der geringen Luftfeuchte noch sehr gut erhalten.
Vor ein paar Tagen waren wir ja erst in Calico Ghost Town bei Barstow. Im direkten Vergleich hat es uns hier in Bodie besser gefallen. Vor allem deshalb, weil hier der ursprüngliche Charakter besser erhalten ist. Zwar ist Calico auch interessant, wirkt aber durch die teilweise Kommerzialisierung nicht mehr so authentisch.
Gut gefallen hat uns in Bodie das Museum, eigentlich ist es insgesamt ein großes Museum, wo an Hand des alten Inventars das damalige Leben vorstellbar wurde.
Nach gut zwei Stunden, incl. An- und Abfahrt über die Gravelroad, ging es dann auf dem Hwy 395 weiter Richtung Topaz. Kurz vor dem Topaz Lake bogen wir auf die 89 in Richtung Lake Tahoe ab. Unterwegs fahren wir immer wieder durch mit Fahnen geschmückte Orte, wo z. T. noch die Feierlichkeiten im Gange waren.
Dieser Abschnitt ist landschaftlich sehr reizvoll, geht es doch erst immer am West Walk River entlang und dann in Serpentinen hinauf zum Monitor Pass mit schöner Aussicht auf die Ebene.
Nach Überquerung des Passes ging es weiter bis Markleeville. Nun waren es nur noch ein paar Minuten bis zum Campground im Grover Hot Spring SP, unserem heutigen Ziel.
Dort angekommen, bezogen wir die vorreservierte Site 30. Die Reservierung erwies sich mal wieder als richtig, denn der CG war voll belegt. Strom und Wasseranschlüsse waren nicht vorhanden, also brauchten wir nur kurz leveln und das Womo stand in der richtigen Position
Ein langer Fahrtag war das heute, aber durch die vielen Stops auch sehr abwechslungsreich. Morgen ist dafür Ruhetag, denn wir bleiben hier für zwei Nächte.
Nach einem leckeren Nudelsalat haben wir am Lagerfeuer die heutigen Erlebnisse nochmals Revue passieren lassen.