Donnerstag, 03. Juli 2014
Wetter: sonnig, 38°C
Die Auswahl des Campgrounds war doch eine richtige Entscheidung. Es hatte sich am Abend kaum abgekühlt und es war auch kein Lüftchen zu spüren. Da halfen auch alle offenen Luken und Fenster nicht. Also haben wir gestern spät abends doch noch die Klimaanlage genutzt.
Auch heute morgen war es schon wieder richtig warm. Das merkten wir beim Frühstück draußen, da es hier kaum Schatten gab. Dazu stand die Sonne so, dass uns auch die Markise nichts nützte.
Weil gestern beim Einkauf neben dem üblichen Toastbrot auch Brötchen im Angebot waren, haben wir heute morgen mal was anderes auf dem Toaster gehabt
Nach dem Frühstück sind wir dann los und waren froh, gestern noch getankt zu haben. Denn für die rd. 50 Meilen über die Südeinfahrt des Yosemite NP bis zum Village brauchten wir fast drei Stunden. Das bevorstehende lange Wochenende war durch hohes Verkehrsaufkommen schon deutlich spürbar.
Trotzdem war die Fahrt in den Nationalpark allein schon wieder ein schönes Erlebnis. Hatten wir doch wegen der langsamen Fahrt, an dem vor uns fahrendem Womo war kein Vorbeikommen, Gelegenheit, die Landschaft zu genießen.
Am Ende der Wawona Rd kam der Yosemite Tunnel, wo wir auf dem an der Ausfahrt befindlichen Parkplatz auf eine freie Lücke hofften. Also beim Verlassen des Tunnels erstmal links auf den Parkplatz und siehe da, Glück gehabt. Zwar war der freie Platz rechts bei den PKW-Stellplätzen, aber da die PKW´s auch in der Mitte die Plätze für Busse belegt hatten, nahmen wir nun auch mal keine Rücksicht. Außerdem war genug Platz zum Ein- und Aussteigen und zum Vorbeifahren.
Der Ausblick von hier ins Tal war fantastisch. Es war recht viel Gedränge, so dass es gar nicht so einfach war, ungestört zu fotografieren.
Nachdem uns das aber doch gelungen war, sind wir zurück zum Womo. Hier hatte dann wohl doch jemand Probleme bei Ein- und/oder Ausparken, denn wir fanden diesen Zettel unter dem Scheibenwischer. Obwohl genug Platz war, wir haben auch problemlos geparkt, musste hier jemand wohl aus Prinzip seinen Unmut äußern. Hätte uns nicht gewundert, wenn es ein Tourist gewesen wäre.
Was soll´s - wir haben den Zettel abgenommen und sind dann weiter ins Valley gefahren. Dabei fiel uns auf, dass die Wasserfälle sehr wenig Wasser führten.
Yosemite Fall Bridalveil Fall
Im Jahr zuvor waren wir im September hier, wo sie auch wenig Wasser hatten. Da hieß es aber, dass das um die Zeit normal sei. Wenn wir diese mit viel Wasser sehen wollen, müssten wir im Mai/Juni kommen. Nun war es zwar Anfang Juli, aber auch nicht besser. Die Auswirkungen der wenigen Niederschläge zeigten sich also auch hier.
Kurze Zeit später waren wir dann am Upper Pines CG, wo wir ja leider nur für eine Nacht die Site 238 ergattert haben. Die Site lag wieder im letzten Loop, den wir bereits vom letzten Jahr kannten, denn da hatten wir die Site 230.
Obwohl der Campground ganz schön groß ist, ist es hier hinten ziemlich ruhig. Durch den angrenzenden Merced River läuft hier keiner querfeldein.
Gegen 14.00 Uhr hatten wir dann unsere Site bezogen und überlegten, was wir mit dem angebrochenen Tag anfangen. Die ursprünglich geplanten Wanderungen waren ja für den eigentlich geplanten längeren Aufenthalt vorgesehen. Und da wir uns ja noch mit Maggus aus dem Forum verabredet hatten, blieb dafür auch nicht allzuviel Zeit. Somit sind wir vor zur Haltestelle des Shuttles und mit diesem bis zum Visitorcenter gefahren. Hier waren auf den Freiflächen verschiedene Stände des National Park Service aufgebaut wo über die Aufgaben und Tätigkeiten des NPS informiert wurde. Wir sind nach einem kurzen Rundgang entlang der Stände dann ins Yosemite Museum und dem Indian Village. Die sehr informativ und anschaulich gestaltete Ausstellung gibt einen guten Überblick zur Geschichte der Landschaft und des Lebens hier.
Über die Sentinel Bridge sind wir dann zu Fuß zurück zum Campground und haben dabei die Anblicke dieses herrlichen Tals genossen.
Zurück auf unserer Site wurden dann Vorbereitungen zum abendlichen Grillen getroffen und Holz gehackt. Dabei haben uns die kleinen Bewohner aufmerksam beobachtet.
Im Vorfeld der Reise hatten wir uns mit Maggus erneut zu einem Treffen verabredet. Da es ja im vorigen Jahr nicht richtig geklappt hatte, hofften wir dieses mal auf besseres Timing. Wir konnten von unserer Site sehr gut die Zufahrt zum Loop einsehen. Und dann am späten Nachmittag sahen wir die beiden auch kommen. Schön, dass es geklappt hat. Wir haben dann bei einem Bierchen eine ganze Weile zusammen gesessen und von unseren Eindrücken und weiteren Vorhaben erzählt. Da für sie die Reise zu Ende und es daher morgen nach San Francisco ging, boten sie uns noch diverse nicht verbrauchte Artikel an. Wir hatten noch eine Woche vor uns und haben das Angebot daher gerne angenommen. Somit sind wir noch zu den beiden auf den Lower Pines, um die Sachen zu holen. Mit Blick auf den Half Dome bei jetzt untergehender Sonne sind wir zurück auf unsere Site.
Schön war es, draußen in der weiten Welt nette Leute mit ähnlichen Interessen zu treffen. Und erst als wir wieder auf unserer Site waren fiel uns auf, dass wir nicht mal Bilder von dem Treffen gemacht hatten. Obwohl wir die Kamera auf dem Tisch hatten und noch übers Fotografieren gesprochen haben, haben wir das total verpeilt. Aber wir behalten Inci und Markus auch so in guter Erinnerung.
Die schöne Atmosphäre dieses Campgrounds am Campfire geniessend, haben wir diesen Tag dann ruhig ausklingen lassen. Schade nur, dass wir morgen schon wieder weiter müssen.
Hallo Lothar,
bin erst heute nachgereist und habe mich an deinem Bericht erfreut. Yosemite ohne Wasserfälle ist für mich nur das halbe Erlebnis. Juni 83 hatte wir großartige Blicke auf die gigantischen Fälle und letztes Jahr nur ein Rinnsal am Vernal + Nevada Fall. Alle anderen führten überhaupt kein Wasser. Der Blick am Abend auf den Half Dome vom Lower Pines ist schon sehr schön........ ( meine Bilder kommen ja noch )
Liebe Grüße
Matthias
Scout Womo-Abenteuer.de
Südwesten USA in 5 Wochen Herbst 2014