Um kurz vor neun sind wir wie vom Ranger empfohlen am Eingangsbereich des Parks. Da wir kein Full Hock up brauchen und uns diese Plätze zu teuer sind, stellen wir uns in eine Gruppensite für 17 $ die Nacht. Als wir in der Gruppensite ankommen sind wir etwas enttäuscht, da es nur noch einen Platz in der Mitte zwischen anderen Campern gibt. Dann erfahren wir, dass das Pärchen auf der anderen Seite heute Mittag wegfährt und geben ihnen unsere Campingstühle, um den Platz für uns zu reservieren.
So machen wir uns auf den Weg zum Shakespeare Arch – Sentinel Trail. Da wir von der Wanderung durch den Bryce Canyon gestern noch leicht erledigt sind und die Kids gerade so friedlich in ihren Sitzen schlafen nutzen auch wieder Eltern diese Chance um eine Pause einzulegen. Und so laufen wir dann erst nach einem kleinen Mittagessen los. Damit wir etwas schneller unterwegs sind, kommen beide Kids auf unsere Rücken. Das Shakespeare Arch ist nicht so umwerfend, aber als der Weg sich aufteilt zum einfachen Rundweg und zum Sentinel Trail wird die Wanderung doch noch richtig herausfordernd.
Wir laufen natürlich den Sentinel Trail direkt über den Bergkamm. Dominique findet es klasse, nur ich bin nicht so ganz begeistert. Wir müssen einen sehr steilen Felsen hochklettern, in den sehr kleine Stufen gehauen sind. Sie sind so klein, dass fast kein Halt zu finden ist. Oben angekommen geht es auf beiden Seiten auch noch in die Tiefe.
Als wir den Bergrücken überquert haben und zum Abstieg kommen wird der Weg breiter und ich kann Jeremias absetzten. Er ist sehr begeistert von der getrockneten Erde und den vielen Steinen hier oben. Nach guten zwei ein halb Stunden sind wir wieder am RV.
Wir fahren jetzt weiter zum anderen Ende des Kodachrome Basin. Dort angekommen überlegen wir welchen Trail wir noch laufen sollen. Da uns die Kletterei des ersten Trail doch recht gefordert hat, entscheiden wir uns für den 0,5 Meilen langen Nature-Trail. Jeremias kann diesen komplett alleine laufen. Zusammen mit Dominique klettert er über die Felsen am Wegesrand.
Auf halber Strecke holen wir Marica aus der Kraxe und sie kann an den Händen einige Schritte mit uns mit laufen. Außerdem spielt sie natürlich im Sand mit den Steinchen und ist sehr glücklich. Damit wir auch noch zurückkommen nimmt Dominique Marica dann auf die Schultern. Da wird Jeremias neidisch und so nehme ich Jeremias auch für ein kleines Stück auf meine Schultern. Dann kommt Dominique auf die Idee, dass Jeremias doch auch Marica auf die Schultern nehmen könnte. Gesagt getan, allerdings natürlich mit Unterstützung. Nur einige Sekunden hat er sie wirklich alleine getragen. Aber er ist stolz wie Oskar.
Wieder am Wohnmobil angekommen fahren wir zurück zu unserer Site. Da das Wetter immer noch herrlich ist wird der Tisch draußen aufgebaut. Die Kids spielen im Sand und wir Großen starten ein lockeres Abendessen mit Berichte schreiben und erzählen.
Nach einer Weile starten Dominique und Jeremias noch mal zu einem Männer-Trail (und wie ich später auf Fotos sehe, erklimmt Jeremias hohe Felsen). Sie sind ziemlich lange unterwegs, aber da Marica sehr zufrieden ist, komme ich mit den Berichten ein gutes Stück vorwärts.
Als die Männer zurückkommen setzt sich Dominique zu mir und die Kinder spielen. Dominique schaut den Kids vergnügt zu und fotografiert. Nach einer ganzen Weile sagt Jeremias zu Dominique „Rica Biene spielt.“. Mein Mann hört erst nicht richtig hin und nachdem Jeremias immer wieder Papa ruf, hört er hin und springt sofort auf. Marica hält ein gelb schwarz gestreiftes Insekt in den Fingern und hätte es beinahe gegessen. Eine Biene ist es nicht, was genau es war wissen wir nicht. Nach diesem Schreck wird draußen alles eingepackt und die Kids werden fürs Bett fertig gemacht. Als wir am Abend die Fotos anschauen bemerkt mein Mann dann, dass er fotografiert hat, wie Marica das Insekt entdeckt, es nimmt, mit ihm spielt und beinahe isst. Jeremias steht entsetzt daneben, zeigt auf das Insekt und ist überrascht, dass Papa nur Fotos macht und nicht reagiert. Zum Glück ist aber nichts passiert. Und so endet wieder ein spannender Tag. Müde und zufrieden schlafen wir alle schnell ein.