Tag 20 - Auf dem Alpine State Hwy nach Columbia

Sonntag, 06. Juli 2014

Wetter: sonnig, 30°C

Es ist 07.00 Uhr und die Vögel zwitschern als wir aufstehen. Die Sonne scheint und die Temperatur hier im Wald ist sehr angenehm. Leider müssen wir diese ruhige und schöne Gegend heute verlassen, weil es weiter Richtung San Francisco geht.

Nach dem Frühstück im Freien haben wir in inzwischen gewohnten Abläufen alles verstaut und das Womo abfahrbereit gemacht. Wir überlegten erst noch, ob wir dumpen und Wasser auffüllen sollten, haben das aber dann gelassen. Das Display zeigte noch je 1/3 leer bzw. voll an und wir haben darauf verzichtet, weil wir auf unserem für heute vorgebuchten Campground Full Hock Up haben sollten.

Gegen 08.30 Uhr sind wir dann los und nach einem kurzen Stück wieder zurück über den Hwy 89 auf den Alpine State Hwy 4 abgebogen. Der Hwy 4 sollte landschaftlich sehr schön sein, was wir auf alle Fälle bestätigen können.

Zu Beginn ging es bewaldet immer am Silver Creek entlang, den wir dann überquerten. 

Weiter ständig bergauf wurde die Straße immer schmaler und schlängelte sich in Serpentinen hinauf bis zum Ebbetts Pass auf über 8700 FT. Dabei ging es z. T. sehr eng an den Felswänden entlang und wir hofften vor jeder Kurve, dass uns keiner im Gegenverkehr begegnet. Ein Ausweichen wäre ein schwieriges Manöver geworden. Unterwegs gab es immer wieder tolle Ausblicke auf die grüne Bergwelt.

Aber wir hatten Glück und kamen ohne Gegenverkehr vorwärts. Unterwegs gab es immer wieder Hinweisschilder zu Zufahrten diverser Campgrounds. Oh, da hatten wir wohl erst recht Glück, denn ein Womo im Gegenverkehr wäre noch unangenehmer gewesen.

Nach dem Passieren des Ebbetts Passes fuhren wir in den Stanislaus National Forest und erreichten erst den Mosquito Lake

und wenig später den Alpine Lake. 

An beiden Seen legten wir jeweils einen Stop ein und wanderten etwas. Die Wanderung am Alpine Lake war sehr schön, da man auch etwas auf den Felsen rumturnen konnte und schöne Ausblicke hatte.

Wenige Meilen weiter erreichten wir Bear Valley. Das ist vor allem ein Wintersportzentrum und daher war hier auch kaum etwas los. Das einzig Interessante, was wir gesehen haben, waren große Bären. Wenn wir schon kein Glück hatten, echte Bären zu sehen, so haben wir uns halt mit diesen ablichten lassen.

Weiter ging es auf dem Hwy 4 und wir erreichten den Calaveras Big Trees State Park. Diesen hatten wir bereits im vorigen Jahr besucht, so dass wir diesmal weiter gefahren sind. Wer aber Zeit hat und die Riesenbäume ansehen will, sollte hier ruhig einen Stop einlegen. Der Rundweg ist nicht sehr lang, bietet aber schöne Exemplare der Big Trees.

Gegen 15.00 Uhr erreichten wir unseren heutigen Campground, die 49er RV Ranch. Na ja, das war nun nicht gerade ein Highlight auf der Reise. Gewählt hatten wir diesen, weil wir im vorigen Jahr die Railtown 1897 in Jamestown besucht hatten und den Tip zum Besuch des Columbia State Historic Park erhielten. Dieser liegt nur ca. 15 Minuten Fußweg vom Campground entfernt, so dass wir hier eine Site gebucht hatten. Nach dem Check Inn haben wir unsere Site 43 bezogen. Diese war sehr eng mit Null Abstand zu den Nachbarn - kein Vergleich zu den letzten beiden Tagen. 

Was solls, für eine Nacht wird es schon gehen. Also das Womo angedockt und noch gedumpt. Wollten wir - doch wie schon voriges Jahr ist das Anschlussstück des Abwasserschlauches für den Abwasserstutzen gerissen. Schon komisch, dass jedesmal kurz vor Ende der Reise der Schlauch kaputt geht. Unser netter Nachbar bekam das mit und hat uns mit Tapeband ausgeholfen. Für seine freundliche Hilfe haben wir uns mit Schokotafeln und einem Bierchen bedankt.

Dann mussten wir aber auch los, wollten wir noch etwas vom Historic Park sehen. Diesen erreichten wir auf direktem Wege vom Campground entlang der Straße. 

Es ist ein netter Ort, der versucht die Authentizität des Lebens in der Goldminenzeit zu erhalten. Neben netten Geschäften und kleinen Museen in den gut erhaltenen Häusern gibt es auch die Nachbildung einer Mine. Dort kann man auch beim Gold waschen sein Glück versuchen. Mit Leben gefüllt wurde der Ort durch die Pferdekutschen und den Menschen, die die Mode der alten Zeit trugen.

Im Browns Coffee House haben wir noch einen guten Kaffee getrunken und sind dann mit schönen Eindrücken zurück zum Campground geschlendert.

Nach dem abendlichen Grillen haben wir unsere Eindrücke mal Revue passieren lassen und kamen zu folgendem Ranking:

Der Columbia State Historic Park war nach der Calico Ghost Town und Bodie nun der dritte historischen Ort auf unserer Reise. Insgesamt hat uns Bodie am besten gefallen, weil dort die Zeit einfach stehen geblieben schien. Die Calico Ghost Town fanden wir zwar auch interessant, aber mit zuviel Kitsch und Kommerz behaftet. Somit landet der heutige Besuch genau dazwischen, auch weil es sich hier nicht um eine Geisterstadt handelt und der Versuch, das Leben authentisch wiederzugeben, gut gelungen ist.