Wandern im Yosemite - für uns ein Höhepunkt der Reise, für unser Ninchen die Hölle .
Heute hieß es, um 06.30 Uhr aufstehen, denn unser Bus fuhr bereits um 08.30 Uhr hinauf zum Glacier Point. Die Kinder waren zwar müde, es gab aber kein Murren oder Genörgle... was für eine Wohltat!
Frühstücken, Flaschen auffüllen, Rucksack packen und ab ging es zum Shuttle Bus.
An der Haltestelle konnten wir wunderbar beobachten, dass die Natur im Yosemite Vorfahrt hat.
Gegen 08.45 Uhr fuhr dann der Bus hinauf zum Glacier Point. Die Fahrt hatten wir ein paar Tage davor telefonisch vorgebucht. Dies erwies sich auch als sinnvoll, denn der Bus war komplett ausgebucht. Wir hatten Glück und saßen in der ersten Reihe. Die Busfahrerin, die auch gleichzeitig Reiseführerin war, hörte die gesamte Fahrt nicht auf zu reden. Sie erzählte viele interessante Dinge und Geschichten über und rund um den Yosemite.
Das frühe Aufstehen hinterließ bei Nina Spuren und so schlief sie auf der Fahrt tief und fest ein. Sie wachte gerade noch rechtzeitig auf, um den Höhepunkt der Fahrt zu erleben. Mitten auf der Strecke begegneten wir einem Bear, der seine Krallen an einem Baum schärfte. Das war ein Erlebnis!!! Das sollte doch auch noch auf einem Foto festgehalten werden! Und wie es in solchen Situationen ist, war die Kamera natürlich noch nicht richtig eingestellt. Als dann die Kamera bereit war, war es der Bär aber nicht mehr. Und so blieb von dieser ersten Begegnung nur dieses Foto übrig.
Um 10:00 Uhr erreichten wir Glacier Point. Bis zu dieser Höhe verlief der Gletscher, der dem Tal sein jetziges charakteristisches Aussehen verlieh. Die Aussicht war grandios. Vor allem der riesige Halfdome hinterließ einen bleibenden Eindruck.
Die Nevada und Vernal Falls.
Gegen 10.45 machten wir uns auf dem Panorama Trail zurück ins Tal. Es lagen 8,2 Meilen vor uns, die uns sicherlich alles abverlangen sollten.
Die ersten Meilen ging es moderat bergab. Man hatte ständig einen Blick auf den Halfdome. Die Sichtweise auf diesen riesigen Felsen veränderte sich dabei ständig.
Ständig blieben wir stehen und genossen das eindrucksvolle Panorama.
Am Illilouette Fall machten wir unsere erste Rast. Es war mittlerweile richtig heiß, so dass das kühle Nass genau zum richtigen Zeitpunkt kam.
Eigentlich dachten wir ja, dass der Trail stetig bergab geht. Dies erwies sich allerdings als Trugschluss. Nach dem Illilouette Fall ging es über eine Stunde stetig und teilweise recht steil bergauf. Die Hitze tat ihr übriges und so steigerte sich die "Begeisterung" unserer Tochter ins Unermessliche. Belohnt wurden wir aber wiederum mit wunderschönen Ausblicken. Der "Panoramatrail" machte seinem Namen alle Ehre.
Auf dem Weg konnte man noch die Auswirkungen des großen Feuers 2008 sehen.
So langsam kamen wir unserem ersten Ziel, dem Nevada Fall, immer näher.
Um 13.30 erreichten wir den Nevada Fall.
Hier fühlten wir uns wie in einer kleinen Oase. Gelber Granit umrahmt von einem Fluss und einzelnen Bäumen.
Genau der richtige Platz, um eine Mittagspause zu machen.
Während der Pause bekamen wir "tierischen" Besuch.
Danach ging es dann richtig los. In steilen Naturtreppen ging es auf dem Mist Trail am Wasserfall hinunter.
Hier sind wir alle an unsere Grenzen gekommen.
Die Aussicht auf den Wasserfall war allerdings... Awesome!!!
Teilweise konntee ich mich an der Natur, die uns umgab, nicht satt sehen. Auch Felix änderte seine Meinung. Er wusste jetzt, was diesen Park ausmacht.
In steilen Serpentinen ging es nun weiter bergab.
Und so kamen wir zum nächsten Wasserfall, dem Vernal Fall. Unsere Meinung dazu ... ja, wieder mal... Awesome!!!
Es wäre noch schöner gewesen, wenn uns nicht Massen von Menschen an diesem Wasserfall begegnet wären. In Karawanen kämpften sie sich hinauf. Wie gut, dass dies nur auf dem letzten Teil der Strecke so war.
Gegen 16:30 Uhr erreichten wir glücklich aber ziemlich kaputt das Tal.
Ich nutzte diesemal nicht die Dusche, sondern nahm ein erfrischendes Bad im Fluss, direkt am Campground. War das schön!!
Am Abend haben wir lecker T-Bone Steak gegrillt. Zum Dessert gab es Ninas leckere Marshmallows.
Fazit:
Der Yosemite war der Nationalpark, der mich am meisten überrascht hat. In Deutschland hatte ich bereits eine Dokumentation darüber gesehen. Ich fand ihn zwar schön, hatte mich damals aber gewundert, warum er der beliebteste Nationalpark ist. Meine Erwartungen waren also nicht allzu groß. Umso beeindruckter war ich dann vom Original. Diese Natur kann man nicht beschreiben, nicht auf Fotos festhalten, man muss es einfach erlebt haben. Wär der Yosemite eine Frau, hätte ich mich unsterblich in sie verliebt .
Das nächste Mal werden wir mindestens einen zusätzlichen Tag hier verbringen. Wir kommen auf alle Fälle wieder!
Hallo Andrej,
Spitze !! zum ersten eure Wanderung und zum zweiten dein Bericht und deine Einschätzung !!
Ich habe nahezu einen Flash back zu unserer Wanderung in 2005 !! und die Bilder könnten von mir sein ....
Und die Busfahrerin wurde offensichtlich auch noch nicht pensioniert !!
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Hi Anrej,
welch ein Tag, genial!
Den Trail muss ich auch noch unter die Füße nehmen, steht für nächstes Jahr auf dem Zettel, oder aber hoch zum Half Dome... Da wird der Familienrat noch tagen müssen!
Munter bleiben
Gruss
Kochi
Scout WoMo-Abenteuer.de
Hallo Andrej,
Toll geschrieben! :) ich kenne den Park noch nicht, aber du hast mich neugierig gemacht!
Liebe Grüße,
Ulli
Scout Womo-Abenteuer.de
www.dezembercamper.de
Hallo Andrej,
vielen Dank für das auffrischen meiner Erinnerungen an diesen tollen Trail, der für mich zu einem der schönsten Trails im Yosemite zählt.
Liebe Grüße
Gabi
Scout Womo-Abenteuer.de
Genieße jeden Tag, denn es könnte auch dein letzter sein
Ich kann jedes Gefühl nachvollziehen. Für mich war der Panorama Trail einer der Highlights neben Angels Landing im Zion.