Um 10:00 verabschiedeten wir uns aus Ferndale. Unser Ziel war heute der Humboldt Redwood State Park. Das Wetter meinte es wieder sehr gut mit uns. Es war nicht zu heiß und die Sonne schien wie bisher an jedem Tag.
Die Redwoods sind die höchsten Bäume der Erde. Ursprünglich wuchsen sie auf der gesamten Nordhalbkugel. Durch Klimaveränderungen und Abholzung ist nur noch ein Streifen an der Küste Nordkaliforniens übrig geblieben. Hier ist das Klima für diese Bäume ideal, da sehr viel Regen fällt und eine permanente Feuchtigkeit vorherrscht. Die Redwoods haben keine natürlichen Feinde. Insekten können in die starke Rinde nicht eindringen, selbst Feuer kann den Bäumen nichts anhaben. Davon konnten wir uns selbst überzeugen. Wir sahen viele Bäume, die im unteren Bereich verkohlt waren und trotzdem im oberen Bereich gesund aussahen.
Vom Highway 101 bogen wir ab auf die Bull Creek Flats Rd., die geradewegs in den Wald führte. Gott sei Dank hatte ich mich an die Größe des WoMo gewöhnt, denn die Straße war ziemlich eng. Teilweise trennten nur wenige Zentimeter die Außenspiegel und die riesigen Bäume. Wäre ich am ersten Tag solch eine Strecke gefahren, hätte die gesamte Familie wahrscheinlich nach mehreren Schockzuständen reanimiert werden müssen.
Nach 4 Meilen parkten wir unser Vehikel am "Big Trees Day Use". Hier gab es mehrer Trails von unterschiedlicher Länge. Wir entschieden uns für einen moderaten Trail von 3 Meilen. Der Trail war sehr schön und abwechslungsreich. Man fühlt sich zwischen diesen Giganten unheimlich klein und unbedeutend. Diese Bäume haben schon existiert, als der Mensch noch mit Axt und Faustkeil hantiert hat und sie werden noch stehen, wenn wir schon lange nicht mehr sind.
Auf unserem Trail waren wir fast die gesamte Zeit völlig alleine. Was für eine Wohltat im Gegensatz zu den Touristenströmen in Deutschland. Parkgebühren? Fehlanzeige! Man hat wirklich den Eindruck, dass die Amerikaner mit ihrer Natur sehr verantwortungs- und liebevoll umgehen.
Aus das eine oder andere Lebewesen zeigte sich. Man musste aber schon genau hinschauen.
Jetzt mussten wir natürlich noch das "Pflichtprogramm" eines jeden Redwood Besuchs absolvieren- die Abfahrt der "Avenue of the Giants". Dabei handelt es sich um eine Straße die 32 Meilen entlang der größten Redwoods führt. Gigantisch!!!!
Am Visitor Center, welches sich direkt an der Avenue of the Giants befindet, machten wir noch einen Stopp. Direkt vor dem Eingang lag ein in 2006 gefällter Baum. Hier hatte man bestimmte Ereignisse in Amerika den Jahresringen dieses Baumes zugeordnet. 1.500 Jahre Zeitgeschichte beginnend mit der Besiedlung Amerikas durch die Wikinger im Jahre 1.000 bis zur Gründung des Redwood State Parks im Jahre 1968. Und das auf wenigen qm.
Da wir noch genug Zeit hatten, liefen wir noch einen kleinen Trail direkt am Visitor Center.
Hier trafen wir auch wieder auf verkohlte, aber dennoch gesunde Bäume.
Die Kronen und Äste nahmen teilweise eigenartige Formen an.
Um solch einen Stamm komplett zu erfassen, hätten wir schon mindestens 8 Personen sein müssen.
Uns haben diese Riesenwälder jedenfalls außerordentlich gut gefallen. Selbst unser WoMo musste erkennen, dass es hier hinsichtlich Größe nicht die erste Geige spielt.
Unser heutiges Etappenziel, der Hidden Springs Campground , liegt direkt an der Avenue of the Giants und damit mitten in den Redwoods. Wir erreichten ihn schon um 16:00 Uhr. So blieb uns noch ein wenig Zeit, um zu relaxen und ein wenig zu lesen. Wir haben ja schließlich Urlaub.
Am Abend begann dann Ninas tägliches Ritual: Marshmallos über dem Feuer grillen! In dieser Hinsicht ist sie eine wirkliche Expertin.
Morgen geht es an die California Coast Richtung San Francisco.
Hi Andrej,
ich lese gerade deinen alten aber sehr schönen und informativen RB. Vielen dank für die Mühe, die du dir damit gemacht hast.
LG, Mike
Liebe Grüße, Mike
Experience!
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