Nach einer sehr erholsamen Nacht auf dem Sunset view Camping, der wie erwähnt fast uns alleine gehört, brechen wir auf Richtung Page. Das Wetter ist einigermaßen ok, bewölkt aber wenigstens trocken. Für den nächsten Tag ist wieder Regen angesagt, ein bißchen blöd, weil morgens unsere Lower Antelope Canyon Tour statt finden sollte. Ob wir angesichts des Wetters doch wohl besser heute schon eine Tour machen? Nachher wird sie wetterbedingt abgesagt??? Nach ein bißchen hin und her überlegen und „man gönnt sich ja sonst nix-Laune“ haben wir uns kurzerhand bei einer UpperAntelope Tour angemeldet. Wenn die Tour am nächsten Tag dann wegen dem Regen ausfallen würde hätten wir ja zumindest den anderen gesehen. Ansonsten halt beide. Dann haben wir halt die volle Ladung Antelope Canyons, aber es gibt schlimmeres ;-)
Nachdem wir noch 2h warten mussten bis zu unserer Tour machten wir uns auf dem Weg zum Horseshoe Bend. Meistens erkennt man schon von weitem die geparkten Autos oder Wohnmobile. Alleine ist man dort wahrlich nicht. Kein Wunder, denn an kaum einer anderen Stelle kann man den Colorado so bildgewaltig fotografisch ablichten wie an dieser Stelle. Die Abbruchkante kann man übrigens noch ein ganzes Stück entlang laufen. Irgendwann packten wir unser Picknick aus und setzten uns an unseren kleinen Aussichtspunkt. Dabei lachten wir immer mal wieder über die anderen Touris und stellten uns die Frage, warum wohl „Sprung-Bilder“ so beliebt sind und warum die Asiaten so einen gänzlich anderen Modegeschmack haben als wir.
Mittags gings dann also endlich zum Antelope. Was sich übrigens wirklich als positiv herausstellte war die Gegenwart eines Guides. Am Canyoneingang angekommen erzählt er uns erstmal allerhand zu der Entstehung solch eines Slotcanyons. Außerdem dirigierte er im Weg stehende Leute zur Seite (die in der Gruppe davor oder danach zu langsam bzw. zu schnell waren) und zeigte uns Stellen, von wo aus man die besten Fotos schießen kann. Sogar in welchem Winkel man die Kamera halten muß. Aber er war auch ganz schön konsequent. Denn seine Drohung, Gäste, die auf den Stufen stehen bleiben, um zu posieren oder zu fotografieren, der Tour zu verweisen machte er wahr und so sah eine Asiatin vom Canyon gerade mal die erste Treppe. Wer nicht hören will muß quasi fühlen… Wir anderen bestaunten dann die schönen Felsen und waren ganz schön baff angesichts soviel Schönheit. Man wusste gar nicht wohin zuerst hinschauen. Nach gut einer Stunde war unsere Gruppe durchgescheucht und er spielte uns noch ein Lied auf seiner Flöte vor. Ist wahrscheinlich Standardprogramm, aber alles in allem passte alles gut.
Danach fuhren wir dann Richtung Page und stellten fest, dass deren Einwohner doch wohl sehr religiös sein müssen, denn in einer Straße zählten wir 10 verschiedene Kirchen bzw. Gemeindehäuser. Wir bezogen am Lake Powell unseren Campingplatz und genossen ein paar Stunden am See. Dick eingemümmelt selbstverständlich.
Am nächsten Tag war es wieder erwarten doch trocken und wir machten uns auf dem Weg nach Page zum Veranstalter, bei dem wir den Upper Antelope Canyon gebucht haben. Auf ziemlich merkwürdig umgebauten PickUp’s ging es dann mit einigen anderen Leuten um kurz vor halb 9 los in Richtung Canyon. Die Fahrt von Page aus dauert knapp 20 Minuten mit dem XXL-Jeep. Bei unseren doch eher niedrigen Temperaturen war die Fahrt schon sehr zugig. Am Canyon angekommen ist man ebenso wie beim anderen bereits nach den ersten paar Metern überwältigt. Vergleichsweise ist der Upper Antelope großzügiger und man könnte Beams sehen, wenn man denn Sonne hätte und auch zur richtigen Zeit dagewesen wäre. Egal, uns haben beide Canyons supergut gefallen und ich könnte jetzt nicht sagen, welchen ich denn besser finde.
Mittags fuhren wir dann zum Grand Canyon weiter, wo uns wieder mal Schnee erwartete...