Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 14 - 15. Canyonlands – Island in the Sky und Dead Horse Point State Park – der frühe Vogel…

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CarmenMarkus
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Beigetreten: 03.10.2017 - 18:19
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Tag 14 - 15. Canyonlands – Island in the Sky und Dead Horse Point State Park – der frühe Vogel…
Eckdaten zum Reiseabschnitt

Wir haben uns 2 Nächte auf dem Kayenta Campground eingemietet und machen gemütlich Mittagsrast. Nachdem die Wanderschuhe wieder geschnürt sind gewinnen wir erstmal einen Überblick über den Park im Visitor Center. Das Wetter ist immer noch nicht besonders, aber wir sind gleich von dieser grandiosen Aussicht begeistert. Die Farbe der Felsen tritt durch den Niederschlag besonders kräftig in Erscheinung und sieht schon fast unnatürlich prächtig tiefrot aus. Unten schlängelt sich der kraftvolle Colorado durch die Landschaft. An der Abbruchkante des Parks führt direkt der Aussichtsweg entlang, der uns in einigen Bögen wieder zurück zum Camping bringen soll. Irgendwie sind wir aber heute schon ein bißchen groggy, so dass uns der Weg unheimlich lang vorkommt. Noch dazu wissen wir nicht mehr so richtig, an welchem Arm wir denn jetzt sind. Zum Glück finden wir aber irgendwann einen kleinen Wegweiser, der uns über den neuen Wingate Camping wieder zu unserem Womo führt.

Nach einiger Diskussion, ob man denn jetzt alles machen muß, was in den Reiseführern steht (speziell den Mesa Arch bei Sonnenaufgang anzuschauen) konnte ich mich durchsetzen. 2 Freundinnen (die eigentlich Langschläfer sind) hatten es im Sommer auch gemacht und waren total begeistert, dann können wir Frühaufsteher das doch wohl auch machen. Vor allem weil die Sonne im Oktober ja viel später aufgeht. Relativ spät machten wir uns bei Dunkelheit auf den Weg mit dem blauäugigen Gedanken, dass „da ja wohl nicht soooo viel los sein wird“. Oha – der Parkplatz ist schon voll… Zum Glück konnten wir uns mit unserem kleinen noch hinstellen und mussten ein bißchen Gas geben, es wurde schon langsam hell. Kurz standen wir vor der Entscheidung, ob rechtsrum oder linksrum und sprinteten los und waren nach den vielen Autos auch nicht mehr überrascht, wie viele Menschen schon in freudiger Erwartung mit den Stativen parat standen. Einige warteten doch tatsächlich 3h (mit Daunenjacke, Mütze und Handschuhe) um in der ersten Reihe zu stehen. Tja, der frühe Vogel fängt nicht immer den Wurm. Man hat zwar theoretisch den besten Platz, aber halt auch nur wenn die Sonne nicht hinter den Wolken ist. War also nichts mit dem tollen Motiv – macht nichts, wir schauen einfach das Bild von unseren Freundinnen an ;-)

Zurück am Womo frühstückten wir erstmal und fahren danach einzelnen Points ab und nutzen die dort kleinen angebotenen Trails zur Erkundung. Anfangs haben wir sehr mystisches Wetter, denn es zog Nebel auf, was der Landschaft einen besonderen Reiz gab. Einer der Stopps war der Grandview Point. Hier genießen wir die Aussicht hinunter in die Schlucht des Colorado. Wie ein riesiger Fußabdruck eines Urzeittiers sieht die Landschaft aus, verstärkt durch den Nebel. Am Grandview Point beginnt ein Trail, der eine Meile weit bis zum letzten Ende des Felsplateaus führt. Vom Trail aus bieten sich immer wieder grandiose Aussichten. Vom Regen bleiben wir bis auf ein paar einzelne Tropfen verschont. Nächster Stopp ist der Green River Overlook. Der Blick geht hinunter zum Green River, der sich tief unten in seiner Schlucht schlangenartig windet. Während wir in der Sonne stehen ist der Himmel am Horizont dunkel und lässt wieder einmal nichts Gutes vermuten.

Weiter geht es zum Aztec Butte Trailhead. Der Trail führt auf zwei Buttes, auf denen Ruinen bestaunt werden können. Man muss ein klein wenig Hand anlegen beim Kraxeln auf den Aztec Butte, doch die Mühe wird belohnt. Aber „unbedingt“ machen muß man es jetzt auch nicht.

Das Wetter bessert sich und wir überlegen uns, ob wir noch die Wanderung um den Upheaval Dome machen, aber 15km schrecken uns doch ab, irgendwie sind wir nicht so zu laufen aufgelegt, stehen uns doch an den nächsten beiden Tagen längere Wanderungen bevor, die wir unbedingt machen wollten. Wir klappern lieber die Aussichtspunkte ab, die in kürzerer Laufweite sind. Nachdem das Wetter besser ist machen wir auf dem Rückweg an allen Aussichtspunkten nochmal Halt, um bei klarer Sicht ins Tal zu schauen und den Sonnenuntergang bei einem leckeren Abendessen zu genießen.