Heute ist mal Fahrtag und kein schönes Wetter – entgegen den Prognosen ist es bereits ab den frühen Morgenstunden bedeckt. So wird nichts mit dem Sonnenaufgang an der Sunrise Beach ...
Manitoulin Island wird auch als versteckte Perle Ontarios bezeichnet und ist definitiv ein mystischer, geheimnisvoller Ort. Hier geht alles gemächlicher zu und her – es ist eine Insel der leisen Töne und der versteckten landschaftlichen Schönheiten. Wir hätten spontan gerne einen Tag mehr hier verbracht, aber leider haben wir die Fähre vorgebucht. Zum Glück erst auf die Nachmittagsfähre, so haben wir doch ein paar Stunden, um einen Teil der Insel zu erkunden.
So geht es nach dem Frühstück zunächst zurück nach Little Current und von dort auf dem Highway 540 Richtung M’Chigeeng und Mindemoya, einem malerischen kleinen Ort in der Mitte der Insel:
Nächstes Ziel ist Providence Bay an der Südküste. Wir parkieren direkt am Strand. Für die Kinder ist gesorgt, sie können sich trotz Kälte auf dem grossen Spielplatz austoben:
Interessant ist auch ein Spaziergang auf dem Boardwalk entlang der Sanddünen mit informativen Tafeln über Flora und Fauna. Zudem befindet sich in unmittelbarer Nähe der riesige Mutchmore Mural:
Speziell ist auch hier die Thanksgiving-Deko:
Nach dem Mittagessen im Camper fahren wir gegen 13:30h weiter, denn wir müssen spätestens eine Stunde vor Abfahrt am Fährterminal in South Baymouth sein.
Der „Highway“ endet nach dem Ort und die weiterführende Government Road entpuppt sich als malerische Nebenstrasse. Hier fährt man durch idyllisches, landwirschaftlich genutztes Hinterland, vorbei an allerlei Häusern und Farmen, sogar von Mennoniten. Auf der Insel leben nämlich nicht nur 6 verschiedene Stämme der First Nations (welche rund 1/3 der Gesamtbevölkerung ausmachen), sondern es gibt auch eine kleine Gemeinschaft von Mennoniten, was den wenigsten bekannt sein dürfte.
Ein Stunde später treffen wir am Fährterminal ein, bezahlen die Überfahrt (CAD$ 144.20) und stellen uns in die zugewiesene Reihe. Vor uns steht ein alter Traktor, hinter uns ein kleiner Lastwagen mit Schafen. Da noch über eine Stunde bis zu Abfahrt verbleiben, haben wir Zeit in Ruhe bummeln zu gehen. Und praktischerweise gibt es am Hafen diverse Souvenirläden, in denen man allerlei Schnickschnack erstehen kann. So sind wir eine ganze Weile beschäftigt....
Die Fähre Chi Cheemaun trifft erst um 15:45h ein und so fahren wir mit einer halbstündigen Verspätung erst nach 16:15 Uhr ab.
Das Volk an Deck ist bunt gemischt – von Touris aus Europa bis zu Mennoniten Farmern ist so ziemlich alles vertreten:
Leider ist das Wetter nicht so chic, um lange an Deck zu bleiben. So gehen wir bald ins Restaurant und genehmigen uns eine Portion Pommes und später noch Kaffee und Süsses. Die See ist nicht ganz ruhig – ich bin daher froh, etwas gegen Seekrankheit genommen zu haben, bin ich doch so was von nicht seetauglich. Das Erstaunlichste an der Überfahrt ist die Tatsache, dass wir uns auf einem See bewegen - die Dimensionen sind für uns Europäer schon ziemlich beeindruckend.
Nach 18 Uhr kommen wir in Tobermory an und fahren direkt zum Cyprus Lake CG im Bruce Nationalpark. Die Anfahrt zum Park Office finde ich noch spannend, ist die Vegetation hier komplett anders als was wir bisher gesehen haben – unsere Site auf dem Campground jedoch finden wir nicht so prickelnd. Irgendwie erinnert es uns an unseren letzten Nationalpark-Besuch am Pacific Rim, auch dort waren wir vom Green Point CG nicht wirklich angetan. Die Sites sind klein und eng, die sanitären Anlagen im Gegensatz zum Pacific Rim sehr spartanisch. Zum Glück habe ich eine Site am Rand ausgesucht, wo die Vegetation offener ist. Die meisten Sites befinden sich im Wald und sind – zumindest für unseren Geschmack - düster.
Übernachtung: Cyprus Lake CG, Site 136, ohne Strom
Wetter: bedeckt, kurze Aufhellungen, wenig Regen, kalt, 11°C