Heute starten wir recht früh auf dem Küstenhighway No. 1, und die Kinder verabschieden sich schweren Herzens vom Wlan. Das erste Highlight des Tages ist der sogenannte 17-Meilen-Drive, eine weitgehend am Pazifik entlangführende Straße bei Monterey, für die man 11,25 Dollar „Eintritt“ zahlt. Hier wohnen die Reichen und Schönen, aber vor allem hat man spektakuläre Ausblicke, Seevögel, Felsen und wieder tolle Vegetation. Immer wieder halten wir an, steigen aus, laufen ein bisschen – die Möglichkeiten, auch mit unserem Schiff zu parken, sind gut. Gegen Ende der Tour taucht auch wieder unser inzwischen vertrauter Seenebel auf, der die berühmte „Lone Cypress“ einhüllt.
Sonne und Nebel wechseln sich ab auf unserem Weg entlang der Küste. Für einen sonntäglichen Kaffee machen wir anschließend im Künstlerort Carmel Halt. Hier war Clint Eastwood einige Jahre Bürgermeister, und Barack Obama hat in einer stinknormalen Pizzeria seinen 60. Geburtstag gefeiert.
Weiter geht's Richtung Big Sur. Innerhalb weniger Sekunden wechseln wir auf der Strecke von Sonnenschein zu Nebel und umgekehrt. Aussicht, Farben und Vegetation sind wirklich spektakulär. Selbstverständlich sind wir nicht die einzigen auf der Strecke, und mit unserem Schiff haben wir nun nicht überall Platz zum Halten, aber Stefan kann ausreichend langsam und entspannt fahren, so dass wir alles in Ruhe aufnehmen und genießen können. Außer am Point Lobos State Reserve ist heute am Sonntag alles so überfüllt, dass es keine Möglichkeit für uns zum Parken und Aussteigen gibt.
Einziger Wermutstropfen für mich: Die Fahrt über die berühmte Bixby-Brücke findet im grauen Nebel statt. Trotzdem sind wir froh, dass wir die Strecke bis kurz vor der Sperrung des Highway Nr. 1 gefahren sind und deswegen morgen auf gleichem Weg zurück und einen Umweg fahren müssen. Wir hätten sonst wirklich etwas verpasst! Auch hier haben uns die Stürme im Winter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wie froh und glücklich war ich, als ich über die Seite Wandering Labs doch noch einen Platz am Kirk Creek Campground ergattert hatte. Dort wollte ich unbedingt hin, hatte ich doch so viel in diesem Forum über dieses wunderschöne Fleckchen Erde gelesen. Als klar war, dass der Platz bis zu unserer Ankunft nicht wieder öffnen wird, hatte ich uns eine Alternative im Pfeiffer Big Sur State Park gebucht. Belohnt werden wir heute Abend also mit einem tollen, duftenden Wald, in dem ein glasklarer Fluss fließt und wo wir neben einem netten amerikanischen Paar mit Hund Bella übernachten werden, inklusive Barbecue, Lagerfeuer und Stockbrot. Aber hier gibt’s nicht einmal bei der Einfahrt zum Park Internet – willkommen irgendwo im Nirgendwo. Selbst die Kinder finden es nicht schlimm und genießen die Natur und die Ruhe, … Wir waschen die erste Wäsche, machen einen Spaziergang durch den Wald und erklären diesen „Ersatz-/Notplatz“ in der Rückschau zu einem unserer Highlights.