25.04.18 - Mittwoch
Wie erwartet war die Nacht lausig kalt. Es sind 2 Grad, ein Glueck noch im +! 4 Decken und der Daunen-Schlafsack sind im Einsatz, und natuerlich vor dem Aufstehen auch eine ¼ Std. die Heizung. Im Morgengrauen sehen wir einen Coyoten am Womo vorbeilaufen. Das zusaetzliche hintere Panoramafenster ist wirklich toll, das hatten wir bei den letzten 22´ft Modellen nicht.
Nach dem Fruehstueck werden wieder die Wanderschuhe geschnuert und vom CG aus geht es direkt auf den Frey Trail, der direkt hinter unserer site startet. Das Wetter koennte nicht besser sein und jeden halbe Stunde weiter wird es ein paar Grad waermer. Zunachst geht es durch Junipers und platinfarbenen Graesern ebenerdig auf der Mesa entlang. Und hier gibt es schon mal schoene Ausblicke.
Unterwegs begegnen wir einem aelteren Ehepaar , die hier oefters zum Wandern herkommen. Die Frau freut sich, mit uns Deutsch sprechen zu koennen, sie waren einige Jahre „arbeitsbedingt“ in Deutschland und schwaermt noch von der Zeit. Sie wohnen im nahe gelegenen Los Alamos, ein Ort der nicht unbedingt mit einer schoenen Vergangenheitsgeschichte glaenzt.
Ueber einen kleinen Seitencanyon, wo wir ein paar Deers aufschrecken, geht es dann ins Tal, in dem der Frijoles River ein hellgruenes Band durchzieht. Ein tolles Panorama. Ueber Serpentinen geht es dann ins Tal runter. Von hier oben sieht man bereits einen Teil der freistehenden Ruinen des alten Tyuonyi Pueblos.
Wir laufen zunaechst die Main Loop zu den kreisrunden alten Gemaeurn und dann entlang der Hoehlen-Ruinen, die sich in den Tuffstein-Steilhaengen befinden. Unglaublich, unter welchen Bedingungen die Pueblobewohner damals gelebt haben. Aber, wie immer, haben sie sich auch hier wieder ein besonders schoenes und fruchtbares Tal dafuer ausgesucht. Warum sie in den 1550er Jahren das Gebiet wieder verliessen, weiss man auch hier nicht genau.
Am Frijoles Creek entlang laufen wir bis zum Alcove House. Auf dem Trail zeugen die Spuren der letzten Flashfloods, dass der Frijoles nicht immer nur ein harmloser Rinnsal ist.
Um zum Alcove House zu gelangen, geht es ueber eine hohe Leitersequenz, insgesammt 4. Diese sind allerdings nichts fuer schwache Nerven. Vom Ehrgeiz gepackt wage ich trotzdem den Aufstieg. Vielleicht macht ja die Uebung doch noch eine Meisterin aus mir. D. bleibt derweil unten am Frijoles sitzten und waermt sich in der Sonne.
Ich raffe also meinen ganzen Mut zusammen und erklimme die ersten beiden Leitern. Noch machen die Knie mit und ich bin gluecklich. Nach der dritten Leiter und einem Blick zurueck ist es dann passiert. Die Haende schwitzen, die Beine fuehlen sich immer mehr wie Gummi an. Also nicht lange ueberlegen und nichts wie runter. Das ist leichter gesagt als getan, zumal einige Wanderer auf dem Weg nach oben sind. Je laenger es dauert, desto weicher werden die Beine und irgendwann quetsche ich mich einfach dazwischen. Ich muss runter, und zwar jetzt, sofort. Sonst komme ich garnicht runter und wir haben ein Problem. Das war knapp. Allerdings wurmt es mich, dass ich so kurz vor dem Ziel aufgeben musste.
Nach einem Vesper geht es wieder zurueck. Der Puls ist wieder normal. Nun steht uns der Aufstieg wieder bevor, in praller Sonne. Langsam geht es die Serpentinen wieder nach oben. Ein Glueck haben wir genug Wasser dabei und ein paar Gummibaerchen beleben Geister auf der letzten Meile.
Am fruehen Nachmittag sind wir dann wieder am CG. Einige Deers ziehen durch die Buesche.
Zuerst goennen wir uns ein happy-hour und anschliessend koennen wir noch in der Sonne essen. Kaum senkt sich diese, kommt wieder Wind auf und es wird empfindlich kalt. Wir machen es uns dann im Womo gemuetlich. Der Coyote ist auch wieder da.
Morgen geht die Reise weiter, auch wenn wir gerne noch eine weitere Nacht hier geblieben waeren.
Das Bandelier NM hat uns sehr beeindruckt, ausserdem ist die Landchaft einmalig schoen, der CG toll gelegen, ruhig und es gibt verschiedene Trails. Der Frey Trail und der kurze Abstecher zum Tyounyi Overlook sind nur 2 davon. Und wieder zeigt sich, dass es etwas abseits der normalen Touristenrennstrecke mindestens genauso schoen ist wie an den Top Highlights. Somit koennen wir es gut verschmerzen, den Chaco CNHP nicht gesehen zu haben.
Hi Sabine!
Super schöne Fotos, wie immer!
Langsam wird aus dir die "Gummibärchen Qeen"!
Auf jeden Fall, sind die Kleinen "auch" hilfreich
.
Die Tour war richtig schön und interessant. Schade, vielleicht klappt alles nächstes mal noch besser, geübt hast du gut!
Aber es gilt wie immer: "Safty first"!
Es gibt für uns noch viele Fragen, wir haben die Welt nicht überall gesehen!
Unser Blog
Hallo Bine,
ja, manchmal sind die kleinen "unscheinbaren" Parks viel schöner wie die Grossen und Bekannten
. Auf jeden Fall nicht so überlaufen. Und mich hätten da keine zehn Pferde die Leitern hoch - geschweige dann wieder heruntergebracht. Also Respekt, dass du es gewagt hast 
Bleibt gesund :-)
Nina
Unsere neue Homepage: Unterwegs mit Nina und Hansi
Hallo Bine,
jetzt bin ich mit euch doch auch noch in das Bandelier NM gekommen und ich muss sagen: wir haben wirklich was versäumt wegen der schlechten Witterung im letzten Jahr.
Du zeigst das wirklich in sehr schönen Bildern, so dass man denkt, man ist dort gewesen.
Ich hätte es dir gewünscht, dass du auch die vierte Leiter nocht geschafft hättest !!
Herzlichen Gruß
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Hi
@Jindra: Du weisst ja, wir holen den Gummibaerchenbedarf immer im Urlaub auf. Bei uns gibts die ja nicht, bzw. es gibt ein Imitat, aber die schmecken nicht. Tja, und das mit der Schwindelfreiheit ist halt so eine Sache, wichtig ist halt , es fruehzeitig zu erkennen bevor es dann zu spaet ist.
@Nina:wir haben diesen Jahr festgestellt, dass es noch genuegend Ecken gibt die sehr sehenswert sind, wo kein Rummel ist und wo man wirklich noch stundenlang alleine unterwegs sein kann. Ok, im Bandelier waren schon einige Leute unterwegs, aber es ist da keiner dem anderen auf die Fuesse getreten. Und auf dem Trail nach oben waren wir dann wieder ganz alleine.
@siehst Du Bernhard, auch fuer euch gibt es immer noch neue Ziele! Wir mussten ja wettertechnisch auch noch Ziele auslassen. Die Wetterkapriolen sind noch lange nicht passé... Wenn ich die letzte Leiter hochgekommen waere, dann waere ich garantiert nicht mehr herunter gekommen. Dann haette D. ein echtes Problem gehabt. Denn dann laeuft die naechtes Stunden erst mal garnichts mehr...
Liebe Gruesse aus dem suedlichen Amerika,
Bine + Dieter
Liebe Bine,
wieder so ein Ziel, wo wir auch zu gerne im nächsten Jahr bei der Überführung halten möchten. Hoffentlich ist es Ende März dort nicht zu kalt...
Liebe Grüße
Susanne
Scout Womo-Abenteuer.de
Reiseberichte
Hallo Bine,
toller Park,da würde es uns auch gefallen. Der Weg über die Leitern sieht ja sehr interesant aus. Raufkriegen würde mich da aber ganz sicher auch niemand.
Viele Grüße, Jörg
Impressionen aus Nordamerika